Forum: Platinen 3D Drucker / laser-belichter


von MadWinter (Gast)


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Hiho,

Ich habe in den letzten Tagen meinen 3D Drucker zum Laser-belichter 
erweitert. Da ich viel informationen aus diesem Forum gewonnen hab 
möchte ich euch gern das ergebnis zeigen.

http://www.youtube.com/watch?v=B1lgdg1IGoI

Wenn ihr fragen habt beantworte ich sie gerne!

Im nachhinein denke ich ist Toner Transfer definitiv einfacher, aber so 
hats nen (sichtbaren) Laser :)

2 Seitig hab ich noch nicht versucht, hab noch keinen guten plan wie ich 
die seiten deckungsgleich bekomme.

Lg,
Mad

von anders (Gast)


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Hey,

Sieht cool aus, wie kleins sind die struckturen, die du hinbekommst?

Wie lange brauchst du zum belichten einer Platine?

2 Seitig würde ich einfach kleine Löcher in die Platine bohren und den 
läser diese anfahren lassen. Koordinaten Speichen, nach der 1 Seite 
Platine umdrehen und die koordinaten gespiegelt wieder an fahren. Wenn 
Es nicht passt, kannst du diese dann in X und Y Richtung verschieben.

von MadWinter (Gast)


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Die Bahnen sind ~0.5mm. Ich hab mir gerade 0.5mm leiterplatten bestellt 
fürs "sandwich" verfahren :)

von Marcus W. (marcusaw)


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Wieso nur belichten und nicht gleich per laser gravieren? Industrielle 
Produkte machen das auch so, und entsprechende Laser sind (wenn auch 
nicht günstig) erhältlich...

von MadWinter (Gast)


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Mach doch :)

Aber im ernst, was ich so gelesen hab brauchts schon > 100watt um Kupfer 
zu gravieren, da es halt das meißte reflektiert. Ausserdem entstehen 
dabei wohl ziemlich giftige dämpfe, daher ist die belichtungsmethode für 
DIY doch erheblich einfacher.

von Car (Gast)


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Rasterst Du die Platine ab, oder fährst Du die Bahnen ab?

von branadic (Gast)


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MadWinter schrieb:
> Aber im ernst, was ich so gelesen hab brauchts schon > 100watt um Kupfer
> zu gravieren, da es halt das meißte reflektiert.

Wer behauptet denn sowas? Wir haben bis vor einer Weile mit einem 
UV-Laser semi-additive bzw. vollsubtraktive MIDs hergestellt. Dabei 
kommt zunächst auf das ganze Bauteil Kupfer bzw. Kupfer/Nickel/Gold 
drauf und wird dann strukturiert (eine Art Isolationsfräsen mit dem 
Laser).
Leistung des Lasers <20W.

Man beachte einfach mal die Absorptionsspektren der Metalle und suche 
die passende Wellenlänge für den Laser.

http://www.neolase.com/fileadmin/Grafiken-Neolase\PDFs/Kleiner_Laser_grosse_Wirkung.pdf

von Jens B. (fernostler)


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@MadWinter

Ich hab mal ein paar Fragen....

Was ist denn das Grundmaterial? Platinen von Bungard?

Was für ein Laser ist das? (BluRay 405nm?)

Wieviel mW fährst du?

Wie stellst du den Fokus ein?

Weviel mm/min ist X & Y?

Welche Daten verwendest du? Gerber > Iso > G-Code?

von MadWinter (Gast)


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@Branadic: Interessant, wäre sicher nen test wert. Allerdings sind <20 
Watt immernoch mehr als ich mir momentan zutraue. Wenn jemand damit 
erfahrung hat wäre ich auf jeden fall interessiert.

@Car: Ich raster sie ab immoment. Ich schreib gerade an ner linien 
abfahr software, ist aber weit komplexer für mich.

@Jan Bader: Ich benutz Bungard platinen. Hab gerade mit Positiv 20 Sprüh 
resist experimentiert, das überlebt aber meine NaOH Mischung nicht :) ( 
Die belichtung funktioniert aber meine lösung ist wohl zu stark ). Ich 
benutz nen BluRay laser mit ~ 100mw. Allerdings ist das zuviel. Ich hab 
mir mitlerweile ne blende 3d-gedruckt mit nem 0.8mm loch in der mitte. 
Der Laser hatte ne menge artefakte ( so ringe um den fokus punkt die ich 
damit größtenteils behoben hab. Dadurch ist der strahl auch fast 
automatisch fokussiert, ich stell die entfernung dann so ungefähr auf 
den Fokus ein, so das der punkt so klein wie möglich wird.
Da ich momentan Raster brauchts für 2,5x4cm ungefähr 15 min. ( 
Konservativ eingestellt, es geht auch schneller, war mir aber nicht so 
wichtig ). Kommt vor allem auf den Plotter an, wie schnell er ist, bei 
gleich bleibender präzision. Bei meinen schnellerern tests waren die 
pads dann leicht oval :)
Ich benutz momentan nen 600dpi schwarz&weiß bild das ich mit nem stück 
C# in gcode übersetze.

