Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drossel für 200A/100Hz-Schweissgerät


von Kleomenis D. (kleomenis_d)


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Vorab muss ich sagen, daß ich als absoluter Laie, der zum ersten und zum 
letzten mal in seinem Leben was mit Elektrotechnik zu tun hat, es nicht 
lohnend fand die ganze Materie über Elektrotechnik zu studieren, und 
weil ich in diesem Forum am öftesten Beiträge fand, die mir fast die 
Antwort gaben, dachte ich mir, ich frage mal gerade aus... Das Thema ist 
schon oft hier, früher mal, alte Threads, behandelt worden, nur daß die 
Details oft fehlten, oder ich die Sprache einfach nicht verstand...
Ich habe eine MOT wie rechts im Bild mit EI-Kern. a=96mm, b=64mm, 
c=15mm, d=32mm, f=15mm und e=47mm. Die Tiefe des Kernes ist 73mm. 
Ausserdem befanden sich in den 2 Trafofenstern, zwischen primärer und 
sekundärer Wicklung 2 kleine Blechpakete, 15*73*5mm jeweils, also so 
breit und tief, wie die seitlichen Schenkel der E-Kernhälfte... Meine 
Fragen:

1) Ich habe jetzt  200A/100Hz gleichgerichteten Strom, um die 25V, und 
möchte die Glättung vornehmen. Als absoluter Laie, dachte ich, daß ich 
diesen Kern als Drosselkern nehmen kann. Ist es prinzipiel möglich, oder 
sind die Verluste zu hoch (ungeeignetes Kernmaterial), die MOT zu klein 
(geht schnell in die Sättigung) ???

2) Brauche ich einen Luftspalt zwichen dem mittleren Schenkel des E´s 
und dem I ??? Sollte ich von den anfangs erwähnten kleinen Blechpaketen 
einige Lamellen nehmen, um die seitlichen Schenkel des E´s mit dem I zu 
verbinden, so daß zwischen dem mittleren Schenkel des E´s und dem I ein 
Luftspalt entsteht, aber eben nicht zwischen den seitlichen Schenkel des 
E´s mit dem I, so daß der Kern am Ende so wie der M-Kern links im Bild 
aussieht???

3) Wie viele Windungen brauche ich um das ganze umzusetzen (???), 
unabhängig davon, ob diese Windungszahl gar nicht ins Fenster reinpasst, 
aufgrund der benötigten hohen Kabeldicke.

4) Kann mir einer den AL-Wert  (L als Index unten rechts vom A) dieses 
Kernes nennen, in Henry, so daß ich mich im Rechnen versuchen kann, 
falls die anderen Fragen nicht beantwortet werden? Es war eine 
1000W-Mikrowelle, mit 145 Windungen Primär, und 2200Volt sekundär, nicht 
abgewogen, denke aber so 4-5kg...

5) Wenn diese Mot zu klein ist, kann ich 2, 3, oder 4 davon parallel 
nehmen, damit es doch klappt?

6) Unter diesem Link: 
http://www.drosseln.com/html/ringkerndrossel-rd_16.html  am Ende der 
Liste steht:
DR...7   60,00  6,8  3   14,4   0,7   41   39   52   24   70   220 , und 
mann sagte mir an der Hotline dieser Firma, daß 4 Drosseln dieses Typs 
das richtige für meine Anwendung wären... Stimmt das? Ist diese 
käufliche lösung besser als meine? Kann mir jemand sonst was 
preisgünstiges im I-Net empfehlen?

Beim Projekt handelt es sich um eine 200A/50Hz Schweisstrafo, mit einem 
Gleichrichter (mit einem 100*300mm Alu-Kühlblech mit Kühlrippen, und 
3*100mm Ventilatoren), den ich selber einbauen werde, aber das würde mir 
nicht reichen, ich wollte zusätzlich die Spannung glätten, um ein noch 
besseres Ergebnis zu erzielen...
Danke an alle für eventuelle Antworten!!!

von Falk B. (falk)


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@ Kleomenis Dardousis (kleomenis_d)

>Ich habe eine MOT wie rechts im Bild mit EI-Kern. a=96mm, b=64mm,

Du meinst einen Mikrowellenofentrafo?

>c=15mm, d=32mm, f=15mm und e=47mm. Die Tiefe des Kernes ist 73mm.
>Ausserdem befanden sich in den 2 Trafofenstern, zwischen primärer und
>sekundärer Wicklung 2 kleine Blechpakete, 15*73*5mm jeweils, also so
>breit und tief, wie die seitlichen Schenkel der E-Kernhälfte... Meine
>Fragen:

>1) Ich habe jetzt  200A/100Hz gleichgerichteten Strom, um die 25V, und
>möchte die Glättung vornehmen. Als absoluter Laie, dachte ich, daß ich
>diesen Kern als Drosselkern nehmen kann. Ist es prinzipiel möglich, oder
>sind die Verluste zu hoch (ungeeignetes Kernmaterial), die MOT zu klein
>(geht schnell in die Sättigung) ???

Wenn er wie auf deinem Bild einen Luftspalt hat, kann man ihn nutzen.

>2) Brauche ich einen Luftspalt zwichen dem mittleren Schenkel des E´s
>und dem I ???

Ja.

>Sollte ich von den anfangs erwähnten kleinen Blechpaketen
>einige Lamellen nehmen, um die seitlichen Schenkel des E´s mit dem I zu
>verbinden, so daß zwischen dem mittleren Schenkel des E´s und dem I ein
>Luftspalt entsteht, aber eben nicht zwischen den seitlichen Schenkel des
>E´s mit dem I, so daß der Kern am Ende so wie der M-Kern links im Bild
>aussieht???

Muss nicht sein. Der Luftspalt in der Mitte reicht.

>3) Wie viele Windungen brauche ich um das ganze umzusetzen (???),
>unabhängig davon, ob diese Windungszahl gar nicht ins Fenster reinpasst,
>aufgrund der benötigten hohen Kabeldicke.

http://www.mikrocontroller.net/articles/Transformatoren_und_Spulen#Drosseln

>4) Kann mir einer den AL-Wert  (L als Index unten rechts vom A) dieses
>Kernes nennen, in Henry, so daß ich mich im Rechnen versuchen kann,

http://www.mikrocontroller.net/articles/Spule#Kerne_recyceln

>5) Wenn diese Mot zu klein ist, kann ich 2, 3, oder 4 davon parallel
>nehmen, damit es doch klappt?

