Hallo Zusammen! Beim Stöbern im Sortiment von Reichelt bin ich auf folgende Buchreihe gestoßen: AVR-Programmierung 1 AVR-Programmierung 2 AVR-Programmierung 3 (IS 3-8957-6231-4 :: AVR-Programmierung 3) Inhalt von Buch 3 ist: LCD-Graphik I, verkettete Strukturen I, Zeichenketten, Fädeltechnik I Soweit alles klar! Was ist bitte Fädeltechnik / Fädelcode? Bei Fädeltechnik danke ich an Kupferlacktdraht und nicht AVR Programmierung! Aber hier geht es definitiv um Code, hier ein Auszug aus dem TOC: [..] 14. Fädeltechink I 14.1 Befehlsblöcke und Fädelung 14.1.1. Fädeladressen 14.1.2. Elemantare Befehlsblöcke 14.1.3. Kompilierte Befehlsblöcke 14.2. Die Ausführung von Fädelcode [..] Die Beschreibung zur Fädeltechnik lautet wie folgt: "Der letzte Teil führt in den Selbstbau von Fädelsprachen ein, die ein äußerst personalisiertes und projektorientiertes Programmieren erlauben." Kennt jemand diese Buch Serie oder kann kurz erklären was hier gemeint ist? Gerne auch mit ein paar Zeilen Code, zum besseren Verständnis! THX
Fädeln? Noch nie gehört. Aber 'Faden' ist bei Hardcore-Eindeutschern als Begriff für 'Thread' benutzt worden. Vielleicht hat das ja damit was zu tun.
> "Der letzte Teil führt in den Selbstbau von Fädelsprachen ein, > die ein äußerst personalisiertes und projektorientiertes > Programmieren erlauben." Hmm. Warum muss ich jetzt ganz plötzlich ganz stark an Forth denken?
Studentle schrieb: > Was ist bitte Fädeltechnik / Fädelcode? Besonders dünner ( =sehr effizienter ) Spaghetti-Code? :-)
Das scheint ein nur vom Autor des Buches verwendeter Ausdruck zu sein. Die Webseite selbst (www:schwabl-schmidt.de) hat ein ... Problem und versucht einem krudes Zeug unterzujubeln.
Autsch, auf keinen Fall einen Download von www:schabl-schmidt:de nehmen!!!! (für die leichtgläubigen unter uns) Also je länger ich darüber nachdenke: Könnten mit Fädeltechnik Callbacks gemeint sein?
Google, 2. Ergebnis zu "Fädelcode" http://tupel.jloh.de/nascom/journal/81/08/03/text/ "dieser spezielle Code, den man im Englischen THREADED CODE nennt, was ich hier mit Fädelcode übersetzt habe" http://en.wikipedia.org/wiki/Threaded_code
Wenn ich mich richtig erinnere, wurden Kernspeicher-ROMs gefaedelt. Aber man moege mich nicht fragen ob eine '1' nun einem Ferritring entspricht oder nicht... Das waere dann richtiger Faedelcode.
Code-Stricker schrieb: > Google, 2. Ergebnis zu "Fädelcode" > > http://tupel.jloh.de/nascom/journal/81/08/03/text/ > "dieser spezielle Code, den man im Englischen THREADED CODE nennt, was > ich hier mit Fädelcode übersetzt habe" Das alte Siemens-Syndrom. Alles auf Biegen und Brechen eindeutschen. Selbst wenn es sich um Fachbegriffe handelt, die im ihrer Originalform eine feststehende Bedeutung haben. Genau aus dem Grund bevorzuge ich englische Originale und keine Übersetzungen. Blöd nur, wenn es sich um einen deutschen Autor handelt. Fachsprache ist Fachsprache. Sowas mit zu übersetzen, ist IMHO immer ein Fehler. Ist dasselbe wie Eigennamen. Eigennamen werden nicht übersetzt, es sei denn es gibt eine gängige etablierte Bezeichnung dafür. 'Budapest' heißt auch im Englischen 'Budapest', selbst wenn Wien mit Vienna übersetzt wird.
Karl Heinz schrieb: > Ist dasselbe wie Eigennamen. Eigennamen werden nicht übersetzt, Aus nicht-lateinischen Sprachen schon. Kennst du Soljenitsyne (fr)?
