Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 115 V für Basteltisch für geringeres Risiko


von Sven (Gast)


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Hallo.

Wollte mir einen Werkstatt Tisch aufbauen.

Da ich vor 230 V respekt habe, wollte ich einen Trafo einbauen, und den 
Basteltisch mit 2x 115 V betreiben.

Dies hat auch den Vorteil, dass beim Basteln micht der FI oder LS von 
der Hausinstallation fliegt, weil ich den kompletten Stromkreis vom 
Tisch dann entkoppelt habe.

Den Trafo kann ich dann durch entsprechende Überstromschutzorgane vor 
Ort schützen. Und auch einen FI am Basteltisch einbauen.

Der Mittelabgriff soll geerdet werden, damit auch im "Bastelnetz" ein PE 
vorhanden ist und die Spannung Erdbezug hat.

An nem Trenntrafo ohne geerdete Spannung dürfte sonst eh nur ein Gerät 
angeschlossen werden.

Ich wollte das komplette Equipment am Basteltisch, auch die gekauften 
Messgeräte/Werkzeuge/PC dann mit 2x115 V betreiben.

Klar, bei 230 V und Neutralleiter hätte man ne 50:50 chance, dass man 
nicht die Phase erwischt und man "nochmal glück" hatte.
Bei 2x115V erwischt man auf jeden Fall einen "Heißen" Leiter, aber dafür 
dann nur 115V.
Die Berührung beider Leiter bringt bei beiden Systemen eine Spannung von 
230V aber da würde auch ein potentielfreier Trenntrafo nicht schützen.


Und: Einen richtigen, erdfreien Trenntrafo kann man ja zusätzlich noch 
einbauen, für das eigentliche Bastelobjekt.
Eventuell sogar umschaltbar auf 115V output. Und wenn das Bastelobjekt 
115 V "nutzen" kann, dann mit ungefährlicheren 115V arbeiten.



Was haltet ihr von der Idee?

: Verschoben durch User
von radiostar (Gast)


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Bastelst Du mit Netzspannung herum? Also ich habe eine Stromversorgung 
mit 5 oder 12 Volt.

Um Deine Frage zu beantworten:
> Was haltet ihr von der Idee?

Nichts.

von pop (Gast)


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115VAC ? Dami wirste nur halbtot !

von Udo S. (urschmitt)


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Sven schrieb:
> Was haltet ihr von der Idee?

Völliger Unfug!

Für 95% (wenn nicht 99%) der Bastelzeit genügt Schutzkleinspannung 
(<60V)
Für den Rest genügt gesunder Menschenverstand, ein FI und evt. ein 
Trenntrafo.

von Sven P. (Gast)


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Sven schrieb:
> Was haltet ihr von der Idee?
Nichts...

Lieber den Basteltisch aufräumen und stabile Versuchsaufbauten machen, 
die nicht am Kabel vom Tisch gezogen werden.

von Dennis (Gast)


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Das Unterschreib ich.

ggf Mögen es manche Geräte auch nicht wenn du ne Verschleppung von N 
gegen Pe hast.

von Sven (Gast)


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Naja ungefährlich sind 115V auch nicht. Das ist klar. Aber es ist 
immerhin nur die halbe Spannung.
Und einen FI kann ich ja sekundärseitig auch einbauen, wenn ich den 
Mittelpol/Nulleiter erde.


So nen 2,5 kVA 230V -> 2x115V Trafo (Es ist KEIN Trenntrafo mit erhöhter 
Isolation. ) habe ich ja noch im Keller liegen.
Wenn ich ihn an meinem zukünftigen Basteltisch verbaue, hätte ich den 
wenigstens in Verwendung und er rostet nicht nutzlos im Keller rum.

Und der Haus FI fliegt nicht mehr so oft raus, und ich habe vielleicht 
etwas mehr Sicherheit weil es "nur noch" 115 V Spannung gegenüber Erde 
sind.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sven schrieb:
> Aber es ist immerhin nur die halbe Spannung.

Ja, und?

