Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Probleme mit AVRs von Reichelt


von Michael (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

ich habe folgendes Problem:


Wenn ich in eine bestehende Schaltung (DCC-Weichendecoder) - (nein, es 
gibt keinen Schaltplan) einen ATTiny2313A von Reichelt einsetze gehen 5 
von 10 Stück nach ein paar Betriebsstunden kaputt und haben dann intern 
einen Kurzschluss, was natürlich dann den Spannungsregler zu kochen 
bringt.

Setze ich jetzt aber einen ATTiny2313A von RS-Components in die gleiche 
Schaltung arbeiten 10 von 10 einwandfrei.


Bekomme ich von Reichelt B-Ware oder habe ich einfach nur Pech?
Das Ganze sieht bei z.B. den ATTiny25 in einer anderen Schaltung nicht 
anders aus ...


Wie bitte kann das sein?

Ich möchte jetzt ungern immer noch bei RS bestellen müssen.


Gruß
Michael

von ich (Gast)


Lesenswert?

Kann ich so nicht bestätigen. Wir kaufen sogar in der Firma von Reichelt 
und haben keine Probleme. Allerdings keine Tinys, sondern Mega88 und 
größer (2560 zum Beispiel). Da gibt es keine Probleme. Wenn das in 
deinem Falle nur auf die Tinys zutrifft, will ich natürlich nicht die 
Hand ins Feuer legen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich würde vermuten, dass deine Schaltung irgendwie „auf Kante genäht“
ist, entweder im Bereich der Abblockung oder beim Schutz der IO-Pins.
Je nachdem, aus welchem Produktionslos dann deine Controller stammen,
gehen sie zuweilen in den Latchup.

von n3dcc (Gast)


Lesenswert?

Hi Michael,

also ich habe in einer Schaltung nach

http://www.opendcc.de/elektronik/opendecoder/opendecoder.html

die Tiny2313 drin, welche ich bei Reichelt in verschiedenen chargen 
gekauft habe.

Alle bisher ohne Probleme ;-)

LG

n3dcc

von isnah (Gast)


Lesenswert?

Ich tippe halt doch auf den nicht vorhandenen Schaltplan. ;-)

von Michael (Gast)


Lesenswert?

isnah schrieb:
> Ich tippe halt doch auf den nicht vorhandenen Schaltplan. ;-)

Mmmmh nein :)


Selbst bei einem Decoder nach dem OpenDCC Schaltplan besteht dieses 
Problem!

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> (nein, es
> gibt keinen Schaltplan

Dann gibts auch keine Hilfe...

von Michael (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Meine Güte ...

im Prinzip dieser Schaltplan nur ist der Taster an PD1 und der 
Programmierport ist nicht vorhanden.

von Bordmittel (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Meine Güte ...

> im Prinzip ...

... willst du keine Hilfe.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

"Im Prinzip" weil eben der Taster an einem anderen Port hängt und ich 
kein Eagle besitze um den ganzen Schaltplan wegen dieser Kleinigkeit neu 
zu zeichnen.

von ich (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> und ich kein Eagle besitze...

Das ist keine Ausrede. Lade dir's runter!
http://www.cadsoft.de

von Simon K. (simon) Benutzerseite


Lesenswert?

Es muss ja nicht mit EAGLE sein. Ordentlich von Hand und davon ein Bild 
machen geht auch..

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Die Spannung zum 7805 könnt man noch mit ner (Supressor)Diode, Spule und 
mehr Kondensatorkapazität besser gegen Transienten schützen.
So wie hier, auch wenn da KFZ Bordnetz steht:
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23
Die 12V der Spulen weiterhin am Gleichrichter abgreifen.

Gibts dazu nen Layout?
Die GND vom ULN dürfen nicht übern AVR fließen, sondern sollten direkt 
zum Eingangskondensator. Auf dem Weg dahin darf da auch nichts weiteres 
angeschlossen werden.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


Lesenswert?

Kannst du mal Nahaufnahmen der beiden unterschiedlichen ATtinys machen?

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Ist es für manche denn echt zu schwer sich den obigen Schaltplan 
anzusehen und die eine Leitung vom Taster um einen Pin nach oben zu 
setzen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael schrieb:

> im Prinzip dieser Schaltplan nur ist der Taster an PD1 und der
> Programmierport ist nicht vorhanden.

(Hilfe, wie hast du es denn geschafft, in einem PNG derartigen
Pixelmatsch zu produzieren?  Das kann man ja kaum lesen.)

Bereits der Schaltplan hat es in sich: da ist gerade mal ein
100-nF-Kondensator an Vcc, und der klebt vermutlich auch noch
irgendwo am Spannungsregler.

Das „Industriestandard“-Pinout (Versorgung links oben, Masse rechts
unten) eines ATtiny2313 ist ohnehin schon schwierig abzublocken
(neuere Controller haben Vcc + GND immer paarweise nebeneinander,
und am besten noch mehrere Paare insgesamt), aber man kann das
natürlich auch noch verschlimmern.

Es gehört mindestens ein 100-nF-Kerko:

1.) an den Spannungsregler,
2.) zwischen Vcc und GND an den Controller, so nah wie möglich,
3.) an den ULN2803.

/RESET sollte man (insbesondere, wenn man Probleme hat) gemäß Appnote
AVR040 beschalten.

Pins, an denen lange Leitungen dran sind (wie ist dein Taster denn
angeschlossen?) vertragen auch einen 10-nF-Kerko und einen
Vorwiderstand.  Wirkt als RC-Tiefpass für die Antenne, die von der
Leitung gebildet wird.

