Forum: PC Hard- und Software Verseuchte USB-Sticks an Rechner anschließen


von Jan (Gast)


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Hallo,

ich habe oft Kumpel zu Besuch, deren USB-Sticks an meinem PC 
angeschlossen werden sollen(eigentlich immer das selbe: JPGs, PDFs, 
Word- und Excel-Dateien). Oft ist es auch so, dass ich mit meinem Stick 
an deren Rechner arbeite, entweder um etwas auf deren PC zu kopieren 
oder von deren PC auf meinen Stick.

Wie kann man sich dabei am besten vor Schadsoftware schützen? Nen 
Virenscanner habe ich natürlich(Avast Version 8). Zum einen geht es mir 
darum, dass ich die Dateien ohne allzu großes Risiko auf meinen PC 
transportieren kann. Ich würde nie aktiv eine fremde ausführbare Datei 
öffnen,aber ein Kumpel hatte mal einen Virus, der nur durch Anschließen 
des Sticks den PC infiziert hat(war übrigens XP, da war wohl der 
Autostart nicht deaktiviert und der (aktuelle) Virenscanner hat den 
Virus nicht erkannt).

Wie ist das z.B. bei VMWare, wenn ich ein virtuelles Windows XP starte 
und dann einen verseuchten Stick anstöpsel? Wird dann im Worst Case nur 
das virtuelle XP infiziert, oder kann der Virus auch den Host(Windows 7) 
infizieren?

Oder ist es Sinnvoll, das Gast-Konto zu nutzen und die Dateien dort zu 
übertragen und auch zu öffnen?

Bzw. ist es trotz UAC sehr riskant, derartige Dateien unter dem eigenen 
Benutzerkonto zu öffnen?

Wie sieht es speziell bei Word- und Excel-Dokumenten aus, wenn die 
Makro-Sicherheit so eingestellt ist, dass nur signierte Makros 
ausgeführt werden(ich arbeite mit Makros, die ich selbst programmiert 
habe)?

Oder ein Linux parallel installieren? Das wäre natürlich etwas 
umständlich und mit Word- und Excel klappt das auch nicht so 100%ig.

LG,
Jan

von Davis (Gast)


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Eine Linux-Live Installation ist die Lösung. Knoppix zum Beispiel.

von Hubert M. (hm-electric)


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Mein Antivirenprogramm G-Data, kann auch einzelne Dateien auf Viren 
überprüfen. Das kannst du bestimmt auch mit deinem, machen bevor du sie 
rüber kopierst. Ich würde aber sagen, das du eher einen Virus übers 
Internet einfängst, als über einen USB-Stick..

von Hagger (Gast)


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Hallo,

folgende Regeln haben sich gegen Virentransport bewährt:

1. USB-Autostart deaktivieren
2. USB-Stick anschließen
3. Stick auf Viren überprüfen (oder zumindest die benötigten Dateien)
4. Verseuchte Dateien vor dem Kopierem mit der Endung .virus versehen, 
damit sie nicht versehentlich aufgerufen werden (oder besser gar nicht 
kopieren)
5. Falls der Stick Viren enthält (oder man den Verdacht hat) den Stick 
neu formatieren
6. Verseuchte oder suspekte Dateien NICHT auf dem Rechner ausführen, 
sondern nur ein einer dafür bestimmten VM

Hagger

von Paul W (Gast)


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Die frage ist doch warum muss ein Windows immer gleich irgendwas von 
einem fremden Datenträger ausführen? Autostart und co ?
Ohne dieses düften sich doch auch keine Viren von aleine starten wenn 
man einen fremden Datenträger einlegt.

von bluppdidupp (Gast)


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Paul W schrieb:
> Die frage ist doch warum muss ein Windows immer gleich irgendwas von
> einem fremden Datenträger ausführen? Autostart und co ?

ab Vista:
"The AutoRun task is no longer automatically and silently executed on 
any drive type. All volumes are handled by AutoPlay which, by default, 
will present an appropriate dialog to the user." (wikipedia)

von Arc N. (arc)


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Paul W schrieb:
> Ohne dieses düften sich doch auch keine Viren von aleine starten wenn
> man einen fremden Datenträger einlegt.

Doch und zwar relativ problemlos auf allen Plattformen die z.B. FireWire 
oder Thunderbolt unterstützen. Da reicht es ein passend manipuliertes 
Gerät anzuschließen, denn diese Schnittstellen erlauben es dem Gerät 
direkt auf den Hauptspeicher des Hosts zuzugreifen d.h. sie kommen 
problemlos an allen Betriebssystemen und Virenscanner vorbei...

http://en.wikipedia.org/wiki/DMA_attack

von Magic S. (magic_smoke)


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Das Autorun-Feature war ursprünglich für CDs gedacht, die dadurch sofort 
beim Einlegen "loslegen" konnten, ohne daß der Benutzer erst irgendwas 
auswählen muß - einfach und bequem halt, wie sich der Normalanwender den 
Umgang mit seinem PC wünscht. Bei einer sauber verarbeiteten, gepressten 
CD kann man ja davon ausgehen, daß sie virenfrei ist.