von Johannes O. (jojo_2)


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schaut ja recht gut aus!
Was ist das für ein klickkkker, was man immer hört während der Laser 
geschaltet wird?
Hast du mal versucht kleinere Strukturen herzustellen? Also gibts zum 
Beispiel ein Bild einer Testplatine mit 15 mil... 14 mil... usw. ... 6 
mil ... 5 mil Leiterbahnbreite?

von MadWinter (Gast)


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Das klicken kommt vom relais das den laser schaltet.
Die kleinsten strukturen ( siehe Video bei 0:47 ) sind die feinen 
striche zwischen den leiterbahnen ( 2 stück in den äußersten ecken 
jeweils ). Sie sollten 0,3mm breit sein, kamen aber entweder garnicht 
oder nur mit 0,1 mm raus. die leiterbahnen sollten 0,6mm sein, sind aber 
ehen 0,6-0,45mm breit. Ich denke viel kleiner wirds nix mit dem laser 
den ich hab.

von Frank (Gast)


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Wieso kein Mosfet anstatt eines Relais?

von anders (Gast)


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I würde dir auch einen Mosfett empfehlen, die Schalten schneller als ein 
Relay und dann must du beim fahren nicht die Schaltzeit mit berechnen.

Kannst du ja mal probieren, vielleicht bekommst du so schön ein besseres 
Ergebniss.

Wäre cool, wenn wir das Projekt mal etwas ausbauen würden.

von MadWinter (Gast)


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Ein relais lag gerade herum :) Ich hab mir mitlerweile transistoren 
besorgt die die spannung/Ampere aushalten sollten. Würdet ihr trotzdem 
nen MOSFET nehmen / sind die schneller als transistoren ?

von anders (Gast)


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Klar kannst du auch Transistoren nehmen, die sind schnell genug, aber 
kannst nochmal nach der Schaltzeit in Datenblatt schauen.

Was für eine Steuerung hast du? Eventuell könnten wir eine eigene 
Entwickeln. Ich habe Motortreiber gebaut für 1 Euro für bis zu 4A 
Stepper.

Die Idee an sich finde ich echt gut. Weil man dann keine 
Verbrauchsmateriel wie Folien oder Tinte hat. Und trozdem durchweg gute 
Qualität. Natürlich wäre es wichtig min 0,25mm zuverlässig hin zu 
bekommen. Nochbesser 0,2mm.

von MadWinter (Gast)


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Ich hab nen paar tests gemacht heute um zu sehen was ich so an 
genauigkeit hinbekomme. Auf dem bild sind pro quadrant 10 striche, im 
original 0,1 - 1 mm linien breite. Ich bekomme 0,4 momentan zuverlässig 
hin ( mit rastern ). Ich arbeite gerade an code um das so zu machen wie 
die fräsen ( mir fällt gerade das richtige wort nicht ein :)

Ich denke aber mit nem günstigen laser wird wohl so bei 0,2 schluss 
sein.

Ich benutz meinen ultimaker (www.ultimaker.com ) als "plotter". Da kann 
man im GCode dann einfach die freien Pins ansprechen, da hab ich jetzt 
nen BC338-40 dran hängen der den Laser schaltet.

Hast du nen schaltplan / eagle files für deine Stepper Driver? Wäre 
interessiert, ich würd gern irgendwann nen dedizierten laser plotter 
bauen.

von andre (Gast)


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HI, schick mir eine E-Mail und ich schicke dir die Schaltung für die 
Motortreiber ;).
Natürlich habe ich die Schon getestet ;).

E-Mail:
andersandre87@gmail.com

Hast du es jetzt mal mit einem Transistor getestet?
Das Ergebnis würde mich wirklich interessieren.

von MadWinter (Gast)


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Ich hab dir gerade ne Email geschickt.

Ich habs mitlerweile auf nen transistor umgebaut. Die ergebnisse sind 
erstmal identisch, momentan experimentier ich mit PWM zur leistungs 
reglung um die über-entwicklung zu beseitigen, hab aber noch keine viel 
besseren ergebnisse bekommen.

Lg,
Mad

von Erkennender (Gast)


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Wie hast du den Brennfleck fokusiert? :)

Hast du Zugang zur Monitordiode deines Lasers? Wenn ja, würde ich dir 
empfehlen die Regelung der Ausgangsleistung des Lasers zu verwenden um 
zwischen "Belichtungsleistung" und "Stand-By Leistung" umzuschalten. Es 
ist nicht nötig den ganzen Laser ein  -und auszuschalten. So kannst du 
die eingebrachte Energie konstant regeln und hast so hoffentlich 
gleichmässigere Ergebnisse.

Welche Positioniergenauigkeit schafft den dieser Drucker? Evt. liegt der 
Hund hier begraben. 3D-Printer haben ja z.T. recht grobe Aufösungen.

von Jens B. (fernostler)


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Ich hab jetzt einen BluRay Laser (~100mW) mit Konstantstromquelle.

Ich wollte eigentlich die Gerberdaten in Iso-Daten umwandeln, und dann 
mit dem Laser in der CNC Fräse abfahren.

