Hallo zusammen, bei folgendem Problem komme ich seit zwei Tagen überhaupt nicht weiter: Ich möchte zwei LAN8710A-Ethernet-Phys an einem FM3-Controller (MB9BFD18S) von Fujitsu betreiben, der zwei MAC-Einheiten verbaut hat. Die Anbindung erfolgt jeweils über RMII. Die Software läuft problemlos auf dem SK-FM3-176PMC-Ethernet-Starterkit mit einem MB9BFD18T-Prozessor - dieser ist aber bezüglich des Sourcecodes identisch mit der S-Variante, hat nur mehr Pins. Ich habe den Schaltplan zum Board einmal angehängt. Dieser war bisher immer frei zugänglich auf der Fujitsu-Seite, nur die FM3/FM4-Controller werden fortan wohl bei Spansion angeboten - da fehlt aber die Hälfte der Seiten noch... Bis auf die Reset-Pins ist meine Schaltung identisch mit dem Schaltplan, trotzdem läuft die Schaltung nicht, ich bekomme keinen Link. Nach etlichen Messen und Probieren kommt mir folgendes komisch vor: Ein nicht initialisierter LAN8710A (zum Beispiel wenn man den FM3-Controller auf dem Starterkit im Reset hilft) erkennt die Geschwindigkeit (hier 100MBit) auf dem Netzwerk und zeigt den Link auch an über die beiden LED-Ausgänge - wie gesagt auch ohne angeschlossenen Controller. Dies klappt bereits bei mir nicht, bei mir auf dem eigenen Board leuchtet ständig die grüne LED an LED1/REGOFF zur Anzeige eines Links, auch ohne eingestecktes Netzwerkkabel. Verwendet wird ein MagJack von WE (gleicher wie auf dem Demo-Board), ein 50MHz Oszillator mit 50ppm (Frequenz und Funktion auch per Oszi geprüft) sowie der interne 1,2V-Regulator im LAN8710A. An dem Regulator messe ich auf meinem Board jedoch nur 1,10V, weswegen ich die Schaltung auch schon auf externe 1,2V umgebaut habe, jedoch mit dem gleichen Ergebnis (kein Link). So langsam gehen mir die Ideen aus, was man noch testen kann. Pinout, Lötstellen und Bestückung habe ich mehrfach durch, das passt alles. Insgesamt treten die Fehler auf drei verschiedenen Platinen auf, weswegen es wohl auch nicht ein einzelner defekter LAN8710A sein kann. Für weitere Ideen wäre ich sehr dankbar. Chris
Was für einen Sinn macht es, den Plan eines funktionierenden Boards zu posten, wenn das Problem wohl auf einem ganz anderen Board liegt? Wie sollen wir erkennen können, wo die Probleme auf Deinem Board sind, wenn Du NULL Unterlagen zur Verfügung stellst? Glaskugel? Mal ganz abgesehn davon, daß ich mir nicht vostellen kann, daß der Rechteinhaber des Schaltplans die Veröffentlichung hier gut heißt.
Joerg L. schrieb: > Was für einen Sinn macht es, den Plan eines funktionierenden Boards zu > posten, wenn das Problem wohl auf einem ganz anderen Board liegt? > Wie sollen wir erkennen können, wo die Probleme auf Deinem Board sind, > wenn Du NULL Unterlagen zur Verfügung stellst? Glaskugel? Anbei der Schaltplan und ein Ausschnitt des Layouts. Den habe ich jetzt aber x-Mal durch, der ist identisch mit dem Fujitsu-Board. Zum Testen habe ich sowohl den einzelnen WE-MagJack verwendet wie Fujitsu als auch, wie im Schaltplan zu sehen, eine doppelte Buchse. Beim Layout weiß ich auch nicht, wo ein Problem sein könnte. Ich konnte zwar nicht alle Hinweise von SMSC zum Phy-Layout berücksichtigen (insbesondere Anbindung an MAC), aber das Fujitsu-Layout ist in jedem Fall noch viel schlimmer, da die Phys sehr weit vom MAC entfernt sitzen mit Stiftleisten dazwischen. > Mal ganz abgesehn davon, daß ich mir nicht vostellen kann, daß der > Rechteinhaber des Schaltplans die Veröffentlichung hier gut heißt. Dann möge ein Moderator den gerne wieder löschen. Wie gesagt, es sind öffentliche Unterlagen von Fujitsu, die auf der Homepage die ganze Zeit erreichbar waren. Nur nach dem Umzug zu Spansion fehlen noch etliche Datenblätter auf der neuen Seite.
