Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitsvertrag vor Ort unterschreiben


von Einsteiger (Gast)


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Hallo,

ich beginne bald meine erste Stelle nach dem Studium in der R&D bei 
einem Mittelständler.
Man sagte mir das der Vertrag vor Ort unterschriebn wird, d.h. es gibt 
ein Treffen bei dem alles noch einmal durchgesprochen wird, dann habe 
ich Zeit alles durchzulesen und kann anschließend meine Fragen mit der 
HR besprechen!

Ist das üblich?
Mir wäre natürlich lieber den zu Hause, in Ruhe zu lesen und ggf. Dinge 
die mir komisch vorkommen selbst zu recherchieren.

Es handelt sich um ein Familienunternehmen, das Wert auf Traditionen 
legt und (leider) nicht immer auf dem neuesten Stand was Arbeitszeiten 
angeht, ist aber ein anderes Thema.

Sollte ich noch einmal darum bitten, mir den Vertrag vorher zukommen zu 
lassen? Im Gespräch hörte es sich nicht so an, als ob das üblich wäre.

von Karl (Gast)


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Was soll schon drin stehen? Regelungen zu Gehalt, Überstunden 
Arbeitszeit und Urlaub. Alles was nicht dem Gesetz entspricht ist 
ungültig. Ggf. ist das Unternehmen tarifgebunden. Dann steht nur die 
Eingruppierung und ein bisschen blabla drin. Lass dich von den 
Schwarzmalern hier nicht verunsichern.

von hupsi (Gast)


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Einen Arbeitsvertrag vor Ort unterschreiben kann man, sollte man aber 
auf keinen Fall müssen. Ein Arbeitgeber, der darauf besteht und kein 
Verständnis für den Wunsch nach einer Prüfung des Vertrags in Ruhe hat, 
würde mich etwas stutzig machen.

von Tippgeber (Gast)


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Dann such dir eines von 100 Arbeitsvertrag-Handbuechern. Diese haben 
rund 50 Seiten und unterstuetzen wahnsinnig gut beim Verstehen und 
Erkennen von Klauseln. Damit weisst du relativ schnell was in deinem AV 
stehen muss und was nicht drin stehen darf.
Ausserdem solltest du dir Notizen machen fuer wichtige Punkte.
z.B sollte dein fachlicher Vorgesetzter nicht auch dein 
disziplinarischer Vorgesetzter sein, usw.
Dann solltest du dich einlesen in die betriebliche Altersvorsorge, 10 
Jahre Klausel und co.

Ich wuerde sagen nach rund 4-5h kennst du dich mit dem wesentlichsten 
aus! Dein Zettel achtet darauf, dass du nichts vergisst, dann kann dir 
auch nichts passieren.

In meinen Augen ist es auch voellig ueblich vor Ort den Vertrag 
durchzusprechen. Ich habe meist versucht vorher mir bereits einen Scan 
zuschicken zu lassen. (Evtl ohne Gehaltsangabe)
Aber selbst wenn nicht: Punkt fuer Punkt durchsprechen, Aenderungen und 
Wuensche DIREKT auessern. Sprich es steht z.B drin, dass ueber eine 
Gehaltsanpassung regelmaessig nachverhandelt wird. Dann sag direkt, es 
soll bitte drin stehen: Ueber eine Gehaltsanpassung wird einmal im 
Kalenderjahr neu verhandelt. Damit hast du dann einen vertraglichen 
Anspruch!

Sind alles so kleine Feinigheiten auf die du vorbereitet sein solltest, 
dann brauchst du auch keinen Vertrag zu Hause :)

Viel Erfolg! (Hast du die Gehaltsverhandlung schon hinter dir?)

von Einsteiger (Gast)


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Mich macht es eben ein wenig stutzig, da es in meinem Bekanntenkreis 
anders war.

Ich werde wohl nochmal nachfragen ob es denn möglich wäre.

Man sagte mir auch, dass es ein Standardvertrag sei. Jedoch gibt es auch 
einige Besonderheiten beim Unternehmen, z.B. Urlaubssperre. Da werde ich 
mich nochmal drüber schlau machen.

Wie sieht es eig. mit Gehaltsanpassung/-erhöhung aus, sollte so etwas im 
Vertrag stehen? Im speziellen geht es um eine "Projekterfolgs-Prämie" 
nach Abschluss der Probetzeit.

Danke.

von D. I. (Gast)


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Also jede seriöse Firma sollte kein Problem damit haben dir vorab den 
Vertrag schonmal nach Hause zu schicken.

Als Einsteiger wenn du vorort zum ersten Mal mit dem Vertrag 
konfrontiert wirst hast du garnicht den Weitblick alles vollständig zu 
durchdenken, da können auch harmlos formulierte Phrasen einen massiven 
Nachteil für dich bedeuten.
Wenn die dir den Vertrag partout nicht schicken wollen, dann sollten auf 
jeden Fall schonmal die Alarmglocken klingeln, dass die eine Schweinerei 
vorhaben könnten, denn nur dann muss man zu so einer Tour greifen. 
Ansonsten kannst du ja sagen, dass du dich ansonsten dazu gezwungen 
siehst dir einen Rechtsbeistand für Arbeitsrecht mitzunehmen, da du in 
dem Feld nicht bewandert bist. ;)

Vorab schicken, vorort dann nochmal durchsprechen, das ist ok und usus.

Edit: Nach deinem Beitrag klingt das etwas, als bist du gerade dabei in 
eine üble Klitsche reinzurutschen, solche komischen Sachen hab ich in 
meinem Vertrag nicht stehen und der ist auch bei nem Mittelständler.

von Einsteiger (Gast)


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@Tippgeber

Gehaltsverhandlung war auch so eine Sache. Ich habe einen Betrag 
genannt, der wurde zur Kenntnis genommen (HR hat sich eine Notiz) 
gemacht, und dann wurde nicht mehr darüber gesprochen..

Supergau wäre natürlich, wenn dann im Vertrag was anderes stünde, davon 
gehe ich aber nicht aus, sonst müsste ich "vor Ort" kurzfristig 
überlegen, ob es die Firma wirklich ist und das will ich ja eig. 
vermeiden!

von Lothar S. (loeti)


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Das darf überhaupt kein Problem sein den original Arbeitsvertrag zur 
Prüfung durch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht mitzunehmen und danach 
unterzeichnet abzugeben oder auch nicht.
Wenn doch ist von diesen Arbeitgeber abzuraten.

Grüße Löti

von Einsteiger (Gast)


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>üble Klitsche

..wegen Urlaubssperre?
Find ich nicht gut, aber man hat mir die Gründe aber dargelegt und ich 
kann sie nachvollziehen und im Grunde auch damit leben!

von Rudi Radlos (Gast)


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Ruf einfach die Sekretärin an und frage ob sie Dir den Vertrag schon mal 
zum Durchlesen schicken könnte. (Dann hast Du ausreichend Zeit darüber 
nachzudenken und Fragen zu stellen.)

Die zuständige Gewerkschaft weiß manchmal auch was/ hat Tariftabellen.

von lüsterklemme (Gast)


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Einsteiger schrieb:
> Sollte ich noch einmal darum bitten, mir den Vertrag vorher zukommen zu
> lassen? Im Gespräch hörte es sich nicht so an, als ob das üblich wäre.

Das ist sicher unüblich den Vertrag erst am Tage der Unterschrift zu 
bekommen. Denke das ist Taktik Dich unter Druck zu setzen um nicht 
weiter zu verhandeln. Du kannst ja anrufen und sagen das Du den Vertrag 
vorab lesen möchtest. Wird abgelehnt geh trotzdem hin zum vereinbarten 
Termin und verweigere im Zweifel die Unterschrift wenn Dir etwas unklar 
ist. Diesen Mut würde ich von jedem sorgfältig arbeitenden Mitarbeiter 
in meiner Firma erwarten. Schliesslich sollen Dir ja auch später nicht 
die Kunden auf der Nase rumtanzen.

von Einsteiger (Gast)


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>lüsterklemme
So war auch mein "Notfallplan", auch wenn es mir bestimmt unangenehm 
wird, hilft ja aber nix..

von Mark B. (markbrandis)


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hupsi schrieb:
> Einen Arbeitsvertrag vor Ort unterschreiben kann man, sollte man aber
> auf keinen Fall müssen. Ein Arbeitgeber, der darauf besteht und kein
> Verständnis für den Wunsch nach einer Prüfung des Vertrags in Ruhe hat,
> würde mich etwas stutzig machen.

