Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Verständnisproblem Schaltplan DCF77


von Martin M. (ats3788)


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Hallo
Ich wollte mal einen DCF Empfänger
so richtig auf einer Platine aufbauen.

Den Teil ab Q3 verstehe ich ja. Ich verstehe nur
nicht wo der Schwingkreis mit 77,5hkz ist.
Im Originalplan gibt es C10 und R20 nicht.
Der Teil mit Q1 FET ist mir total Schleierhaft.
Er soll wohl das DCF Signal verstärken.
Was müsste ich an der Basis von Q2 messen.

Ich habe als Ferritspule eine Original DCF Antenne von dem Pollin
DCF Empfänger.

von holger (Gast)


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>Ich verstehe nur
>nicht wo der Schwingkreis mit 77,5hkz ist.

L1 C10, C9.

>Ich habe als Ferritspule eine Original DCF Antenne von dem Pollin
>DCF Empfänger.

Dann mach die da wieder dran. Deine Schaltung ist nicht besser.

von Helge A. (besupreme)


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Woher bekommt man einen 10nF Trimmkondensator? - Ich kenne da nur viel 
kleinere Werte.

Was soll der halb angeschlossene R20 bewirken?

Und dein Schwingkreis ist zwischen GND und AGND. Das sieht seltsam aus.

Ohne diese Fehler könntest du an der Basis von T2 entweder Rauschen oder 
die gleichgerichteten 77kHz des Zeitzeichensenders als kleine Nadeln 
sehen.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Helge A. schrieb:
> Woher bekommt man einen 10nF Trimmkondensator? - Ich kenne da nur viel
> kleinere Werte.

Den gibt es auch nicht. Den muss man "zu Fuß" abgleichen durch parallel 
schalten von Cs.

Aber ich würde mir die Schaltung nicht antun. Ich sehe da auch kein 
schmalbandiges Filter zur Störunterdrückung (oder ist da noch was an 
X1-2 angeschlossen?) oder eine AGC (Verstärkungsregelung) zum stabilen 
Betrieb. Aber vielleicht habe ich auch was übersehen ...

Ich kann mit nicht vorstellen, dass man die Schaltung überhaupt in Gang 
bekommt, und wenn dann wird sie sehr störempfindlich und instabil sein.

@Martin Michael: Wo hast Du die Schaltung eigentlich her?

Gruß Dietrich

: Bearbeitet durch User
von trili (Gast)


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Du brauchst keinen 10nF Trimmkondensator. Den Schwingkreis kannst du 
abgleichen, in dem du die Spule auf dem Ferritkern (Antenne) 
verschiebst.

von Alex W. (a20q90)


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Die Antenne hat meistens ein C drinn und ist auf DCF ageglichen.

von oszi40 (Gast)


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>Den Teil ab Q3 verstehe ich ja. Ich verstehe nur
>nicht wo der Schwingkreis mit 77,5hkz ist.

Als L ist Deine Schwingkreis-Spule gezeichnet. Dann kommt ein simpler 
Komplementärverstärker vor Q3. Bau das Ding auf und lerne dabei. Gib 
Obacht, daß der MOSFET nicht durch statische Aufladung schon stirbt. 
Eine tolle Schaltung ist das nicht. Wenn Du aber in der Nähe des DCFC77 
wohnst, könnten zufällig ein paar Impulse den Schmitt-Trigger verlassen 
und die LED zum leuchten bringen.
http://de.wikipedia.org/wiki/DCF77
http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Schmitt_(Erfinder)

von Martin M. (ats3788)


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Danke Dumm gelaufen, leider habe ich die schon auf einer
Platine aufgebaut. Außer Spesen nichts gewesen.

Ich möchte gerne einen DCF Empfänger diskret auf einer
Platine aufbauen. Just for fun.

Vielleicht kennt jemand einen guten Schaltplan !!

Ich bedanke mich für die tolle Hilfe in diesem Forum

von Ottmar K. (wil1)


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Hallo,
auf diesr Seite [http://home.arcor.de/df6vb/index.htm] WAR mal die in 
Anlage beigefügte Seite mit dem Schaltplan eines diskreten 
DCF77-Empfängers verfügbar.

Ich hatte mir seinerzeit den Empfänger nachgebaut und er funktioniert 
gut. Auch die Antenne hatte ich mir aus einer Ferritantenne selber 
gebaut. So konnte ich das Zeitsignal DCF77 gut empfangen (ca. 200km 
entfernt von Mainflingen.
Zum Glück habe ich Seite als PDF gespeichert Ich hoffe dass der 
Ursprüngliche Autor nichts dagegen hat, wenn ich die Seite samt 
Schaltplan mit Quellenangabe hier als einstelle.

Eine weitere Schaltung ist auch hier 
[http://www.obonic.de/dcf77-empfaenger-grundlagen/] verfügbar.

mfG Ottmar

von Harald W. (wilhelms)


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Martin Michael schrieb:

> Ich wollte mal einen DCF Empfänger
> so richtig auf einer Platine aufbauen.

Wie weit vom Sender entfernt willst Du denn den Empfänger betreiben?
Deine Einfachschaltung wird mit schwachen Signalen Probleme haben.

In der Anfangszeit der DCF-Empfängertechnik hat man eigentlich
immer ein schmalbandiges (damals recht teures) Quarzfilter
verwendet. Alternativ gab es z.B. in der Elrad ein Superhet-
empfängerkonzept mit dem man die damals oft störende fünfte
Oberwelle der Zeilenfrequenz von Röhrenfernseher ausblenden
konnte.
Gruss
Harald

von Peter D. (peda)


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Wenn überhaupt, dürfte die Schaltung nur in direkter Sendernähe 
funktionieren. Da ist ja keinerlei Filterung drin.
Die fertigen Empfänger haben immer ein Quarzfilter.