Eine Anmerkung noch: Der CRS_DV-Pin ist bei mir im Gegensatz zum Fujitsu-Board high, aber das signalisiert eigentlich auch nur, dass der Carrier nicht im Idle-Zustand ist, was ja auch zur eingeschalteten Link-LED passt.
Ein paar Fragen als Denkanstöße: - ist das exposed Pad des QFN Gehäuses angeschlossen? An welches Potential? - die Pinbelegung Deines LAN-Trafos scheint anderst zu sein wie in dem Fujitsu-Board. Stimmt die? - Kann Dein Oszillator 3 Lasten zu je 22R teiben? Sicher? Das ist nämlich eine Menge "Holz". - 1.1V Core-Spannung ist mit Sicherheit zu wenig. Das ist fast 10% unter Soll. Wird der Chip warm? Stromaufnahme?
Joerg L. schrieb: > Ein paar Fragen als Denkanstöße: > - ist das exposed Pad des QFN Gehäuses angeschlossen? An welches > Potential? Ja, über fünf Vias an Masse auf der Unterseite. > - die Pinbelegung Deines LAN-Trafos scheint anderst zu sein wie in dem > Fujitsu-Board. Stimmt die? Ja, die passt. Ich habe die Platine noch einmal neu aufgebaut nur mit dem LAN8710A und dem Oszillator sowie die Cs und Rs um den LAN8710A herum und einen einzelnen MagJack (den vom Fujitsu-Board) angeschlossen, womit ich das gleiche Problem habe. > - Kann Dein Oszillator 3 Lasten zu je 22R teiben? Sicher? Das ist > nämlich eine Menge "Holz". Laut Datenblatt kann der 10 LSTTL-Lasten, das wären 4mA. Auf dem Oszilloskop sieht das Taktsignal auch gut aus. Mit dem einen LAN8710A habe ich aber die gleichen Probleme, daher denke ich, dass es der Takt nicht ist. > - 1.1V Core-Spannung ist mit Sicherheit zu wenig. Das ist fast 10% unter > Soll. Wird der Chip warm? Stromaufnahme? Der Chip hat etwa 35°C, also 10K mehr als die Umgebung, was im Rahmen sein dürfte. Die Stromaufnahme liegt bei 30-40mA, wobei 17mA für den Quarz drauf gehen und wie gesagt eine LED im MagJack ja an ist. Die 1,1V kamen mir auch merkwürdig vor, daher habe ich den LAN8710A testweise auf externen 1,2V-Regulator umgestellt (über die LED-Beschaltung mit externem Widerstand) und 1,2V direkt eingespeist. Das Problem bleibt aber.
Ich habe testweise den LAN8710A kopfüber auf einer Briefmarken großen SMD-Lochraster-Platine gelötet und mit Fädeldraht alles angeschlossen (Rs, Cs, Oszillator und MagJack). Hier leuchtet manchmal nach einem POR die gelbe Speed-LED, egal ob ein Netzwerk-Kabel gesteckt ist oder nicht. Der 1,2V-Regulator liefert aber auch nur wieder 1,1V. Stromaufnahme von allem sind 30mA.
Ich habe einen der LAN8710A auf dem Fujitsu-Board nun getauscht gegen einen der Bausteine, die ich auf meiner Platine hatte (geliefert von Farnell). Das Fujitsu-Board läuft auch mit dem anderen Baustein, meine Platine mit dem LAN8710A vom Fujitsu-Board hingegen nicht... Die Bauteile selber scheinen also auch in Ordnung zu sein. Ich lasse meine Unterlagen jetzt nochmal von jemand anders gegengucken. Es bleibt langsam fast nur noch das Layout, aber so kritisch sollte der LAN8710A eigentlich nicht sein...
Chris schrieb: > aber so kritisch sollte der LAN8710A > eigentlich nicht sein... Wobei mir die TRX+/- Leitungen die da so in Määndern liegen mir persönlich(!) Sorgen bereiten bezüglich der Impedanz, da würde ich mehr auf Parallelität achten.