Es ist doch auch egal, ob du im 3,20 m tiefen Schwimmbecken ertrinkst
oder im 20 m tiefen Baggersee.  Tot bist du trotzdem.

von Lutz H. (luhe)


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Erdungsfrei und PE ,

Hier werden, glaube ich,  Schutzmaßnahmen vermischt, und dadurch heben 
sich die Schutzmaßnahmen auf.
 FI Schutzschalter für das Stromnetz und Trenntrafo für den 
Versuchsaufbau ist gut. Wie die Vögel auf der Telegrafenleitung sind 
auch potentialfrei.

Vorsicht, schau die Sicherheitsvorschriften noch mal an.

von dadada (Gast)


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Sven schrieb:
> Dies hat auch den Vorteil, dass beim Basteln micht der FI .. fliegt

das ist Deine Lebensversicherung die Du gerade aushebelst.

von besupreme (Gast)


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Ein Trenntrafo ist an einem Reparaturplatz gelegentlich sinnvoll, aber 
nur für das in Arbeit befindliche Gerät. Alle Netzteile, PC, Meßgeräte 
usw. gehören an eine normale Versorgung.

Ein Spartrafo wird dich nicht davor bewahren, daß der FI in der 
Hausverteilung rausfliegt. Wenn der immer mitläuft, ist ein 2.5kVA Trafo 
bestimmt gut für kalte Wintertage :D Besser bekommt aber der 
Reparaturplatz einen eigenen FI.

115V macht nur dann Sinn, wenn das Gerät nur 115V verträgt bzw. 
vertragen soll. Ein Schaltnetzteil, das bei 115V funktioniert, kann bei 
230V trotzdem Rauch aussenden. Und der muß unbedingt in den Bauteilen 
drin bleiben ;)

von MAD (Gast)


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Kauf Dir einen vernünftigen Trenntrafo mit 500 VA oder so. An dem kannst 
Du deine Netzspannungsversuche durchführen. Jedoch sollte die gesamte 
Werkbank-/statt komplett über einen eigenen FI mit 30mA abgesichert 
sein.
Und den FI sollte ein Elektrobetrieb einbauen, denn ich glaube, dass Du 
nicht viel Ahnung von der Materie hast.

Lass den Scheiss mit den 2x 115 V. Damit kommst Du schneller 1,80m 
tiefer als Dir lieb ist.

von Helmut L. (helmi1)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Es ist doch auch egal, ob du im 3,20 m tiefen Schwimmbecken ertrinkst
> oder im 20 m tiefen Baggersee.  Tot bist du trotzdem.

Und irre Gefaehrlich wird das erst am Marianengraben ...

von 0100 (Gast)


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... krude Logik.

von NAME LOS (Gast)


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dadada schrieb:
> Sven schrieb:
>> Dies hat auch den Vorteil, dass beim Basteln micht der FI .. fliegt
>
> das ist Deine Lebensversicherung die Du gerade aushebelst.

Aber man spart sich den gang zum Sicherungskasten. Das wär der Vorteil.

von Tom K. (ez81)


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Sven schrieb:
> dass beim Basteln micht der FI oder LS von
> der Hausinstallation fliegt

Wenn das so oft passiert, machst Du beim Basteln was grundsätzliches 
falsch.

von Andreas G. (beastyk)


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Was für ne Logik, aahhhhh, Spannung ist das eine und der Strom ne ganz 
andere Geschichte!
Trenntrafo ist ne gute Sache wenn man dann an Hochspannungsgeräten 
arbeitet.
Ist hier eh alles gesagt worden denk ich....

von Stefan (Gast)


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FI Schutzschalter funktionieren nicht hinter einem potentialfreien 
Transformator.

von Helmut L. (helmi1)


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Stefan schrieb:
> FI Schutzschalter funktionieren nicht hinter einem potentialfreien
> Transformator.

