Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fehlersuche : PIR-LED-Leuchte


von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)



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Hallo zusammen,

diese Leuchte bringt mich so langsam zum Wahnsinn.
Folgender Fehler tritt auf :

Wenn es dunkel ist, schaltet sie sich regelmäßig ein und aus ohne das 
der PIR ausgelöst hat. Ich betreibe sie zur Fehlersuche an einem 3,3V 
Netzteil.
Aber das Problem ist mir beim ordnungsgemäßen Betrieb mit Batterien 
aufgefallen.

Es handelt sich um diese Leuchte :

http://www.pollin.de/shop/dt/OTU0ODMxOTk-/Lichttechnik_Leuchtmittel/Handleuchten/Batteriebetrieb/LED_Leuchte_mit_Bewegungsmelder.html

Wo muß ich ansetzen ?

Bernd_Stein

von Helge A. (besupreme)


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Krass. Soviel Mühe, den Plan rauszufinden.

Da du vermutlich schon alles nach kalten Lötstellen abgesucht hast, 
bleiben über:
ein defekter Elko
ein schlechter Widerstand oder Kondensator
ein schlechter Spannungsregler
ein wackliger PIR
ein rauschender OP-Amp bzw. defekter Chip

Rauschen, Kraspeln läßt sich vielleicht mit einem Verstärker finden, 
falls kein Oszilloskop zur Hand ist. Mit ein paar nF auf den 
Audioeingang und die Schaltung "abhören".

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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So ein DSO ( Digitales-Speicher-Oszilloskop ) ist schon eine feine 
Sache.

Der Pir ist nun ausgelötet, somit kann ich nun ausschliessen, das dieser 
die Fehlerquelle ist.

Auf dem DSO-Bild sieht man unten Kanal 1 ( Gelb ) der an dem Anschluß 12 
( 2OUT bzw. V2 von OP2 ) vom IC BISS0001 angeschlossen ist. Seine 
Grundlinie ist auch der Bezug zu den Messwerten.

Kanal 2 ( Cyan oder hellblau ) ist an dem Anschluß 14 (1N+ von OP1 ) 
vom oben genannten IC angeschlossen. Dies habe ich einfach so 
beibehalten, als der PIR noch eingebaut war.

Die untere gestrichelte Hilfslinie ( E ) liegt bei 1,0V was dem Pegel 
VL am COP2 entspricht.
Die obere  gestrichelte Hilfslinie ( S ) liegt bei 2,7V was dem Pegel 
VH am COP1 entspricht.

Beim Anlegen der Spannungsversorgung gehen sofort beide Pegel 
schlagartig hoch. Die LEDs leuchten. Die Leuchtdauer beträgt ca. 12 
Sekunden.
Das Ein,- und Ausschalten der LEDs wirkt sich auf den Anschluß 14 ( 
Kanal 2 / Cyan ) sichtbar aus ( Spannungshub ca. 160mV ).
Die LEDs bleiben zunächst für ca. 121 Sekunden aus und werden dann 
wieder für 12s eingeschaltet. Danach fangen sie an Periodisch im Abstand 
von ca. 48 Sekunden dies zu wiederholen.

Was man jetzt nicht genau erkennen kann, ich aber nachgeforscht habe,
ist das Kanal 2 ( Cyan ) dem Kanal 1 ( Gelb ) zeitlich versetzt folgt. 
Kanal 2 bewirkt also nicht den Schaltvorgang an Kanal 1.

Wenn ich die Schaltung richtig verstehe, ist dies auch klar - weil 
Erstens der LDR ( Light Depent Resistor => Lichtabhängiger Widerstand ) 
dunkel ist und somit sehr Hochohmig - sodas der Pegel VR am COP3 von 
ca. 0,7V auf jedenfall überschritten wird.
Dieser Anschluß VC ( Pin 9 ) wird auch als Trigger disable / enable 
Input bezeichnet. Somit ist die erste UND-Bedingung an U2 schonmal 
erfüllt.

Zum Zweiten befindet sich V2 ja unterhalb des VL -Pegels ( ca. 1,0V 
), was bedeutet das COP2 eine ODER-Bedingung ( U1 ) erfüllt.
Dies bewirkt das die Zweite von drei UND-Bedingungen an U2 erfüllt sind.