Kann man, aber eine Reihenschalting ist ggf. besser.

>DR...7   60,00  6,8  3   14,4   0,7   41   39   52   24   70   220 , und
>mann sagte mir an der Hotline dieser Firma, daß 4 Drosseln dieses Typs
>das richtige für meine Anwendung wären... Stimmt das? Ist diese
>käufliche lösung besser als meine?

Dazu müsste man mal dein ZIEL kennen. Welche Induktivität soll denn 
rauskommen? Bzw. Wieviel Stromripple soll maximal übrig bleiben.

>Beim Projekt handelt es sich um eine 200A/50Hz Schweisstrafo, mit einem
>Gleichrichter (mit einem 100*300mm Alu-Kühlblech mit Kühlrippen, und
>3*100mm Ventilatoren),

Hmm, wenn das eine Grätzbrücke ist, verheitzt die ~ 2*1V*200A = 400W. Da 
muss man schon ORDENTLICH kühlen.

>den ich selber einbauen werde, aber das würde mir
>nicht reichen, ich wollte zusätzlich die Spannung glätten, um ein noch
>besseres Ergebnis zu erzielen...

Beim Schweißen ist die Spannung fast egal, der STROM muss halbwegs glatt 
sein. Wie glatt? Keine Ahnung.

von Kleomenis D. (kleomenis_d)


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Ja, es handelt sich um einen 4-5kg Mikrowellen-Ofen Trafo, mit EI-Kern 
wie rechts in meinem Bild, und nicht mit einem M-Kern, wie links im 
Bild. Wenn ich das I auf das E setze, gibts keinen luftspalt, lasse ich 
aber einen Luftspalt, dann eben obligatorisch zwischen allen 3 Schenkeln 
des E und dem I. Die 2 seitlichen Luftspalte kann ich aber "füllen" mit 
Lamellen, so daß am Ende ein M-Kern resultiert, mit einem einzigen 
Luftspalt in der Mitte. Ich dachte mir nämlich, daß 3 Luftspalte 
schlecht wären, 1 stattdessen richtig...
Das Gerät wird so gut wie nie von mir bei 200A benutzt, sondern eher bei 
max. 140-150A. Ich dachte aber, wenn schon denn schon, und wollte das 
ganze etwas überdimensionieren, vielleicht kann mann so mal jemanden 
helfen, der was dickeres schweissen will.
Bezüglich der Restwellichkeit, kann ich nur sagen, daß der Gleichstrom 
zwischen 100-120 und 200A pendeln soll (oder besser), weil laut 
gefühlten 1000 gelesenen Threads, sowas eine grosse Erleichterungung 
beim Schweissen bringt. Die Masseinheit für Stromripple kenn ich leider 
nicht, der Strom soll nicht mehr zwischen 0A und 200A pendeln, sondern 
eben zw. 120 und 200A. Schon das blosse Gleichrichten brings ein gutes 
Stück mehr Qualität beim Schweissen. Was wäre mit der oben erwähnten 
Drossel aus dem ext.Link für Besserung zu erwarten? Gibts eine Theorie 
für so eine Berechnung, und Formeln? Danke

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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von No clue (Gast)


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Ich hab keine richtige Ahnung, aber vielleicht trotzdem einen Tip, wenn 
die ganzen Formeln zu viel werden:

a) Simulieren mit LTSpice. Ist einigermassen intuitiv ohne viel Training 
anzuwenden für den Anfang. Spannungsquelle mit Innenwiderstand, Spule, 
Widerstand. Etwa auf die Werte des Schweissgeräts (Spannung) einstellen. 
Gleichrichterbrücke, Spule mit vermutetem Wert, Widerstand, auf ca. 
120-200 A einstellen. Erlaubt schon mal ein Auspendeln der benötigten 
Induktivität.

b) Mini Ringkern-Rechner ziehen. Vielleicht auch nützlich.

Mag an der ein oder anderen Stelle weiterhelfen.

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
ich habe mal mit LTSpice simuliert. Den Hinweis von No clue habe ich 
erst jetzt gesehen. Aber ich stimme ihm voll zu. Die Simulation 
vereinfacht den Schweissvorgang. Ich nehme hier als Last einen 
konstanten ohmschen Widerstand an. Die Induktivität glättet den 
pulsierenden Gleichstrom. Man sieht, bei 1 mH liege ich schon bei 
weniger als 30A Stromänderung. Mit 2 mH komme ich auf weniger als 15 A. 
Zumindest hat man damit einen ersten Ansatz.

Welche Werte haben denn die Kaufgeräte?

Was mich etwas irritierte war der Lichtbogen beim Schweissen. Ich wollte 
ihn simulieren und nahm an das es sich dann um hochfrequente 
Unterbrechungen handeln würde. Dem war aber nicht so. Der Lichtbogen, 
bzw. das Plasma muss sich wie ein ohmschen Widerstand verhalten, sonst 
kommen die hohen Ströme nicht zustande.

In der Simu habe ich mit 25V Spitze gerechnet. Dieser Wert müsste noch 
um den Faktor 1,414 erhöht werden um auf 25V effektiv zu kommen. Für die 
Glättung spielt das aber keine Rolle.

Ich hoffe es hilft weiter.
Gruss Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Kleomenis Dardousis (kleomenis_d)

>des E und dem I. Die 2 seitlichen Luftspalte kann ich aber "füllen" mit

Bringt nur Stress.

>Lamellen, so daß am Ende ein M-Kern resultiert, mit einem einzigen
>Luftspalt in der Mitte. Ich dachte mir nämlich, daß 3 Luftspalte
>schlecht wären, 1 stattdessen richtig...

Nein, nur anders.

>Das Gerät wird so gut wie nie von mir bei 200A benutzt, sondern eher bei
>max. 140-150A. Ich dachte aber, wenn schon denn schon, und wollte das
>ganze etwas überdimensionieren, vielleicht kann mann so mal jemanden
>helfen, der was dickeres schweissen will.

Eben. Also 200A.

>Bezüglich der Restwellichkeit, kann ich nur sagen, daß der Gleichstrom
>zwischen 100-120 und 200A pendeln soll (oder besser),

Bissel arg viel.

