Forum: HF, Funk und Felder Anpassung Transistor


von Venom (Gast)


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Hallo,

ich hätte gleich mehrere Fragen zur Anpassung eines Transistors:

1. Sollte das Anpassnetzwerk möglichst nah am Transistor sein?

2. Sollte das Anpassnetzwerk durch einen Koppelkondensator vom DC 
getrennt werden oder kann das DC Signal ruhig auch durch z.B. die 
Anpassspule durchlaufen? (Hatte mir überlegt, L in reihe und C parallel 
anzuordnen, somit könnte das DC-Signal durchkommen).

3. Kopplung... Hatte mir überlegt bzw. auch schon simuliert, Collektor 
an Basis zu koppeln mittels R in reihe mit C, wobei R ca. 750Ohm 
beträgt. ISt das Sinnvoll? Anders kriege ich die Anpassung iwie nicht 
hin... also ich meine ohne Kopplung. Da sonst S11 und S22 gegenläufig 
verlaufen bei ändern der Werte an Ls und Cs.

Wäre für jede Hilfe dankbar.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Ohne Schaltbild ist das ganze wohl wie Glaskugel aus Milchglas ;)

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo,

> 1. Sollte das Anpassnetzwerk möglichst nah am Transistor sein?

Bei Frequenzen ab >> 100 MHz sollte so weit als möglich mit 50 Ohm 
gearbeitet werden, dann die Anpassung am Transistor. Bei 1 MHz ist das 
nicht ganz so tragisch, obwohl dann möglicherweise die Schwingneigung 
steigt.

> 2. kann das DC Signal ruhig durch die Anpassspule durchlaufen?

Kein Problem, wenn dann die Trennung auf der anderen Seite gemacht wird. 
Die Impedanz stimmt bei einer Resonanzanpassung halt nur bei einer 
Frequenz.

> 3. Kopplung... Hatte mir überlegt bzw. auch schon simuliert,
>    Collektor an Basis zu koppeln mittels R in reihe mit C

Das kann man mit R_ug so machen. Es gibt auch noch die Möglichkeit einer 
Stromgegenkopplung mit R_ig. Letztere beeinflusst die Verstärkung und 
dadurch auch die Rückwirkung über die Spannungsgegenkopplung. Auch 
sollte R_ig nicht zu groß werden, sonst (hier ab ca. 16 Ohm) wird sein 
Einfluß aufs Rauschen größer als der des Transistors.

IMO ist es einfacher, eine Basisschaltung an 50 Ohm anzupassen. Eine 
extra Gegenkopplung wird dann nicht benötigt, wenn der richtige 
Transistor verwendet wird.

Außerdem kann man mit einem Breitband-Übertrager eine Impedanzanpassung 
erreichen oder mit einem Resonanzübertrager/Bandfilter, falls es nur um 
einen schmalen Frequenzbereich geht.

von frt (Gast)


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hier ne gute App Note von Motorola

siehe auch - Beitrag "HF Übertrager"

von Venom (Gast)


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Danke für die Antworten,

ich versuche mal schnellstmöglich ein Foto meiner LP hier reinzustellen.

Ich bin bei 430MHz.

B e r n d W. schrieb:
> Das kann man mit R_ug so machen.

Ich hab das derzeitig so drin, meine Frage hier zu:
Dies bezieht sich ja auf den HF teil, muss hier also auch eine 50 Ohm 
Microleitung als Verbindung genutzt werden? Oder langt hier ganz normale 
Leiterbahn?

Mein Emitter ist übrigens im gegensatz zu deiner Schaltung auf Masse 
gelegt.

Mein Arbeitspunkt stelle ich derzeitig über den Widerstand R1 ein, R4 
und R2
habe ich nicht. Gibts einen triftigen Grund diese einzusetzen?

R4 ist ja der Schutz vor Kurzschlüssen und R2 für die AB-stabilisierung, 
aber andere Vorteile hat die nicht oder?

von B e r n d W. (smiley46)


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> muss hier also auch eine 50 Ohm Microleitung als Verbindung genutzt
> werden? Oder langt hier ganz normale Leiterbahn?

Das würde ich schon für 50 Ohm auslegen, wobei es noch nicht auf den 
zehntels Millimeter ankommt.

> Mein Emitter ist übrigens im Gegensatz zu deiner Schaltung auf
> Masse gelegt.

Mit R4 hat man einen weiteren Freiheitsgrad, die Verstärkung und die 
Eingangsimpedanz zubeinflussen. Damit sind auch Anpassungen für 8, 10 
oder 12 dB Verstärkung möglich.

Ohne R4 gehts eher in Richtung 20 dB, und die Schaltung verkraftet dann 
keine großen Signale mehr. Es entstehen auch mehr Harmonische.

Was soll es denn werden? Als Antennen-Vorverstärker würde ich die 
Schaltung nicht verwenden, da sind z.B. DG-Mosfets wesentlich 
rauschärmer.

von Venom (Gast)


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Es soll ein Leistungsverstärker werden mit möglichst großer Verstärkung 
also so. 20 dB.


Wie bzw. muss ich die Bauteilgröße/-länge mit berücksitigen?

Das Problem ist, das ich rein theoretisch bzw. simulationsmässig am 
Eingang und Ausgang um die -40dB haben müsste. Real bekomm ich max. -10 
am Eingang und um die -35 dB am Asugang im besten Fall.

Meine Bauteile haben größtenteils um die 5% Abweichung und von der größe 
her sind das 0603 Bauelemente. Bestehen halt aus einer serieninduktivät 
und 2 parallel kapazitäten am Ein- sowie am Ausgang.

Sollte ich vllt die Schaltung um paar Bauteile erweitern, um die 
Bandbreite zu erhöhen und somit die Abweichungen zu kompensieren?

Ich löte die Bauteile mit der Hand, könnt ihr mir vllt da einen Tip 
geben? ICh hab wohl festgestellt, desto mehr bzw. größer die Lötstellen 
(Zinn) desto kapazitiver wird das verhalten?!

von Jens G. (jensig)


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>Es soll ein Leistungsverstärker werden mit möglichst großer Verstärkung
>also so. 20 dB.

Leistungverstärker? Wenn es nur ein Schmuckstück werden soll, dann ist 
das ja ok. Aber senden darfst Du damit ohne License sowieso nicht.

>Das Problem ist, das ich rein theoretisch bzw. simulationsmässig am
>Eingang und Ausgang um die -40dB haben müsste. Real bekomm ich max. -10
>am Eingang und um die -35 dB am Asugang im besten Fall.

Schön. Und was bedeuten diese Werte?

Wenn es aber nur ein Vorverstärker für den 70cm-Empfang sein soll, dann 
vielleicht sowas wie hier:

http://oz2oe.dk/radio/atf54143/54143.html

Funktioniert wunderprächtig bei mir, ist rauscharm. Aber beim Handling 
und Zusammenlöten schön an ESD denken - die Transis sind meines Wissens 
nicht geschützt.

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