Nun bleibt nur noch die dritte UND-Bedingung, die aus dem STATUS 
CONTROL Block selbst kommt, was wahrscheinlich dieses periodische 
Ein,- und Ausschalten der LEDs bewirkt.

Wie kann ich diese Fehlkonstruktion korrigieren ?


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Helge A. schrieb:
>
> Krass. Soviel Mühe, den Plan rauszufinden.
>
Danke für Deine Anteilnahme.
Da ich einige davon habe, dachte ich es lohnt sich evtl.
Zudem konnte ich feststellen, das es mehr oder weniger die 
Beispielschaltung zum BISS0001 Datenblatt ist mit Anpassung an den PIR 
D203S ist.
>
> Da du vermutlich schon alles nach kalten Lötstellen abgesucht hast,
> bleiben über:
> ein defekter Elko
> ein schlechter Widerstand oder Kondensator
> ein schlechter Spannungsregler
> ein wackliger PIR
> ein rauschender OP-Amp bzw. defekter Chip
>
Ich denke das trifft alles nicht zu, da wie geschrieben alle anderen 
PIR-LED Leuchten den gleichen Fehler aufweisen und dies auch bei 
Batterie bzw. Akkubetrieb.
>
> Rauschen, Kraspeln läßt sich vielleicht mit einem Verstärker finden,
> falls kein Oszilloskop zur Hand ist. Mit ein paar nF auf den
> Audioeingang und die Schaltung "abhören".
>
Habe glücklicherweise nun ein DSO ( Digitales Speicher Oszilloskop ).
Habe die Bilder davon und den Text wohl in der selben Zeit geschrieben 
wie Du, deshalb habe ich jetzt erst Deine Antwort gelesen.


Bernd_Stein

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ein naheliegender Gedanke wäre, erstmal den Spannungsverlauf am LDR zu 
messen. (Der ja wohl nicht von der LED beleuchtet wird :-) Sollte es da 
zu Schwankungen kommen, kann sich das als selbstschwingendes System 
aufschaukeln. Es könnte klappen, an Pin 9 einen dämpfenden Elko gegen 
Masse zu legen, mit vllt. 22µF-100µF (was gerade so rumliegt). Die 
Zeitkonstante müsste sich dann wesentlich ändern bzw. verschwunden sein.
Der Elko wäre auch an Vref (Pin 8) gut aufgehoben.
Wenn das nicht hilft, probiere mal rauszufinden, welches der beiden 
Zeitglieder im Rythmus mitwackelt, das an Ti oder das an Tx. Du wirst 
aber sicher schon probiert haben, ob eine andere Zeiteinstellung für die 
Aktivität der LED eine Rolle spielt.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Also, ich fasse mal kurz die derzeitigen Änderungen an der Schaltung 
zusammen.

1. Der PIR ist ausgebaut

2. PIN 8 bzw. PIN 11 zu C4 ( 47µF )ist ein 100µF ELKO parallel 
geschaltet.

3. PIN 8 Vorwiderstand von 150k vor Dämmerungsschwellen-Poti eingefügt.

4. PIN 9 LDR gegen 10M getauscht, sowie dessen Vorwiderstand von 150k 
auf 68k verändert.

5. PIN 10 Widerstand 1M auf 4,3M verändert.

6. PIN 14 Vorwiderstand 15k eingefügt und Kondensator 10nF zwischen PIN 
14 und 15
   ( Siehe Beispielschaltung zum PIR D203S )

7. C1 ( 47µF ) gegen 4,7µF getauscht.

Auf dem DSO ist nun auf Kanal 1 ( Gelb )  die Versorgungsspannung zu 
sehen ( PIN 8 bzw. 11 ) und auf dem Kanal 2 ( Cyan ) die Spannung über 
dem " LDR " bzw. dessen 10M Ohm Ersatz also PIN 9.

Nachdem Anlegen der Versorgungsspannung gehen die LEDs wie gewohnt an 
und die Spannung an PIN 8 bzw. 11 und PIN 9 befindet sich bei ca. 3,40V. 
Nach der Einschaltzeit der LEDs von ca. 12 Sekunden steigt die Spannung 
an PIN 8 bzw. PIN 11 auf ca. 3,8V, somit erzeugt also das Ein,- und 
Ausschalten der LEDs ein Spannungshub von ca. 400mV  der 
Versorgungsspannung. Der Spannungshub an PIN 9 beträgt ca. 200mV.