Wie ist das denn aufgebaut, hast du mal 'n Foto?

: Bearbeitet durch Moderator
von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Wenn das die einzigen Abweichungen sind, ist das verständlich, 
hinreichend genau und ok.

Rein hypothetisch könnte es sich um eine Eizelcharge handeln die etwas 
weniger Reserven hat als sonst und daher anfälliger ist. Für gewöhnlich 
werden die Specs eingehalten, aber mit unterschiedlich viel Luft zu den 
Grenzwerten. Wenn dann so eine Schaltung auf Kante genäht ist....

Da das Layout fehlt, rechne ich den 100 nF Kondensator zum 
Spannungsregler und frage mich ob direkt am µC ein 100 nF 
Abblockkondensator vorhanden ist.

Den Taster würde ich mit einem Widerstand in Reihe setzen.

Geht es nur mir so oder ist es in der Tat etwas merkwürdig den Strompfad 
der Freilaufdioden des Darlington mit einr Sicherung zu versehen? Das 
ist schon ein bissl ungeschickt wenn die Auslöst. Da es auch noch eine 
selbstrückstellende Sicherung ist verschwindet der Fehler danach auch 
wieder, was die Suche erschwert.

Ist der Reset unbeschaltet?

Da frage ich mich, wie das Layout aussieht.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Der Tiny hat natürlich seinen 100n so nah wie möglich bei sich.

Lange Leitungen gibt es nicht, alle Bauteile sind max. 3cm vom Tiny weg.



Foto kann ich grad keins machen weil alle Decoder im Moment unter der 
Anlage verbaut sind.

Mal ernsthaft, wenn die Schaltung doch so grausig ist, warum 
funktioniert es dann mit den Controllern von RS wunderbar??

Habe eben mal nachgesehen, die paar Controller die ich noch habe liegen 
vom Datecode gerade mal 4 Wochen auseinander (die von Reichelt sind die 
älteren).

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


Lesenswert?

Carsten R. schrieb:
> Geht es nur mir so oder ist es in der Tat etwas merkwürdig den Strompfad
> der Freilaufdioden des Darlington mit einr Sicherung zu versehen?
Die Sicherung liegt nicht im Kreis der Freilaufdiode. Daher ist das kein 
Problem.

Michael schrieb:
> Habe eben mal nachgesehen, die paar Controller die ich noch habe liegen
> vom Datecode gerade mal 4 Wochen auseinander (die von Reichelt sind die
> älteren).

Kannst du mal Nahaufnahmen der beiden unterschiedlichen ATtinys machen?

Alternativ die komplette Bezeichnung inkl. Datecode und Markierungen 
abschreiben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael schrieb:
> warum funktioniert es dann mit den Controllern von RS wunderbar??

Wer sagt dir, dass sie mit der nächsten Charge RS-Controller noch
gehen wird?

> die paar Controller die ich noch habe liegen vom Datecode gerade mal 4
> Wochen auseinander

Das hat nicht viel zu sagen.  Selbst innerhalb eines Loses gibt es
Parameterschwankungen, sogar (und insbesondere) innerhalb einer
einzelnen Siliziumscheibe.  Zwei unterschiedliche Lose, selbst wenn
sie nur ein paar Tage auseinander liegen, können gar durch völlig
verschiedene Tools in der Fab gefahren worden sein, denn viele der
Tools gibt es mehrmals parallel.

Halbleiterprozesse unterliegen nun einmal immer gewissen Schwankungen
der Paramter, kein Bauteil ist wie das andere.

von h.l.i. (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Mal ernsthaft, wenn die Schaltung doch so grausig ist, warum
> funktioniert es dann mit den Controllern von RS wunderbar??

Wenn Du eine so toll aufgebaute Schaltung hast, wieso funktioniert sie 
dann nicht (laut Deiner eigenen Aussage) mit allen µCs?

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Ok, mit der Handycam sieht man nur schwarz, keine Schrift :(

Reichelt: ATMEL 1310 / ATTINY2313A-PU // 2W3764-5  354760  1-P1310 83
RS:       ATMEL 1314 / ATTINY2313A-PU // 2Y1239-5  35476D  1-P1314 83

Sehen auch beide absolut gleich aus, sowohl vom Gehäuse als auch vom 
Schriftbild.

von ich (Gast)


Lesenswert?

Es will ja auch keiner ausschließen, daß du eine "schlechte" Charge 
erwischt hast. Aber das kann man nicht verallgemeinern. Und wenn aus 
dieser Produktionscharge keine an RS verkauft wurden, kommen sie 
natürlich auch nicht von RS zu dir. Genausogut hätte es auch anders sein 
können, wenn RS die schlechte Charge gekauft hätte. Aber woran es liegt, 
kann man so schlecht sagen.
Aber deine Reaktion auf Hinweise von anderen Usern, ws man alles besser 
machen kann, finde ich ehrlich gesagt etwas merkwürdig. Ich habe den 
Eindruck, daß du von deiner Seite absolut keinen Fehler siehst (trotz 
der Hinweise). Eigentlich willst du hier nur deine vorgefaßte Meinung 
bestätigt bekommen, daß Reichelt dir einige fehlerhafte Atmels geliefert 
hat. Und das kann man wirklich nicht so stehen lassen.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Ich habe diese Probleme jetzt ja nicht nur bei 10 Controllern, das sind 
über den Daumen gepeilt schon über 80 Stück und jedes mal das gleiche 
Spiel ... RS funzt, Reichelt teilweise ...