Chris schrieb: > Ich habe einen der LAN8710A auf dem Fujitsu-Board nun getauscht > gegen > einen der Bausteine, die ich auf meiner Platine hatte (geliefert von > Farnell). Das Fujitsu-Board läuft auch mit dem anderen Baustein, meine > Platine mit dem LAN8710A vom Fujitsu-Board hingegen nicht... Die > Bauteile selber scheinen also auch in Ordnung zu sein. Ich lasse meine > Unterlagen jetzt nochmal von jemand anders gegengucken. Es bleibt > langsam fast nur noch das Layout, aber so kritisch sollte der LAN8710A > eigentlich nicht sein... Ich kenn das als Fehler beim Erstellen des Bauteils im jeweiligen CAD-System... und da ich dann bei deiesen Fehlern selber der Verursacher bin schlägt oft die Betriebsblindheit als Fehlerfindenverhinderungsgrund zu... Also - Chip in den Libs Deines CAD-Systems Pin für Pin durchgehen und... vielleicht fündig werden. Grüße und viel Glück MiWi
René Z. schrieb: > Wobei mir die TRX+/- Leitungen die da so in Määndern liegen mir > persönlich(!) Sorgen bereiten bezüglich der Impedanz, da würde ich mehr > auf Parallelität achten. Um 100Ohm Impedanz bei der differentiellen Microstrip-Struktur zu bekommen, bräuchte ich aber bei 1,6mm Leiterplatten und 0,15mm Abstand zwischen den Leitungen 0,9mm breite Bahnen - das geht hinten und vorne nicht. Ich will nicht behaupten, dass es egal ist, aber bei wenigen cm Leiterbahn (hier sind es <2cm) sollte die Impedanz eigentlich egal sein. Zumindest habe ich in ähnlicher Form schon mehrfach 100 und 1000MBit Schnittstellen geroutet.
MiWi schrieb: > Also - Chip in den Libs Deines CAD-Systems Pin für Pin durchgehen und... > vielleicht fündig werden. Das habe ich bereits getan, weil ich genau das auch vermutet habe. Sowohl die Zuordnung im Device stimmt als auch die Reihenfolge der Nummerierung im Package... Gerade habe ich noch den Quarzoszillator getauscht gegen einen anderen Typen, aber das brachte auch nichts. Langsam verzweifele ich und bin für alle Ideen offen...
Chris schrieb: > René Z. schrieb: >> [...] > [...] > nicht. Ich will nicht behaupten, dass es egal ist, aber bei wenigen cm > Leiterbahn (hier sind es <2cm) sollte die Impedanz eigentlich egal sein. > [...] Ich auch nicht, aber ich würde es in die Liste der möglichen (!!!, möglich nicht unbedingt wirklich) Fehlerursachen aufnehmen.
Die Stromaufnahme sieht gut aus, die Werte sind normal. Trotzdem verstehe ich die 1.1V nicht. Wie ist das mit dem Chip, den Du auf das Fujitsu-Board gelötet hast, hat der denn eine korrekt Core-Spannung? Zum Layout: TX+ und TX- sollten paarweise layoutet werden, mit Kopplung der Traces zueinander, und jeweils RX+ mit RX-. Die Verlängerungsmäander verstehe ich nicht, sie machen keinen Sinn. Sie beeinflussen auch die Impdanz nicht, da sie nicht miteinander layoutet sind. Sie ändern nur die Signallaufzeit. Bei den 2cm sehe ich die Impedanz nicht so wichtig, dann ist die maximale Kalbellänge eben kürzer, für 10m reichts auf jeden Fall. Aber Du solltest zwischen dem TX und dem RX-Päärchen etwas Abstand einhalten, sonst wird das Übersprechen unnötig erhöht. Apropos Leiterplatte: 1.6mm Dicke und 900um Bahnen - das hört sich nach nur 2 Lagen an. Ist das Dein Ernst? Die hat hoffentlich mehr als 2 Lagen!!! Ein 2-Lagen Layout mit 50MHz Arbeitstakt ist an sich schon eine Kunst, und wenn ich mir die Packungsdichte bei Dir ansehe und die vielen Unterbrechungen in der Masse, dann würden mich die Probleme nicht wundern. Ein EMV-Test damit wird niemals gelingen. Eine LP mit 4 Lagen und einem passenden Lagenaufbau läßt problemlos die Z100diff mit schmalen Leiterbahnen zu.