Sven schrieb:
> Der Mittelabgriff soll geerdet werden, damit auch im "Bastelnetz" ein PE
> vorhanden ist und die Spannung Erdbezug hat.

und damit funktioniert er wieder.

von trenntrafo (Gast)


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Spannungsreduzierung auf 115V allein bringt gar nichts. Ein 
sekundärseitiger FI erhöht die Sicherheit bei (un)bewusster Erdung auf 
jeden Fall.
Beitrag "Re: FI nach Tranformator"

von cppler (Gast)


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KOPFTISCH
Es ist NICHT die Spannung die Dich tötet, sondern ein Strom von >50mA 
über die Herzlinie.
Nehmen wir mal an Du hast trockene Haut und Dein Widerstand ist 3k, 
welcher Strom fließt dann bei 115V ?
Ich empfehle Dir auf 9V Blockbatterie umzusteigen und immer nur EINE 
davon zu verwenden m(

von Sven (Gast)


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Ich weiß, dass der Strom das gefährliche ist. Bei halber Spannung fließt 
aber ein geringerer Strom, also weniger gefährlich.


Der Trafo ist kein Sicherheitstrafo, also nicht als Trenntrafo zulässig.
Spartrafo isses aber auch nicht.

Einfache, offene Bauform. Ohne Schutzmaßnahmen, ohne verstärkte 
Isolierung.

Mit geerdetem Mittelpunkt würde auch der FI klappen. Der PE würde 
natürlich mitverlegt worden zu den Steckdosen.

Und dann fliegt auch nur der lokale FI und es ist nicht das ganze Haus 
dunkel.

Diese Punkte waren meine Hintergedanken.
Nunja ihr habt schon recht. Ganz so dolle ist das alles nicht.

Das Dingen rostet halt im Keller vor sich hin und ich hätte ihn gerne 
eingesetzt. Da kam mir halt diese Idee, ihn eventuell so einzusetzen.


Naja mal sehen was ich mit dem dicken Trafo mache.
Vielleicht verkaufe ich ihn einfach, und kaufe stattdessen 2-3 richtige 
Trenntrafos, die ich dann bei Versuchsaufbauten einfach so einsetze wie 
ich sie grade brauche.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sven schrieb:
> Bei halber Spannung fließt aber ein geringerer Strom, also weniger
> gefährlich.

Naja, der halbe Strom.  Macht das Kraut nicht ernsthaft fett.

Mit normaler, trockener Haut und ohne irgendwelche echte Erdung
(also nur Holzfußboden oder so) hat man auch bei 230 V derart hohe
Übergangswiderstände, dass man es kaum kribbeln merkt in den Fingern.
Die Gefahr ist ja insbesondere dann da, wenn man beide Pole der
Spannung berührt, und da hilft dir auch der FI nur bedingt: nämlich
nur dann, wenn die zweite Berührungsstelle auch tatsächlich PE ist.
Wenn die zweite Berührungsstelle die andere Hälfte des Trafos ist,
dann bist du erstens wieder bei 230 V, zweitens löst der FI nicht aus.

Bleibt nur übrig, sowie man mit mehr als Kleinspannung arbeitet, muss
man doppelt vorsichtig werden, alles sorgfältig kontrollieren.  Den
guten Elektriker erkennt man ja daran, dass er immer eine Hand in der
Hosentasche hat. ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Udo S. (urschmitt)


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Sven schrieb:
> Und der Haus FI fliegt nicht mehr so oft raus

Du solltest vieleicht mal deine Vorgehensweise beim Basteln überdenken.
Mir ist mein FI (den ich mir an die Steckdosenleiste gebaut hatte max. 3 
mal in vielen Jahren geflogen.
Und da war in keinem Fall eine Berührung von mir an die Phase schuld.

von cppler (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Mit normaler, trockener Haut und ohne irgendwelche echte Erdung
> (also nur Holzfußboden oder so) hat man auch bei 230 V derart hohe
> Übergangswiderstände, dass man es kaum kribbeln merkt in den Fingern.

Ähhhhh,
das meinst Du jetzt nicht ernsthaft ?
Weil das fällt in die Kategorie "Wenn ich mich ordentlich erde passiert 
nix wenn ich an die Phase fasse !"
Ich bin bis jetzt zum Glück noch nie "kleben" geblieben aber auch wenn 
keine 50mA fließen, sondern nur 29mA und der FI deswegen NICHT auslöst 
können bleibende Schäden entstehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stromunfall
Wie hieß nochmal das Video vom Elektriker und nicht dem Staplerfahrer ?