Nach anfänglich 107 Sekunden beginnt nun wieder das Trauerspiel indem 
die LEDs für ca. 15 Sekunden an sind, danach eine Auszeit von ca. 27 
Sekunden kommt und sich dies nun Wiederholt.

Da der Pegel PIN 9 ( ca. 0,7V ) an COP3 also VR mit Sicherheit immer 
überschritten ist, kann dies nicht die Ursache für das periodische Ein,- 
und Ausschalten der LEDs sein.

Ob nun ein Spannunghub von ca. 400mV einen RESET an PIN 8 erzeugen kann 
weiß ich nicht. Aber dieser Spannungshub wird ja nur durch die Belastung 
der eingeschalteten LEDs verursacht - deshalb schließe ich einen 
periodischen RESET auch aus.

Wenn der IC in der Form arbeiten würde das er ein periodisches 
freischalten an U2, also dem UND-Baustein erzeugen würde, ginge dies 
nur über U1 den vorgeschalteten ODER-Baustein. Womit der Fehler mit 
aller Wahrscheinlichkeit bei dem Bandpassfilter bestehend aus OP1 
und OP2 mit ihrer Beschaltung zu suchen ist.


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Hallo,

hier mal wieder eine Analyse der Schaltung.

Obwohl kein PIR angeschlossen ist zeigt Kanal 2 ( CYAN ) PIN 16
( 1 OUT von OP1 ) folgenden Signalverlauf. Mit der fallenden Flanke 
werden die LEDs eingeschaltet. Dies ist auch einleuchtend, da ja Kanal 1 
( GELB ) PIN 12 ( 2 OUT von OP1 ) entsprechend V2 hierdurch den 
Fensterbereich ( Gestrichelte Hilfslinien E und S ) verlässt. An E sieht 
es bei der ersten fallenden Flanke ziemlich Grenzwertig aus, es gilt 
jedoch zu beachten, das E uns S für 3,3 Volt berechnet sind, aber die 
reale Versorgungsspannung etwas höher ist, so das man sich E und S etwas 
höher vorstellen muß, womit klar wird das auch E schon unterschritten 
wird, was bei der 2.ten und 3.ten fallenden Flanke von Kanal 2 
eindeutiger zu sehen ist.

Warum PIN 16 bzw. OP1 OUT solch ein Verlauf hat, ist mir völlig unklar.


Bernd_Stein

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernd Stein schrieb:
> Warum PIN 16 bzw. OP1 OUT solch ein Verlauf hat, ist mir völlig unklar.

Op1 ist als ziemlich hoch verstärkender nicht-invertierender Opamp 
geschaltet (2M/15k), ist also schon empfindlich für Pegel an seinen 
Eingängen. Um herauszufinden, ob es sich nun um einen 
Platinendesignfehler oder um ein Problem in den Chip Interna handelt, 
müsstest du also mal die Eingängen 'totschalten'. Mit dem Entfernen des 
PIR Sensors hast du das für den + Eingang schon gemacht.
Wenn der Opamp intern einen Macke hat, würde das Signal an Pin 16 auch 
da sein, wenn du sowohl 14 als auch 15 mit einem Elko gegen Masse 
'abschaltest' bzw. dämpfst. Du kannst auch mal dein Oszi daran halten. 
Wenn da was auftaucht, gibt es anscheinend ein Platinenproblem und 
irgend etwas spricht auf OP1 über. Wenn da nix ist, ist intern der Opamp 
verseucht und du könntest nur hoffen, den Chip durch fette Abblock-Elkos 
zu entstören, oder du baust OP1 extern nach.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Hallo,

habe die orginal Platine verschrottet, d.h. leicht auszulötende Teile 
wie die LEDs und Kondensatoren in meine Sammlung aufgenommen und die 
restlichen SMD-Bauteile auf der Platine als Reserve gelassen.
Kann - und will also nicht mehr daran herumdoktorn.

Habe den Bandfilterteil der Orginalschaltung mit einem TL072 nachgebaut. 
Was mir sofort aufgefallen war, ist das nun der Ausgang von OP1 ( Hier 
nun PIN 1 ) ohne angeschlossenen PIR bei 0V lag. Was ja einleuchtend 
ist, da ja der 47k Widerstand PIN 3 - auf Massepotenzial zieht.