Genau so ist es. Nicht unter Druck setzen lassen. Wer ein Problem damit 
hat, dass man seine Verträge in Ruhe studieren will, bei dem sollte man 
nicht unterschreiben.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Bei dieser Masche könnte folgender Trick dahinter stecken:
Wenn du schon etwas Energie in eine Sache gesteckt hast bist du eher 
bereit einen höheren Preis bzw. schlechtere Konditionen zu akzeptieren. 
Das ist ein super verkaufstrick der auch funktioniert.

In deinem Fall hast du Energie reingesteckt - bist hin gefahren. Also 
recht gute Bedingungen für diesen Trick.

Ich würde mir eine vorleufige Ausgabe des Vertrags vorher zukommen 
lassen, inkl Gehaltsangabe, du bist einfach noch nicht geübt im Verträge 
beurteilen. Wenn sie sich weigern wollen sie dich garantiert übers Ohr 
hauen. Jetzt war das natürlich ein Schwarzmalerpost, aber in dem Fall 
muss ich dich warnen.

von Schorsch (Gast)


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Beim Arbeitsvertrag geht es um die wertvollsten Dinge, die Du hast, zum 
Beispiel Zeit und Gesundheit. Du kannst den Vertrag natürlich auch 
ungelesen bzw. kurz überflogen unterschreiben, aber das wäre in meinen 
Augen entweder dumm oder draufgängerisch.

Es ist auch ein guter Test, wenn Du sagst, "es gibt ja nichts zu 
überstürzen und bei so wichtigen Entscheidungen schlafe ich gerne eine 
Nacht drüber". Wenn die Firma dafür kein Verständnis hat, dann ist 
entweder was faul, oder sie wollen Dich unbedingt ums Verrecken und zwar 
sofort (aus welchen Gründen auch immer).

Also lass Dir den Vertrag geben, dann nimmst Du die einzelnen Passagen 
und gibst sie einer Suchmaschine und wirst dann schon sehen, ob das ein 
"Standardvertrag" ist oder nicht.

Bei Mittelständlern gibt es halt auch solche und solche - manche hätten 
am Liebsten gar keine Verträge und möchten alles per Handschlag regeln 
;-)

von M. S. (bugles)


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Einsteiger schrieb:
> Sollte ich noch einmal darum bitten, mir den Vertrag vorher zukommen zu
> lassen? Im Gespräch hörte es sich nicht so an, als ob das üblich wäre.

Ich halte es für selbstverständlich und irgendwie gehört es doch zum 
guten Ton - ausreichend Zeit zu haben den Vertrag zu studieren ggf. 
nochmal prüfen zu lassen. Alleine schon von der Psychologie dahinter... 
hast Du einen Änderungswunsch kan der AG eher Nein sagen und du lässt 
dann den Arbeitsvertrag liegen und spazierst aus der Firma ? Mit 
Sicherheit nicht.. .
Wenn du es dir leisten kannst und in der glücklichen Situation bist das 
auch andere AG's um dich werben solltest du klar deine Vorstellungen 
formulieren. Wenn du eh keine Alternativen hast würde ich als Einsteiger 
nicht darum streiten ob es Weihnachtsgeld gibt oder nicht....


Ich pers. lege nicht so großen Wert auf den Arbeitsvertrag sondern achte 
auf gewisse und für mich wesentliche Eckpunkte wie Gehalt, Arbeitszeit, 
Urlaub, und was passiert mit den Überstunden.Damit bin ich immer recht 
gut gefahren.


Bitte gebe uns mal eine Rückmeldung wie der AG auf Deine bitte reagiert 
hat.

von Schorsch (Gast)


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noch was: Fleißig weiter bewerben und Stellen suchen, solange Du noch 
keinen Vertrag hast. Mach Dich nicht abhängig!

von Einsteiger (Gast)


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Eine Sache habe ich noch nicht erwähnt, bei der ihr mir mit eurer 
Meinung auch helfen könnten, im Hinblick auf die Bewertung des 
Unternehmens:

Die HR rief mich an und wollte von mir wissen, ob ich entscheidungsfähig 
bin, was ja auf eine Zusage hindeutet. Ich erwiederte, dass ich noch ein 
Gespräch in 2 Wochen habe, worauf ein längeres Gespräch folgte in dem 
dann irgendwann auch gesagt würde, dass man sich für mich entschieden 
hätte.
Die HR hätte am liebsten sofort ein ja von mir gehört, es dann aber auch 
nachvollziehen können, dass ich das Gespräch noch machen möchte bevor 
ich mich entscheide. Jedoch war man nicht sonderlich erfreut, es gab 
keinen direkten Druck, sondern eher unterschwellig á la "Sie wollen 
nicht sofort einwilligen, dann vertagen wir das Ganze und schauen evtl. 
auch noch anderweitig um"

Lieber wär mir natürlich: "Sie gefallen uns, den Vertrag schicken wir 
Ihnen zu, und sie melden sich in 2Wochen zurück".

Aber da spielt wohl auch Stolz der Firma bzw. des HR-Menschen eine 
Rolle, kann das sein?

von Stefan R. (srand)


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Tippgeber schrieb:
> z.B sollte dein fachlicher Vorgesetzter nicht auch dein
> disziplinarischer Vorgesetzter sein

Warum denn das?

von Rudi Radlos (Gast)


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Wenn sich 2 Chefs streiten, freut sich der Dritte?

von Schorsch (Gast)


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Einsteiger schrieb:
> Ich erwiederte, dass ich noch ein
>
> Gespräch in 2 Wochen habe, worauf ein längeres Gespräch folgte in dem
>
> dann irgendwann auch gesagt würde, dass man sich für mich entschieden
>
> hätte.

Haha, das hatte ich mir doch gleich gedacht. Wenn Du mit sowas kommst, 
dann will die Firma schnell den Sack zu machen. Lange Pokern ist nicht 
;-) Das die Firma Dir den Vertrag gibt und Du sollst ihn gleich 
unterschreiben, kommt mir da bekannt vor - es geht nur um das Geld. 
Sonst könntest Du ja mit dem Vertrag zur anderen Firma gehen und sagen: 
"Schaut's her, da hab ich ein Angebot von einer anderen Firma. Wenn Ihr 
da 10% drauflegt komme ich zu Euch."

von Ich (Gast)


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Einsteiger schrieb:
> Sollte ich noch einmal darum bitten, mir den Vertrag vorher zukommen zu
> lassen? Im Gespräch hörte es sich nicht so an, als ob das üblich wäre.

Es ist eigentlich normal, wenn man den Arbeitsvertrag zugeschickt 
bekommt und diesen in Ruhe prüfen kann.

Einsteiger schrieb:
> und (leider) nicht immer auf dem neuesten Stand was Arbeitszeiten
> angeht, ist aber ein anderes Thema.

Arbeitszeiten sind da ein Thema, ob Samstags ein normaler Arbeitstag 
ist, wer wie wann anordnen kann, das Überstunden gemacht werden müssen.
Ab morgen wir Mo-Sa die 60 Stundenwoche eingeführt für die nächsten 12 
Wochen, danach 4 Wochen Zwangsurlaub.

Ein Arbeitsvertrag ist mehr als Grundgehalt + Urlaubstage.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Tippgeber,

> z.B sollte dein fachlicher Vorgesetzter nicht auch dein
> disziplinarischer Vorgesetzter sein,
Wo kommt denn dieser Tipp her? Was ist die Begründung?
Sollte das Handwerk über mehr als ein Jahrtausend falsch gelegen haben?


Ciao
Wolfgang Horn

von Ingenieur N. (ing)


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Lass dir den Vertrag zuschicken! Unterschreibe nichts vor Ort. Da stehen 
bestimmt so einige Dinge, die du entfernen lassen solltest bzw. 
verändern.

Die wollen das Ding natürlich so schnell wie möglich abschließen, auch 
wenn die eher negativ wirken. Sonnst hätten sie sich für dich nicht 
entschieden. Glaub mir, die sind sehr interessiert.

Lass dich im Gehalt nicht lumpen. Nach der Probezeit sollte eine 
Erhöhung vertraglich festgelegt sein.

Ich würde den Vertrag durcharbeiten und mit meinen Korrekturen 
zurückschicken (falls nötig), anschließend um eine korrigierte Fassung 
bitten.

von Tippgeber (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Wo kommt denn dieser Tipp her? Was ist die Begründung?
> Sollte das Handwerk über mehr als ein Jahrtausend falsch gelegen haben?