>beim Schweissen bringt. Die Masseinheit für Stromripple kenn ich leider
>nicht,

Doch, Ampere ;-)

> der Strom soll nicht mehr zwischen 0A und 200A pendeln, sondern
>eben zw. 120 und 200A.

Gehen wir mal von einem Delta I von 40A aus, das sind 20% des 
Maximalstroms.

>Drossel aus dem ext.Link für Besserung zu erwarten?

Dazu muss man die Induktivität und den Sättigungsstrom kennen.

> Gibts eine Theorie
>für so eine Berechnung, und Formeln? Danke

hab ich dir doch gepostet. Ist aber nicht in 5 Minuten verdaut ;-)

von Falk B. (falk)


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@ No clue (Gast)

>a) Simulieren mit LTSpice. Ist einigermassen intuitiv ohne viel Training

Naja, besser als total planlos rummurksen ;-)

>b) Mini Ringkern-Rechner ziehen. Vielleicht auch nützlich.

Ne, der ist nur für HF-Zeugs und Amateuerfunkerkram, mit 
Sättigungsströmen wird dort keine Sekunde gerechnet.

von Falk B. (falk)


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@ Klaus Ra. (klara)

>erst jetzt gesehen. Aber ich stimme ihm voll zu. Die Simulation
>vereinfacht den Schweissvorgang.

na dann bau doch LTSpice in dein Schweißgerät ein ;-)

> Ich nehme hier als Last einen
>konstanten ohmschen Widerstand an. Die Induktivität glättet den
>pulsierenden Gleichstrom. Man sieht, bei 1 mH liege ich schon bei
>weniger als 30A Stromänderung. Mit 2 mH komme ich auf weniger als 15 A.
>Zumindest hat man damit einen ersten Ansatz.

Weißt wie große einen 2mH Drossel bei 200A ist ? Ich schätze mal 20 
kg++.

>Welche Werte haben denn die Kaufgeräte?

Gute Frage, keine Ahnung.

>Was mich etwas irritierte war der Lichtbogen beim Schweissen. Ich wollte
>ihn simulieren und nahm an das es sich dann um hochfrequente
>Unterbrechungen handeln würde. Dem war aber nicht so. Der Lichtbogen,
>bzw. das Plasma muss sich wie ein ohmschen Widerstand verhalten, sonst
>kommen die hohen Ströme nicht zustande.

Nö, ein Lichtbogen ist recht nichtlinear und alles andere als einfach zu 
beschreiben und zu simulieren.

von Falk B. (falk)


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http://de.wikipedia.org/wiki/Magnetischer_Widerstand

Damit kann man AL des Eisenkerns mit Luftspalt ausrechnen und über die 
anderen Formeln im Artikel Spule den Sättigungsstrom und die 
Induktivität.

http://www.mikrocontroller.net/articles/Spule#Kerne_recyceln

von Kleomenis D. (kleomenis_d)


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@ klara: Und wie das hilft! Ich habs mit dem Simu-Progi nicht geschaft, 
hab versucht DC mit AC-Stromanteil zu simulieren, weil ich das 
AC-Quelle-Symbol nicht finden konnte... Jetzt weiss ich, dank des Fotos, 
wenigstens wie dieses Symbol aussieht. Ich habs nochmal versucht. Eine 
4mH-Drossel bringt das gleiche wie 2 parallel geschaltete 7mH Drosseln. 
Und üübersteigt um einiges meine erwartungen bezüglich der Glättung. 4 
parallel geschaltete 7mH-Drosseln bringen stattdessen viel weniger, aber 
für mich ausreichend. Unter diesem Link 
http://www.drosseln.com/html/ringkerndrossel-rd_16.html gibt es ganz 
unten eine 6,8mH/60A-Drossel (oder sind es eigentlich nur 3mH?), wiegt 
nur 220gr. Vielleicht das richtige für mich, wenn 4fach parallel 
geschaltet? Der Firmen-Techniker bereitet jedenfalls seit gestern ein 
Angebot für mich, ich werde nachhacken, und mir das Angebot überlegen...
@Falk: Ich habe fast jede erdenkliche Seite die auf Deutsch existiert 
schon durchgelesen, alle Links sind mir bekannt, aber ich steige 
trotzdem nicht dahinter, mir fehlt einfach komplett der Praxis-Bezug. 
Ich glaube Restwelligkeit oder vielleicht Stromripple gibt mann in 
Prozent an: 0% heisst perfekter DC und 100% heisst reiner AC.
Posting wollte ich vor Stunden abschicken, habs aber verpeilt. Nochmal 
danke an alle!

: Bearbeitet durch User
von Jürgen (Gast)


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Zwei parallel geschaltetet 7mH-Drosseln haben rechnerisch 3,5mH, ist 
also kein Wunder.

von Dieter Werner (Gast)


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Ähem, die o.g. Drosseln haben nicht mH sondern µH - das sind 3 
Zehnerpotenzen Unterschied!

von Falk B. (falk)


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@ Kleomenis Dardousis (kleomenis_d)

>wenigstens wie dieses Symbol aussieht. Ich habs nochmal versucht. Eine
>4mH-Drossel bringt das gleiche wie 2 parallel geschaltete 7mH Drosseln.

Vielleicht solltest du dich mal mit den Grundlagen der E-Technik 
befassen. Paralleschaltung von Induktivitäten.

>http://www.drosseln.com/html/ringkerndrossel-rd_16.html gibt es ganz
>unten eine 6,8mH/60A-Drossel (oder sind es eigentlich nur 3mH?), wiegt
>nur 220gr.

;-)

> Vielleicht das richtige für mich, wenn 4fach parallel
>geschaltet? Der Firmen-Techniker bereitet jedenfalls seit gestern ein
>Angebot für mich,

Die wollen verkaufen, nicht denken.

>@Falk: Ich habe fast jede erdenkliche Seite die auf Deutsch existiert
>schon durchgelesen,

Wollen wir wetten, dass das nicht so ist?

> alle Links sind mir bekannt, aber ich steige
>trotzdem nicht dahinter, mir fehlt einfach komplett der Praxis-Bezug.

DAS glaube ich eher.

>Ich glaube Restwelligkeit oder vielleicht Stromripple gibt mann in
>Prozent an: 0% heisst perfekter DC und 100% heisst reiner AC.