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Mal ernsthaft, wenn die Schaltung doch so grausig ist, warum
> funktioniert es dann mit den Controllern von RS wunderbar??

vllt mal alles genau lesen was hier geschrieben wird?
Das wurde hier schon mehrmals gesagt!
Ich zitier mal:
Carsten R. schrieb:
> Rein hypothetisch könnte es sich um eine Eizelcharge handeln die etwas
> weniger Reserven hat als sonst und daher anfälliger ist. Für gewöhnlich
> werden die Specs eingehalten, aber mit unterschiedlich viel Luft zu den
> Grenzwerten. Wenn dann so eine Schaltung auf Kante genäht ist....

Ansonsten wurde meine Frage noch nicht beantwortet:
Der GND vom ULN2803, geht der direkt zum Elko am Gleichrichter und zwar 
ohne Verbindungen zu anderen Bauteilen?
Oder geht der GND Strompfad vom ULN einmal quer über die Schaltung?

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Die Masse vom ULN geht direkt ohne Umwege zum Gleichrichter. Läuft unter 
dem ULN durch da direkt links von ihm der Gleichrichter sitzt.
Vom Gleichrichter geht es dann natürlich zum Rest der Schaltung.

Ist ja nicht meine erste Schaltung :)

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Der Tiny hat natürlich seinen 100n so nah wie möglich bei sich.

Also ist der Schaltplan doch etwas anders. Wer weiß wo sonst noch.

Michael schrieb:
> Mal ernsthaft, wenn die Schaltung doch so grausig ist, warum
> funktioniert es dann mit den Controllern von RS wunderbar??
>
> Habe eben mal nachgesehen, die paar Controller die ich noch habe liegen
> vom Datecode gerade mal 4 Wochen auseinander (die von Reichelt sind die
> älteren).

Es gibt manchmal Serienstreungen von Charge zu Charge. "Gerade einal 4 
Wochen auseinander" sagt da absolut gar nichts aus. Wenn die Charge von 
einem anderen Fertigungsband kommt, die Herstellungsmaske gewechselt 
wurde, mal ein schlechterer Rohling dazwichern war, oder, oder, oder..., 
dann können sich auch Teile vom selben Tag qualitativ unterscheiden. 
Zudem ist die Frage, ob das Datum der Herstellung des Dies entspricht 
oder dem Datum an dem der Chip sein Gehäuse bekam.

Ganz nebenbei:

Was soll Reichelt mit der Qualität der Mikrocontroller zu tun haben? Das 
ist doch auch nur ein Händler. Die bekommen die auch nur von Atmel oder 
einem anderen Großhändler zugeschickt. Die machen nichts mit den Teilen. 
Und das es sich um minderwertige Clone handelt wäre äußerst 
unwahrscheinlich, wenn auch nicht hundertprozentig auszuschließen.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Mir ist schon klar dass die wohl nix dafür können und kaufen vll sogar 
beim gleichen Händler ein.

Mich wurmt und wundert es eben einfach dass ich mit den Reichelt AVRs 
Probleme habe und mit den anderen nicht! Und das halt seit Jahren.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


Lesenswert?

Carsten R. schrieb:
> Was soll Reichelt mit der Qualität der Mikrocontroller zu tun haben? Das
> ist doch auch nur ein Händler. Die bekommen die auch nur von Atmel oder
> einem anderen Großhändler zugeschickt.
Die Frage ist, von welchem Händler sich Reichelt versorgt und ob dieser 
seriös ist.

> Und das es sich um minderwertige Clone handelt wäre äußerst
> unwahrscheinlich, wenn auch nicht hundertprozentig auszuschließen.
Es ist unwahrscheinlich, aber gewisse Wahrscheinlichkeit besteht.

von oldmax (Gast)


Lesenswert?

Hi
Bei all der Diskussion, schon mal bei Reichelt nachgefragt und evtl. 
auch mal eine Beweisführung vorgelegt? Hier wirst du weiterhin mit 
deinen defekten Teilen leben müssen, denn die Kommunity ist nicht für 
die Qualität und Reklamation zuständig. Reichelt wird dir eher eine 
Auskunft geben, warum die Controller von RS ohne Probleme und die von 
Reichelt eben mit Problemen arbeiten.
Also, wende dich an den Lieferanten und erst, wenn der dir nicht helfen 
(will) kann, ist eine Anfrage "möglicherweise" hilfreich.
Gruß oldmax

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Ohne Beschaltung des Reset Pins kann der ISP Anschluss nicht 
funktionieren. Reset ist bei der ISP Schnittstelle ein erforderliches 
Signal.

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Alexander Schmidt schrieb:
> Carsten R. schrieb:
>> Geht es nur mir so oder ist es in der Tat etwas merkwürdig den Strompfad
>> der Freilaufdioden des Darlington mit einr Sicherung zu versehen?
> Die Sicherung liegt nicht im Kreis der Freilaufdiode. Daher ist das kein
> Problem.

Schiele ich? COM des ULN2803 ist mit der Versorgungsrohspannung vor dem 
Spannungsregler verbunden, und genau dort ist eine Sicherung im 
Schaltplan. Da frage ich mich doch worüber die Komponenten die vom 
ULN2803 geschaltet werden ihren Strom bekommen? Nur um eine Ahnung zu 
haben von wo nach wo eventuelle induktive Lasten ihren Strom über die 
Freilaufdioden des ULN2803 entsorgen.

