Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Klingeltrafo und Türöffner Gleich- bzw. Wechselspannung?


von Thorsten (Gast)


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Hallo,

sehe ich das richtig, dass ein "Grothe TR3119K" Sekundär-Seitig 
Gleich-Spannung liefert?

Es geht mir um die Frage, ob ein daran angeschlossener Türöffner mit 
beliebiger Polarität angeschlossen werden kann(bei Wechselspannung wäre 
das ja wohl der Fall), oder ob die Polarität eines Türöffners zumindest 
bei Gleichspannung eine Rolle spielt...

Thorsten

: Verschoben durch Admin
von oszi40 (Gast)


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Thorsten schrieb:
> oder ob die Polarität eines Türöffners zumindest
> bei Gleichspannung eine Rolle spielt...

Der Wechselstromwiderstand einer Spule(=Induktivität) ist höher als der 
Gleichstromwiderstand. Das heißt die Spule wird bei gleich hoher 
Gleichspannung wahrscheinlich heiß weil ein höherer Strom fließt.

Genaues weiß Dein Typenschild/Datenblatt.

von Flow (Gast)


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> ...Sekundär-Seitig Gleich-Spannung liefert?

Warum sollte es so sein?
Sieh dir das Schaltzeichen an, es gibt keinen Gleichrichter, wäre für 
seinen Zweck auch völlig umsonst.

von oszi40 (Gast)


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Flow schrieb:
> wäre für seinen Zweck auch völlig umsonst.

Es gab durchaus Leute, die das häßliche Surren nicht mögen und deshalb 
gesiebte Gleichspannung versuchen anzulegen. Die sollte dann aber 
niedriger sein!

von Amateur (Gast)


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Soweit mir bekannt sind Türöffner "Allesfresser" also Gleich- und 
Wechselspannung.

Allerdings relativ hungrige (Strom). Vor allem die Billigtüren haben es 
nicht so mit Leichtgängigkeit.

Ginge ja auch gar nicht anders. Sonst müsste es ja Türöffner, nur für 
........ (bitte passenden Namen eintragen), geben. Diese werden auch oft 
von den Türbauern angeschlossen, da diese auch die Leitung verstecken 
müssen.

von Thomas E. (thomase)


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oszi40 schrieb:
> Flow schrieb:
>> wäre für seinen Zweck auch völlig umsonst.
>
> Es gab durchaus Leute, die das häßliche Surren nicht mögen und deshalb
> gesiebte Gleichspannung versuchen anzulegen. Die sollte dann aber
> niedriger sein!

Es gibt auch Hersteller, die DC-Türöffner bauen.

BKS hat AC/DC.

mfg.

von Thorsten (Gast)


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Hallo,

hier ist der Trafo abgebildet:

http://i.ebayimg.com/t/Grothe-Klingeltrafo-TR-3119-K-12V-8V-5V-/00/s/MTUwMFgxMTI1/z/TRsAAMXQO21Rp6co/$T2eC16Z,!zoE9s5ngM9gBRp6coLoRg~~60_12.JPG

Ich war mir nicht ganz sicher, weil auf dem Typenschild kein 
Wechselspannungs-Symbol zu sehen ist und ich auch schon 
Hutschienen-Trafos mit Gleichspannungs-Ausgang ohne aufgedruckte 
Gleichrichter-Schaltsymbole gesehen habe. Allerdings fällt mir jetzt 
auf, dass auch bei 220 V kein derartiges Symbol zu sehen ist.

Der Türöffner summt bei Betätigung übrigens häßlich.
Liefert der Ausgang somit definitiv Wechselspannung?

Thorsten

von Conny G. (conny_g)


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Thorsten schrieb:
> Der Türöffner summt bei Betätigung übrigens häßlich.
> Liefert der Ausgang somit definitiv Wechselspannung?
>
> Thorsten

Ja, dann ist es sicher Wechselspannung.
Ich habe kürzlich auch meinen Türöffner mit Gleichrichter und dickem 
Elko leise gemacht, hat mich auch sehr genervt bei der Wohnungstür (die 
mit RFID Schlüssel aufgeht).

von Georg G. (df2au)


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Thorsten schrieb:
> Ich war mir nicht ganz sicher, weil auf dem Typenschild kein
> Wechselspannungs-Symbol zu sehen ist

Das Symbol ist "Transformator, kurzschlussfest".

von amateur (Gast)


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>Ich habe kürzlich auch meinen Türöffner mit Gleichrichter und dickem
>Elko leise gemacht, hat mich auch sehr genervt bei der Wohnungstür (die
>mit RFID Schlüssel aufgeht).