So in etwa.

von Falk B. (falk)


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Mal an Anmerkung. Ich hab hier ein (altes) Gerät stehen, dort ist eine 
1,3mH Drossel drin, Sättigungsstrom geschätzt bei 50A, Gewicht geschätzt 
bei 8-10kg!

von Klaus R. (klara)


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Falk Brunner schrieb:
> Die Simulation
>>vereinfacht den Schweissvorgang.
>
> na dann bau doch LTSpice in dein Schweißgerät ein ;-)

Das war etwas ungenau formuliert. Gemeint war:
"In der Simulation wird der Schweissvorgang vereinfacht dargestellt."
Gruss Klaus.

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
ich denke, das Vorhaben ist nicht wirtschaftlich umsetzbar. Anbei ein 
Link.
http://www.wolfram-zucker.de/elektronik/trafos/drosseln.htm
Ziemlich weit unten haben wird diese Drossel:

Drossel
 mit Eisenkern: 200 x 114 x 37 mm
 Luftspalt: ca. 9 mm in beiden Schenkeln
Gewicht: 7,8 kg
 49,3 mH / Sättigung ab 12,5 bis ca. 20A
Gebraucht: 40,00€  !!!

Man braucht davon mindestens 10 Stück die man parallel schaltet.
Dann hat man ca. 5 mH / 200A.

Gut, wir benötigen nur 1 - 2 mH.

Hier ein weiteres Beispiel:
http://www.j-lasslop.de/produkte/drosseln/speicher-und-glaettungsdrosseln.html

Gruss Klaus.

von Falk B. (falk)


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Berechnung von AL aus den Abmessungen des Eisenkerns

AL = 1 / Rm

Rm = RM_Eisen + RM_Luftspalt

Rm_Eisen = le/(u0*ur*A)

le ~ 2*b + a = 2*64+96=224mm
A = d * h = 32*73 = 2336mm^2
ur (Eisen) ~ 1000 (Schätzwert, ist aber unkritisch, weil der Luftspalt 
dominant ist)
Luftspalt: 2x2mm (Annahme)
->

Rm_Eisen = 224e-3m / (1,25e-6*1000*2336e-6m^2) = 76,7e3 1/H
Rm_Luftspalt = 4e-3m / (1,25e-6*1*2336e-6m^2) = 1,37e6 1/H

R_ges = 76,7e3 + 1,37e6 = 1,45e6

-> AL = 1/ Rm = 1 / 1,45e6 = 691 nH/N^2

Wir wollen 1mH erreichen

L = 1mH

-> N = sqrt (1mH/691nH) = 38
1
-> Isat = Bmax * A * N / L = 1,2T * 2336e-6m^2 * 38 / 1mH = 106,5A

Klingt nicht schlecht. Aber man muss in das Wickelfenster die 38 
Windungen reinkriegen, die 200A aushalten sollen!

A_Wickel = e * f = 47*15=705mm^5

Bei einem konservativen Füllfaktor von 50% bleiben 9,2mm^2 als 
Leiterquerschnitt. Darüber kann man dauerhaft keine 200A schicken, denn 
~22A/mm^2 sind bei so dichten Wicklungen zuviel.
Bei Trafos rechnet man eher mit 2-5A/mm^2. Also kriegt man maximal 45A 
drüber.

Diese Auslegung ist schlecht, man muss eigentlich die magnetische 
Sättigung und Stromdichte auf annähernd den gleichen Wert bekommen. Also 
mehr Windungen und weniger Querschnitt.
Bei doppelter Windungszahl hat man

N=76, L=4mH, A_Draht 4,5mm^2
Macht magnetisch ~53A Sättigungsstrom, vom Querschnitt her aber nur 22A. 
Hmmm. Muss man wohl am Luftspalt drehen ;-)

Egal. Von diesen Drosseln (4mH/22A) müsste man 9 parallel schalten, um 
~200A Stromtragfähigkeit zu erhalten. Dann bleiben aber nur noch 444uH 
übrig. Will man das verdoppeln, muss man nochmals 9 Stück parallel und 
das dann in Reihe zu den bisherigen schalten. Macht 18 Drosseln a 5kg 
(?) = 90kg.
Uuups!!!!

http://www.j-lasslop.de/produkte/drosseln/speicher-und-glaettungsdrosseln.html

Die erste Drossel geht in die richtige Richtung. Aber von den Dingern, 
von Profis gebaut, braucht man auch 2 parallel (34kg), um 250uH/200A zu 
erreichen bzw. 8 (136kg) für 1mH/200A!!!

Eine optimierte Drossel wiegt vielleicht 50-100kg. Ob man WIRKLICH 1mH 
braucht, ist imer noch fraglich. Vielleicht reichen 200-500uH.

Wahrscheinlich ist in meiner Rechnung oben noch ein Fehler drin.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Falk Brunner schrieb:
> Wahrscheinlich ist in meiner Rechnung oben noch ein Fehler drin.

Ich habe nicht alles nachgerechnet, es sieht aber plausibel aus. Hier 
hast Du einen Schreibfehler.
>A_Wickel = e * f = 47*15=705mm^5
soll wohl
>A_Wickel = e * f = 47*15=705mm^2
heissen.

Vermutlich müsste man einen grösseren Kern nehmen. Kennst Du eine 
Bezugsquelle für Privatleute?

Übrigens, ich finde Deine Abhandlung wirklich hilfreich. Man sollte sie 
hier unter http://www.mikrocontroller.net/articles/Spule mit aufnehmen.