Mit dem Gravierstichel geht das gut, der Laser ist nur konstant an, er 
sollte aber nicht an sein wenn die Z-Achse hoch fährt um zur nächsten 
Bahn zu fahren.

Hat jemand einen Tip wie ich das erreichen kann?

von Mad (Gast)


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Bei meinem ersten test hab ich einfach den endlage schalter missbraucht 
:) Bei meinem 3d Drucker gibs aber auch die möglichkeit einige der 
freien pins per gcode anzusteuern, so mach ichs mitlerweile.

von Mad (Gast)


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Erkennender schrieb:
> Wie hast du den Brennfleck fokusiert? :)

In dem ich die Z achse manuell vorsichtig bewege :)


> Hast du Zugang zur Monitordiode deines Lasers? Wenn ja, würde ich dir
> empfehlen die Regelung der Ausgangsleistung des Lasers zu verwenden um
> zwischen "Belichtungsleistung" und "Stand-By Leistung" umzuschalten. Es
> ist nicht nötig den ganzen Laser ein  -und auszuschalten. So kannst du
> die eingebrachte Energie konstant regeln und hast so hoffentlich
> gleichmässigere Ergebnisse.

Leider ist alles verklebt, da komm ich so nicht mehr ran.

> Welche Positioniergenauigkeit schafft den dieser Drucker? Evt. liegt der
> Hund hier begraben. 3D-Printer haben ja z.T. recht grobe Aufösungen.

Kann ich nicht genau sagen, ist nen ultimaker, der hat schon ne recht 
schicke aulösung

von Jens B. (fernostler)


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Mal ein andere Frage, was für Daten verwendest du denn? Und welche 
Software dafür?

Ich wollte eigentlich GERBER in Iso-Daten umwandeln und daraus dann 
einen G-Code machen. So maches ich es jetzt, und dann entfern ich das Cu 
mit dem Gravierstichel.

Das sollte ja mit Laser auch gut gehen. Du scheinst aber Rasterdaten zu 
verwenden, oder? Ich frag micht wie du das von der Software her machst?

von Mad (Gast)


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Ich hab mir nen stück C# geschrieben das nen schwarz/weiß bild in gcode 
verwandelt und dann zum drucker schickt.
Ich hab auch angefangen vektor mäßig das zu machen, ist aber nicht 
fertig bisher. Mein "Tool" findest du in der beschreibung des videos.

Das S/W Bild mach ich direkt aus eagle per pdf druck, dann nach png 
konvertiert mit Photoshop. Wichtig ist dabei das die dpi erhalten 
bleiben, die software rechnet pixel in dpi um und dann nach gcode.

von Thomas H. (flaretom)


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Hi,

Ich hatte vor einiger Zeit mal mit einem Laser am Plotter 
experimentiert.
Dabei ist auf der Platine eine dünne Schicht Tonerpulver:
Beitrag "LP durch Direkt-Toner mit Laser"

Mittlerweile habe ich den Plotter durch eine einfache CNC-"Fräse" 
ersetzt.
Hier mal ein paar Bilder.
Für große/komplizierte Platine dauert das Verfahren etwas zu lange (PCB 
im Bild ca. 40min). Aber für viele Sachen reicht's. Außerdem, wozu extra 
Belichten. So braucht man kein fotobeschichtetes Material :).

Beste Grüße,
Tom

von Walter (Gast)


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Hallo Mad,

ich finde das Abrastern der Platine eher gut. Ich habe schon Platinen im 
Outline-Verfahren mit dem Laser belichtet, allerdings ist der 
Isolationskanal um die Leiterbahnen dann nur ca. 0,1-02mm dick, das 
macht dann das Löten eher schwierig (Lötbrücken).

Könntest du mir dein kompiliertes SW-Tool online stellen oder sonst 
irgendwie zugänglich machen, ich kann das leider nicht kompilieren.

LG
Walter

von Mad (Gast)


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Hi Walter,

Es wird dir wahrscheinlich nichts bringen wenn ich das Tool kompiliere, 
da die com ports direkt im code gesetzt sind. ( 
https://gitorious.org/gcode-cmdline ). Du solltest es aber mit der 
freien Visual Studio Express C# version kompilieren können sofern du mit 
Windows arbeitest.

Das Tool ist auch auf den Ultimaker ausgelegt, ich weiß nicht ob der 
gcode für andere drucker funktioniert.

Wenn du fehler bei der kompilierung bekommst kann ich mir das gerne 
angucken, schreib mir einfach an maddimax(at)gmail.com

Cheers,
Marcus

von Mad (Gast)


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Hi Tom,

Das verfahren mit dem Toner pulver hört sich auch interessant an, 
allerdings ist mein laser wohl zu schwach dazu, und das krebs risiko is 
mir nen bissl zu groß :)

Mein erster ansatz war auch die Fräse, allerdings ist mir das nen bissl 
zu laut in meiner Mietwohnung :)

Ich denke ich werd mir in zukunft nen besseren Laser drucker besorgen 
und richtiges transfer papier, ich hab damit immer noch die besten 
ergebnisse erzielt bisher.

Gruß,
Marcus

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