... ist aber ein zweiseitiges Schwert.

Deine Gäste, also die, die ohne RFID kommen, hören jetzt nicht mehr ob 
sich das Rütteln an der Türe lohnt. Indirekt war der Türöffner ja mit 
einer akustischen "Anzeige" versehen. Jetzt müssen Deine Gäste auf 
Verdacht rütteln.

Frag' sie mal, ob sie das als Fortschritt ansehen.

Übrigens je nach Umgebungslautstärke und Gehör, ist das Klacken, welches 
als akustische Anzeige übrig geblieben ist, leicht zu überhören.

von F. F. (foldi)


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Georg G. schrieb:
> Thorsten schrieb:
>> Ich war mir nicht ganz sicher, weil auf dem Typenschild kein
>> Wechselspannungs-Symbol zu sehen ist
>
> Das Symbol ist "Transformator, kurzschlussfest".

Da sind alle nötigen Symbole drauf. Der TO sollte sich diese Symbole mal 
anschauen und dann unter Klingeltrafo, Sicherheitstrafo ... diese 
Symbole googlen. Aus den Symbolen allein ergeben sich schon gewisse 
Spec's.

von Thorsten (Gast)


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Hallo,

vielen Dank für eure Antworten...ich habe dann mal 
gegoooooooooooogelt...

Der Trafo entspricht laut Symbolen den VDE-Bestimmungen und genügt den 
Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes.

Sekundär-Seitig können 12 V (0.67A), 8 V (1A) und 5 V (1A) abgegriffen 
werden...aber darf man das gleichzeitig abgreifen oder immer nur eine 
Spannung davon? Und warum ist bei 8 V die Stromangabe genau so hoch wie 
bei 5 V?

Das T35/E konnte ich nicht finden, genau so wenig diesen Pilz auf zwei 
Beinen rechts daneben. Was bedeuten diese Symbole?

Das Symbol daneben heißt glaube ich, dass es ein umschlossener 
Sicherheitstransformator ist. Die beiden Quadrate bedeuten wohl, dass es 
ein Kunststoff-Ummantelter Trafo ist.
Bei dem Symbol ganz rechts bedeutet der kurzgeschlossene rechte Kreis 
wohl, dass es sich um einen kurzschlussfesten Trafo handelt.

S und FI stehen für Schweden und Finnland? Kein Plan!

Na, dann bitte ich die Trafo-Experten mal, vorzutreten und etwas Licht 
ins Dunkel zu bringen...

Thorsten

von F. F. (foldi)


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Thorsten schrieb:
> diesen Pilz auf zwei
> Beinen rechts daneben

Das ist das Zeichen für Klingel, also in diesem Fall für Klingeltrafo.

von Amateur (Gast)


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>Sekundär-Seitig können 12 V (0.67A), 8 V (1A) und 5 V (1A) abgegriffen
>werden...aber darf man das gleichzeitig abgreifen oder immer nur eine
>Spannung davon? Und warum ist bei 8 V die Stromangabe genau so hoch wie
>bei 5 V?

Unter vielem anderen werden Transformatoren durch folgendes begrenzt:
Der maximal zulässigen Leistung, meist in VA angegeben.

Deiner hat wohl 8VA.

Rein rechnerisch wären das 12V/0,67A oder 8V/1A oder 5V/1,6A.

Wäre da nicht ein weiterer Faktor, der sich vor allem aus dem 
verwendeten Drahtquerschnitt ergibt.

Deshalb 8V/1A und 5V/1A.

Normalerweise kann auch gemischt Leistung entnommen werden. Diese darf 
aber in der Summe die 8VA nicht überschreiten.

Eigentlich sind Klingeltrafos recht einfache Gebilde. Aber man sollte 
aber trotzdem Vorsicht walten lassen.
Der Hauptgrund hierfür ist der:
Sie sind für Dauerbetrieb vorgesehen, also nicht mal kurz 'ne halbe 
Stunde, sondern 364,8 Tage im Jahr. Hinzu kommt auch oft eine schlechte 
Wärmeabfuhr in Kunststoffgehäusen, aber auch der Schaltschrank ist 
diesbezüglich nicht der große Bringer.

von F. F. (foldi)


Angehängte Dateien:

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Leider sind heute nicht mehr alle Klingeltrafos kurzschlussfest.