Angenommen du bist Projektingenieur in F&E. Der Leiter von F6E ist 
sowohl fachlicher als auch disziplinarischer Vorgesetzter.
Nach 2 Jahren kann er dich nicht mehr leider/behandelt dich unfair/ 
falsche Behauptungen etc. pp.

Was machst du dann? Er ist auch dein disziplinarischer Vorgesetzter also 
beschwerst du dich bei Ihm über Ihn? Schrott!
Das ist einer der wichtigsten Punkte in einem Vertrag, dass du einen 
separaten disziplinarischen Vorgesetzten hast!

von Einsteiger (Gast)


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Schorsch schrieb:
>Das die Firma Dir den Vertrag gibt und Du sollst ihn gleich
>unterschreiben, kommt mir da bekannt vor - es geht nur um das Geld.

Die Erkenntnis ist mir noch nicht in den Sinn gekommen, auf jedenfall 
nachvollziehbar, aber unschöne Denke..

von Stefan R. (srand)


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Tippgeber schrieb:

> Was machst du dann? Er ist auch dein disziplinarischer Vorgesetzter also
> beschwerst du dich bei Ihm über Ihn? Schrott!

Nein, bei seinem Chef.

> Das ist einer der wichtigsten Punkte in einem Vertrag, dass du einen
> separaten disziplinarischen Vorgesetzten hast!

Dummschwatz.

von Einsteiger (Gast)


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Danke für die Hinweise, ich werde auf jeden Fall noch darum bitten mir 
den Vertrag vorab anschauen zu können.

Was könnten denn noch Argumente sein dies nicht zu tun, aus Firmen 
sicht. Man wird ja kaum sagen wir wollen nicht, dass Sie damit bei 
anderen Firmen anklopfen bzw. den Vertrag mit Gehalt veröffentlichen 
etc.
Eure Argumente wären hilfreich um mir evtl. Gegenargumente zu überlegen, 
ich hoffe es wird nicht gesagt: "Haben wir immer so gemacht und es hat 
sich bewährt." o.ä.

von Tippgeber (Gast)


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Du machst also genau das, was ich mir vertraglich zusichern lassen 
würde. Eine Instanz höher beschweren. Das lasse ich mir als 
disziplinarischer Vorgesetzter reinschreiben und bin auf der sicheren 
Seite.

Soviel zum Thema "Dummschwatz"...

von Marx W. (Gast)


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hupsi schrieb:
> Einen Arbeitsvertrag vor Ort unterschreiben kann man, sollte man aber
>
> auf keinen Fall müssen. Ein Arbeitgeber, der darauf besteht und kein
>
> Verständnis für den Wunsch nach einer Prüfung des Vertrags in Ruhe hat,
>
> würde mich etwas stutzig machen.

Würd ich auch sagen.
Aber man kann ja immer noch vor Arbeitsbeginn sich den Vertrag in Ruhe 
zuhause durchlesen und die Stelle dann nicht antreten!
Der Vorgang der hier angesprochen wird ist halt einer der vielen 
"Merkwürdigneiten" des Arbeitslebens.

von Schorsch (Gast)


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Einsteiger schrieb:
> Schorsch schrieb:
>
>>Das die Firma Dir den Vertrag gibt und Du sollst ihn gleich
>
>>unterschreiben, kommt mir da bekannt vor - es geht nur um das Geld.
>
>
>
> Die Erkenntnis ist mir noch nicht in den Sinn gekommen, auf jedenfall
>
> nachvollziehbar, aber unschöne Denke..

Ich hatte das bei einem Vorstellungsgespräch (nach Telefoninterview): 
die Firma wusste, das eine andere Firma an mir interessiert ist. Also 
haben die mir am Ende des Vorstellungsgesprächs einen Vertrag vorgelegt 
und haben gesagt: "Sie können den Vertrag jetzt 5 oder 100 Mal lesen, 
aber unterschreiben müssen Sie ihn HEUTE UND HIER!"

Dann sas ich allein im Zimmer und hab mir das Ding durchgelesen. 
Verdienst war okay, Standardvertrag mit klaren Zahlen zu Urlaubstagen, 
Überstundenregelung, Arbeitszeiten usw. Habe den Vertrag damals 
unterschrieben und nicht bereut (kann aber auch anders laufen ;-)

von Marx W. (Gast)


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Tippgeber schrieb:
> Das ist einer der wichtigsten Punkte in einem Vertrag, dass du einen
>
> separaten disziplinarischen Vorgesetzten hast!


Wo lebt ihr eigentlich?
Der Arbeitsvertrag wird zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber 
geschlossen.
Den Kinderkram "wo kann ich mich Beschweren" wir in keinen 
Arbeitsvertrag geregelt, den die Dinge die im Arbeitssvertrag stehen 
sind auch vor dem Arbeitsgericht verhandelbar.
Der "disziplinarische Vorgesetzte" ist derjenige der Abmahnungen 
aussprechen darf, oder noch schlimmer die Kündigung!
Alles andere sind "Eunuchen", die Reden nur, können es aber nicht!

von Marx W. (Gast)


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Schorsch schrieb:
> Ich hatte das bei einem Vorstellungsgespräch (nach Telefoninterview):
>
> die Firma wusste, das eine andere Firma an mir interessiert ist. Also
>
> haben die mir am Ende des Vorstellungsgesprächs einen Vertrag vorgelegt
>
> und haben gesagt: "Sie können den Vertrag jetzt 5 oder 100 Mal lesen,
>
> aber unterschreiben müssen Sie ihn HEUTE UND HIER!"

Naund? Den Vertrag kannste unterschreiben und wenn du bedenken hast 
kündigst du schriftlich oder  durch "konkludentes Handeln". sprich du 
erscheinst ganz einfach nicht am ersten Arbeitstag!

von Schorsch (Gast)


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Marx W. schrieb:
> "konkludentes Handeln".

:-) Sehr schön, danke hierfür, kannte ich noch nicht, schon wieder was 
gelernt.

von Stefan R. (srand)


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Tippgeber schrieb:
> Du machst also genau das, was ich mir vertraglich zusichern lassen
> würde. Eine Instanz höher beschweren. Das lasse ich mir als
> disziplinarischer Vorgesetzter reinschreiben und bin auf der sicheren
> Seite.

Da muß man sich nichts "vertraglich zusichern lassen" oder die 
Vorgesetztenrollen aufteilen.

Das ist ganz normal.

Nebenbei: was ist, wenn du mit deinem tollen Disziplinarvorgesetzten 
nicht klarkommst, mit deinem Fachvorgesetzten aber schon. Deiner "Logik" 
nach hätte man die Rollen nie aufteilen dürfen, weil man dadurch nur 
dieses Risiko herausfordert.

> Soviel zum Thema "Dummschwatz"...

Genau. Du bist ein Dummschwätzer. Laß uns doch einfach in Frieden und 
such dir ein anderes Forum.

von Marx W. (Gast)


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Schorsch schrieb:
> :-) Sehr schön, danke hierfür, kannte ich noch nicht, schon wieder was
>
> gelernt.

Ist halt ein juristischer Fachbegriff!

von Ich (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Naund? Den Vertrag kannste unterschreiben und wenn du bedenken hast
> kündigst du schriftlich oder  durch "konkludentes Handeln". sprich du
> erscheinst ganz einfach nicht am ersten Arbeitstag!

Ganz schlecht, denn man sieht sich immer 2x im Leben.

Es geht bei der Vertragsprüfung um Unklarheiten.

Eine Kündigungsfrist von zB.: 2 Monaten vor Quartalsende ist nicht für 
jeden etwas.
Welche Arbeitsaufgaben hat man, als was ist man eingestellt und als was 
darf man eingesetzt werden?
Wo ist der Arbeitsort? Hauptstrasse 1, Kleinkleckersdorf oder je nach 
Einsatz?
(...)

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Eine Kündigungsfrist von zB.: 2 Monaten vor Quartalsende ist nicht für
>
> jeden etwas.
>
> Welche Arbeitsaufgaben hat man, als was ist man eingestellt und als was
>
> darf man eingesetzt werden?
>
> Wo ist der Arbeitsort? Hauptstrasse 1, Kleinkleckersdorf oder je nach
>
> Einsatz?
>
> (...)

Das wirst du in keinem Arbeitsvertrag finden, sowas!

Von was die Leute nur Träumen heutezutage?

von Heiner M. (heiner_der_echte)


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Also bei mir steht Einsatzort und Berufsbezeichnung drin. Genaue 
Tätigkeit jedoch nicht.