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Alexander Schmidt schrieb:
>> Und das es sich um minderwertige Clone handelt wäre äußerst
>> unwahrscheinlich, wenn auch nicht hundertprozentig auszuschließen.
> Es ist unwahrscheinlich, aber gewisse Wahrscheinlichkeit besteht.

Ich hab noch nie von wirklich bestätigten Fälschungen gehört. Zwar liest 
man von Arduinokopien etc, aber gefälschte Atmel-Chips? ichhab 
allerdings auch nicht allzulange danach gesucht. Ich schließe die 
Möglichkeit ja explizit nicht aus, würde aber zuerst an anderer Stelle 
suchen die ich für wahrscheinlicher halte.

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Mich wurmt und wundert es eben einfach dass ich mit den Reichelt AVRs
> Probleme habe und mit den anderen nicht! Und das halt seit Jahren.

Vielleicht hat Reichelt auch ein Handling-Problem (ESD)?

Hast Du schon mal bei Reichelt gefragt, was die dazu meinen? Und dann 
kann man auch mal bei Atmel anfragen...

Gruß Dietrich

von Hmm... (Gast)


Lesenswert?

Kurzum, entweder du kaufst künftig nur noch bei RS und lebst mit dem 
Risiko das irgendwann das Controllersterben weitergeht. Oder du schaust 
ob nicht doch in deinem Aufbau ein Bug bzw. irgendwas oberhalb der 
spezifizierten Werte des Datenblatts liegt. Grundsätzlich würde ich den 
Bereich oberhalb der "Recommended Operation Conditions" meiden, auch 
wenn sie noch unterhalb der "Absolute maximum ratings" liegen.

Bei den genannten Stückzahlen kann ich übrigens nicht glauben das es 
weder Schaltplan noch Layout gibt. Schon 20 Stück davon per Hand zu 
verdrahten ist unwirtschaftlich bzw. verstößt gegen die Genfer 
Konventionen ;) Von 80 stück und mehr gar nicht zu reden...

von ich (Gast)


Lesenswert?

Dietrich L. schrieb:
> Vielleicht hat Reichelt auch ein Handling-Problem (ESD)?

Ist eigentlich auch relativ unwahrscheinlich. Ich habe bis jetzt immer 
die Prozessoren im originalen Tape bekommen.

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Mich wurmt und wundert es eben einfach dass ich mit den Reichelt AVRs
> Probleme habe und mit den anderen nicht! Und das halt seit Jahren.

DAS ist ist jetzt eine völlig neue Aussage.

"Ich habe hier AVRs von Reichelt die in einer Schaltung kaputtgehen in 
der aber von RS gelieferte AVRs funktionieren" ist ungleich der Aussage 
"Ich hab seit Jahren mehr Problem mit Chips die von Reichelt geliefert 
werden als mit den gleichen Chips, wenn sie von anderen Händlern 
stammen."

von ich (Gast)


Lesenswert?

Hmm... schrieb:
> Bei den genannten Stückzahlen kann ich übrigens nicht glauben das es
> weder Schaltplan noch Layout gibt.

Das vergrößert auch meine Vermutung, daß er hier nur die Bestätigung von 
uns haben will, daß Reichelt schuld ist. Der Eindruck wird immer 
stärker...

von mh (Gast)


Lesenswert?

Dietrich L. schrieb:
> Hast Du schon mal bei Reichelt gefragt, was die dazu meinen? Und dann
> kann man auch mal bei Atmel anfragen...

suuuper idee!
wenn 1000 idioten der selben meinung sind, bezahlt man am schluss doch 
noch für dummheit bares geld.

wer zu blöd ist, was ordentlich zu entwerfen, soll doch bitte nicht noch 
dummdreist genug sein, den armen hersteller den eigenen fehler suchen zu 
lassen.

wie hohl muss man denn sein...
der TO ist zu blöd, einen schaltplan zu liefern und bild vom aufbau 
gibts sowieso nicht.
und ihr alle reitet auf der idiotischen these rum, es läge an den 
gelieferten teilen, anstatt ihm zu sagen, wie dumm er denn ist.

meine güte...

von Volker (Gast)


Lesenswert?

>nach ein paar Betriebsstunden kaputt und haben dann intern
>einen Kurzschluss

Hast du wie festgestellt/gemessen?


>Mich wurmt und wundert es eben einfach dass ich mit den Reichelt AVRs
>Probleme habe und mit den anderen nicht! Und das halt seit Jahren.

Nur in dieser speziellen Schaltung oder auch in anderen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Carsten R. schrieb:
> Ich hab noch nie von wirklich bestätigten Fälschungen gehört.

Das lohnt sich einfach nicht.  Die Dinger haben so eine geringe Marge,
dass dafür niemand anfängt, über aufwändige Schliffe irgendwie einen
Prozessor nachzubauen.  Erst recht nicht bei einem popeligen '2313.

Außerdem hat er ja bestätigt, dass sie äußerlich gleich aussehen,
bei einer Fälschung würde man zumindest beim Nebeneinanderhalten was
sehen.

Es gab wohl schon Fälschungen von AVRs, aber nicht so subtil wie man
das hier erwarten würde.  Siehe hier:

https://www.sparkfun.com/news/364

Einfach nur ein Kupferplättchen drin =:-}, OK, dann lohnt sich die
Marge wieder. ;-)

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


Lesenswert?

Carsten R. schrieb:
>> Die Sicherung liegt nicht im Kreis der Freilaufdiode. Daher ist das kein
>> Problem.
> Schiele ich?
Das musst du selbst beantworten.