@Sven (Gast):
Warum nimmst Du nicht einfach eine Steckdosenleiste mit integriertem 
10mA FI ?
Und Trenntrafo kann man sich aus zwei verkapselten Printtrafos selber 
bauen, entspricht zwar nicht den Vorschriften funktioniert aber trotzdem 
...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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cppler schrieb:
> Wie hieß nochmal das Video vom Elektriker und nicht dem Staplerfahrer ?
Das ist das Video vom Elektriker Horst...
Der Staplerfahrer heißt Klaus.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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cppler schrieb:
> das meinst Du jetzt nicht ernsthaft ?

Doch.  Erstens habe ich es selbst schon mehr als einmal erlebt,
zweitens gibt es auch ausreichend Berichte von anderen.  Auf einem
normalen Holz- oder Betonfußboden (Wohnraum, kein feuchter Keller
oder sowas) mit normalen Schuhen kannst du nur bei leichtem mit dem
Finger drüberfahren überhaupt feststellen, dass da irgendwie Spannung
gegen Erde anlegt.  Sowie du fest zufasst, merkst du gar nichts.

Die Gefahr liegt natürlich nicht in den paar Mikroampere, die in dem
Moment fließen.  Die Gefahr liegt darin, dass man in einer derartigen
Situation dann doch mit einem anderen Körperteil plötzlich eine gute
Erde erwischt, weil man vielleicht die Heizung berührt oder sowas.

Was glaubst du, warum wir in der Firma extra ESD-Schuhe haben?  Die
haben zusätzliche (hochohmige) Leitelemente eingearbeitet, damit man
insgesamt auf wenigstens < 35 MΩ an Übergangswiderstand kommt.  Mit
paar ungünstigen Socken schafft man es nicht einmal mit derartigen
Schuhen, mit normalen Straßenschuhen hat man keine Chance, die für
den ESD-Schutz vorgeschriebenen 35 MΩ zu erreichen.

Nein, das ist keine Anleitung, irgendwie vorsätzlich Niederspannung
führende Teile zu berühren!  Es soll nur verdeutlichen, dass die
Gefahr vor allem darin liegt, dass man nicht sofort und in jedem Falle
"ein paar gewischt bekommt", wenn man an derartige Bauteile kommt,
sondern dass man das im Gegenteil in vielen Fällen nicht einmal
bemerkt.  Damit ahnt man aber in so einer Situation dann nicht
einmal, dass man gerade in Gefahr schwebt.  Abhilfe ist nur, dass man
sorgfältig arbeitet, sich vorab verdeutlicht, an welchen Stellen die
Gefahr lauert, und diese Stellen dann sorgfältig meidet.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Andererseits - ist nicht gerade wegen der Gefahr die Spannung damals 
(tm) auf max. 115/120V festgelegt worden? Und ist erst durch die 
Kupferknappheit grosszügig erweitert worden?
Es gibt sicher effizientere Schutzmassnahmen. 115V sind nicht sicher, 
aber deutlich ungefährlicher als 230V.
Ganz so blöd wie hier grösstenteils argumentiert wird, finde ich die 
Idee gar nicht.

von leluno (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Mit normaler, trockener Haut und ohne irgendwelche echte Erdung
> (also nur Holzfußboden oder so) hat man auch bei 230 V derart hohe
> Übergangswiderstände, dass man es kaum kribbeln merkt in den Fingern.

im meiner 2wöchigen Elektrikerausbildung hat man mir als erstes gezeigt, 
wie man ohne Hilfmittel das Vorhandensein von Netzspannung feststellt:

linken Fuß anheben mit zwei Fingern/Handrücken rechte Hand Phase und 
Nullleiter berühren. Wenn Strom da ist, kribbelt es leicht.

Gummimatten auf den Boden, dann ist das Berühren von Netzspannung - 
sofern man nicht gerade herzkrank ist - ungefährlich.

von Lutz H. (luhe)


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leluno schrieb:
> im meiner 2wöchigen Elektrikerausbildung ... .

Leben alle  Teilnehmer noch?