Nun hatte ich also den PIR angeschlossen.
Der Screenshot zeigt mit Kanal 2 ( CYAN ) an PIN 3 den Signalverlauf 
von OP1, also direkt das PIR-Signal. Kanal 1 ( GELB ) an PIN 7 zeigt 
den Signalverlauf von OP2 also V2.

Der Kondensator C1 ist hier noch wie in der Orginalschaltung 47µF groß 
und man sieht, das V2 ziemlich unruhig im Fensterbreich agiert, sodas 
auch die Schwellwerte grenzwertig erreicht werden.

Die beiden Spitzen an Kanal 2 ( CYAN ) rühren daher, das ich den PIR 
ausgelöst habe und hier kann man dann schön sehen, das dies eindeutig 
dazu führt das V2 seinen Fensterbereich verläst.

So weit so gut.


Bernd_Stein

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernd Stein schrieb:
> das V2 ziemlich unruhig im Fensterbreich agiert, sodas
> auch die Schwellwerte grenzwertig erreicht werden.

Nun hast du die Verstärkung der ersten Stufe durch das Weglassen des 15k 
in der PIR Leitung noch höher getrieben, das Dings hört jetzt die Flöhe 
husten :-)

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Matthias Sch. schrieb:
>
> Nun hast du die Verstärkung der ersten Stufe durch das Weglassen des 15k
> in der PIR Leitung noch höher getrieben, das Dings hört jetzt die Flöhe
> husten :-)
>
Nun ja, so ist halt die Orginalschaltung der Platine, die auf einer 
Beispielschaltung zum BISS0001 basiert. Und eine Verstärkung von
knapp 44 finde ich noch in Ordnung für die erste Stufe ( OP1 ).

Das mit dem 15k und den 10nF habe ich der Beispielschaltung im 
Datenblatt des PIRs D203S entnommen. Die verwenden zwar einen LM324, 
aber das dürfte nicht viel ausmachen.

Hier noch ein interesanter Link zu PIRs - *leider in englisch.*
Habe auch von dort das Datenblatt zum BISS0001.

http://www.ladyada.net/learn/sensors/pir.html

Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Hallo,

hier nun ist zu sehen, wie sich dieser Bandfilternachbau verhält wenn C1 
von ehemals 47µF auf *4,7µF* verändert wird. Kanal 1 ( GELB ) zeigt den 
Signalverlauf von V2 - der nun viel ruhiger geworden ist.

Kanal 2 ( CYAN ) zeigt den Signalverlauf am PIR, der dreimal ausgelöst 
wurde. Man beachte im Besonderen die dritte Spitze dort, die sehr 
unscheinbar wirkt - jedoch V2 auch veranlasst seinen Fensterbereich zu 
verlassen.

Bei der Orginal PIR-Schaltung habe ich versucht ohne PIR, 15k und C 
zwischen PIN 14 und 15 den PIN 14 ( OP1 1N+ ) durch parallelschalten 
eines weiteren Widertstands zu dem 47k Widerstand, diesen Eingang auf 0V 
zu ziehen. Da der parallelgeschaltete Widerstand einen Wert von 2 Ohm 
hierzu haben muß, gehe ich davon aus das entweder der IC defekt ist oder 
das Schaltbild von diesem nicht im Detail stimmt, deshalb ist die 
Platine geplündert worden und die SMD-Bauteile darauf belassen worden, 
als Ersatzteilspender.


Bernd_Stein

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernd Stein schrieb:
> Da der parallelgeschaltete Widerstand einen Wert von 2 Ohm
> hierzu haben muß, gehe ich davon aus das entweder der IC defekt ist oder
> das Schaltbild von diesem nicht im Detail stimmt, deshalb ist die
> Platine geplündert worden und die SMD-Bauteile darauf belassen worden,
> als Ersatzteilspender.