Ich hatte auch schon Vertragsangebote wo die genaue Tätigkeit aufgezählt 
wurde, allerdings stand da auch drin dass ich auch andere Aufgaben 
übernehmen kann, die meiner Qualifikation entsprechen.

die Kündigungsfrist stand bei mir auch immer drin.

von amateur (Gast)


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@Einsteiger

Aus Deiner Sicht würde ich erst gar nicht antreten.
Du gehst ja offensichtlich davon aus, dass die Dich über den Tisch 
ziehen wollen - wenn's auch nur im Kleingedruckten ist.

Aber...

Hast Du mal daran gedacht, dass ein Arbeitsvertrag immer zweiseitig ist?

Was auch immer Du da unterschreibst, es gibt immer, für beide Seiten, 
eine Kündigungsfrist in der Beide: "Tschüss" sagen können. Mit und ohne 
Grund!

Also: Du kannst unterschreiben was Du willst!
Das einzige, was Du nicht kannst ist: Nachverhandeln.

Es sollte aber möglich sein in einer angemessenen Zeit, und darauf würde 
ich in jedem Falle bestehen, die wichtigsten Fakten aus solch einem 
Vertrag herauszulesen.
Übrigens wenn Du Dich an dieser Stelle drängen lässt, signalisierst Du 
jedem: Hier kommt ein pflegeleichter Trottel|Arbeitnehmer 
(Nichtzutreffendes bitte streichen).

Also aus meiner Sicht: Wo liegt das Problem?

von Michael .. (thing)


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Im Worst-Case-Fall kann der Arbeitnehmer doch den Job jederzeit unter
Einhaltung der Kündigungsfrist kündigen wenn der Laden komisch wird.
Ein Neuling kann die juristisch ausgefuchsten Klauseln meist eh nicht
verstehen, also wäre eine Prüfung vorab dringendst angeraten. Wenn man
unterschrieben hat, kann man so eine fachkundige Prüfung immer auch noch 
danach vornehmen, den Job antreten und sofort kündigen wenn eine Klausel
sittenwidrig sein sollte. Das würde dem Laden sicher den ganzen Tag 
verderben und die würden es sich künftig besser überlegen so eine
Nummer abzuziehen.
Was man außerdem machen kann: Sich mal das Arbeitgeberprofil bei
Kununu von dem Laden anzusehen und mal zu schauen wie die Firma im
Bundesanzeiger (sofern GmbH) wirtschaftlich so dasteht.

amateur schrieb:
> Hast Du mal daran gedacht, dass ein Arbeitsvertrag immer zweiseitig ist?

Ammenmärchen!

von Schorsch (Gast)


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Michael ... schrieb:
> amateur schrieb:
>
>> Hast Du mal daran gedacht, dass ein Arbeitsvertrag immer zweiseitig ist?
>
>
>
> Ammenmärchen!

Mit kleiner Schrift reichen 2 Seiten ;-)

von amateur (Gast)


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@Michael

>> Hast Du mal daran gedacht, dass ein Arbeitsvertrag immer zweiseitig ist?

>Ammenmärchen!

Deine Amme muss ja sehr hübsch gewesen sein, wenn sie Dich so sehr 
durcheinander gebracht hat.

Oder ist Dir noch nicht aufgefallen, dass wir beide uns, schon im 
nächsten Satz, auf die gleiche Zweiseitigkeit beziehen.

von Karl (Gast)


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Tippgeber schrieb:
> Du machst also genau das, was ich mir vertraglich zusichern lassen
> würde. Eine Instanz höher beschweren. Das lasse ich mir als
> disziplinarischer Vorgesetzter reinschreiben und bin auf der sicheren
> Seite.

Am ersten Tag beim einparken machst du einen Kratzer von deinem 
disziplinarischen Vorgesetzten. Du machst super arbeit und dein 
Fachlicher Vorgesetzter ist begeistert von dir. Aber wenn du mal 2 
Minuten zu spät kommst, gibt es eine Abmahnung weil dein 
disziplinarischer Vorgesetzter sein Auto halt liebt.

Nichts ist Sicher! Macht nicht so ein Trara um den Arbeitsvertrag. Die 
Probezeit ist für beide seiten da. wenn es nicht passt wechselt man halt 
nochmal.

von Einsteiger (Gast)


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@amateur

Ich gehe keineswegs davon aus, dass man mich über den Tisch ziehen will! 
Nur möchte ich Dinge, die mir seltsam vorkommen durch eine objektive 
Quelle nachvollziehen können um auch die Nachwirkungen selbst 
abzuschätzen, Vorsicht ist die Mutter der usw.
Ich kenne das Unternehmen eben nur oberflächich, und das gefällt mir mit 
kleinen Minuspunkten ganz gut. Auf Kununu gibt es Infos, die allerdings 
SEHR unterschiedlich sind: von gut bis ausreichend.

von Marx W. (Gast)


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Einsteiger schrieb:
> Ich gehe keineswegs davon aus, dass man mich über den Tisch ziehen will!
> Nur möchte ich Dinge, die mir seltsam vorkommen durch eine objektive
> Quelle nachvollziehen können um auch die Nachwirkungen selbst
> abzuschätzen, Vorsicht ist die Mutter der usw.
Dinge die dir Merkwürdig vorkommen?
Wenn du kein Vertrauen hast, so lass die Finger davon!
> Ich kenne das Unternehmen eben nur oberflächich, und das gefällt mir mit
> kleinen Minuspunkten ganz gut.
Merk dir eins:
Sehen kann man was auf dem "ersten Blick". Erkennen, da muß man schon 
genauer hinschauen. Oft erkennt man erst auf dem zweiten Blick was 
wirklich dahinter steckt.
> Auf Kununu gibt es Infos, die allerdings

> SEHR unterschiedlich sind: von gut bis ausreichend.

Die Bewertungsplattformen sind mit äußerster Vorsicht zu genießen. 
Bewuste Manipulation ist da immer als Möglichkeit ins Auge zu ziehen.

von Zocker_08 (Gast)


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Ich habe vor einer Woche auch den Vertrag Vor-Ort unterschrieben, wo 
soll da denn das Problem sein.

Alle meine Vorderungen sind berücksichtigt worden, es gab für mich 
keinen Grund nicht direkt für klare Verhältnisse zu sorgen.

von Zocker_08 (Gast)


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> Autor: Armes Deutschland (Gast)
> Datum: 31.05.2013 18:26


Quatschkopp !

von Wolfgang H. (Gast)


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Danke, Tippgeber,

> Angenommen du bist Projektingenieur in F&E. Der Leiter von F6E ist
> sowohl fachlicher als auch disziplinarischer Vorgesetzter.

> Nach 2 Jahren kann er dich nicht mehr leider/behandelt dich unfair/
> falsche Behauptungen etc. pp.

Verstanden. Aber das kann man mit jedem schwachen Vorgesetzten 
passieren.
Je mehr man davon hat - beispielsweise fachlich und disziplinarisch - 
desto wahrscheinlicher das Sündenbockschicksal.

Ciao
Wolfgang Horn

von Ich (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Das wirst du in keinem Arbeitsvertrag finden, sowas!
>
> Von was die Leute nur Träumen heutezutage?

Sorry, aber der Einstellungsort steht in jedem Vertrag, der Einsatzort 
nicht immer, genau das muss näher definiert werden.

Genau deshalb schaut man sich den Arbeitsvertrag zuhause in Ruhe an oder 
läßt diesen durch einen Anwalt prüfen (wenn auch nicht unbedingt bei der 
ersten Anstellung nach dem Studium).

von Ich (Gast)


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Hier mal ein Link:
http://www.arbeitsrechtsline.de/___Arbeitsvertrag/___arbeitsvertrag.html


In das nach dem Nachweisgesetz dem Arbeitnehmer auszuhändigenden 
Schriftstück ist grundsätzlich mindestens folgendes aufzunehmen:

1. der Name und die Anschrift der Vertragsparteien,
2. der Zeitpunkt des Beginns des Arbeitsverhältnisses,
3. bei befristeten Arbeitsverhältnissen: die vorhersehbare Dauer des 
Arbeitsverhältnisses,
4. der Arbeitsort oder, falls der Arbeitnehmer nicht nur an einem 
bestimmten Arbeitsort tätig sein soll, ein Hinweis darauf, daß der 
Arbeitnehmer an verschiedenen Orten beschäftigt werden soll,
5. eine kurze Charakterisierung oder Beschreibung der vom Arbeitnehmer 
zu leistenden Tätigkeit,
6. die Zusammensetzung und die Höhe des Arbeitsentgelts einschließlich 
der Zuschläge, der Zulagen, Prämien und Sonderzahlungen sowie anderer 
Bestandteile des Arbeitsentgelts und deren Fälligkeit,
7. die vereinbarte Arbeitszeit,
8. die Dauer des jährlichen Erholungsurlaubs,
9. die Fristen für die Kündigung des Arbeitsverhältnisses,
10. ein in allgemeiner Form gehaltener Hinweis auf die Tarifverträge, 
Betriebs- und Dienstvereinbarungen, die auf das Arbeitsverhältnis 
anzuwenden sind.

von Purzel H. (hacky)


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Der Vertrag ist nicht wirklich endgueltig. Wenn er sich nachtraeglich 
als Schrott entpupt, laesst man die Probezeit platzen.