> Da frage ich mich doch worüber die Komponenten die vom
> ULN2803 geschaltet werden ihren Strom bekommen?
Der fließt durch die Sicherung zu X6-3, dann weiter durch die 
Relaisspule und kommt bei X6-2 wieder heraus, dann gehts durch den 
Darlington des ULN weiter nach Masse.
Ist alles kein Problem, auch wenn die Sicherung anspricht.


> Alexander Schmidt schrieb:
> Ich hab noch nie von wirklich bestätigten Fälschungen gehört.
Von funktionsfähigen Atmelfälschungen habe ich auch noch nichts gehört. 
Aber welche ohne Funktion gibt es:
http://www.sparkfun.com/commerce/news.php?id=350

Gefälschte Transistoren gibts auch jede Menge:
http://www.planet-kuehne.de/martin/audio/counterfeit.htm

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Für mich liest sich das alles etwas kruddelig.

Kein Schaltplan, dann doch ein Schaltplan der "genau so" ist, dann doch 
aber irgendie anders.

Zuerst gehen 5 von 10 kaputt, dann sind es plötzlich 80 und dann sind es 
plötzlich seit Jahren wiederkehrende Probleme bei genau diesem Händler.

Irgendwie wird hier bei Kritik nach und nach die Aussage immer weiter 
Aufgebohrt, warum auch immer. Bei 80 geschrotteten Chips nur von 
Reichelt, bei einer unterstellten Ausfallrate von 50% (siehe 5 von 10) 
reden wir von ca 160 Chips, dazu noch eine Vergleichsmenge von anderen 
Händlern, die groß genug sein muß um eine Aussage treffen zu können, 
Frage ich mich was da alles gelötet wird.

Das klingt mindestens nach Semiproffessionell. Da kann man doch mal als 
bekannter nicht kleiner Stammkunde beim Händler direkt nachfragen. Wir 
befinden uns dann auch bei einer Größenordnung, Stückzahl und zeitliche 
Ausdehnung, die auch schon anderswo aufgefallen sein müßte.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Volker schrieb:
> Hast du wie festgestellt/gemessen?

Ist schon plausibel, Latchup halt.  Jeder, der eine Weile im Geschäft
ist, kennt das.  (Da zündet ein parasitärer Thyristor im Bereich
des IO-Pads.)

Die erste Verantwortung hier hat natürlich der IC-Hersteller, seine
Chips so robust wie möglich dagegen zu machen.  Aber das macht er
beim Entwurf, und die Einhaltung der entsprechenden Parameter wird
dann in der sogenannten Qualifizierung des Bauteils nachgewiesen.

Wenn die Bauteile das nicht schaffen, dann bekommt sie weder Reichelt
noch RS, dann sind sie Ausschuss.

Aber: jeder, der das kennt, weiß auch, dass der konkrete Aufbau sehr
viel dazu beiträgt, ob man sich den Effekt auch in der Praxis dann
einhandeln kann oder nicht.  Bilder des konkreten Aufbaus mag uns
Michael jedoch nicht geben.

: Bearbeitet durch Moderator
von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Alexander Schmidt schrieb:
> Carsten R. schrieb:
>>> Die Sicherung liegt nicht im Kreis der Freilaufdiode. Daher ist das kein
>>> Problem.
>> Schiele ich?
> Das musst du selbst beantworten.

gg

Schon klar, aber so ist es im Schaltplan eingezeichnet. COM läuft über 
eine Poly-Fuse zurück. Das da eventuell noch weitere Gräte Pparallel an 
den Ausgängen liegen steht auf einem anderen undefinierten Blatt.

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

mh schrieb:
> und ihr alle reitet auf der idiotischen these rum, es läge an den
> gelieferten teilen, anstatt ihm zu sagen, wie dumm er denn ist.

Aber Du weist das schon ganz genau?!

Fehler sucht man nicht mit vorgefassten Meinungen - das gilt auch für 
Dich!
Solange die Ursache noch nicht sicher gefunden ist, sollte man alle 
Möglichkeiten offen halten.

Gruß Dietrich

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

ich schrieb:
> Hmm... schrieb:
>> Bei den genannten Stückzahlen kann ich übrigens nicht glauben das es
>> weder Schaltplan noch Layout gibt.
>
> Das vergrößert auch meine Vermutung, daß er hier nur die Bestätigung von
> uns haben will, daß Reichelt schuld ist. Der Eindruck wird immer
> stärker...

Oder hier jemand (von RS?) Stimmung gegen reichelt machen will. Kann 
alles sein.

von J. Watt (Gast)


Lesenswert?

Salesagent from microchip?

von fuse (Gast)


Lesenswert?

überrall wo Induktivitäten im Spiel sind, werde ich hellhörig. Da liegt 
der kaputte Chip mit großer Sicherheit am Schaltplan/Layout

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Alexander Schmidt schrieb:
>> Da frage ich mich doch worüber die Komponenten die vom
>> ULN2803 geschaltet werden ihren Strom bekommen?
> Der fließt durch die Sicherung zu X6-3, dann weiter durch die
> Relaisspule und kommt bei X6-2 wieder heraus, dann gehts durch den
> Darlington des ULN weiter nach Masse.
> Ist alles kein Problem, auch wenn die Sicherung anspricht.

Woher kommt die Relaisspule? Woher weißt Du das? Woher weißt Du daß die 
Komponente welche Low-Side durch den ULN2803 geschaltet wird von der 
Leitung gespeist wird, an der auch der COM-Anschluß hängt. Genau das war 
nämlich die Frage. Sonst schließt ich der Kreis nicht bei geöffneter 
Fuse.