_______________________________________--
Wenn ich rechne sind 2*115V = 230V

Was ist da der Unterschied zum normalen Stromnetz?  Es könnten die 
beiden Enden des Trafos angefasst werden , und das sind auch 230 V 
Spannungsdifferenz.  ->unter Umständen tödlich.

Pferde, Hunde und Katzen könnten auch bei kleineren Spannungen sterben, 
als die für Menschen zulässigen Schutzkleinspannungen. Denkt wenigstens 
an die Tiere.

von Soul E. (Gast)


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leluno schrieb:

> linken Fuß anheben mit zwei Fingern/Handrücken rechte Hand Phase und
> Nullleiter berühren. Wenn Strom da ist, kribbelt es leicht.

Mit der Methode brauchst Du zwei neue Finger. Bei 10cm Strompfad-Länge 
brennst Du da dicke Löcher rein.

Durch Turnschuhe isoliert mit einem Finger berühren klappt dagegen ohne 
Verluste. Trotzdem würde ich das meinen Azubis so nicht beibringen.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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leluno schrieb:
> im meiner 2wöchigen Elektrikerausbildung hat man mir als erstes gezeigt,
> wie man ohne Hilfmittel das Vorhandensein von Netzspannung feststellt:
Wenn einem schon soetwas gelehrt wird, geht doch etwas grundlegendes 
schief. Eine Ausbildung, in der man den Lehrling bewusst dazu erzieht, 
an eine lebensgefährliche Spannung anzufassen anstelle von geeignete 
Messmittel zu verwenden ist doch nicht mehr fahrlässig, sondern 
voraätzlich gefährlich.

von Andrew T. (marsufant)


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Sven schrieb:
>
> So nen 2,5 kVA 230V -> 2x115V Trafo (Es ist KEIN Trenntrafo mit erhöhter
> Isolation. ) habe ich ja noch im Keller liegen.


Ist es denn überhaupt ein Trenntrafo?

von Bürovorsteher (Gast)


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Ich würde 8 x 28,75 V nehmen, da passiert dann nichzs mehr.

von Andrew T. (marsufant)


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leluno schrieb:
> im meiner 2wöchigen Elektrikerausbildung ...,

Donnerlütchen, da hat die ZVEH die Ausbildugnszeiten aber schon wieder 
verkürzt .-)))


> linken Fuß anheben mit zwei Fingern/Handrücken rechte Hand Phase und
> Nullleiter berühren. Wenn Strom da ist, kribbelt es leicht.
>

Erinnert mich an den alten Elektrikerspruch: "...und wenn es NICHT 
kribbelt geht der Strom durch den anderen Draht..."

Ernsthaft: Bei
" zwei Fingern/Handrücken rechte Hand Phase und  Nullleiter berühren. " 
genügt schon LEICHTES Schwitzen, und der fühlbare elektrische Schlag ist 
so heftig, das es stundenlang schmerzt.
Kurz: solche Tips in der Elektrikerausbildung sind  absolute Trollerei.

Einzig korrekt ist: Wennn keinerlei Messwerkzeug vor Ort, dann flott 
losgehen und den Duspol holen.

Alles andere ist sicher keine Empfehleung einer auch nur einigemraßen 
soliden E-Ausbildung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andrew Taylor schrieb:
> Ist es denn überhaupt ein Trenntrafo?

Er schrieb anderswo, dass es kein Spartrafo ist.

Andrew Taylor schrieb:
> Kurz: solche Tips in der Elektrikerausbildung sind  absolute Trollerei.

Ich halte das auch für ein Trollposting.

: Bearbeitet durch Moderator
von Vanilla (Gast)


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Kennt jemand eine Statistik nach der es in USA,Japan oder sonst 
beliebigen 110V keine tötlichen Stromunfälle gibt?
Die ganzen "Lehrfilme" mit Haartrocknern und Badewannen sowie unter 
Strom gesetzte Türknkaufe entstammen doch allesamt Hollywood Filmen.

Die 110V sind wohl eher hinter dem Hintergrund entstanden dass bei der 
Spannung die mühevoll zusammengebastelten Glühlampen einigermassen 
angenehmes Licht von sich gaben.
Die Übertragung über mehrere hundert Meter war damals schon ein "dickes" 
Problem und führte zu Kleinkraftwerken alle paar Häuserblocks.
War damals im übrigen noch Gleichstrom.