Jo, das klingt vernünftig. Bei 2 Ohm Pulldown fliesst ja ein so hoher 
Strom, das da vermutlich intern ein Schluss vorliegt. Wenn ich es recht 
verstanden habe, scheint das in deinen Leuchten ein Serienfehler zu 
sein, was besonders ärgerlich ist.
Wir haben irgendwo hier ein Schaltbild von einem PIR Melder mit 4-fach 
Opamp, der ohne exotische Bauteile auskommt, mal sehen, ob ich ihn 
finde...
Jups, da isser:
Beitrag "IR-Bewegungsmelder Schaltplan (rev.eng.)"
Vllt. kannst du da noch Erkenntnisse für dein Neubauprojekt rausziehen.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Matthias Sch. schrieb:
>
> Wir haben irgendwo hier ein Schaltbild von einem PIR Melder mit 4-fach
> Opamp, der ohne exotische Bauteile auskommt, mal sehen, ob ich ihn
> finde...
> Jups, da isser:
> Beitrag "IR-Bewegungsmelder Schaltplan (rev.eng.)"
> Vllt. kannst du da noch Erkenntnisse für dein Neubauprojekt rausziehen.
>
Danke für Dein Interesse, Deine Mühe und wie schön - noch jemand dem die 
" Morgensonne " lacht.
Das Schaltbild habe ich sofort wiedererkannt, da ich mich auch fragte 
was der VDR ( Volt-Depenting-Resistor ), also der Spannungsabhängige 
Widerstand in dieser Weise soll. Dachte bisher immer so etwas soll die 
Schaltung vor dem Netz schützen und nicht umgekehrt.

Es soll kein Neubauprojekt sein, sondern ein Umbauprojekt.
Beitrag "PIR LED-Leuchte für 230V Betrieb umbauen"

Bin jetzt an meiner dritten von ehemals fünf Leuchten, da ich eine an 
einem Bekannten verkauft habe.
Habe sie gerade aufgeschraubt und das DS0 drangehangen.
Sie " blinkt " auch munter vor sich her. Um wieder auszuschließen,
das dies am auslösen des PIR liegt ( da ich ja davor sitze ), werde ich 
diesen gleich auch auslöten wie bei den anderen und schauen, ob das 
muntere blinken weiter vor sich geht.
Diese dritte untersuche ich nun, weil seltsamerweise die zweite den 
Fehler nicht 100%ig immer zeigt, aber dort ist ja noch der PIR 
ausgelötet.
Gerade als ich diese Zeile tippe hört das blinken auf.
Es scheint sich also um irgend etwas zu handeln was sich Aufschaukelt 
und wenn man glück hat sich nach einiger Zeit einpendelt.
Habe jetzt gerade die Versorungsspannung ( 3,3V Steckerschaltnetzteil ) 
weggenommen und nach ein paar Sekunden wieder angeklemmt.
Es kommt wieder zum Blinken.

Bin nun wieder an die zweite Platine drangegangen ( die ohne PIR ) und 
das Blinken ist wieder da. Und siehe da - nach 15 Intervallen hört es 
auf.
Das Ding ist auf 20s und höchste Helligkeit ( Anschlag => Halbmond ),
so das VC an COP3 dafür sorgt das an U2 die Triggerbediengung 
immer gegeben ist.

Es ist wirklich zum Verzweifeln, wenn ich die DSO-Spitzen anschließe 
hört das Blinken viel viel später auf ( Platine 2 ohne PIR ).


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Ach ja mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Zum Screenshot :

Er gehört zur Platine 2, also die ohne PIR.
Der Rest ist Orginalbeschaltung.

Oben  Kanal 2 ( CYAN ) PIN 16 => Ausgang OP1

Unten Kanal 1 ( GELB ) PIN 12 => Ausgang OP1 -> V2

Kanal 2 ( CH2 ) ist diesmal mit der höchsten Spannungsauflösung 
dargestellt ( 20mV/Div ) und Kanal 1 ( CH1 ) auf 2V/Div.

E liegt bei ca. *1,0V* und S bei ca. *2,7V*, was ja bekanntlich
VL und VH entspricht.

Zu Anfang das gewohnte Bild wo halt die Versorgungsspannung angelegt 
wird schießt CH2 => PIN 16 über den Bildschirm hinaus und es kommt auf 
CH1 => PIN 12 zu einer Anfangs längeren verweildauer bei der maximalen 
Spannung.

Bei der fallende Flanke sind die LEDs an, es wird eine kurze Zeit bei 
der niedrigsten Spannungsspitze verweilt, um dann schlagartig bis
ca. mittig von den Scheitelwerten einer E-Funktion zu folgen,
dann gehen die LEDs aus und die Spannung schießt wieder zur maximalen 
Spannungsspitze.