Der von dir skizzierte Stromlauf geht so nicht! Es gibt keine direkte 
Verbinung zum 6-3 Anchluß. Bestenfalls könnte der Strom von der 
Sicherung zu 6-2, dann durch eine eventuell vorhandene Spule eventuell 
über 6-1 oder 6-3 zurück durch den ULN2803 auf Masse gehen und beim 
Abschalten würde dann der Strom über den COM-Pin nach 6-2 den Kreis 
schließen. Aber das wissen wir nicht. Ferner Vermuten wir heirbei nur 
daß 6-1, 6-2 und 6-3 zu einem Gerät gehören und die 5-Xer Gruppe und die 
4-Xer Gruppe etc. jeweils eine Geschlossene einheit bilden. Sonst Könnte 
der Strom auch über 6-2, Spule/Motor nach 4-1 gehen. Wenn es so ist, 
kann es gut gehen. Im Moment ist es nicht garantiert daß die 
Freilaufdiode den Stromkreis schließen kann.

Wir spielen hier "Rate mal mit Rosenthal".

von ich (Gast)


Lesenswert?

fuse schrieb:
> mit großer Sicherheit am Schaltplan/Layout

Das ist der Knackpunkt. Gibts nicht ;-)

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

cyblord ---- schrieb:
> Oder hier jemand (von RS?) Stimmung gegen reichelt machen will. Kann
> alles sein.

J. Watt schrieb:
> Salesagent from microchip?

Der Gedanke kam mir auch, wen wunderts bei diesem Kontext. Aber das 
wollte ich nun nicht unterstellen. Ebenso wie ich bei den Defekten eher 
andere Ursachen vermute als der Themenstarter, halte ich auch andere 
Gründe für diesen strammen Kurs kontra Reichelt wider aller Einwände für 
wahrscheinlicher. Man hat Schrott produziert und sich darauf 
eingeschossen daß für die defekte jemand anders Schuld sein muß.

Wenn einem dann subjektiv oder vielleicht doch objektiv auffällt, daß 
das Problem bei einer bestimmten Konstellation häufiger auftritt, so ist 
das natürlich willkommen und man erleidet einen geistigen Latch-Up :-)

Das kann jedem mal passieren, ich nehme mich da selbst nicht aus.

: Bearbeitet durch User
von Alexander S. (esko) Benutzerseite


Lesenswert?

Carsten R. schrieb:
> Woher kommt die Relaisspule? Woher weißt Du das?
Das kann man sich Denken, denn der COM-Anschluss hat nur die Funktion 
des Freilaufs. Der Schaltplan bestätigt es dann.
http://www.opendcc.de/elektronik/opendecoder/opendecoder_sw_schalt.html
Den Link nannte Benutzer n3dcc.

> Der von dir skizzierte Stromlauf geht so nicht!
Doch, allerdings habe ich X6-3 und X6-2 verwechselt.

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Dann geht es. Aber es bleibt trotzdem eine Spekulation, wenn auch eine 
wahrscheinliche.

von Thomas E. (thomase)


Lesenswert?

Carsten R. schrieb:
> Was soll Reichelt mit der Qualität der Mikrocontroller zu tun haben? Das
> ist doch auch nur ein Händler.

Und dieser Händler könnte sie falsch lagern. IC-Gehäuse sind 
hygroskopisch.
Die Controller von RS bekommt man einzeln in Folie verschweisst, die von 
Reichelt in einer zurechtgestutzten IC-Stange. Wer weiss, wo die vorher 
rumgelegen haben.

mfg.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas Eckmann schrieb:
> Und dieser Händler könnte sie falsch lagern. IC-Gehäuse sind
> hygroskopisch.

Aha.  Und nur deshalb sollten sie eine höhere Latchup-Wahrscheinlichkeit
haben?

Davon abgesehen, dass Reichelt meines Wissens auch eine
ISO9k-Zertifizierung hat (da sollte Nichteinhaltung von vom
Hersteller vorgeschriebenen Lagerbedingungen schon auffallen),
das ist reichlich an den Haaren herbeigezogen.

Feuchte IC-Gehäuse haben als größtes Problem, dass sie beim Ofenlöten
platzen können, da das aufgenommene Wasser schlagartig verdampft.
Aber das war, glaub' ich, gerade nicht Michaels Problem hier.

von ich (Gast)


Lesenswert?

Thomas Eckmann schrieb:
> IC-Gehäuse sind
> hygroskopisch.

Nur mal interessehalber: Wenn die auf der Platine sind, sind die doch 
noch genauso hygroskopisch, oder?

Versteh mich recht, ich will dir nicht widersprechen. Aber wenn du mir 
das erklärst, wäre ich dir dankbar. Interessiert mich wirklich, warum es 
beim Lagern schlimm ist und im verbauten Zustand nicht.

von Georg G. (df2au)


Lesenswert?


von auch ich (Gast)


Lesenswert?

Michael hat wohl kein Problem mehr, er ist seit 16:00 nicht mehr dabei.
Eigentlich wollte ich zu Anfang was Konstuktives posten, aber dann war 
es viel zu spannend zu lesen was hier so geschrieben wird.

Zum Thema Chargenunterschiede
Klar gibt es Chargenunterschiede bei der Herstellung und nicht jede 
Änderung wird vom Chiphersteller dokumentiert. Ist mir vor Jahren mit 
dem ATMEGA32 passiert. Anders als im Datenblatt habe ich den Avcc nicht 
beschaltet. AD-Wandlung hat bis dahin einwandfrei funktioniert. Ab einer 
gewissen Lieferung lief mir die AD-Wandlung "aus dem Ruder". War der 
Chip jetzt fehlerhaft ?!? Nein natürlich nicht. Avcc beschaltet und 
alles funktionierte wie bisher einwandfrei. - Fehler lag bei mir, da 
macht man dann kein großes Gewese drumm.