Gruss Klaus.

von Kleomenis D. (kleomenis_d)


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Da sind zu viele Postings, die an mich gerichtet sind, so werde ich 
drauf los antworten, ohne genau zu kennzeichnen an wen die jeweilige 
Antwort geht: Ja, ihr habt Recht, in meinem Ext.Link handelt es sich um 
µH-Drosseln statt um mH-Drosseln, also 1000mal weniger als nötig. Ich 
weiss was mit der Induktivität parallel geschalteter Drosseln passiert, 
aber i.w. muss ich die 200A auf Drosseln verteilen, damit 60A-Drosseln 
nicht durchschmorren. Also alles was ihr sagt ist eigentlich korrekt, 
ich war nur blauäugig. Ein paar neue Simulationen mit LTSpice zeigen, 
daß bei 140A und einer 0,5mH-Drossel nur noch 35% Restwelligkeit 
übrigbleibt, das wäre dan wohl das richtige für mich... Dazu kann ich 
aber als Kern wohl nur den Trafo eines alten Schweissgerätes nehmen, 
oder einen sehr grossen Ringkern (2*1mH-Ringkerndrosseln parallel), wie 
ihr in den Links oben empfiehlt, und wie schon andere vor mir getan 
haben... Das einzige was alles erträglicher machen würde, wäre auf die 
Überdimensionierung des Schweisgerätes zu verzichten, und mit 
max.150-160A zu arbeiten... Nochmals danke an alle, jeder einzelner 
Verweis war echt hilfreich. MfG
Ah jetzt seh ich Falks letztes Posting, also so eine Erklärung hätte ich 
früher gebraucht, ich finde auch mann sollte sie hier unter 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Spule mit aufnehmen.

: Bearbeitet durch User
von Frank X. (flt)


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Was hier bisher völlig ausser Acht gelassen wurde:

Wegen der Gleichstrom-Vormagnetisierung braucht diese
Siebdrossel einen Luftspalt(für 200A nicht zu knapp...).
Das wiederum verringert die realisierbare Induktivität.
Ringkern scheidet damit übrigens aus der Auswahl aus.
Vom notwendigen Querschnitt des Kupfers für 200A will
ich da noch gar nicht reden.

mfg

von Falk B. (falk)


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@ Frank Xy (flt)

>Was hier bisher völlig ausser Acht gelassen wurde:

>Wegen der Gleichstrom-Vormagnetisierung braucht diese
>Siebdrossel einen Luftspalt(für 200A nicht zu knapp...).

Wie kommst du zu dieser irrigen Annahme?

Beitrag "Re: Drossel für 200A/100Hz-Schweissgerät"

"Luftspalt: 2x2mm (Annahme)"

>Ringkern scheidet damit übrigens aus der Auswahl aus.

Ja, weil da kein Luftspalt machbar ist.

>Vom notwendigen Querschnitt des Kupfers für 200A will
>ich da noch gar nicht reden.

Bei 5A/mm^2 sind das gerade mal 40mm^2 bzw. 7mm Durchmesser.

von Frank X. (flt)


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Falk Brunner schrieb:
> @ Frank Xy (flt)
>
>>Was hier bisher völlig ausser Acht gelassen wurde:
>
>>Wegen der Gleichstrom-Vormagnetisierung braucht diese
>>Siebdrossel einen Luftspalt(für 200A nicht zu knapp...).
>
> Wie kommst du zu dieser irrigen Annahme?
>
> Beitrag "Re: Drossel für 200A/100Hz-Schweissgerät"
>
> "Luftspalt: 2x2mm (Annahme)"
>

Entschuldigung, hatte ich wohl übersehen.
Aber Du bist wohl der Einzige der das berücksichtigt hat.
Oder habe ich noch etwas übersehen?

>>Ringkern scheidet damit übrigens aus der Auswahl aus.
>
> Ja, weil da kein Luftspalt machbar ist.
>
>>Vom notwendigen Querschnitt des Kupfers für 200A will
>>ich da noch gar nicht reden.
>
> Bei 5A/mm^2 sind das gerade mal 40mm^2 bzw. 7mm Durchmesser.

Ich hatte für einen Trafo mit max. 140A Flachdraht 6x5mm
mit Lack/Glasseidenisolation verwendet. Übrigens hochkant gewickelt
falls das interessiert. Primär weiss ich grade nicht und kann es
momentan auch nicht messen.

mfg

von Falk B. (falk)


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@ Frank Xy (flt)

>Ich hatte für einen Trafo mit max. 140A Flachdraht 6x5mm
>mit Lack/Glasseidenisolation verwendet.

Macht 30mm^2 bzw. 4,6A/mm^2

> Übrigens hochkant gewickelt falls das interessiert.

Das ist schon sehr interessant, wie das heute möglich ist. Wie macht man 
das, damit das Kupfer nicht reißt? Vorwärmen? Schmieden? Pressen?

von Frank X. (flt)


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Falk Brunner schrieb:
>> Übrigens hochkant gewickelt falls das interessiert.
>
> Das ist schon sehr interessant, wie das heute möglich ist. Wie macht man
> das, damit das Kupfer nicht reißt? Vorwärmen? Schmieden? Pressen?

Mit der richtigen Wickelmaschine...
6x5 ist noch fast quadratisch, also das geht schon.
Die Primärwindungen sind ja schon drunter, da ist der Wickel
auch bei einem eckigen Spulenkörper schon ziemlich gerundet.

Für zu Hause ist das nix, ich konnte das damals in der Firma machen.
Dort hatte ich auch reichlich Auswahl in Sachen Kupfer.

Mal sehen ob ich irgendwo Bilder von dem Teil hochladen kann.

mfg

von Kleomenis D. (kleomenis_d)


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Laut Falk bringen 38 Windungen, für diese MOT, 1 mH (20% 
Restwelligkeit), Sättigung bei 106,5A, und max.45A über den 9,2mm^2 
Kabelquerschnitt...
Wenn mann 500µH anstrebt (35% Restwelligkeit), bräuchte mann 27 
Windungen, die ungefähr 38/27=1,41-fach den 9,2er Kabelquerschnitt haben 
dürften, also 13mm^2. Der Kabel veträgt dann 13mm^2*5A= 65A, und die 
Drossel ist gesättigt bei 106,5/1,41= 76A, und so convergieren die Werte 
für magnetische Sättigung und Stromdichte...
Was ich nicht verstand, ist die Berechnug der Fläche (?) der Luftspalte. 
Falk du schreibst: Luftspalt: 2x2mm (Annahme), und ich vermute 
natürlich, daß der Abstand 2mm ist, aber was stellt diese Berechnung 
dar? Wieso 2x2mm, und woher kommt der Faktor 2?

: Bearbeitet durch User
von Frank X. (flt)


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Kleomenis Dardousis schrieb:
> Was ich nicht verstand, ist die Berechnug der Fläche (?) der Luftspalte.
> Falk du schreibst: Luftspalt: 2x2mm (Annahme), und ich vermute
> natürlich, daß der Abstand 2mm ist, aber was stellt diese Berechnung
> dar? Wieso 2x2mm, und woher kommt der Faktor 2?