Erst dieser vermalledeite Tesla bzw. Westinghouse brachten diesen 
teuflischen Wechselstrom ins Spiel...
Und von dem kommen einige nicht mehr los.

von Helmut L. (helmi1)


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Vanilla schrieb:
> Die ganzen "Lehrfilme" mit Haartrocknern und Badewannen sowie unter
> Strom gesetzte Türknkaufe entstammen doch allesamt Hollywood Filmen.

Bei denen zieht die Netzspannung von 115V auch meterlange Blitze. 
Besonders beliebt ist bei denen auch die Einpoltheorie, da wird ein 
Stein gegen einen unter Spannung stehenden Zaun geworfen und es blitzt 
...

von Andrew T. (marsufant)


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Vanilla schrieb:

> Die ganzen "Lehrfilme" mit Haartrocknern und Badewannen sowie unter
> Strom gesetzte Türknkaufe entstammen doch allesamt Hollywood Filmen.

Da 75% der Actionfilem aus Amerika stammen, ist da eh mit zu rechnen das 
es nur um den effekt, nicht jedoch um die realitätsgetreue Darstellung 
geht.
somit: Egal.

>
> Die 110V sind wohl eher hinter dem Hintergrund entstanden dass bei der
> Spannung die mühevoll zusammengebastelten Glühlampen einigermassen
> angenehmes Licht von sich gaben.

Nö, das kommt aus dem Thema das 2 in Reihe geschaltete Bogenlampen 
(Kohle-elektroden mit Lichtbogen) ziemlich exakt 2 x 55V inkl. 
Vorwiderstand benötigen. Und deshalb 110V (heute sind es eher 115V ) als 
recht nützlich angesehen wurden.

von Vanilla (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Bei denen zieht die Netzspannung von 115V auch meterlange Blitze.
> Besonders beliebt ist bei denen auch die Einpoltheorie, da wird ein
> Stein gegen einen unter Spannung stehenden Zaun geworfen und es blitzt
> ...

Kommt ja nur darauf an aus was der Stein ist und unter welcher Spannung 
der Zaun steht.

Recht nett und zwar real ist anzusehen wie Wartungsarbeiten an 
Hochspannungsleitungen unter Spannung gemacht werden.

Dort wird erst mit einer Widerstandsfahne die Potentiale von 
Hochspannungsleitung und Wartungspersonal (samt Hubschrauber) 
angeglichen, das funkt insgesammt ganz gut, wobei dann zu klären ist wie 
sich die Potentiale von Überlandleitung und Ladungsgenerator 
(Hubschrauber) gegeneinander verhalten...

von Andrew T. (marsufant)


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Vanilla schrieb:
>>
> Dort wird erst mit einer Widerstandsfahne die Potentiale von
> Hochspannungsleitung und Wartungspersonal (samt Hubschrauber)
> angeglichen, das funkt insgesammt ganz gut, wobei dann zu klären ist wie
> sich die Potentiale von Überlandleitung und Ladungsgenerator
> (Hubschrauber) gegeneinander verhalten...

Letzteres hast du bereits mit dem ersten Teil des Satzes vollumfänglich 
beantwortet.

von Sven (Gast)


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Ich hatte mal von rund 350-400 V eine geschossen bekommen, über eine 
Entferung von ca 1 cm.

Das war allerdings "nur" ein aufgeladener Elko in nem kaputten PC 
Netzteil mit PFC. Die Dinger halten ja recht lange noch die Ladung wenn 
keine Last dran hängt.

Hatte dann nen"Brandfleck" und sehr schmerzhafts wars auch.

Ansosnten bekomme ich ehr selten eine gewischt, weil ich eigentlich 
immer aufpasse.

Der FI fliegt auch nicht raus weil ich dran fasse, sondern wegen 
Gerätedefekt oder Aufbaufehlern.
Dann ist aber gleich alles dunkel, weil es nur einen gibt.
Ok, auch nicht jeden Tag, aber kom schonmal vor.

von Joachim R. (bastelbaer)


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Nur mal so als Info.
1. Wenn dein Trafo kein Trenntrafo ist, bist du mit dem primären Netz 
verbunden. So ist das bei Spartrafos.