Ich hab mal einen Empfänger als 4-Kreis Superhet aufgebaut mit dem A244 
(DDR Empfänger IC). Die ZF-Filer waren 2 Schalenkerne auf 2kHz 
abgeglichen.

von Martin M. (ats3788)


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Danke, ich wohne keine 40Km vom Sender aber darum geht es nicht. Ich
möchte dabei was lernen. Ich war mal vor 20 Jahren
ganz gut in Elektronik, leider habe ich das
alles vergessen.

>Die Seite scheint mir ganz gut zu sein
>http://www.obonic.de/dcf77-empfaenger-grundlagen/

>Der Arcor Link DCF, ist leider nicht mehr verfügbar

Vielleicht kennt noch jemand anderes einen guten Link zu einem DCF
Schaltplan.


Ich dachte mir ich baue erst mal einen MW Radio und
versuche dieses dann für 77,5 KHz abzugleichen.

Denkt ihr das geht.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Martin Michael schrieb:

> Danke, ich wohne keine 40Km vom Sender aber darum geht es nicht. Ich
> möchte dabei was lernen.

Dann kannst Du eine solche einfache Schaltung natürlich verwenden.

> Ich dachte mir ich baue erst mal einen MW Radio und
> versuche dieses dann für 77,5 KHz abzugleichen.

Wenn schon, dann eher ein LW-Radio; das ist dichter dran. :-)
Grundsätzlich muss ein DCF-Empfänger aber wesentlich schmal-
bandiger (ca. 10Hz) als ein AM-Radioemfänger (ca. 10.000Hz)
aufgebaut werden. Der Weg, eine fertige DCF-Antenne zu nehmen,
diese auf 77,5 kHz abzugleichen, dann dieses Signal mit einem
FET abzugreifen, ist aber richtig. Hinter dem FET müsstest Du
bei Deiner grossen Sendernähe mit einem Oszi auch schon ein
brauchbares Signal sehen können. Wieviel Nachverstärkung Du
dann noch brauchst, hängt von dem dort gemessenem Pegel ab.
Gruss
Harald

von Martin M. (ats3788)


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Danke Harald
Das habe ich hier gerade gelesen mit der Bandbreite.

> http://www.obonic.de/dcf77-empfaenger-grundlagen/

Die beste Beschreibung zu dem Thema DCF die ich bisher gelesen habe.
Danke Dr.-Ing. O. Borchert.

Nur leider hat er zum Schluss ein Blockschaltbild eingefügt ohne genauer 
zu werden.


. Abb. 6: Blockschaltbild eines integrierten DCF77 Empfängers

was könnte das für ein Bauteil sein und Harald hast Du (Ihr) ein 
Schaltbild von einem einfachen guten LW Empfängers.

von Harald W. (wilhelms)


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Martin Michael schrieb:

> Harald hast Du (Ihr) ein
> Schaltbild von einem einfachen guten LW Empfängers.

Ich hatte jetzt gedacht, das Du einen vorhandenen Empfänger
umbauen willst. Ansonsten hast Du doch in Deinem ersten
Posting eine brauchbare Empfängerschaltung, die bei Deinen
geringen Anforderungen reichen sollte.
Gruss
Harald

von Martin M. (ats3788)


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Oh habe diesen alten Link beim stöbern gefunden
Beitrag "einfache DCF77-Empfängerschaltung verbessern"

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Moin,

zuerst mal muß ich mich meinen Vorrednern anschließen: die gezeigte 
Schaltung ist in mehrfacher Hinsicht schlecht. Sie mag in direkter Nähe 
des Senders funktionieren. Mehr aber auch nicht.

Zum Verständnis: L1, C9 und C10 ist der Schwingkreis (und gleichzeitig 
das einzige Selektionsmittel in diesem Empfänger). Wenn du eine fertige 
Antenne von einem DCF-77 Modul genommen hast, dann sind diese 3 Bauteile 
bereits beisammen und vor allem auch schon auf 77.5kHz abgeglichen. 
Falls du Spule und Kondensatoren getrennt haben solltest, dann wars das 
schon. Viel Erfolg beim neuerlichen Abgleich. Den macht man übrigens 
durch das Parallelschalten geeigneter Kondensatoren und/oder das 
Verschieben der Wicklung auf dem Ferritkern. Deswegen auch das Wachs 
oder Kleber auf der Spule.

R1 ist mit 100k viel zu niederohmig und macht die hochohmige FET-Stufe 
witzlos. Mindestens 1M sollte der haben. Praktisch setzt man den FET am 
besten direkt an die Antenne und macht denn zum Rest des Empfängers ein 
Kabel. Das deswegen, weil man die Antenne für maximale Empfindlichkeit 
möglichst weit von allen Störern entfernt anbringen will.

Apropos Störer: das größe Problem sind^W waren Röhrenfernseher. Weil die 
3. Oberwelle der Zeilenfrequenz mit 5*15.625kHz = 78.125kHz gerade mal 
625Hz von den 77.5kHz des Nutzsignals entfernt ist. Deswegen haben alle 
ernstgemeinten Empfänger Quarzfilter. Aus dem Bastlerbereich kenne ich 
auch Superhet-Empfänger. Besonders witzig ist die Variante, mit 
78.125kHz auf eine ZF von 625Hz zu mischen. Der Hauptstörer wird dabei 
praktisch komplett unterdrückt. Und als ZF-Filter für 625Hz kann man ein 
aktives RC-Filter verwenden.

Langer Rede kurzer Sinn: deiner Schaltung fehlt ein Selektionsmittel 
(vulgo: Filter). Zumindest ein LC-Filter dürfte es sein. Kommerzielle 
Empfänger verwenden wie gesagt einen Quarz dafür.


XL

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