Hallo, ich überlege mir zur Zeit, ob ich mir ein IR-Thermometer kaufen will. Es hat keinen speziellen Zweck, ich betrachte es als nettes Spielzeug. Daher finde ich auch Angebote wie zB bei Aldi attraktiv, da gab es letzte Woche eins für <20€, vielleicht finde ich da noch eins. Oder wo anders etwas vergleichbares (oder gar besseres) für ~20€. Ich habe folgenden Thread vom letzten Jahr gelesen, der zwar aufschlussreich ist, mir aber nicht alle Fragen beantwortet: Beitrag "Netto-Prospekt IR-Thermometer" Ich stelle meine Fragen jetzt einfach mal: 1. Man kann den Emissionsgrad ja ermitteln, indem man zB Klebestreifen mit einem bekannten Emissionsgrad von ca. 0.95 aufklebt und dann die Temperatur dort misst und anschließend auf der Oberfläche des Messobjektes misst und den Emissionsgrad so lange anpasst, bis man die gleiche Temperatur misst, die auch auf dem Klebestreifen gemessen worden ist. Funktioniert das wirklich so gut? Dadurch findet doch wieder ein Wärmeausgleich statt, oder nicht? Wie lange sollte man nach dem Aufkleben also warten, bis sich die Temperatur angepasst hat? 2. Wenn es ein Gerät ohne einstellbaren Emissionsgrad sein soll (ist bei Aldi denke ich so), dann kann ich den doch manuell in meinen Messwert einrechnen, oder? Bei einem festen Wert von 0.95 müsste ich dann durch die 4. Wurzel von 0.95 teilen und mal die 4. Wurzel des gewünschten Emissionsgrades nehmen, oder mache ich das falsch? 3. Wie genaue Messwerte kann ich denn erwarten? Ich hätte schon gerne einen halben Grad Genauigkeit im Messbereich von sagen wir mal -30°C und 200°C Klar hängt das von der Genauigeit des Emissionsgrades ab und mit den dort gemachten Messfehlern usw. Gibt es vielleicht eine grobe Faustregel, die einem ungefähr sagt, wie viel Grad Abweichung man bei wie entsprechenden Prozent Abweichung des Emissionsgrades hat? (in einem gewissen Temperaturintervall) Also beispielweise sowas in der Richtung (erfundene Beispiel-Werte): "Wenn der Emissionsgrad um 0.1 niedriger ist, ist die gemessene Temperatur bei Temperaturen zwischen -100 und 100 Grad Celsius ungefähr 0.5°C bis 1°C zu hoch." 4. Eine Frage zur optischen Auflösung, wie zB 8:1. Das bedeutet ja, dass der Abstand proportional zur Messfläche ist, mit dem Faktor 1/8. Was bedeutet das jetzt konkret für meine Messung? Sind da höhere oder kleinere Werte für die Auflösung besser? Und ist eine große Fläche besser als eine kleine? Ich verstehe ja, dass eine große Fläche nicht den Mittelwert der Temperatur liefert, sondern den Mittelwert der Strahlung, welche nicht-linear auf die Temperatur abgebildet wird. Ist daher eine möglichst kleine Fläche vorteilaft, also sollte man möglichst nah ran? 5. Wie würde man am besten Temperaturen von Flüssigkeiten bestimmen (zB Teewasser o.Ä.)? Ich weiß, viele wirre Fragen. Hoffentlich nicht zu viele. Aber ich hoffe, es kann mir jemand ein wenig Licht ins Dunkle bringen, damit ich weiß, was ich von dem Gerät erwarten kann und wie ich es optimalerweise einsetze :) PS: Am besten bezieht ihr euch mit meiner Nummerierung auf die entsprechenden Fragen, damit es übersichtlich bleibt :)
Gandalf w. schrieb: > 4. Eine Frage zur optischen Auflösung, wie zB 8:1. > Das bedeutet ja, dass der Abstand proportional zur Messfläche ist, mit > dem Faktor 1/8. Stell dir einen Kegel mit einer Höhe von 8 Einheiten und einem unteren Durchmesser von 1 Einheit vor. Das ist das Gesichtsfeld des Sensors (für eine bestimmte Empfindlichkeitsschwelle bezogen auf das Maximum).
Lothar S. schrieb: > Bei einen 20€ Gerät ist die Beantwortung dieser Fragen müßig. Grüße Löti Nicht alle beziehen sich auf das Gerät, ein paar sind grundsätzlicher Natur, die mich auch interessieren, wenn 20€-Geräte deiner Meinung nach überhaupt nichts taugen. Wolfgang schrieb: > Gandalf w. schrieb: >> 4. Eine Frage zur optischen Auflösung, wie zB 8:1. >> Das bedeutet ja, dass der Abstand proportional zur Messfläche ist, mit >> dem Faktor 1/8. > > Stell dir einen Kegel mit einer Höhe von 8 Einheiten und einem unteren > Durchmesser von 1 Einheit vor. Das ist das Gesichtsfeld des Sensors (für > eine bestimmte Empfindlichkeitsschwelle bezogen auf das Maximum). Das ist mir soweit schon klar, ich frage mich aber, wie das die Messung genau beeinflusst. (siehe die darauf folgenden Sätze)
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Also ich habe das GM700 (gibt inzwischen sogar bei Amazon Marketplace für <20€). Das hat 12:1 und einen einstellbaren Emissionsgrad. Messbereich ist -50°C und 700°C mit einer Genauigkeit ± 1,5% oder ± 1, °C. Für mich allemal ausreichend. Habe es mal mit einem > 100€ in der Firma verglichen und die angaben bzgl. Genauigkeit passen schon. Nur nervig dass man das Piepen bei dem Teil nicht abstellen kann.