Chris schrieb: > MiWi schrieb: >> Also - Chip in den Libs Deines CAD-Systems Pin für Pin durchgehen und... >> vielleicht fündig werden. > > Das habe ich bereits getan, weil ich genau das auch vermutet habe. > Sowohl die Zuordnung im Device stimmt als auch die Reihenfolge der > Nummerierung im Package... > > Gerade habe ich noch den Quarzoszillator getauscht gegen einen anderen > Typen, aber das brachte auch nichts. > > Langsam verzweifele ich und bin für alle Ideen offen... Ok, Du schreibst, daß alles bis auf den Reset identisch ist und schon mehrfach gegengeprüft wurde. Daher - wird der Reset wirklich richtig bedient? Und noch eine Idee - schmeiß das Board für heute in ein Eck und schlafe eine Nacht drüber.... PS - wieso ist das Exposed PAD nicht direkt mit den GND-Pins 24/25 verbunden? Und wenn ich mir anschauen (muß) wie die Puffer-Cs nicht an den Chip angebunden sind... würd es mich nicht wundern daß der Chip ja gerne was tun würde aber ständig intern resetiert weil die Versorgung ziemlich nicht abgeblockt ist. Puffer-Cs gehören an den Chip. Nicht in die Pampas. Und bei denen ist alles was mehr als 1cm vom Chip entfernt ist schon (aus Abblocksicht) meilenweit entfernt.... Versuch zB. einmal den kürzesten Pfad von den Kerkos C13, 14, 15 zum Chip und dann über die beiden GND-Pins und dem Exposed Pad wieder zu den Kerkos zu finden... Ich hab jedenfalls keinen GND-Pfad der Kerkos, die an bei Pin1 und Pin12 angeschlossen sind, gefunden... iaW: nimm ein schnelles Oszi (60Mhz aufwärts) und messe einmal am Chip die Versorgungsspannung mit einer AC-Messung im mV-Bereich. Wird vermutlich übel aussehen. Grüße MiWi
MiWi schrieb: > iaW: nimm ein schnelles Oszi (60Mhz aufwärts) ... Der Chip ist ein 100Mbit Phy mit extern 50MHz Takt. Ich würde ein Oszi empfehlen mit mindestens 250-350MHz Bandbreite und mindestens 1Gs/sec, dazu eine Aktive Probe... man will ja auch was sehen.
Joerg L. schrieb: > MiWi schrieb: >> iaW: nimm ein schnelles Oszi (60Mhz aufwärts) ... > > Der Chip ist ein 100Mbit Phy mit extern 50MHz Takt. > Ich würde ein Oszi empfehlen mit mindestens 250-350MHz Bandbreite und > mindestens 1Gs/sec, dazu eine Aktive Probe... man will ja auch was > sehen. Glaubst Du wirklich daß wer so ein Layout fertigen läßt sowas flottes im Regal stehen hat oder damit umgehen kann? iaW: ein schnelles Oszi & aktive Probe und dieses Layout sind - bei allem Respekt vor der Arbeit, die auch in diesem Layout steckt - IMHO ein Widerspruch in sich. Grüße MiWi
Gut, aber was will er auf einem 60MHz Oszi denn erkennen können? Ich habe viele Jahre mit 10/20MHz Oszilloskopen gearbeitet, und dachte immer, meine Z80 und 8051er Leiterplatten wären prima. Bis ich dann mal ein 6GHz-Teil in die Hand nehmen durfte. Das hat mir die Augen geöffnet. Erschreckend, wie schlecht diese (meine) Boards waren. Ich bin auf die Zahl seiner Lagen gespannt.
Ist das Eval-Board wirklich mit nem 50Mhz-Quarz bestückt? 5.6 Clock Circuit The device can accept either a 25MHz crystal or a 25MHz single-ended clock oscillator (±50ppm) input. If the single-ended clock oscillator method is implemented, XTAL2 should be left unconnected and XTAL1/CLKIN should be driven with a nominal 0-3.3V clock signal. See Table 5.13 for the recommended crystal specifications.
Für RMII (R=reduced) nimmt man 50MHz und 2 Datenbits, für das "normale" MII ein 25MHz und 4 Datenbits. Paßt schon so. Das ist ja das besondere am RMII, daß man am MAC und am Phy Pins sparen kann. Dafür hat man dann die doppelte Frequenz.