A. K. schrieb: > nicht-lateinischen Sprachen Du meinst Sprachen mit nicht-lateinischer Schrift. > Kennst du Soljenitsyne (fr)? Das tolle daran ist, daß das für jede Zielsprache unterschiedlich gemacht wird, und es teilweise sogar alternative Übersetzungsvorschriften für eine Zielsprache gibt. Um beim Beispiel zu bleiben: Alexandre Soljenitsyne (fr) Alexander Solschenizyn (de) Aleksandr Solženicyn (de, "wiss.") Aleksandr Solsjenitsyn (dk) Aleksandr Solzhenitsyn (en) Aleksandr Solženicyn (it) Schick, nicht?
A. K. schrieb: > Karl Heinz schrieb: >> Ist dasselbe wie Eigennamen. Eigennamen werden nicht übersetzt, > > Aus nicht-lateinischen Sprachen schon. Ja, ok. Wenn ich Thailändisch übersetzen muss, bleibt mir nichts anderes übrig :-) So gesehen sind wir in der glücklichen Lage, dass wir zumindest Zeichensatzmässig vom Englischen nicht so weit entfernt sind. Die Fachsprache besteht nun mal aus englischen Begriffen.
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Rufus Τ. Firefly schrieb:Schlimmer noch: > Das tolle daran ist, daß das für jede Zielsprache unterschiedlich > gemacht wird, und es teilweise sogar alternative > Übersetzungsvorschriften für eine Zielsprache gibt. Die Idee dahinter ist eigentlich gut, weil man daraus die Aussprache ableiten kann. Die Praxis scheitert freilich oft daran, dass man nicht weiss, welche Sprache für die Transkription verwendet wurde. Ob also ein Asiat nach deutschen oder englischen Regeln ausgesprochen werden sollte. Denn wer übersetzt schon zusammen mit dem übrigen Text eine englische Transkription in die äquivalente deutsche?
Karl Heinz schrieb: > So gesehen sind wir in der glücklichen Lage, dass wir zumindest > Zeichensatzmässig vom Englischen nicht so weit entfernt sind. Japaner bilden mit ihren Zeichen eben die Laute der englischen Begriffe nach, daher kann man japanisches Technikgeschwafel fast verstehen. Fädelcode ist threaded code.
MaWin schrieb: > Japaner bilden mit ihren Zeichen eben die Laute der englischen Begriffe > nach, daher kann man japanisches Technikgeschwafel fast verstehen. Ich hatte bisher den Eindruck gewonnen, dass sie Begriffe aus der lateinischen Schrift nicht selten direkt mitsamt dieser Schrift übernehmen. So kommt eben zu den 3 eigenen Schriftsystemen noch ein 4. hinzu - jenes, mit dem ohnehin die Tastaturen beschriftet sind.
Karl Heinz schrieb: > A. K. schrieb: >> Karl Heinz schrieb: >>> Ist dasselbe wie Eigennamen. Eigennamen werden nicht übersetzt, >> >> Aus nicht-lateinischen Sprachen schon. > > Ja, ok. Wenn ich Thailändisch übersetzen muss, bleibt mir nichts anderes > übrig :-) Das heißt dann aber Transkription, nicht Übersetzung. Wenn also z.B. jemand den thailändischen Namen tragen würde, der Koch bedeutet, dann würde man den Namen trotzdem nicht in "Herr Koch" übersetzen sondern in "Herr Phak-Sa-Gaan" [1] transkribieren. Die Übersetzung von Transkription ;) wäre übrigens Umschrift - ein Wort das mir wiederum nicht geläufig ist. XL [1] http://www.thai-language.com/id/197940
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Karl Heinz schrieb: > Alles auf Biegen und Brechen eindeutschen. Selbst wenn es sich um > Fachbegriffe handelt, die im ihrer Originalform eine feststehende > Bedeutung haben. Ich hatte mal ein Notebook mit einem Vorderseitenbus. mfg.
Thomas Eckmann schrieb: > Ich hatte mal ein Notebook mit einem Vorderseitenbus. ... und etlichen Einheitenverstärkern.
Also an Threaded Code hab ich bei Fädelcode nicht gedacht. Da sieht man mal wieder was es bringt wenn der Übersetzer keine Ahnung vom Thema hat, das übersetzt werden soll. Schnarchnasen!