Was da bei Michael wirklich los ist wird wohl noch sehr spannend werden.

Grüße an alle Verzweifelten

von ich (Gast)


Lesenswert?

Komisch. Seit die Vermutungen (sales-agent usw.) lautgeworden sind, hat 
man vom TO gar nichts mehr gehört.
Ein Schelm, der böses dabei denkt...

von Robert S. (bimbo385)


Lesenswert?

Ich würde mal auf Überspannung von irgendwoher tippen, woher ist aus der 
Ferne nicht herauszufinden.

Wir (also ich und mein Umfeld) beziehen schon seit vielen Jahren AVRs 
von Reichelt und es war bisher weder ein Defekter dabei, noch ist bisher 
einer kaputt gegangen (nicht mal bei Kurzschluss an nem Ausgang). Also 
die Schuld auf Reichelt zu schieben ist imho Quatsch.

Das Problem mit der Feuchtigkeit ist folgendes:

Bei Industrieller Bestückung kommen die Platinen mit den aufgesetzten 
SMD Chips (mit SMD Lötpaste) in einen Reflowofen. Der hat imho was 
zwischen 200-300 °C.
Das hält das Silizium der Chips kurzzeitig aus, bzw. das Silizium im 
Chip wird gar nicht erst so heiß. Das Gehäuse der Chips sind aber leicht 
porös, so dass sich Feuchtigkeit darin sammel kann. Steckt man einen 
solchen feuchten Chip in den Reflowofen, dann verdampft die Feuchtigkeit 
schlagartig und knackt das Gehäuse auf.
Daher werden Chips, die industriell verarbeitet werden sollen unter 
besonderen Bedingungen (vor allem ganz geringe Luftfeuchte) verpackt und 
gelagert.

Das ist bei Einzelstücken, die man von Reichelt bekommt natürlich nicht 
gewährleistet und macht bei Verarbeitung mit einem Lötkolben auch keine 
Probleme.

Mfg Bimbo385

von ich (Gast)


Lesenswert?

@bimbo:
Danke für die Erklärung. Das leuchtet ein, klar.
Geplatzte Gehäuse sind aber nicht das Problem des TO, also kann man 
wahrscheinlich die falsche Lagerung auch ausschließen, denke ich...

von Anton (Gast)


Lesenswert?

Muss jetzt meinen Senf unbedingt auch loswerden, aber vorweg: ja, ich 
bin Reichelt-Kunde und ja, ich kaufe gerne und mit gutem Gewissen dort 
ein.

Mehrere Punkte:
- Es gibt gefälschte AVR's. Auch Tinys. Wenn man professionell damit zu 
tun hat, und "alternative" Quellen in Zeit von Allokation nutzt kommen 
einem solche Chips unter, auch mit (teilweiser) Funktion. Und der Preis 
spielt dabei keine Rolle, gefälscht wird alles - auch simple Dioden (da 
ist dann z.B. ein viel kleineres Silizium drin) oder auch Elkos.
Ich glaube jedoch nicht, dass über Jahre [sic] solche Teile bei Reichelt 
auftauchen.
- Es ist falsch, dass IC-Gehäuse welche Feuchtigkeit gezogen haben 
direkt beim Löten platzen und zum sofortigen Ausfall führen. Es kann 
durchaus mehrere Monate später noch zum Ausfall kommen, wenn die 
Bausteine nicht ordnungsgemäß gelagert waren. Mein Rat an den 
Fragesteller: Einfach mal MSL Konform gelagerte Teile bei Reichelt 
anfragen, wenn die Menge stimmt, bekommt man die dort sicher auch in 
dieser Form, oder einfach gemäß MSL Level vor der Verlötung 
Trockenbacken.
- Zu guter Letzt ist es einfach unprofessionell keinen gültigen 
(Gesamt-)Schaltplan vorliegen zu haben - egal in welcher Form. 
Eigentlich hilft hierbei nur eins: Schaltplan erstellen und vorlegen. 
Alles andere ist Spekulation!

von Thomas E. (thomase)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Thomas Eckmann schrieb:
>> Und dieser Händler könnte sie falsch lagern. IC-Gehäuse sind
>> hygroskopisch.
>
> Aha.  Und nur deshalb sollten sie eine höhere Latchup-Wahrscheinlichkeit
> haben?
>
> Davon abgesehen, dass Reichelt meines Wissens auch eine
> ISO9k-Zertifizierung hat (da sollte Nichteinhaltung von vom
> Hersteller vorgeschriebenen Lagerbedingungen schon auffallen),
> das ist reichlich an den Haaren herbeigezogen.

Aha.
Du musst es ja wissen.

Mir sind mal vor einigen Jahren von 1000 Stück ungefähr 800 
hochgegangen. Bei einem Bestücker, der die Teile falsch eingelagert 
hatte. Mit ISO9000 und sogar der verschärften Variante für medizinische 
Geräte.

Waren keine AVRs sondern was anderes. Und die sind auch nicht alle 
geplatzt. Vielleicht die Hälfte davon. Von den nicht geplatzten liefen 
die meisten gar nicht oder gingen nach kurzer Zeit kaputt.