Leider gabs dann wieder eine Handvoll unterbelichteter Script-Kiddies, 
die dieses Feature zum Starten ihrer 
sorry-aber-besser-kann-ichs-nicht-Viren mißbrauchen mußten. Ein tolles 
Beispiel, wie ein Minimum an Idioten der großen Masse normaler Anwender 
solche Features unbenutzbar macht. Schade, daß man solche Gene nicht 
ausrotten darf.

von Stefan R. (srand)


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Paul W schrieb:
> Die frage ist doch warum muss ein Windows immer gleich irgendwas von
> einem fremden Datenträger ausführen? Autostart und co ?

Die Frage ist doch eher, warum Leute wie du ihren Wissenstand aktiv 
durch Ignorieren aller neueren Informationen auf dem Stand von 2001 
halten.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@magic smoke

schade auch, dass Geister deines Gemüts nicht von allein austerben. Im 
Gegenteil scheinen sie sich leider zu vermehren und die Welt mit 
intoleranter richtig/falsch schwarz/weiß Idiotie zu überziehen. Siehe 
auch hier Beitrag "Re: Kamera gegen Verkehrssünder aufs Fahrrad" ff. Muss 
wohl ein, hoffentlich zeitlich-/populationsstärke- begrenzter 
evolutionärer Vorteil sein, der hoffentlich irgendwann kippt.
Ich hoffe nur, dass diversity humans diesen Unfug irgendwie wenig 
beschadet überleben.

Who like to be normal?

Namaste

: Bearbeitet durch User
von K.B. (Gast)


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Mit einem aktuell gepatchten Win7/8 mit Virenscanner bist du "sicher 
genug". Der Großteil der Malware kommt durch versehentliches Ausführen 
von verseuchten Dateien von solchen Sticks oder durch den Besuch 
manipulierter Websites (Java, Flash und co).

Hagger schrieb:
> 1. USB-Autostart deaktivieren
> 2. USB-Stick anschließen
> 3. Stick auf Viren überprüfen (oder zumindest die benötigten Dateien)
> 4. Verseuchte Dateien vor dem Kopierem mit der Endung .virus versehen,
> damit sie nicht versehentlich aufgerufen werden (oder besser gar nicht
> kopieren)
> 5. Falls der Stick Viren enthält (oder man den Verdacht hat) den Stick
> neu formatieren

Ist eine praktikable Lösung. Die ganzen Extra-Maßnahmen (LiveCD, etc.) 
sind ein großer Komfort-Verlust.

Hagger schrieb:
> 6. Verseuchte oder suspekte Dateien NICHT auf dem Rechner ausführen,
> sondern nur ein einer dafür bestimmten VM

Funktioniert nur, wenn man die Daten aus der Datei kurzzeitig braucht 
(Ausdruck, Recherche, etc.). Aktuelle Malware kann erkennen, dass sie in 
einer VM läuft und bleibt dann inaktiv. Wenn sowieso schon ein Verdacht 
besteht, ist ein Live-System die bessere Wahl.

Die UAC von Windows ist schon eine Weile keine zuverlässige Absicherung 
mehr. Über die Office-Sicherheit liest man leider recht wenig. Da kann 
ich keine Auskunft drüber geben.

von Magic S. (magic_smoke)


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Tja Winfried. Dann gehörst Du wohl einer aussterbenden Spezies an...

</OT>

von c.m. (Gast)


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K.B. schrieb:
> Mit einem aktuell gepatchten Win7/8 mit Virenscanner bist du "sicher
> genug". Der Großteil der Malware kommt durch versehentliches Ausführen
> von verseuchten Dateien von solchen Sticks oder durch den Besuch
> manipulierter Websites (Java, Flash und co).

gut geschrieben, und schön das die anführungszeichen da stehen. absolute 
sicherheit gibts nicht - sobald eingaben verarbeitet werden können die 
auch zum einschleusen von code verwendet werden wenn sicherheitslücken 
vorliegen.
virenscanner hinken schadcode immer hinterher und sind manchmal 
richtig scheiße.
http://www.youtube.com/watch?v=2OSs4fCkIYc (der abschnitt mit zlib und 
virenscanner erkennungsrate)
fefe sagt immer "schlangenöl", dem möchte ich mich anschließen.

autostart zu deaktivieren ist eine gute idee, nutzt aber manchmal nichts 
(zumindest in der vergangenheit):
http://www.youtube.com/results?search_query=windows+lnk+exploit

dokumente (word, pdf...) sind schon lange nicht mehr reine 
seitenbeschreibungssprachen, sondern können ausführbaren code enthalten 
- am besten scriptausführung in den anzeigeprogrammen abschalten oder 
gleich anzeigeprogramme von drittanbietern verwenden die das gar nicht 
unterstützen.
www.youtube.com/results?search_query=pdf+exploit (word, excel...)

zu guter letzt: backups machen. wenn ein system kompromittiert ist kann 
man ihm gar nicht mehr trauen.

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