Thomas Eckmann schrieb: > Karl Heinz schrieb: >> Alles auf Biegen und Brechen eindeutschen. Selbst wenn es sich um >> Fachbegriffe handelt, die im ihrer Originalform eine feststehende >> Bedeutung haben. > > Ich hatte mal ein Notebook mit einem Vorderseitenbus. Mit Blaustrahl-Antrieb? Oder nur Kompaktscheibe?
Ist übrigens ähnlich nett bei so mancher Übersetzung aus Film und Fernsehen. Was könnte wohl z.B. eine Alternativkontrolllöschung sein?
Karl Heinz schrieb: > Alles auf Biegen und Brechen eindeutschen. Selbst wenn es sich um > Fachbegriffe handelt, die im ihrer Originalform eine feststehende > Bedeutung haben. Und dann wohl auch noch falsch "übersetzt". Es ist ja nicht "threading code", sondern "threaded code", also "gefädelter Code". Wobei das "code" in "Fädelcode" ja auch wieder Englisch ist... Grüße, Chris
Naja, ist halt eine Gradwanderung. Ich krieg jedes Mal graue Haare, wenn wieder jemand 'inkludiert' oder 'reentrante' Funktionen schreibt.
Christian Klippel schrieb: > Und dann wohl auch noch falsch "übersetzt". Es ist ja nicht "threading > code", sondern "threaded code", also "gefädelter Code". Gefädelt ist er eigentlich auch nicht. Er wird ja nicht durch irgendwelche metaphorischen Ösen gezogen. Er läuft halt nur in Form von (mehreren) Fäden ab. Also eher "Fadencode".
Noch schlimmer sind solche Übersetzungsfehler: silicon <-> Silikone statt silicon <-> Silizium bekannt aus eine Bondstreifen (glaub: Im Angesicht des Todes). Und ein Studikollege hat den selben Fehler in einer Fachschrift! eines OLED-Herstellers gefunden. Siemens hat für sowas ja auch ein Händchen, wehe man geht an sowas ohne Siemens/allgemein gültige Fachbegriffe - Wörterbruch dran ;-)
Haku schrieb: >Naja, ist halt eine Gradwanderung. >Ich krieg jedes Mal graue Haare, wenn wieder jemand 'inkludiert' oder >'reentrante' Funktionen schreibt. Mir werden die Haare grau, wenn ich von Gradwanderung statt Gratwanderung lese. gez. Buna-Pelzer
Buna-Pelzer schrieb: > Mir werden die Haare grau, wenn ich von Gradwanderung statt > Gratwanderung > lese. Ich wollts ja noch korrigieren, aber da stand ja schon was drunter :-} Touché.
Sven P. schrieb: > Naja, ist halt eine Gradwanderung. > > Ich krieg jedes Mal graue Haare, wenn wieder jemand 'inkludiert' oder > 'reentrante' Funktionen schreibt. Ich nur, wenn Jemand "Gradwanderung" schreibt. "Reentrant" ist dagegen genau so ein Fachbegriff, den man nicht durch eine Uebersetzung quaelen sollte. Uebrigens gibt es fuer Threading einen Deutschen Begriff, da muss man keinen erfinden. Nur kennt den anscheinend auch Niemand. :-)
Rolf Magnus schrieb: > Gefädelt ist er eigentlich auch nicht. Er wird ja nicht durch > irgendwelche metaphorischen Ösen gezogen. Er läuft halt nur in Form von > (mehreren) Fäden ab. Also eher "Fadencode". So schlecht ist der Begriff auch wieder nicht: Ein gefädeltes Programm ist vergleichbar mit einer Perlenkette, bei der auf einem Faden (dem Hauptprogramm) viele Perlen (die Unterprogrammaufrufe) aufgefädelt sind. Die Perlen liegen dicht an dicht (das Hauptprogramm besteht nur aus Unterprogrammaufrufen). Übrigens sagt Wikipedia zum Thema "threaded code": "Not to be confused with multi-threaded programming."
cybmorg schrieb: > Uebrigens gibt es fuer Threading einen Deutschen Begriff, da muss man > keinen erfinden. Nur kennt den anscheinend auch Niemand. :-) Doch, ich: Gewindeschneiden. "Threaded code" ist also ein gewindegeschnittenes Handelsgesetzbuch.