Die Bezeichnung T35/ E konnte ich auch nicht finden, aber nach Din 40719 
gibt es Kennbuchstaben für elektrische Betriebsmittel. "T" steht da für 
Trafo

Gerade muss ich feststellen, dass mein Buch schon sehr alt ist ...
http://de.wikipedia.org/wiki/DIN_40719-2
Da wird dann auf die  EN 81346 verwiesen.

von Amateur (Gast)


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>Da wird dann auf die  EN 81346 verwiesen.

Die mit den Normungsgremien verbandelten Verlage verdienen hiermit ihr 
Geld.

Das kannst Du einfach überprüfen indem Du versuchst die Normen im Netz 
zu finden.

von F. F. (foldi)


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Ich weiß. Einmal brauchte ich auch was und wollte mal eine Din kaufen, 
aber ich glaube es waren um die 7000 Euro. Dann brauchte ich die nicht 
mehr.

von AK-XXX (Gast)


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T35: Alte Kennung für die höchstzulässige Umgebungstemperatur (35°C), 
wird heute als ta geschrieben (kurzfristig sind +10°C zugelassen)

E: Isolierstoffklasse der Wicklung (120°C)

Die zwei Rechtecke sind das Symbol für Schutzklasse II.

S (SEMKO, Schweden) und FI (FIMKO, Finnland) sind Zeichen von 
Prüfstellen, wie oben VDE (Verband der Elektrotechnik), GS (geprüfte 
Sicherheit, BG) oder KEMA (Holland).

Die meisten Normen kosten zwischen 50...200 €, beim Beuth oder VDE 
Verlag kann jeder die Preise sehen.
Mit dem Geld wird die Normenarbeit finanziert.
(7000 sind eine Räuberpistole).

von F. F. (foldi)


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AK-XXX schrieb:
> Mit dem Geld wird die Normenarbeit finanziert.
> (7000 sind eine Räuberpistole).

Aber nicht von mir. Ich schrieb ja auch, dass ich die genaue Summe nicht 
mehr weiß. Es war aber irre teuer. Selbst wenn ich 200 Euro schon für 
teuer halte und es überhaupt für unverschämt halte -das muss öffentlich 
und kostenlos zugänglich sein- so hätte ich das sicher bezahlt.

von AK-XXX (Gast)


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Eigentlich will ich ja nicht schon wieder...

Normen sind öffentlich und kostenlos einsehbar, in jeder Uni Bibliothek, 
in den Auslegestellen.

Und wenn man eine kaufen willst, ist zu bezahlen, wie für ein Buch.
Du kannst ja mitarbeiten. Ist nach Deiner Vorstellung völlig ohne 
Aufwand, nicht mit Kosten und Zeit verbunden. Dann gibt es auch ein 
Freiexemplar.

Warum das Muß für kostenlos? Der VDE ist nur ein Verein, von DIN, DKE, 
CENELEC, IEC usw. will ich gar nicht reden.

von F. F. (foldi)


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AK-XXX schrieb:
>
> Warum das Muß für kostenlos? Der VDE ist nur ein Verein, von DIN, DKE,
> CENELEC, IEC usw. will ich gar nicht reden.

Auch wenn er nur ein Verein ist, sowie der TüV. Dennoch sind die 
Vorschriften bindend.
Warum kostenlos? Einfache Antwort: weil ich Steuern und Abgaben wie 
verrückt bezahle und wenn es einzuhaltende Vorschriften gibt, dann 
sollten die auch zugänglich sein und wenn nötig sollte das aus 
Steuergeldern bezahlt werden.
Verordnungen, Vorschriften oder Empfehlungen (auf die man sich im 
Schadensfall vor Gericht bezieht) sollten immer Allgemeingut sein.

von AK-XXX (Gast)


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Eine Norm ist keine Vorschrift und schon gar nicht bindend. Durch 
ständige Wiederholungen wird das auch nicht richtig. Niemand muß sie 
einhalten.

Wurde hier schon oft erläutert, z. B. in

Tilo L. schrieb:
...
>Wenn man eine Norm nicht beachtet ist das völlig OK, so lange man
> gleubhaft nachweisen kann, dass man eigene Überlegungen und Maßnahmen
> unternommen hat, mit denen man mindestens die gleiche Sicherheit erzielt
> hat. So etwas ist aber aufwendig, man tut sich meist leichter, wenn man
> sich an Normen hält.
...

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