Der Luftspalt befindet sich 2 mal im Weg der Feldlinien.
Daher 2x2=4mm Luftspalt.

von Günter Lenz (Gast)


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>Kleomenis Dardousis schrieb:
>Falk du schreibst: Luftspalt: 2x2mm (Annahme), und ich vermute
>natürlich, daß der Abstand 2mm ist, aber was stellt diese Berechnung
>dar? Wieso 2x2mm, und woher kommt der Faktor 2?

Ich vermute mal, damit ist gemeint, wenn man zum Beispiel
bei einem EI-Eisenkern einen Luftspalt konstruiert,
der Luftspalt zwei mal auftritt, einmal in der Mitte
und dann nochmal an den Schenkeln. Der Magnetische Kreis
wird also zweimal durch einen Luftspalt unterbrochen.
Bei 2mm ist er dann in Wirklichkeit 4mm.

von Falk B. (falk)


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Genau.

von Falk B. (falk)


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@ Kleomenis Dardousis (kleomenis_d)

>Wenn mann 500µH anstrebt (35% Restwelligkeit), bräuchte mann 27
>Windungen, die ungefähr 38/27=1,41-fach den 9,2er Kabelquerschnitt haben
>dürften, also 13mm^2. Der Kabel veträgt dann 13mm^2*5A= 65A, und die
>Drossel ist gesättigt bei 106,5/1,41= 76A, und so convergieren die Werte
>für magnetische Sättigung und Stromdichte...

Ahhh, WENIGER Windungen. Warum bin ich da nicht drauf gekommen? Naja, 
Wald und Bäume . . .

von Falk B. (falk)


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@ Frank Xy (flt)

>>> Übrigens hochkant gewickelt falls das interessiert.
>
>> Das ist schon sehr interessant, wie das heute möglich ist. Wie macht man
>> das, damit das Kupfer nicht reißt? Vorwärmen? Schmieden? Pressen?

>Mit der richtigen Wickelmaschine...
>6x5 ist noch fast quadratisch, also das geht schon.

Ich meine aber eher die HOCHKANT-Wicklung,

http://www.j-lasslop.de/index.php?eID=tx_cms_showpic&file=uploads%2Fpics%2FR0013648_uucore_01.jpg&width=800m&height=600m&bodyTag=%3Cbody%20style%3D%22margin%3A0%3B%20background%3A%23fff%3B%22%3E&wrap=%3Ca%20href%3D%22javascript%3Aclose%28%29%3B%22%3E%20%7C%20%3C%2Fa%3E&md5=cd438efcc9aff4793ee6086caff696ce

Wie wickelt bzw. viel mehr BIEGT man so ein Stück Flachkupfer, ohne dass 
es verbeult, wegdreht, reißt etc? Man wird es ja kaum aus einem Stück 
feilen ;-)

Wahrscheinlich so ähnlich wie hier.

http://www.youtube.com/watch?v=ieDrCR8xErI

Nett!

von Falk B. (falk)


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http://www.youtube.com/watch?v=cCaJd0WenOw

Der "Trick" scheint das Biegewerkzeug / Matritze zu sein, der das 
Material führt und nur definiert fließen lässt.
Maschinenbau hat auch was für sich!

von Klaus R. (klara)


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Falk Brunner schrieb:
> Youtube-Video "TUBOTRON 20 RL - Mäanderbiegen"
>
Jetzt weiss ich endlich wie man Büroklammern herstellt!
Gruss Klaus.

von Frank X. (flt)


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Falk Brunner schrieb:
> Wie wickelt bzw. viel mehr BIEGT man so ein Stück Flachkupfer, ohne dass
> es verbeult, wegdreht, reißt etc? Man wird es ja kaum aus einem Stück
> feilen ;-)

Man braucht eine Führungsrolle mit einer passenden Nut die den
Draht am Umknicken hindert.
Erstaunlich dass sich im Netz nichts dazu findet.
Der richtige Biegeradius spielt auch eine Rolle damit das
Kupfer nicht ausbeult und die Isolation zerreisst.

von eProfi (Gast)


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> Übrigens hochkant gewickelt falls das interessiert.
das ist ja sehr unüblich. Man verwendet ja genau aus dem Grund 
Profildraht, weil er leichter zu biegen ist.

Hier Bilder von Drosseln aus meinem
Beitrag "Reparaturbericht Schutzgasschweißgerät Lorch SH140L SH 140 L"
http://www.mikrocontroller.net/attachment/196012/IMG_10.jpg
links der 155A-Trafo, rechts die passende Drossel.

> Bei einem konservativen Füllfaktor von 50% bleiben 9,2mm^2
> als Leiterquerschnitt. Darüber kann man dauerhaft keine 200A
> schicken, denn ~22A/mm^2 sind bei so dichten Wicklungen zuviel.
> Bei Trafos rechnet man eher mit 2-5A/mm^2. Also kriegt man
> maximal 45A drüber.
Du gehst von 100% ED aus. Das o.g. Lorch hat genau deswegen bei 155A nur 
noch 35% ED.  Und es sitzt ein Lüfter daneben.

Im Anhang das Innenleben eines moderneren ESS ECOMAG 184  ECOMAG184.
Die Drossel ist echt ein Witz. Das Gerät besitzt 2 Kondensatoren nach 
dem Gleichrichter (vor der Drossel).

Ich denke, 50% Stromripple ist in Ordnung, es geht ja nur darum, dass 
der Lichtbogen nicht abreißt und wieder gezündet werden muss.

von Frank X. (flt)


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eProfi schrieb:
>> Übrigens hochkant gewickelt falls das interessiert.
> das ist ja sehr unüblich. Man verwendet ja genau aus dem Grund
> Profildraht, weil er leichter zu biegen ist.

2 Lagen übereinander haben eine bessere Wärmeableitung als 4 Lagen.
Also ein Vorteil für die Hochkantvariante - mehr Windungen pro Lage
ergibt insgesamt weniger Lagen.

Ich muss die Bilder wohl doch hochladen.

mfg

von Falk B. (falk)


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@eProfi (Gast)

>http://www.mikrocontroller.net/attachment/196012/IMG_10.jpg
>links der 155A-Trafo, rechts die passende Drossel.