Man sollte sich auch einigen was der Arbeitgeber als Abloesesumme 
bezahlen will, dh eine kleine Motivation, weshalb man sich einen Wechsel 
zu ihm ueberlegen soll. Und auch die Abgangsentschaedigung nicht 
vergessen.

von Ich (Gast)


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Siebzehn und Fuenfzehn schrieb:
> Der Vertrag ist nicht wirklich endgueltig. Wenn er sich nachtraeglich
> als Schrott entpupt, laesst man die Probezeit platzen.

Deshalb sollte man den Arbeitsvertrag vorher prüfen.
In der Probezeit zu kündigen ist schlecht, zumindest wenn das häufiger 
vorkommt und man danach Leerlauf hat.

Siebzehn und Fuenfzehn schrieb:
> Man sollte sich auch einigen was der Arbeitgeber als Abloesesumme
> bezahlen will, dh eine kleine Motivation, weshalb man sich einen Wechsel
> zu ihm ueberlegen soll. Und auch die Abgangsentschaedigung nicht
> vergessen.

Versuch macht kluch!

Aber in der Liga spielt keine frisch von der Hochschule wie der TO.

von Michael .. (thing)


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Ich schrieb:
> In der Probezeit zu kündigen ist schlecht, zumindest wenn das häufiger
> vorkommt und man danach Leerlauf hat.

Wenn du Clever bist, kündigst du erst wenn ein neuer (besserer) Vertrag
schon in der Tasche ist.
Was ihr immer mit der Probezeit habt? Lücken im Lebenslauf sind da viel
prekärer. Im Radio haben sie gestern erzählt das jeder dritte
Personalchef überhaupt keinen Arbeitslosen einstellt.
Das zeigen dann die Lücken.
Probezeiten sind für den Arbeitgeber, mit mehr als 10MA nur ein
Schlupfloch, Leute wieder loszuwerden bevor der Kündigungsschutz greift.
Für jeden Arbeitnehmer ist das nur ein Zitterpartie bis man den Job
einigermaßen sicher hat. Betriebsbedingt kann auch der Arbeitgeber
später noch kündigen, was aber auch schief gehen kann (Arbeitsgericht).
Selbst kündigen kann man jederzeit, egal ob Probezeit oder nicht.
Ohne Anschlussjob wirds dann aber teuer weil man dann ein
drei-Monats-Sperre vom AA bekommt, es sei denn, man hat triftige
Gründe und das ist dann auch das wirksamste Hemmnis einfach nur
zu kündigen.
Welche Gründe da dann von Amtswegen toleriert werden muss man halt
hinterfragen.

von Stefan R. (srand)


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Michael ... schrieb:
> Welche Gründe da dann von Amtswegen toleriert werden muss man halt
> hinterfragen.

Du meinst übrigens "erfragen", nicht "hinterfragen".

von Ich (Gast)


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Michael ... schrieb:
> Wenn du Clever bist, kündigst du erst wenn ein neuer (besserer) Vertrag
> schon in der Tasche ist.
> Was ihr immer mit der Probezeit habt?

Es ist Schwachsinn in der Probezeit kündigen zu müssen, weil einem der 
Arbeitsvertrag nicht passt, weil man den eben mal ohne nähere Prüfung 
direkt beim Personaler unterschrieben hat.

von Klaus (Gast)


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Michael ... schrieb:
> Michael ...(thing)

Oh nein, ist Michael S. zurück? :(

von Purzel H. (hacky)


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Was soll das Gezeter mit Loechern im Lebenslauf. Speziell als Absolvent 
sollte man sich bis 35 oder so hin und wieder eine Weltreise goennen. 
Spaeter schafft man das dann nicht mehr. Dann kann man sich auch mal 
noch eine Babypause goennen, und dann mal noch einen Studienurlaub. Und 
dann war man mal noch etwas ausgebrannt, und musste sich erholen. Dann 
hatte man die Moeglichkeit einem Freund im Ausland bei einem Projekt zu 
helfen.

Arbeitslos war man nie, einfach eine Story bringen... egal wie duenn sie 
auch ist.

von Klaus (Gast)


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Info gebener User schrieb im Beitrag #3186776:
> Michael S.(technicans) = Dipl Iin ( FH )

Das ist doch völliger Unsinn.

von hans meerschweinchen (Gast)


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Meinen Arbeitsvertrag konnte ich erst im Laufe des ersten Arbeitstages 
bekommen, da es zu irgendwelchen Verzögerungen in der Personalabteilung 
gekommen ist, aber sollte ihn auch gleich unterschreiben. So genau habe 
ich mir den Vertrag dann natürlich nicht angeschaut. Ein paar Punkte 
sind vielleicht etwas merkwürdig, z.B. nicht mit Dritten über das Gehalt 
zu sprechen oder dass sämtliche eventuelle Mehrarbeit mit dem 
Grundgehalt abgegolten sei. Ein anderer Punkt ist, dass ich auch 
theoretisch von heute auf morgen in anderen Standorten eingesetzt werden 
könnte.

von Ich (Gast)


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hans meerschweinchen schrieb:
> z.B. nicht mit Dritten über das Gehalt
> zu sprechen oder dass sämtliche eventuelle Mehrarbeit mit dem
> Grundgehalt abgegolten sei. Ein anderer Punkt ist, dass ich auch
> theoretisch von heute auf morgen in anderen Standorten eingesetzt werden
> könnte.

Jetzt weißt Du wieso du den Arbeitsvertrag erst so spät unterschreiben 
konntest.

von Seano L. (Gast)


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hans meerschweinchen schrieb:

> ich mir den Vertrag dann natürlich nicht angeschaut. Ein paar Punkte
> sind vielleicht etwas merkwürdig,
> z.B. nicht mit Dritten über das Gehalt zu sprechen
Absolut unzulässige und unwirksame Klausel. Dass der Blödsinn immer noch 
in AVerträgen autaucht, liegt wohl an uralten Vorlagen.


> oder dass sämtliche eventuelle Mehrarbeit mit dem
> Grundgehalt abgegolten sei.
=> Überstunden kloppen bis zum gesetzlichen Limit -> Böser Fehler 
deinerseits.

> Ein anderer Punkt ist, dass ich auch
> theoretisch von heute auf morgen in anderen Standorten eingesetzt werden
> könnte.
Ist glaube ich auch nicht so einfach durchsetzbar, kommt auf den 
Einzelfall an.

von D. I. (Gast)


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hans meerschweinchen schrieb:
> Meinen Arbeitsvertrag konnte ich erst im Laufe des ersten Arbeitstages
> bekommen, da es zu irgendwelchen Verzögerungen in der Personalabteilung
> gekommen ist, aber sollte ihn auch gleich unterschreiben. So genau habe
> ich mir den Vertrag dann natürlich nicht angeschaut. Ein paar Punkte
> sind vielleicht etwas merkwürdig, z.B. nicht mit Dritten über das Gehalt
> zu sprechen oder dass sämtliche eventuelle Mehrarbeit mit dem
> Grundgehalt abgegolten sei. Ein anderer Punkt ist, dass ich auch
> theoretisch von heute auf morgen in anderen Standorten eingesetzt werden
> könnte.