Karl Heinz schrieb: > Das alte Siemens-Syndrom. > > Alles auf Biegen und Brechen eindeutschen. Da fällt mir gerade etwas zu ein: SINIX, die 80er/90er Unix-Variante von Siemens, wurde natürlich auch von Siemens komplett eingedeutscht. Nur an die Meldung beim Befehl "strip xyz" xyz: already stripped haben sie sich nicht drangetraut und haben diese Meldung unverändert gelassen ;-)
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Ich hatte neulich eine chinesiche Nudeltüte in der Hand, die laut dem übersetztem Etikett "enthält Geschmack". Normalerweise bevorzuge ich ja Produkte ohne Geschmack ...
"Ohnegeschmack" läßt sich aber nicht verstärken. Wo nichts ist kann auch Natriumglutamat nur das Rauschen verstärken. Ich hab mal eines der drei Schwafelschmidt-Bücher ausgeliehen. Was der in den armen kleinen AVR an Informationstechnologie hineingeheimnisst ist schon toll.
Dabei find ich 'nebenläufige' Prozesse eigentlich garnicht so unanschaulich. Jedenfalls kann ich mir darunter auf Anhieb mehr vorstellen, als unter 'Threads'. Für 'reentrant' gibt es 'eintrittseinvariant'. Das ist auch ein Fachbegriff. Und sogar wieder ein recht anschaulicher.
'Eintrittsinvariant'. http://de.wikipedia.org/wiki/Eintrittsinvarianz Komme aus der Werkstatt, meine Finger wollen noch nicht so recht.
Yalu X. schrieb: > Übrigens sagt Wikipedia zum Thema "threaded code": > > "Not to be confused with multi-threaded programming." Ah, jetzt hab ich's auch verstanden. Ich hatte nämlich die ganze Zeit genau diesen Fehler gemacht. Stefan schrieb: > Ich hatte neulich eine chinesiche Nudeltüte in der Hand, die laut dem > übersetztem Etikett "enthält Geschmack". > > Normalerweise bevorzuge ich ja Produkte ohne Geschmack ... Auf http://www.engrish.com gibt's lauter solche nett übersetzen Dinge aus Asien. Christoph Kessler (db1uq) schrieb: > "Ohnegeschmack" läßt sich aber nicht verstärken. Wo nichts ist kann auch > Natriumglutamat nur das Rauschen verstärken. Das mußte ich an der Hochschule lernen. Die Suppe dort hat auch durch Hinzufügen von Geschmacksverstärkern nicht wirklich nach irgendwas geschmeckt, und das obwohl sie so aussah, als seien sehr viele Zutaten darin (die Reste der ganzen Woche). Es gab nur von Tag zu Tag leichte Änderungen der Farbnuancen im Bereich zwischen grün und braun. Sven P. schrieb: > 'Eintrittsinvariant'. > http://de.wikipedia.org/wiki/Eintrittsinvarianz > > Komme aus der Werkstatt, meine Finger wollen noch nicht so recht. Hast den ganzen Tag mit dem Schwingschleifer gearbeitet? ;-)
Sven P. schrieb: > Dabei find ich 'nebenläufige' Prozesse eigentlich garnicht so > unanschaulich. Jedenfalls kann ich mir darunter auf Anhieb mehr > vorstellen, als unter 'Threads'. Nur sind Threads nicht zu Prozessen äquivalent. Nebenläufige Prozesse gab es zudem schon lange vor den Threads.
Rolf Magnus schrieb: > Yalu X. schrieb: >> Übrigens sagt Wikipedia zum Thema "threaded code": >> "Not to be confused with multi-threaded programming." > > Ah, jetzt hab ich's auch verstanden. Ich hatte nämlich die ganze Zeit > genau diesen Fehler gemacht. Das dachte ich mir. Deswegen habe ich am Schluss noch ganz schnell den Hinweis auf den Wikipedia-Artikel angefügt ;-)
A. K. schrieb: > Sven P. schrieb: >> Dabei find ich 'nebenläufige' Prozesse eigentlich garnicht so >> unanschaulich. Jedenfalls kann ich mir darunter auf Anhieb mehr >> vorstellen, als unter 'Threads'. > > Nur sind Threads nicht zu Prozessen äquivalent. Nebenläufige Prozesse > gab es zudem schon lange vor den Threads. Hab ich auch nicht behaupten wollen. Wenngleich die Unterscheidung im AVR-Umfeld ohne MMU eher akademischer denn praktischer Natur sein dürfte :-) Es gab auch noch 'Tasks'...
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