Guten Morgen, danke für die Anregungen, aber im Einzelnen: Die Platine ist zweilagig. Sicher wäre eine vierlagige Platine besser, nur hat das letzte (zweilagige) Layout mit einem DP83848 am STM32 auch wunderbar funktioniert. Von daher hätte ich jetzt einfach nicht gedacht, dass das beim LAN8710A so reinhaut. Ziel war halt eine möglichst günstige und kompakte Platine. Die Määnder waren zur Längenanpassung gedacht, da die eine RX/TX-Leitung einmal um die anderen Pins vom MagJack herum muss, aber das Übersprechen würde natürlich durchaus auch zum Fehlerbild passen (Phy meint Aktivität auf dem Ethernet zu haben). Der Reset wird richtig bedient, das hatte ich gleich getestet. Die GND-Pins an 24/25 scheinen nicht angeschlossen zu sein wegen den 150µm Abständen bzw. Leiterbahnbreiten - das scheint von EAGLE gerade rausgerechnet worden zu sein. Kann ich aber manuell anschließen, ohne DRC-Fehler zu produzieren. Die Versorgungsspannung werde ich versuchen zu messen, ein 200MHz Oszi mit passiven Tastköpfen habe ich. Ebenfalls die 1,2V am Fujitsu-Board mit dem neuen Phy. Ich werde mich wohl an ein vierlagiges Layout machen, dann kann ich auch die Impedanzen anpassen und die Cs näher an die Phys bringen. Etwas Sorgen macht mir halt das RMII-Interface und die Clock-Leitung mit 50MHz, weil die halt vom MAC auf zwei Phys gehen. Wie würde man die denn am besten legen, damit die möglichst störungsarm sind? Microstrip mit Masse rechts und links (und untendrunter in der Mittellage)?
Es ist nicht der LAN8710, der Dir bei diesem Design das Genick bricht. Es sind die vielen, vielen Unterbrechungen der Masselage. Wenn Du diese Unterbrechungen bei dem NatSemi Phy genauso eingebaut hast, ist es reine Glückssache, daß das Design tut. Halte mal ein sendendes Handy in die Nähe (1-2m Abstand sollten schon ausreichen), dann ist auch hier ruck-zuck schluß mit der einwandfreien Funktion. Bei 50MHz ist es zwingend nötig, daß zu jedem Signal ein passender Rückstrompfad vorhanden ist, entweder als 2.Trace parallel oder als Massefläche darunter. Die Verlängerungen der Signale ist nicht nötig. Es sind nur 100MHz. Verglichen mit den bis zu 100 Meter Kabellänge gehen die 10mm extra komplett unter. DRC-Fehler werden überbewertet. Gerade bei QFN-Gehäusen und Mindestabständen von Masse zu diff-Päärchen bei impedanzkontrollierten Leitungen kommt es immer zu DRC-Fehlern, die sind dann halt so, man weiß ja, warum und ignoriert sie an dieser einen Stelle. Wenn Du es schaffst, die Rückseite möglichst komplett mit Masse zu fluten, und an den Masse-Wechseln zur Oberseite nicht nur einen Via, sondern mehrere einzubauen, kann es mit 2 Lagen durchaus klappen. Aber in dem jetzigen Layout ist viel zu wenig Masse vorhanden. Wenn Du eine 4 Lagige Platine machst, nimm keinen Standardaufbau. Ich kann Dir genauere Unterlagen zur Verfügung stellen, meld Dich dazu bitte mal hier an. Gutes Gelingen!
Joerg L. schrieb: > Für RMII (R=reduced) nimmt man 50MHz und 2 Datenbits, für das "normale" > MII ein 25MHz und 4 Datenbits. > Paßt schon so. Das ist ja das besondere am RMII, daß man am MAC und am > Phy Pins sparen kann. Dafür hat man dann die doppelte Frequenz. Ja, RMII läuft mit 50MHz. Ich hatte nur ein Verhalten wie beim LAN8720A erwartet, da erzeugt der PHY die 50MHz per PLL aus nem 25MHz-Quarz (und stellt die dann dem MAC zur Verfügung). Kann der LAN8710A aber nicht, von daher sind die 50MHz in der Tat richtig... Funktioniert denn die Kommunikation über RMII? Wenn ja, würd ich mal die diversen Register auslesen und gucken, ob da auch wirklich alle Funktionen so gesetzt sind wie erwartet. Evtl. geht da auch in der Config-Phase nach dem Reset was schief, wenn an irgendnem Pin noch n falscher Pegel hängt...