2. Wenn du bequem mit deinen Schuhen mit Gummisohlen rumstehst und Phase 
und Neutralleiter berührst zitterst du beliebig lange. Ein FI oder wie 
er heute heisst, ein RCD, löst nur aus, wenn ein Differenzstrom von etwa 
30mA zwischen Phase und Null auftritt. Kommst du an die Phase und Null 
und bist isoliert löst er nie aus und du brutzelst.

Und wenn schon Werkbank, dann nimm einen PRCD-S. Der hat eine 
Unterspannungsauslösung und einen Erdleitercheck.

Die Grenze bei der Spannung liegt übrigens bei 50V. Alles was darüber 
geht kann tödlich enden. Und das noch Tage später.

Die einschlägigen Vorschriften besagen z.B. wenn du eine gewischt 
bekommst musst du für 24h ans EKG zur Beobachtung, Es kann nämlich auch 
noch später was passieren.

Also wenn schon Trenntrafo, dann ohne Erdung und hoffen dass man nie 
Phase und Null gleichzeitig erwischt. Und bei deinem Plan den RCD in die 
Mittelanzapfung zu hängen steigt das Risiko, da du auf jeder Phase einen 
gewischt bekommst wenn du Erdverbindung hast.

Die Phase oder den Null alleine zu berühren macht nichts beim 
ungeerdeten Trenntrafo. Und beim normalen Netz übrigens auch nicht so 
lange man nicht irgendwo eine Erdverbindung hat. Deshalb ist es auch 
möglich unter Spannung an Hochspannungsleitungen zu arbeiten.

Ich selbst benutze einen Trenntrafo nur noch bei alten Röhrenradios die 
schon mal Probleme mit dem Potenzial auf dem Chassis haben. Ansonsten 
pass ich auf und nehm die Finger weg. Als Hochspannungselektriker 
gewöhnt man sich daran nix zu berühren :-)

von Paul Baumann (Gast)


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Bastelbaer schrieb:
>Wenn du bequem mit deinen Schuhen mit Gummisohlen rumstehst und Phase
>und Neutralleiter berührst zitterst du beliebig lange.

Irgendwann synchronisiert er sich schon mit der Netzfrequenz....

Zitat Spider Murphy Gang:
"Irgendwer hat mein' Cadillac gestohl'n
und ich steh' da wiar a Depp auf meine Gummisohl'n"

;-)
MfG Paul

von Joachim R. (bastelbaer)


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Paul Baumann schrieb:

>>Wenn du bequem mit deinen Schuhen mit Gummisohlen rumstehst und Phase
>>und Neutralleiter berührst zitterst du beliebig lange.
>
> Irgendwann synchronisiert er sich schon mit der Netzfrequenz....

Ich bezweifele dass er die 50Hz schafft, 3000 mal zittern die Minute 
strengt an. Aber vielleicht wird er wie ein Wiener warm oder leuchtet 
wie ne Gurke :-).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim R. schrieb:
> So ist das bei Spartrafos.

Liest du dir den Thread auch durch?

Er hat ausdrücklich (und meiner Erinnerung nach mehr als einmal)
geschrieben, dass es sich nicht um einen Spartrafo handelt.  Es
handelt sich aber eben auch nicht um einen "zertifizierten" Trenntrafo
(mit entsprechend starker Isolation), sondern lediglich um einen
"einfachen" Trafo, bei dem für die Durchschlagsfestigkeit zwischen
Primär- und Sekundärseite keine besondere Angabe gemacht wird.

von Joachim R. (bastelbaer)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Liest du dir den Thread auch durch?
>
> Er hat ausdrücklich (und meiner Erinnerung nach mehr als einmal)
> geschrieben, dass es sich nicht um einen Spartrafo handelt.  Es
> handelt sich aber eben auch nicht um einen "zertifizierten" Trenntrafo
> (mit entsprechend starker Isolation), sondern lediglich um einen
> "einfachen" Trafo, bei dem für die Durchschlagsfestigkeit zwischen
> Primär- und Sekundärseite keine besondere Angabe gemacht wird.