Troll oder Trottel oder beides? Lol

von hans meerschweinchen (Gast)


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D. I. schrieb:
> Troll oder Trottel oder beides? Lol

vielleicht wirklich beides. Stimmt aber leider - war damals auch recht 
froh, endlich ein Angebot bekommen zu haben, nachdem ich als Absolvent 
bereits einige Monate lang vergeblich auf Stellensuche gewesen bin. Ein 
halbwegs seriöses Angebot jenseits von Zeitarbeit, 
Ingenieurdienstleistern, Traineestellen (mit heftigen 
Rückerstattungsforderungen, falls man innerhalb der ersten 2 Jahre 
kündige sollte wegen bereits erbrachter Schulungsleistungen z.B.) oder 
sonstigen seltsamen Unternehmen.

Überstunden mache ich eigentlich keine - gehe halt pünktlich und wenn 
man doch mal in ein Meeting nach 17:30h verwickelt werden sollte, komme 
ich am nächsten Tag später oder mache länger Mittagspause.

von D. I. (Gast)


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hans meerschweinchen schrieb:
> Ein
> halbwegs seriöses Angebot jenseits von Zeitarbeit,
> Ingenieurdienstleistern, Traineestellen (mit heftigen
> Rückerstattungsforderungen, falls man innerhalb der ersten 2 Jahre
> kündige sollte wegen bereits erbrachter Schulungsleistungen z.B.) oder
> sonstigen seltsamen Unternehmen.

Ein halbwegs seriöses Angebot? Du hast praktisch die unterste Schublade 
von Verträgen unterschrieben. Da würde ich mal sagen gehts einigen bei 
Dienstleistern (!=Zeitarbeitern) besser aber du musst ja nicht bis zur 
Rente dort bleiben.

von Heiner M. (heiner_der_echte)


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Info gebener User schrieb im Beitrag #3186870:
> Michael S. (technicans) = Dipl Ing ( FH ) sorry oben habe ich mich
> verschrieben.

mhh zumal Michael ja nur Techniker ist, er erhöht sich dann auch noch 
wenn er sich Dipl. Ing ( FH ) nennt.

ich habe eh nie verstanden wofür man Techniker überhaupt braucht, ausser 
vllt. für einige Positionen wo jemand einem Arbeiter etwas erklären muss 
was ein Ing geplant hat.

ansonsten stellt man als UN doch lieber gleich einen Ing ein, ggf. einen 
der vorher eine Ausbildung gemacht oder im praktischen Bereich tätig 
war.

von Marx W. (Gast)


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hans meerschweinchen schrieb:
> Meinen Arbeitsvertrag konnte ich erst im Laufe des ersten Arbeitstages
>
> bekommen, da es zu irgendwelchen Verzögerungen in der Personalabteilung
>
> gekommen ist, aber sollte ihn auch gleich unterschreiben.
Das sie alten Märchen immer noch ziehen!

> So genau habe
>
> ich mir den Vertrag dann natürlich nicht angeschaut. Ein paar Punkte
>
> sind vielleicht etwas merkwürdig, z.B. nicht mit Dritten über das Gehalt
>
> zu sprechen oder dass sämtliche eventuelle Mehrarbeit mit dem
Soso, also mußte du schweigen wenn einer nach deinem Gehalt fragt (z.b. 
bei einer Finazierung)!
> Grundgehalt abgegolten sei.
Na, da haben sie dich nicht nur über den Tisch gezogen, das ist Mehr! 
Das ist Betrug (oder arglistige Täuschung wenn sie das im 
Vorstellungsgespräch nich genannt haben), was die mit dir gemacht haben!
> Ein anderer Punkt ist, dass ich auch
> theoretisch von heute auf morgen in anderen Standorten eingesetzt werden
> könnte.

Typische Zeitarbeitsfirma!
Wie früher im Hafen, wenn die Matrosen "Schanghaien" wurden!

von Timbuktu (Gast)


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Komisch, was man hier hier so alles an Themen liest!
In Timbuktu haben sie einen chronischen Mangel an Kopiergeräten, aber 
ich glaube selbst da wäre es möglich sich den Vertrag zuhause in Ruhe 
durchzulesen.
Wenn das Unternehmen nicht bereit ist den Vertrag im Vorfeld 
rauszurücken, dann ist diese Firma (angebliche Tradition hin oder her - 
diese Tradition gibt bzw. besser gab es Deutschland niemals!) nichts 
weiter als eine Drückerkolonne.
Das scheint jetzt hierzulande eine neuere Masche zu werden, um die 
Zielvereinbarungsklauseln im Vertrag schön zu verbergen ... braucht man 
wohl nicht weiter drüber zu reden, was man in einem solchen Fall macht!
Laß die mal ruhig weiter Ihr Brauchtum zelebrieren.

von Michael .. (thing)


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Dann wird das Fachkräftemangelgeschrei nur LAUTER.

von Fragi (Gast)


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Timbuktu schrieb:
> Zielvereinbarungsklauseln im Vertrag schön zu verbergen ... braucht man
>
> wohl nicht weiter drüber zu reden, was man in einem solchen Fall macht!

und, was empfiehst du?
vt unterschreiben und sich weiter umsehen?

von Martin S. (sirnails)


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hans meerschweinchen schrieb:
> zu haben, nachdem ich als Absolvent
> bereits einige Monate lang vergeblich auf Stellensuche gewesen bin. Ein
> halbwegs seriöses Angebot jenseits von Zeitarbeit,

Tja ja, wir leben in einer Zeit des Überschusses. Wenn auch nicht des 
maßlosen, aber immerhin. Jetzt macht man halt langsam die Schotten 
dicht, der Arbeitsmarktbericht viel wieder weitaus verhaltener aus, und 
schon wird am Lohnniveau geschraubt.

> Ingenieurdienstleistern, Traineestellen (mit heftigen
> Rückerstattungsforderungen, falls man innerhalb der ersten 2 Jahre
> kündige sollte wegen bereits erbrachter Schulungsleistungen z.

Deswegen lässt man sich in diesem Falle auch kündigen. Man muss nur 
seinem zukünftigem AG plausibel - und für sich selbst natürlich ohne 
Nachteile - erklären können, warum man das Weite gesucht hat.

Die meisten Menschen vergessen leider, dass der AN prinzipiell am 
längerem Hebel sitzt. Wenn man will, kann man dem AG das Leben zur Hölle 
machen. Leider trauen sich aber auch viele nicht, diese Karte 
auszuspielen und lassen sich nach Strich und Faden verarschen und über 
den Tisch ziehen. Ein bekannter von mir hat sich erst tausende Euro 
Abfindung durch die Lappen gehen lassen, weil der Vollidiot von seinem 
AG zu einem Aufhebungsvertrag überredet wurde.... klar, die meisten 
trauen sich einfach nicht, rotzfrech zu seinem Chef zu marschieren und 
zu sagen: "Hey Flachpfeiffe! Ich hab dein Spiel lange genug mitgespielt 
und jetzt bin ich am Drücker. Glaub ja nicht, dass Du mich so einfach 
los wirst. Und wenn Du wirklich willst, dass ich gehe, dann leg ein 
anständiges Angebot auf den Tisch." Auf diesem Wege hat ein 
Arbeitskollege damals eine knappe 50.000 Euro Abfindung ergattert - 
hauptsache dass er weg ist und der Platz endlich mit jemanden besetzt 
werden kann, der auch wirklich arbeitet und nicht ständig krank ist.

von Martin S. (sirnails)


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hans meerschweinchen schrieb:
> Meinen Arbeitsvertrag konnte ich erst im Laufe des ersten Arbeitstages
> bekommen, da es zu irgendwelchen Verzögerungen in der Personalabteilung
> gekommen ist, aber sollte ihn auch gleich unterschreiben. So genau habe
> ich mir den Vertrag dann natürlich nicht angeschaut.

Genau das ist die Masche, die sich dahinter verbirgt. Erstens lässt man 
Dich ohne Vertrag arbeiten (die BG würde sich bei einem Unfall 
wahnsinnig darüber "freuen" und es würde zumindest einen Haufen 
Papierkram bedeuten), zweitens baut man damit emotionalen Druck auf. 
Dadurch, dass Du ja quasi schon angefangen hast, willst Du das Teil 
natürlich schnellstmöglich unterschreiben. Was man Dir dabei dann für 
Klauseln aufs Auge drückt, bleibt dahingestellt.