>Du gehst von 100% ED aus. Das o.g. Lorch hat genau deswegen bei 155A nur
>noch 35% ED.  Und es sitzt ein Lüfter daneben.

Stimmt.

>Im Anhang das Innenleben eines moderneren ESS ECOMAG 184  ECOMAG184.
>Die Drossel ist echt ein Witz.

;-)

> Das Gerät besitzt 2 Kondensatoren nach
>dem Gleichrichter (vor der Drossel).

>Ich denke, 50% Stromripple ist in Ordnung, es geht ja nur darum, dass
>der Lichtbogen nicht abreißt und wieder gezündet werden muss.

Kann sein, bin kein Schweißfachmann. Da müssten wir mal den Herrn 
Elektrofunk fragen.

von Falk B. (falk)


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Ok, ich hab die Formeln aus dem Thread in den Artikel Spule 
eingebaut, ausserdem die Exceltabelle zur Drosselberechung aufgeräumt 
und erweitert.

http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/9/9b/Drosseln.xls

von Klaus R. (klara)


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Hallo Falk,
vielen Dank.
Gruss Klaus.

von Kleomenis Dardousis (Gast)


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Also ich hab´s wieder geschafft: Ferrit-Trafo-Kern gekauft ohne ihn 
vorher gesehen zu haben, und jetzt hab ich einen grossen UI-Kern. Ich 
wollte euch noch mal belästigen, und fragen, in wie fern manche eurer 
Aussagen über den anfangs erwähnten EI-Kern noch gelten:
1) Kann mann immer noch eine Glättungsdrossel damit realisieren, obwohl 
sie nicht gerade sein wird, sondern mehrere, senkrecht zueinander 
stehende, Schenkel haben wird?
2) Welche Schenkel soll ich bewickeln? Nur die 3 des U´s oder auch die 
"I"-Kernhälfte?
3) Falk nimmt den Luftspalt des mittleren Schenkels eines EI-Kernes 
2*fach: ( Luftspalt: 2x2mm (Annahme) )!!!  Das steht im 18. Posting 
Beitrag "Re: Drossel für 200A/100Hz-Schweissgerät"  . Muss ich das auch 
beim UI-Kern so machen, oder dann nur einmal nehmen? Noch dazu gibt es 
den Luftspalt ja 2mal.
4) Wie ändert sich folgende Formel von Falk (gleiches Posting wie 2 
Zeilen weiter oben):    le ~ 2*b + a = 2*64+96=224mm   ???
Luftspalt: 44* 62= 2728mm^2, aber es gibt ihn ja 2mal... Zum Vergleich, 
der EI-Kern: 2336mm^2
Wickelfenster: 7260mm^2... Zum Vergleich, der EI-Kern: 705mm^2

von Frank X. (flt)


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Was willst Du bei Netzfrequenz mit einem Ferritkern anfangen?

von Kleomenis Dardousis (Gast)


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Verzeihung, ich habe angenommen es ist ein Ferrit-kern, genau weiss ich 
es nicht, es ist ein Lamellen-Kern jedenfalls, Aus einem kleinen 
kaputten Schweisstrafo, aber das soll jetzt dem Spaß keinen Abbruch tun, 
ich habe nun mal nichts besseres und muss damit auskommen, hoffe nur daß 
die UI-Form auch gut genug ist, im Vergleich zum EI-Kern, den ich bisher 
hatte...

von Klaus R. (klara)


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Kleomenis Dardousis schrieb:
> ich habe angenommen es ist ein Ferrit-kern, genau weiss ich
> es nicht, es ist ein Lamellen-Kern jedenfalls, Aus einem kleinen
> kaputten Schweisstrafo

Der Kern ist definitiv kein Ferritkern und dürfte dann für 50 Hz in 
Ordnung sein. Den Rest kannst Du ja mit Falk's Rechengang bestimmen.
Gruss Klaus.

von Falk B. (falk)


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@ Kleomenis Dardousis (Gast)

>Also ich hab´s wieder geschafft: Ferrit-Trafo-Kern gekauft ohne ihn
>vorher gesehen zu haben, und jetzt hab ich einen grossen UI-Kern.

Toll.

>1) Kann mann immer noch eine Glättungsdrossel damit realisieren, obwohl
>sie nicht gerade sein wird, sondern mehrere, senkrecht zueinander
>stehende, Schenkel haben wird?

Sicher, die Form ist kaum von Bedeutung.

>2) Welche Schenkel soll ich bewickeln? Nur die 3 des U´s oder auch die
>"I"-Kernhälfte?

Sinnvollerweise das I, dann das geht einfacher. Man kann sogar einen 
Wickelkörper nutzen.

> Muss ich das auch
>beim UI-Kern so machen, oder dann nur einmal nehmen? Noch dazu gibt es
>den Luftspalt ja 2mal.

Sicher, das ist schon aus rein mechanischen Gründen so.

>4) Wie ändert sich folgende Formel von Falk (gleiches Posting wie 2
>Zeilen weiter oben):    le ~ 2*b + a = 2*64+96=224mm   ???
>Luftspalt: 44* 62= 2728mm^2, aber es gibt ihn ja 2mal... Zum Vergleich,
>der EI-Kern: 2336mm^2
>Wickelfenster: 7260mm^2... Zum Vergleich, der EI-Kern: 705mm^2

le ~ 2*(a+b) = 2*(220 + 89) ~ 620mm
Eisenquerschnitt = 44*62 = 2728
Wickelfenster stimmt, 7260 mm^2

-> Bei einem Füllfaktor von 0,5 (konservativ) und 5A/mm^2 (40mm^2 für 
200A) kriegt man maximal 90 Windungen drauf. Ne ganze Menge!

Beim LUFTSPALT zählt die Dicke, nicht der Querschnitt. Denn der wird 
(vereinfacht) als konstant im gesamten Magnetkreis angenommen.

Ferrit ist bei 50 Hz die falsche Wahl, denn Ferrit verträgt nur ca. 0,3T 
Flußdichte, im Gegensatz zu Trafoeisen, das ca. 1,5T verträgt. Sprich, 
bei gleicher Abmessung und Windungszahl hat ein Eisenkern den 5fache 
Sättigungsstrom! Egal. Mal sehen was rauskommt.