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Bearbeitet durch User
Danke für den Tipp mit dem GM700. Allerdings steht auf Amazon: Genauigkeit: ± 1,5% oder ± 1,5 ° C Ich finde 1,5°C schon etwas ungenau, vorallem da man oft nicht die perfekten Bedingungen hat (z.B. kann zusätzlich der Emissionsgrad ungenau sein). Aber vermutlich ist in der Preisklasse nicht viel mehr drin, oder? 0,5°C Genauigkeit fände ich eigentlich ganz cool.
> wenn 20€-Geräte deiner Meinung nach überhaupt nichts taugen. Stimmt nicht, ich habe, für's Grobe, selbst ein: http://www.conrad.de/ce/de/product/122301/Basetech-MINI-1-Infrarot-Thermometer-IR-Thermometer-Optik-11-Messbereich-33-bis-220-C Allerdings sind die meisten Fragen hier unangebracht. Zu 1) http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Strahler Zu 2) > dann kann ich den doch manuell in meinen Messwert einrechnen, oder? Ja, aber nicht so einfach, siehe 1) Zu 3) ca. 2% +/-2K, manche auch schlechter Zu 4) > also sollte man möglichst nah ran? Der Kandidat hat 100 Punkte. Zu 5) > 5. Wie würde man am besten Temperaturen von Flüssigkeiten bestimmen (zB > Teewasser o.Ä.)? Zum Bleistift damit: http://www.pollin.de/shop/dt/MDg0OTYxOTk-/Messtechnik_Uhren/Messtechnik/Temperaturmessgeraete/Labor_Thermometer_aus_Glas.html Grüße Löti
Lothar S. schrieb: > Allerdings sind die meisten Fragen hier unangebracht. Sorry, dass ich dumm bin und mein physikalisches Wissen nicht deinem entspricht ... > Zu 1) > http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Strahler Danke, das beantwortet aber nicht meine Frage. Falls doch, dann nur über Ecken, die meinem Intellekt nicht zugänglich sind. > Zu 2) >> dann kann ich den doch manuell in meinen Messwert einrechnen, oder? > > Ja, aber nicht so einfach, siehe 1) siehe ebenfalls 1) > Zu 5) > Zum Bleistift damit: > http://www.pollin.de/shop/dt/MDg0OTYxOTk-/Messtechnik_Uhren/Messtechnik/Temperaturmessgeraete/Labor_Thermometer_aus_Glas.html D.h. mit einem IR-Thermometer nicht so ohne weiteres durch einen cleveren Trick machbar? Hätte man auch so oder so ähnlich formulieren können, dann wäre sichergestellt, dass meine geistigen Kapazitäten ausreichend sind, um deine Antwort richtig zu interpretieren.
Gandalf w. schrieb: > Das ist mir soweit schon klar, ich frage mich aber, wie das die Messung > genau beeinflusst. Das IR-Thermometer bestimmt die Strahlung als Mittelwert über den Bereich und berechnet daraus die Temperatur, d.h. wenn dein Messobjekt keine homogene Temperatur über das gesamte Meßfeld hat, kommt da Mist raus.
Gandalf w. schrieb: > 3. Wie genaue Messwerte kann ich denn erwarten? Das Thema gab es ja kürzlich hier -- Yalu hatte dazu auch einige Testmessungen gemacht. Soweit ich mich erinnere waren die Ergebnisse nicht so schlecht wie ich eigentlich gedacht hatte: Beitrag "Netto-Prospekt IR-Thermometer"
Wolfgang schrieb: > kommt da Mist raus. Wie heißt es so schön: Wer misst, misst Mist. o.ä. Gandalf w. schrieb: > 0,5°C Genauigkeit fände ich eigentlich ganz cool. Bei dieser Genauigkeit muss sich manchmal schon ein "normales" Thermometer anstrengen. Wie schon von Dir selbst angesprochen, ist die Erfassung der "richtigen" Strahlung das Problem. Ich habe ein einfaches kleines IR-Thermometer von Pollin. Damit kann man z.B.eine einfache Vergleichsmessung machen. (Heizkörper oben, Mitte und unten) Da macht sich auch die 0,1K Auflösung gut, um hier die Spreizung ermitteln zu können. Noch eine "lustige" Anwendung: Die Bestimmung des Frischegrades von Brot ohne Anfassen, welches in der Verkaufseinrichtung gebacken wurde.
> D.h. mit einem IR-Thermometer nicht so ohne weiteres durch einen > cleveren Trick machbar? Nein, mit einen IR-Thermometer misst Du nur die Temperatur der Oberfläche der Flüssigkeit die, wegen der Verdunstung, meist wesentlich geringer ist als die Temperatur in der Flüssigkeit. Grüße Löti
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