Chris schrieb: > Guten Morgen, > > danke für die Anregungen, aber im Einzelnen: > > Die Platine ist zweilagig. Sicher wäre eine vierlagige Platine besser, > nur hat das letzte (zweilagige) Layout mit einem DP83848 am STM32 auch > wunderbar funktioniert. Klar geht das auch 2-lagig, hab ich mit dem DM9161A auch schon gemacht. Aber das erste was ich da mache ist: Entkoppel-Cs nah am Chip (3-4mm) setzen, DKs legen und dann fixieren, damit die nicht mehr wandern. Alles andere muß sich da irgendwie drumherumschlängeln. Oben dann 3V3-Fläche (oder was immer der Chip braucht), unten GND-Fläche und geht schon. Nicht allzuweit (2-3cm sind ok) von den 100nF-Kerkos (in 0603) einen 10u Tantal oder Kerko, wenn Kerko aber nicht in 0805 sondern 1206 oder 1210. > Von daher hätte ich jetzt einfach nicht gedacht, > dass das beim LAN8710A so reinhaut. Ziel war halt eine möglichst > günstige und kompakte Platine. Der Kerl muß ja immerhin die Lan-Treiber niederohmig ansteuern, da fließt schon ein bischen Strom. Da aber keine Cs da sind, aus denen er den quasi kurzfristig entnehmen kann passiert was passieren muß: die Spannung bricht zusammen. Und bevor irgendwelche Register im Chip wackeln schlägt der interne Reset zu. Also Reset, Spannung ist stabil und daher auf ein neues und patsch - schon wieder... 4 Lagen kosten nicht soooo viel mehr, nicht einmal in geringen Stückzahlen. > > Die Määnder waren zur Längenanpassung gedacht, Vergiß es. Dieses TWP kommt aus dem Telefonnetz und auch wenn 100Mbit auch ein bischen... flotter sind, das Zeug ist in weiten Grenzen ziemlich Robust in jeder Hinsicht. Deine Längenanpassung geht in den 100m max. zulässigen Kabelentfernungen unter. > > Der Reset wird richtig bedient, das hatte ich gleich getestet. gut. > > Die GND-Pins an 24/25 scheinen nicht angeschlossen zu sein wegen den > 150µm Abständen bzw. Leiterbahnbreiten - das scheint von EAGLE gerade > rausgerechnet worden zu sein. Kann ich aber manuell anschließen, ohne > DRC-Fehler zu produzieren. > Ähem, die mußt Du anschließen. > Die Versorgungsspannung werde ich versuchen zu messen, ein 200MHz Oszi > mit passiven Tastköpfen habe ich. Ebenfalls die 1,2V am Fujitsu-Board > mit dem neuen Phy. > Ich werde mich wohl an ein vierlagiges Layout machen, dann kann ich auch > die Impedanzen anpassen und die Cs näher an die Phys bringen. Etwas > Sorgen macht mir halt das RMII-Interface und die Clock-Leitung mit > 50MHz, weil die halt vom MAC auf zwei Phys gehen. Wie würde man die denn > am besten legen, damit die möglichst störungsarm sind? Microstrip mit > Masse rechts und links (und untendrunter in der Mittellage)? Bitte erkläre mir, warum Du Microstrips machen willst? Wenn Du eine möglichst ungestörte(!!) GND-Fläche unter den Leitungen hast paßt das schon im Großen und Ganzen. Stell Dir sehr vereinfacht vor, die Signale müssen sich immer auf das Referenzpotential beziehen können, immer (ich meine wirklich immer). Und weil es so schnell geht sind keine großen Umwege möglich. Also ist eine durchgehende Fläche unter den RMII-Leitungen, die auch an die GND-Pins der beteiligten Chips gehen muß - nötig. Im Grunde genommen ist das alles. Zumindest bei der Verbindung uC <> LAN-Interface-Chip. Grüße MiWi