Ich habe es ähnlich erlebt in meinem Praktikumsbetrieb. Ich wurde danach 
noch eine Weile angestellt, damit ich mein Projekt fertigstellen konnte. 
Und die Moral von der Geschichte: Auf die schnelle viel komplett die 
Urlaubsregelung untern Tisch. Hinterher wollte man mir aber auch keinen 
mehr geben, weil ich ja keinen Anspruch hätte. Hätte ich das nicht im 
Eifer des Gefechts einfach unterschrieben, sondern vorher wirklich in 
Ruhe durchgelesen, dann wäre mir das ganze aufgefallen und ich hätte die 
Unterschrift verweigert. Dann hätte ich kurz und bündig gesagt "Jane, is 
klar. Arbeiten ohne Urlaub? Nicht in Deutschland. Sucht euch einen 
anderen Deppen, der meine halbfertige Arbeit zu Ende bringen wird". So 
gab es hinterher einen Riesen Ärger mit den Personalern. Ich hab dann 
zwar trotzdem keinen Urlaub bekommen, dafür dann halt nochmal 2 Wochen 
länger gebraucht, wie dich mir voll bezahlen ließ. Unterm Strich ein 
Verlustgeschäft für meinen AG. Schlussendlich waren es damit gerade 4 
(bzw. dann 5) Tage Urlaub, die mir nicht gegeben wurden und damit auch 
recht gut zu verkraften, aber es zeigt halt, dass man sich NIEMALS unter 
Druck setzen lassen sollte. Wann immer man zu einer Unterschrift mehr 
oder minder forciert wird, sollte man hellhörig werden. Sei es bei einer 
Arbeitsstelle oder einem Kaufvertrag über einen gebrauchten PKW.

von Kolophonium (Gast)


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>Die meisten Menschen vergessen leider, dass der AN prinzipiell am
>längerem Hebel sitzt.

Dein Vorgehen, verbrannte Erde zu hinterlassen, dürfte wenn überhaupt, 
nicht oft funktionieren.

Bestes Beispiel: Unser leider abhanden gekommmener Michael S.


>Erstens lässt man Dich ohne Vertrag arbeiten

Du weißt offenbar nicht, daß Arbeitsverträge auch mündlich abgeschlossen 
werden können.
http://www.abc-recht.de/ratgeber/arbeit/tipps/muendlich_arbeitsvertrag.php


>die BG würde sich bei einem Unfall wahnsinnig darüber "freuen" und es
>würde zumindest einen Haufen Papierkram bedeuten

Ich vermute mal, daß du außer deinem Prektium noch keine Berufserfahrung 
vorzuweisen hast.
Denn sonst wüßtest du, wer hier den meisten Schreibkram hat. Und das ist 
nicht der AN.

von Held der Arbeit (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:

> Ich habe es ähnlich erlebt in meinem Praktikumsbetrieb. Ich wurde danach
> noch eine Weile angestellt, damit ich mein Projekt fertigstellen konnte.
> Und die Moral von der Geschichte: Auf die schnelle viel komplett die
> Urlaubsregelung untern Tisch.
Solche "Sofort anfangen, Vertrag machen wir später"-Jobs kenne ich nur 
von Hilfsjobs während des Studiums und dort auch einmal Ärger mit dieser 
Vorgehensweise gehabt, seitdem bin ich da vorsichtig. Sowas würde ich 
nie bei einem richtigen Job machen. Hat auch bisher nur einmal ein 
Unternehmen versucht, ich blieb zum Glück hart. Der Vertrag kam und kam 
nicht per Post, ich könne aber schon mal anfangen, sei doch kein Problem 
nur eine Formsache, Perso in Urlaub, EDV-Probleme, Poststelle in Urlaub, 
... immer wieder Ausreden, bis dann in der Presse stand, dass der Laden 
insolvent ist.

Beim Arbeitsvertrag knallhart sein, nicht duckmäuserisch auftreten 
sondern souverän-konsequent, nicht beschwatzen und einlullen lassen, 
dann versuchen sie solche Bauernfängertricks erst gar nicht.

von Marx W. (Gast)


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Fragi schrieb:
> und, was empfiehst du?
> vt unterschreiben und sich weiter umsehen?

Genau!

von Ich (Gast)


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Held der Arbeit schrieb:
> Beim Arbeitsvertrag knallhart sein, nicht duckmäuserisch auftreten
> sondern souverän-konsequent, nicht beschwatzen und einlullen lassen,
> dann versuchen sie solche Bauernfängertricks erst gar nicht.

Im große und ganzen richtig, nur als Neuling der den ersten richtigen 
Arbeitsvertrag unterschreiben will vielleicht etwas schwierig.

Dennoch muss man sich nicht alles gefallen lassen.

zB.: Überstunden, die mit dem Gehalt abgegolten sind sind als LEITENDER 
Angestellter OK, nicht als normaler Arbeitnehmer.

von Elo (Gast)


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> zB.: Überstunden, die mit dem Gehalt abgegolten sind sind als LEITENDER
> Angestellter OK, nicht als normaler Arbeitnehmer.
das wird aber dann ganz einfach im AV so getarnt > monatl. Festgehalt !
bei sowas sollte man vorher bei der Stellenausschreibung schon 
mißtrauisch werden, kommt nicht oft vor, aber gibt es auch für leistende 
Fachkräfte

wenn man das "Glück" hat, und in so einen Vertrag hineinschlittert und 
es Anfangs ganz gut läuft, dann nach einer Weile aber immer dicker wird, 
sollte man um Anpassung des AV an die gestzl. Mindestvorschriften 
"bitten", wenn es ärger wird dann mit etwas Druck > Arbeitsgericht

von Michael .. (thing)


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Elo schrieb:
> das wird aber dann ganz einfach im AV so getarnt > monatl. Festgehalt !

Oder Leistungszulage die gar keine ist, sondern eine 
Minderungsmöglichkeit.

Elo schrieb:
> Mindestvorschriften
> "bitten", wenn es ärger wird dann mit etwas Druck > Arbeitsgericht

Wenn es schon so weit kommt, ist der Rausschmiss dann nur noch ne
Zeit und Geldfrage. Die Tricks der Firmen sind da mannigfaltig
und unter Druck setzen lassen die sich so gut wie nie.

von Marx W. (Gast)


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Elo schrieb:
> Mindestvorschriften
> "bitten", wenn es ärger wird dann mit etwas Druck > Arbeitsgericht
Man möge bedenken:
Wir haben als gesetzliche Wochenarbeitszeit die 48 Stundenwoche!

von hans meerschweinchen (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Glaub ja nicht, dass Du mich so einfach
> los wirst. Und wenn Du wirklich willst, dass ich gehe, dann leg ein
> anständiges Angebot auf den Tisch." Auf diesem Wege hat ein
> Arbeitskollege damals eine knappe 50.000 Euro Abfindung ergattert

gab bei uns im Konzern in den letzten 12 Monaten eine ganze Reihe von 
Entlastungen, da einige Millionen Miese gemacht wurden und nun 
Einsparmaßnahmen eingeleitet werden sollten. Je nach Abteilung hat man 
die Leute bis zum letzten Tag weiterarbeiten lassen. Bei manchen war das 
die gesetzliche Kündigungsfrist; bei anderen auch mal 3 Monate zum 
Quartalsende. Einige mussten quasi sofort gehen. Ihnen wurde gesagt, sie 
dürfen zwecks Unterschrift des Aufhebungsvertrags und um ihre Sachen 
abzuholen nochmal abends reinkommen, damit es niemand von den Kollegen 
mitbekommt. Furchtbare Kommunikationspolitk, aber zum Glück gibts ja 
noch den Flurfunk. Offiziell war man mit ihnen "schon länger" 
unzufrieden, wobei jedoch nie eine Abmahnung stattfand, und es würde 
nicht an den Einsparungen liegen. Im Gespräch hieß es jedoch, man würde 
die Stelle streichen bzw. der Konzern müsste Geld sparen.

Die Abfindungen vielen zum Teil ganz unterschiedlich aus: bei einer 
ehem. Kollegin wurde noch zwei Monate lang das Gehalt weiter gezahlt. 
Bei einem anderen sogar 4 Monate zuzüglich 10k Abfindung. Übergaben 
musste keiner machen, was natürlich für etwas Chaos gesorgt hat.

Ich persönlich wüsste jetzt nicht, wie ich dem AG das Leben zur "Hölle" 
machen sollte, ohne mich selbst dabei strafbar zu machen. Dank 
Resturlaub könnte mich mein Arbeitgeber wahrscheinlich von heute auf 
morgen loswerden.

von Ich (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Man möge bedenken:
> Wir haben als gesetzliche Wochenarbeitszeit die 48 Stundenwoche!

Die gilt nicht für leitende Angestellte.

von aGast (Gast)


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Ich schrieb:
> Die gilt nicht für leitende Angestellte.