>
> Feuchte IC-Gehäuse haben als größtes Problem, dass sie beim Ofenlöten
> platzen können, da das aufgenommene Wasser schlagartig verdampft.
> Aber das war, glaub' ich, gerade nicht Michaels Problem hier.
Die Praxis kann aber auch anders aussehen. Und wenn die Hälfte aller 
Bauteile nach kurzer Zeit kaputt geht, schliesse ich erstmal nichts als 
Fehlerquelle aus.
Theoretiker!

mfg.

von Bernd T. (bastelmensch)


Lesenswert?

Anton schrieb:
> - Es ist falsch, dass IC-Gehäuse welche Feuchtigkeit gezogen haben
> direkt beim Löten platzen und zum sofortigen Ausfall führen.

Manche ICs knacken beim Platzen in der Reflow so laut das man es aussen 
hört.
Hatte ich bei meinem vorletzten Job mal mit einem 144poligen QFP. Die 
Kollegin hatte vergessen die Chips in den Ofen zu packen und sich nicht 
getraut das zu sagen. Danach hat nie mehr jemand vergessen die ICs (wenn 
nötig) zum trocknen in den Ofen zu legen. (Wir haben viele Prototypen 
und Kleinserien gemacht, da waren immer ICs übrig die wieder eingelagert 
wurden.)

> Es kann
> durchaus mehrere Monate später noch zum Ausfall kommen, wenn die
> Bausteine nicht ordnungsgemäß gelagert waren.

Da kann ich vorbehaltslos zustimmen. Auch diese Erfahrung wurde damals 
in dem Betrieb gemacht. Ist mit ESD-Schäden genauso.

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Eine kurze oberflächliche Suche ergab: Besagte Tinys sind bei einem 
anderen Händler als MSL2 eingestuft, das heißt 1 Jahr bei 30 Grad und 60 
% relativer Luftfeuchte. Die Tinys scheinen von diesem Frühjahr zu sein. 
Nun ist die Frage wie man die lagern muß um diese Norm in einem Teil 
dieser Zeitspanne zu verletzen. Wäre dies die Ursache für über Jahre 
hinweg eine hohe Ausfallrate, hier wurden 50% genannt, bei gezielt 
diesem Händler, so müßte dies doch von anderen Kunden auch wahrgenommen 
worden sein.

Natürlich kann es vorkommen das feuchte Chips beim schnellen Erhitzen 
nicht platzen aber intern und unsichtbar eine mechanische Belastung 
erfahren die sie anknacksen. Aber wenn sich solche Ausfälle über Jahre 
hinweg ohne sichtbare mechanische Defekte, sonst wäre das sicherlich 
auch noch zusätzlich belastend genannt worden, häufen, so scheint es ein 
anderes Problem zu sein.

Wir wissen aber nicht wie in diesem Fall gelötet wurde, falls überhaupt 
gelötet wurde. MSL2 ist schon eine sehr tollerante Klasse. Wäre sie 
anfällig für die hobbyüblichen Lötmethoden, so käme es zuhauf zu solchen 
Defekten, weil kaum einer die Dinger in seiner Bastelkiste 
vakuumverpackt 100 % korrekt Normkonform lagert oder vorher Normkonform 
backt.

Das die gesamte Konstellation zunehmend Fragwürdig wird hatte ich ja 
schon erwähnt.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Ansonsten könnte der Threadersteller ja mal nachmessen an welchem Pin 
jeweils der Latchup ist.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Also das ganze ist doch merkwürdig. Es werden soviele AVRs von Reichelt 
geordert dass ein generelles Problem über einen so langen Zeitraum 
auffallen hätte müssen.
Ich glaube da nicht drann.

Allerdings, wer Wert auf korrekte Verpackung legt, sollte woanders 
bestellen. Digikey z.B. liefert bestens verpackt, inkl. den lustigen 
Feuchtigkeitsindikatorkärtchen usw. Und ist bei den meisten AVRs auch 
billiger als reichelt.

Allerdings bezweifel ich, dass eine derart professionelle Verpackung 
benötigt wird, für ein Projekt welches noch nichtmal einen Schaltplan 
vorweisen kann. Da würde ich die Schuld für sterbende Controller erstmal 
überall anders suchen, als bei reichelt.

gruß cyblord

von Georg G. (df2au)


Lesenswert?

cyblord ---- schrieb:
> Allerdings, wer Wert auf korrekte Verpackung legt, sollte woanders
> bestellen.

Klar. Und wenn das Paket dann ankommt, werden die Maikäfer ausgepackt 
und in die Plastikschachtel geschüttet.

SCNR

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Georg G. schrieb:
> cyblord ---- schrieb:
>> Allerdings, wer Wert auf korrekte Verpackung legt, sollte woanders
>> bestellen.
>
> Klar. Und wenn das Paket dann ankommt, werden die Maikäfer ausgepackt
> und in die Plastikschachtel geschüttet.

Ebend, darum macht das im Hobbybereich auch einfach wenig Sinn. Aber man 
kann das Problem dann nicht auf den Versender schieben. An und für sich 
ein großer Nachteil.

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Georg G. schrieb:
> Klar. Und wenn das Paket dann ankommt, werden die Maikäfer ausgepackt
> und in die Plastikschachtel geschüttet.
>
> SCNR

Ich hatte genau den gleichen Gedankengang. Dank MSL2 und den für den 
Hobbybereich dominierenden Lötmethoden ist dieser Punkt glücklicherweise 
nicht so extrem fehlerträchtig, auch wenn es im Einzelfall vorkommen 
kann, daß dies Probleme machen könnte.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.