>> Die GND-Pins an 24/25 scheinen nicht angeschlossen zu sein [...] > Ähem, die mußt Du anschließen. Ok, falsch ausgedrückt: Die Pins sind natürlich angeschlossen, nur eben nicht direkt an das Exposed-Pad unter dem IC. > Bitte erkläre mir, warum Du Microstrips machen willst? Wenn Du eine > möglichst ungestörte(!!) GND-Fläche unter den Leitungen hast paßt das > schon im Großen und Ganzen. Wenn ich vier Lagen zur Verfügung habe, kann ich die Impedanzen auch anpassen, das ist dann kein wirklicher Mehraufwand. > Stell Dir sehr vereinfacht vor, die Signale müssen sich immer auf das > Referenzpotential beziehen können, immer (ich meine wirklich immer). Und > weil es so schnell geht sind keine großen Umwege möglich. Also ist eine > durchgehende Fläche unter den RMII-Leitungen, die auch an die GND-Pins > der beteiligten Chips gehen muß - nötig. Im Grunde genommen ist das > alles. Zumindest bei der Verbindung uC <> LAN-Interface-Chip. Eine durchgängige Masse-Fläche bekomme ich bei dem Design aber nur mit vier Lagen hin. Das Problem ist einfach, dass die zwei RMII-Schnittstellen an den Mikrocontroller angeschlossen werden müssen und sich die beiden teilweise schneiden. Von daher muss ich mit ein paar Signalen auf die Unterseite.
So, ich habe ein vierlagiges Layout einmal begonnen. Zum Messen kam ich heute aber leider noch nicht. Es wird in jedem Fall ein Standard-Aufbau (0,71mm Kern mit 0,36mm Prepegs und 35µm Kupfer) werden, alles andere wird in kleiner Stückzahl einfach sehr viel teurer. Vom Lagenaufbau her: 1: Signale (RX/TX-Leitungen zwischen Phy und MagJack, Großteil des RMII) 2: GND 3: VCC 4: Signale (ein paar RMII-Leitungen und diverses unkritisches Zeugs) Alle Kondensatoren sind jetzt maximal 2mm vom Phy entfernt, zusätzlich ist je Phy noch ein 22µF-Kondensator eingeplant neben den ganzen 100nF-Typen. Die RX/TX-Leitungen zum Phy haben 100Ohm Impedanz und die beiden Kanäle sind weiter auseinander. Beim Oszillator habe ich ein 2,5x3,2mm Gehäuse genommen und die Position zwischen die beiden Phys geändert, um insgesamt minimale Leitungslängen beim 50MHz-Signal zu bekommen. Anbei einmal der erste Stand von einem Phy.
[x] gefällt mir. Bei den paar cm Leitungslänge wird das auch mit den 360er Prepregs klappen.
Ich muss nochmal nach Hilfe fragen: Ich habe entsprechend der vielen hilfreichen Tipps das Layout angepasst wie oben bereits beschrieben und eine vierlagige Platine gefertigt. Dennoch tritt wieder der gleiche Fehler auf, es wird regelmäßig ein Link erkannt, der keiner ist. Der interne 1,2V-Regulator liefert wieder nur ganz knapp über 1,1V, auf dem Demo-Board aber immer 1,2V. Die Versorgungsspannung habe ich mit einem TDS2024B (200MHz, 2GS/s) untersucht und kann maximal ein Rauschen von 20mV peak-to-peak auf der Versorgungsspannung und dem internen Regulator messen, jeweils direkt am Phy. Das müsste eigentlich ok sein, zumal wirklich alle Kondensatoren <2mm am Phy hängen. Noch jemand eine Idee?
Hallo, ich beschäftige mich derzeit auch mit Ethernet. Zwar geht es bei mir um ein Micrel-Switch (KSZ8864RMN), das sollte aber nicht weiter stören. Bei meiner Recherche bin ich auf das Thema Masseschleife gestoßen. Da Du DGRND nicht von AGRND trennst, könnte das vielleicht den Spannungsabfall und die Fehlfunktion erklären? Unter AppNote 139 findest Du auch einen PCB-Designvorschlag http://www.micrel.com/index.php/technical-support/application-notes.html?option=com_joodb&view=catalog&format=html&reset=false&ordering=&orderby=&Itemid=979&task=&search=&gs[Product][]=LAN+Solutions
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