Im Artikel Spule gibt es ja die neue Exceltabelle.

Damit kommt man mit deinem Kern bei 85 Windungen und 2x25mm Luftspalt 
auf 436µH@130A oder mit mit 54 Windungen auf 200uH@200A. Mehr gibt der 
Kern nicht her.

von Falk B. (falk)


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@ Kleomenis Dardousis (Gast)

>Verzeihung, ich habe angenommen es ist ein Ferrit-kern, genau weiss ich
>es nicht, es ist ein Lamellen-Kern jedenfalls, Aus einem kleinen
>kaputten Schweisstrafo, aber das soll jetzt dem Spaß keinen Abbruch tun,

AHHH, das ist aber ein RIESENUNTERSCHIED! Siehe mein vorheriges Posting!

>ich habe nun mal nichts besseres und muss damit auskommen, hoffe nur daß
>die UI-Form auch gut genug ist, im Vergleich zum EI-Kern,

Ist es. Der Kern REICHT!

Mit nur 2x2mm Luftspalt und 25 Windungen kommt man auf 500uH@200A!!!

von Frank X. (flt)


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Falk Brunner schrieb:
> Mit nur 2x2mm Luftspalt und 25 Windungen kommt man auf 500uH@200A!!!

In Industriegeräten findet man oft einen Luftspalt von je 4-6mm.
Man müsste jetzt noch die Vormagnetisierung für den Gleichstrom
berechnen.

mfg

von Kleomenis Dardousis (Gast)


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Nochmal danke für die Geduld und die Antworten Leute... Ich hab schon 
mal gelessen, daß Ferrit-Kerne bei niedrigen Frequenzen, glaube ich, zu 
hohe Verluste hätten,  es wäre sicher also das falsche, aber daran hab 
ich nicht mehr gedacht, als ich meinen Kern falscherweise "Ferrit-Kern" 
taufte... Also die Formeln bleiben weitestgehend auch gleich, 
1cm-Durchmesser-Kabel (8mm plus Isolierung) ist auch da, fehlt 
vielleicht ein Blöckchen Holz entsprechender Abmessungen, um 
vorzuwickeln... Ich habe schon in diesem Forum ein Posting gelesen, wo 
jemand auch eine Schweißtrafo als Glättungsdrossel für seine eigentliche 
Schweißtrafo nahm, aber weder sagte es was über Kernform und 
Abmessungen, noch über den Imax des Schweißgerätes, sondern nur daß er 
es mit Kabel vollmachte, und den Luftspalt erfahrungsgemäß auf 1,5mm 
einstellte. Aber das war ein sehr alter Thread leider, wo er mir 
höchstwahrscheinlich nicht mehr geantwortet hätte... Es geht voran!!! 
Danke!!!

von Frank X. (flt)


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Frank Xy schrieb:
> Falk Brunner schrieb:
>> Mit nur 2x2mm Luftspalt und 25 Windungen kommt man auf 500uH@200A!!!
>
> In Industriegeräten findet man oft einen Luftspalt von je 4-6mm.
> Man müsste jetzt noch die Vormagnetisierung für den Gleichstrom
> berechnen.
>
> mfg

Ich zitier mich mal selbst.
Aus dem Kopf heraus(Hab das Buch grad nicht zur Hand):

Luftspalt(in mm)=0,4 mal Wurzel aus dem Quadrat des eff. 
Eisenquerschnittes
(dabei Afe in cm² einsetzen)

Bin nicht ganz sicher ob ich das aus dem Kopf richtig erinnert habe.
Ich komme dabei auf 10,91mm Gesamtluftspalt.
Also müsste man etwa 11mm Luftspalt auf 2 Stellen verteilen.
Jetzt fehlt nur noch eine Berechnung wie der Luftspalt die magnetischen
Eigenschaften der Drossel beeinflusst.

mfg

Edit: Eventuell ist das Quadrat in der Formel zuviel...

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Frank Xy (flt)

>Jetzt fehlt nur noch eine Berechnung wie der Luftspalt die magnetischen
>Eigenschaften der Drossel beeinflusst.

Beitrag "Re: Drossel für 200A/100Hz-Schweissgerät"

von Bernd F. (metallfunk)


Angehängte Dateien:

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Hier ein Bild der Drossel aus meinem Schweißtrafo.

Der liefert 200A.

Die Drossel ist ca. 25 cm lang, Durchmesser ca. 12cm.
Flachkupfer 6x 4 mm.

von eProfi (Gast)


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> Die Drossel ist ca. 25 cm lang, Durchmesser ca. 12cm.
Auweh, die hat ja einen großen Luftspalt :0)
Und bestimmt ein dickes Streufeld.
Warum haben die keinen magnetischen Rückschluss verwendet?

Ich würde das dicke Kabel in 8er-Form um die E-Schenkel wickeln.
Obwohl, da der Kern so riesig ist, wird die Wicklung entsprechend lang 
und der Widerstand groß.

> -> Bei einem Füllfaktor von 0,5 (konservativ) und 5A/mm^2 (40mm^2
> für 200A) kriegt man maximal 90 Windungen drauf. Ne ganze Menge!
Falk, wir hatten doch keine 100%ED angenommen --> mind. 10A/mm^2
Bernds Drossel hat ja auch 200/24 = 8,3.

von Falk B. (falk)


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@ eProfi (Gast)

>Auweh, die hat ja einen großen Luftspalt :0)
>Und bestimmt ein dickes Streufeld.
>Warum haben die keinen magnetischen Rückschluss verwendet?

Haben sie doch, die Bodenplatte ;-)

>> -> Bei einem Füllfaktor von 0,5 (konservativ) und 5A/mm^2 (40mm^2
>> für 200A) kriegt man maximal 90 Windungen drauf. Ne ganze Menge!
>Falk, wir hatten doch keine 100%ED angenommen --> mind. 10A/mm^2
>Bernds Drossel hat ja auch 200/24 = 8,3.

Klar, aber bei dem riesigen Kern vom OP kann man sich den Luxus leisten 
;-)

von Falk B. (falk)


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OK, ich hab die Exceltablle nochmals erweitert, damit ist so eine 
Luftspaltberechnung demnächst ein Kinderspiel.

http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/9/9b/Drosseln.xls

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