Sorry, wollte nur mal alles zusammenfassen, mehr nicht. Aber einmal hab 
ich tatsächlich überlesen :-).

Meiner Meinung nach sollte er, wenn er mit Trafo arbeitet, ein IT-Netz 
aufbauen, also ohne sekundäreseitige Erdung. Nobel wird es mit einer 
Iso-Überwachung um Fehler festzustellen.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Nur weil er im Keller einen verrosteten 2x 115V Trafo gefunden hat, will 
er damit eine abenteuerliche Schaltung aufbauen, und das auch noch als 
"Sicherheitsfeature".
Bei seinem bizarren Halbwissen würde ich die Finger ganz davon lassen.
Ein Trenntrafo wiegt einen in trügerischer Sicherheit, man meint, es 
könne nun nichts mehr passieren. Ein gefährlicher Irrglaube!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk J. schrieb:
> will er damit eine abenteuerliche Schaltung aufbauen

Nun, die Diskussion hat sich mittlerweile einfach nur arg
verselbstständigt.

Sven schrieb bereits vor zwei Tagen:

Beitrag "Re: 115 V für Basteltisch für geringeres Risiko"

„Nunja ihr habt schon recht. Ganz so dolle ist das alles nicht.“

von Sven (Gast)


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Jop.
Da ich den Trafo zufällig habe, hatte ich eben überlegt, am basteltisch 
ein 2x115V System einzubauen. Ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, aber 
immerhin ein kleiner Sicherheitsgewinn. Das war der Hintergedanke daran.

Und ich wollte mal eure Meinung dazu hören.


Zertifizierter Trenntrafo + Iso-Überwachungsrelais könnte ne saubere und 
sichere Lösung darstellen.
Bei Berührung beider Leiter hat man dann immerhin noch die Chance, dass 
alles wegen "iso-Fehler" abgeschaltet wird.

Trenntrafo + Iso-Überwachung werde ich mir mal überlegen. Vielleicht 
bekommt man dann wirklich ein "relativ sicheres" Arbeitsumfeld hin.

Not-Aus Knopf usw ist sowieso selbstverständlich, das ist das Mindeste 
was man tun kann und was ich auch einbauen werde.


Natürlich ist es die beste Lösung, beim Basteln unter 50 V zu bleiben. 
Das steht außer Frage. Aber das geht eben auch nicht immer.

Wenn man ein 230 V Gerät reparieren möchte, hat man es nunmal mit 230V 
zu tun.

von Joachim R. (bastelbaer)


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Sven schrieb:

> Bei Berührung beider Leiter hat man dann immerhin noch die Chance, dass
> alles wegen "iso-Fehler" abgeschaltet wird.

Nochmal, berührst du beide Leiter und stehst halbwegs isoliert bekommst 
du einen gewischt, egal ob du einen RCD oder ISO-Überwachung hast. Da 
spricht nix von denen an. Eine superflinke Sicherung mit 20mA kann dir 
da eher helfen.

von oszi40 (Gast)


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Sven schrieb:
> Wenn man ein 230 V Gerät reparieren möchte, hat man es nunmal mit 230V
> zu tun.

Das ist ein Irrtum. Einen Kurzschluss findest Du z.B. schon bei noch 
ungefährlichen 12V. Trennstelltrafo ist dabei oft ein nützliches Gerät.
http://www.statron.de/produkte/stelltransformatoren-trenntransformatoren

von Sven (Gast)


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Ja, nen Stelltrafo wäre natürlich auch was feines.




@Joachim: Bei ner "Isolationsüberwachung" muss man natürlich schauen, 
dass der Isolationswiderstand bei Berührung eines oder beider Leiter so 
gering wird, dass das Relais auslöst.

Also z.B. ESD Armband anlegen.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Sven schrieb:

> Not-Aus Knopf usw ist sowieso selbstverständlich, das ist das Mindeste
> was man tun kann und was ich auch einbauen werde.

Wer soll denn den Knopf drücken, wenn Du zitternd am Draht hängst?

Beitrag #5775435 wurde von einem Moderator gelöscht.
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