Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Klingeltaster an AVR - Was muss ich beachten


von Selina (Gast)


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Hallo zusammen,

ich möchte mit einem AVR (Attiny 85) eine Klingel realisieren.
Was muss ich hier bezüglich des Anschluss des Klingeltasters an den 
Attiny beachten?
Leitungslänge zwischen Klingeltaster und AVR dürften ca. 10 Meter sein.

Ich denke mal durch den direkten Anschluss des Klingeltasters an den 
Attiny wie einen gewöhnlichen Taster, könnten durchaus Störungen 
auftreten? Und dann mal die Klingel gehen, obwohl niemand geklingelt 
hat?

Reicht es, wenn man über eine Optokoppler schaltet?
Oder wie würdet ihr das Ganze realisieren?

Schaltspannung wären 12V DC.

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!

Viele Grüße:
Selina

von Conny G. (conny_g)


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Hier ist schon mal was dazu:
Beitrag "Atmel8535 wie Taster richtig anschliessen"

Entprellen / entstören - Taster immer und bei langem Kabel erst recht (= 
Antenne) - kann man mit Elektronik oder mit Software, dazu müsste sich 
per Google und auch im Forum hier genug finden.

von egberto (Gast)


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hier noch mal die Stelle, warum in der original Klingelschaltung ein 
Optokoppler drin ist - nehmen kannst du da so ziemlich jeden gängigen

Beitrag "Re: Klingel mit 100 Melodien - last minute Weihnachtsgeschenk"

Entprellen musst du bei der Klingel (auch ohne Optokoppler) nichts, die 
Klingel entprellt sich selbst (sobald die Taste gedrückt wird, geht die 
Melodie los -> alles prellen etc. wird. bis zum Melodieende ignoriert).

Viel Erfolg,

Mirko

von Conny G. (conny_g)


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egberto schrieb:
> Entprellen musst du bei der Klingel (auch ohne Optokoppler) nichts, die
> Klingel entprellt sich selbst (sobald die Taste gedrückt wird, geht die
> Melodie los -> alles prellen etc. wird. bis zum Melodieende ignoriert).

Aber ich muss doch sicherstellen, das der Taster wirklich gedrückt wurde 
und ohne Entstören kann jede Mikrosekunden lange Störung, die über die 
Logic-Threshold-Voltage geht die Klingel auslösen.
Also will ich sichergehen, dass nur ein Signal von wenigstens ... 20 
Millisekunden die Klingel startet. Also z.B. mit RC-Glied mit 
entsprechender Zeitkonstante.

von René B. (reneb)


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Entprellen ist das wiederholte Anschlagen des Tasters loszuwerden.
Was du aber meinst ist ein entstören des Eingangs, so dass es nicht 
versehentlich durch elektromagnetische Störungen zu einer Auslösung 
kommt.

Das ist alleine schon mit einem Optokoppler gegeben, da du dort eine 
Störung von mehreren mW brauchst um auf die LED-Vorwärstspannung und den 
nötigen Strom zu kommen. Das passt dann automatisch, denn 5mA bei 1,3V 
holt man sich nicht mal eben dauerhaft auf nem Klingeldraht.

Aber denk dran der LED am Optokoppler hinter dem Vorwiderstand evtl noch 
eine Diode in Reihe oder Antiparallel zu schalten, damit dir eine 
Störung mit negativem Potential nicht die LED zerstört, denn die 
Spannungsfestigkeit in Sperrichtung ist bei der LED auch zu 
berücksichtigen.

von Conny G. (conny_g)


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> Das ist alleine schon mit einem Optokoppler gegeben

Ha, da habe ich gar nicht drangedacht!

Also:
- Entstören: nicht erforderlich mit OK wg. Forward-Spannung/-Strom LED.
  Muss sein, wenn kein Optokoppler eingesetzt wird.
- Entprellen braucht es nicht, wenn die Verarbeitung weitere 
Tastendrücke solange ignoriert bis das Abspielen des Klingeltons beendet 
ist.

> Aber denk dran der LED am Optokoppler hinter dem Vorwiderstand evtl
> noch eine Diode in Reihe oder Antiparallel zu schalten, damit dir eine
> Störung mit negativem Potential nicht die LED zerstört, denn die
> Spannungsfestigkeit in Sperrichtung ist bei der LED auch zu
> berücksichtigen.

Ist das nicht überdimensioniert?
Können die negativen Störungen wirklich so stark sein, dass sie die 
OK-LED zerstören?
Das würde bedeuten, dass eine Störung, die kleiner ist als ein paar mW 
(sonst hätten wir umgekehrt ja auch ein Problem), aber "negativ" die LED 
zerstört?
Das glaub ich nicht!

Auf der anderen Seite: mal ein versehentlich ausgelöster Klingler ist 
natürlich weniger schlimm als ein zerstörter OK und soviel kostet eine 
Diode nun auch nicht.

von Ulrich (Gast)


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Einige LEDs sind recht ESD empfindlich - wenn auch vor allem die blauen. 
Über den Taster kann man sich sehr gut ESD und ähnliches einfangen. Da 
wäre eine Diode als Schutz wirklich angebracht.

Die Seite hinter dem Optokoppler auch nicht zu hochohmig auslegen, sonst 
können ggf. Störungen Kapazitiv übersprechen und ein versehentliches 
Klingeln auslösen.

von Selina (Gast)


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Dankeschön für eure Hilfe!
Habt mir sehr weitergeholfen!

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