Seit wann stehen leitende Angestellt über dem Gesetz? Das 
Arbeitszeitgesetz gilt für alle. Es wird halt nur nicht von allen 
beachtet, nach dem Motto wo kein Kläger, da auch kein Richter. Manchmal 
wird hier schon ein Quatsch geschrieben.

von A. $. (mikronom)


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Martin Schwaikert schrieb:
> hans meerschweinchen schrieb:
>> Meinen Arbeitsvertrag konnte ich erst im Laufe des ersten Arbeitstages
>> bekommen, da es zu irgendwelchen Verzögerungen in der Personalabteilung
>> gekommen ist, aber sollte ihn auch gleich unterschreiben. So genau habe
>> ich mir den Vertrag dann natürlich nicht angeschaut.
>
> Genau das ist die Masche, die sich dahinter verbirgt. Erstens lässt man
> Dich ohne Vertrag arbeiten

Quatsch! Du kannst nicht zwischen Vertrag und schriftlichen Vertrag 
unterscheiden.

Außerdem wäre ein fehlender schriftlicher Vertrag für den Arbeitnehmer 
ideal, denn wenn er so beschäftigt wird, hat er automatisch einen 
unbefristeten Arbeitsvertrag und es ist keine Probezeit vereinbart, es 
sei denn, der Arbeitgeber kann was anderes beweisen (fragt sich nru 
wie).

Kolophonium schrieb:
> Bestes Beispiel: Unser leider abhanden gekommmener Michael S.

Was ist mit dem eigentlich? Internet gepfändet? Sanktion der ARGE in 
Form von Arbeitslager?

von D. I. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Was ist mit dem eigentlich? Internet gepfändet? Sanktion der ARGE in
> Form von Arbeitslager?

Gesperrt worden im Forum

von Martin S. (sirnails)


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hans meerschweinchen schrieb:
> Offiziell war man mit ihnen "schon länger"
> unzufrieden, wobei jedoch nie eine Abmahnung stattfand, und es würde
> nicht an den Einsparungen liegen.

Man kann ja auch nur abmahnen, wenn ein tatsächlicher Grund vorliegt. 
Die reine Unzufriedenheit des AG mit dem AN reicht da halt noch lange 
nicht aus. Sonst riskiert der AG eine Klage gegen die Abmahnung.

> Im Gespräch hieß es jedoch, man würde
> die Stelle streichen bzw. der Konzern müsste Geld sparen.

Das ist leider öfters mal der Fall und selbst eine gute Firma kommt 
immer um betriebsbedingte Kündigungen herum. Bei mir ums Eck gibts eine 
große Papierfabrik, die pleite ging, und von einem schwedischen? 
Investor gekauft wurde. Da der Absatzmarkt im Papierbereich zunehmend 
China zum Opfer fällt musste hier umstrukturiert werden. Es wurde eine 
komplette Produktionsstraße abgeschaltet bzw. derart umgestellt, dass 
die dortigen Angestellten nicht mehr gebraucht wurden.

Doch anstatt einfach wild drauf los zu kündigen, hat man in der Firma 
einigen Arbeitern den freiwilligen Ausstieg angeboten. MA, die 
freiwillig den Betrieb verlassen erhielten damals - je nach Dauer der 
Betriebszugehörigkeit - einen wirklich stattlichen Berg an Geld. 
Anschließend kam die zweite Entlassungswelle, bei der dann ausgelost 
wurde, wer gehen darf (es hatte sich mittlerweile herumgesprochen, 
wieviel Geld geboten wurde und das wollten viele gerne mitnehmen). In 
der dritten Kündigungswelle nun wurden MA neu verteilt und 
schlussendlich dann auch nur diejenigen entlassen, die zum Erhalt des 
Betriebes nicht mehr notwendig waren.

Zwar ist eine Kündigung nicht immer sozial, aber man hat hier halt 
versucht, einerseits seinen guten Ruf als AG zu wahren, andererseits 
wollte man eben auch die Menschen nicht einfach auf die Straße stellen, 
wie es jetzt erst GM wieder mit seinem Opelwerk gemacht hat. Die meisten 
MA haben durch diesen "sozialen" Stellenabbau ein ordentliches 
finanzielles Polster bekommen, um sich in Ruhe eine neuen Arbeitsplatz 
zu suchen.

Es gibt halt solche und solche Firmen.

hans meerschweinchen schrieb:
> Ich persönlich wüsste jetzt nicht, wie ich dem AG das Leben zur "Hölle"
> machen sollte, ohne mich selbst dabei strafbar zu machen.

Ach da gibt es Wege und Mittel. Krankheit ist schonmal das Mittel der 
Wahl. Immer mal wieder, keine Kontinuität, besonders bei wichtigen 
Terminen, wenn die ISO Zertifizierung ins Haus steht, wenn man auf einen 
Lehrgang geschickt wird, wenn einem die Krawatte vom Chef nicht passt. 
Das blöde für den AG: Ohne Dir nachzuweisen, dass Du nur krank machst 
(dieser Nachweis lässt sich wahrlich nicht leicht erbringen, so man denn 
nicht vollkommen bescheuert ist) und man dabei gewisse Grenzen nicht 
überschreitet, kann der AG nichts dagegen machen. Prominentes Beispiel: 
Eine dauerkranke AN wurde von ihrem Chef an einem ihrer unzähligen 
Krankheitstage im Schwimmbad beobachtet. Der Chef hat fristlos 
gekündigt, die AN hat Klage dagegen eingereicht und gewonnen. Das 
Gericht empfand es als bodenlose Unverschämtheit, dass der AG ihr 
nachspionierte und blöderweise konnte die AN ein Attest über 
Rückenprobleme vorweisen, bei der das Schwimmen als therapeutische 
Maßnahme sinnvoll ist. Grundsätzlich darf man nämlich im Krankheitsfall 
alles machen, was einer Genesung nicht entgegensteht.

Natürlich kann man auch ein wenig bummeln bei der Arbeit, dann wird halt 
nichts mehr termingerecht fertig. Oder man findet Lösungen nicht und 
doktort ewig herum, anstatt sich Hilfe zu holen, oder man verrechnet 
sich und hinterher stimmt nichts mehr, oder man gibt der EK-Abteilung 
"ganz aus Versehen" eine Bestellnummer mit verdrehten Zahlen und 
massakriert die Gemeinkostenstelle und und und....

Natürlich darf man sich dann auch über das Echo nicht wundern - das 
sollte man aushalten können.

Andi $nachname schrieb:
> Quatsch! Du kannst nicht zwischen Vertrag und schriftlichen Vertrag
> unterscheiden.

Selbst ein mündlich geschlossener Vertrag mag gelten, allerdings gibt es 
dann auch keine nachweisbare Einigung zu Sonderkonditionen und so steht 
man schlimmstenfalls mit den gesetzlich zugesicherten Rechten dar. Ob 
das von so großem Vorteil ist? 24 Tage Urlaub im Jahr, kein 
nachweisbares Jahresgehalt, keine verbesserten Kündigungsvereinbarungen, 
keine sozialen Sonderleistungen (so es denn welche gibt) ... ich sehe 
hierin keinen großen Vorteil.

von Besucher (Gast)


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D. I. schrieb:

> Andi $nachname schrieb:
>> Was ist mit dem eigentlich? Internet gepfändet? Sanktion der ARGE in
>> Form von Arbeitslager?
>
> Gesperrt worden im Forum


Stimmt! "technicans" wurde gestrichen:

Beitrag "Re: Anruf vom Hanseatisches Personalkontor, wer is denn dass?"

von Daniel V. (danvet)


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Hallo,
also ich kenne es so, das es ein bis zwei Gespräche gibt, bei denen 
alles besprochen wird. Wenn man sich geeinigt hat, bekommt man den 
Vertrag zugeschickt, unterschreibt ihn und schickt ihn wieder zurück 
(oder bringt ihn persönlich vorbei, wenn es in der Nähe ist). Fertig.
Vor Ort unterschreiben würde ich nur, wenn du dich absolut auskennst, 
z.B. ein alter Hase bist oder unter allen Umstände zu diesem Unternehmen 
möchtest (und dir alles andere egal ist).

von Cyblord -. (cyblord)


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Klaus schrieb:
> Michael ... schrieb:
>> Michael ...(thing)
>
> Oh nein, ist Michael S. zurück? :(

Warum wurde der nun eigentlich gesperrt? In "dem" Thread ist ja alles 
gelöscht.

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