An CH2 kann man sehen, das es sich um eine sehr langsam abklingende 
Schwingung handelt die zwischendurch ein paar Spikes aufweist und in 
diesem Fall wohl anfing zu oszillieren. Es gibt auch Situationen wo es 
zu keiner Oszilation kommt und dann natürlich das Blinken ein Ende 
findet.

Jetzt kommt natürlich die Frage auf, wie ich es schaffen kann an OP1 
diese Neigung zum Oszillieren zu verhindern. Da muss ich etwas 
herumexperimentieren.

Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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So, nun habe ich es mal geschafft zu erwischen wie es aussieht,
wenn das Blinken zum Erliegen kommt. CH2 ist diesmal nicht so weit über 
den oberen Bildschirmrand geschossen, da ich nur sehr kurzzeitig die 
Versorgungsspannung weggenommen hatte. Außerdem ist die Zeitdehnung
( 8S/DIV ) geändert, somit ist der Spannungsverlauf besser zu erkennen


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)



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Bernd Stein schrieb:
> Jetzt kommt natürlich die Frage auf, wie ich es schaffen kann an *OP1*
> diese Neigung zum Oszillieren zu verhindern. Da muss ich etwas
> herumexperimentieren.
>
Wie ich ja ziemlich zu Anfang durch Zufall bemerkt hatte hilft die 
Änderung von C1 47µF in 4,7µF. Im Bandfilternachbau mit dem TL072, 
konnte dies auch gut beobachtet werden. Auf der Platine_2, wo nur der 
PIR ausgebaut war und der Rest in Orginalbeschaltung war - auch.

Und nun hatte ich auf der Platine_3 nur diesen C1 ausgetauscht und in 
den Screenshots kann man erkennen, das die Schaltung nun vernünftig 
arbeitet.

Wie gewohnt CYAN => PIN 16 -> OUT OP1
Hier ist die größte Spannungsauflösung ( 20mV/DIV ) gewählt, um kleinste 
Ausschläge erkennen zu können.
            GELB => PIN 12 -> OUT OP2 bzw. V2
Hier ist 2V/DIV gewählt, hatte vergessen auf 1V/DIV zu gehen, aber das 
ist egal.
E ist wieder die untere Schaltschwelle VL die bei ca. 1,0V liegt.
S ist wieder die obere  Schaltschwelle VH die bei ca. 2,7V liegt.

Bild
...29_6 zeigt den Einschaltaugenblick in einem großen Zeitbereich
( 40s/DIV )

...29_5 weißt einmal einen Peak auf, das war als ich meine ca. 60cm von 
der Platine entfernte Lötstation WELLER WECP-20 ausgeschaltet hattte.
Ob dabei die LEDs wieder angingen weiß ich nicht.

...29_8 ist wieder der Einschaltaugenblick zu sehen, diesmal jedoch in 
einem kleineren Zeitbereich ( 8s/DIV ), um den zeitlichen Verlauf besser 
auflösen zu können.

...29_7 zeigt die Auslösung des PIRs ( fallende Spitze CYAN ), wobei die 
LEDs eingeschaltet wurden und sich dies in den positiven Peaks an CH1 
und CH2 zeigt. Die Schaltvorgänge der LEDs beeinflußen also auch immer 
OP1 und dieser natürlich OP2.
Das Ausschalten der LEDs erzeugt den zweiten positiven Peak, den man 
wieder auf CH1 und CH2 deutlich erkennen kann.

Also kleine Ursache große Wirkung. Mit dem Austausch von C1 47µF gegen 
einen mit 4,7µF müsste die Schaltung nun in Ordnung sein.



Ach ja - Und nun wünsche ich Euch einen guten Rutsch.

Bernd_Stein

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernd Stein schrieb:
> Mit dem Austausch von C1 47µF gegen
> einen mit 4,7µF müsste die Schaltung nun in Ordnung sein.

Merkwürdig isses ja schon. Durch den zu grossen Elko schaukelt sich die 
Schaltung so stark auf, das der o.a. 2Ohm Widerstand nötig ist?
Du hast ja mit dem kleineren Elko eigentlich nur den Hochpass auf eine 
höhere Grenzfrequenz gesetzt. Für schnelle PIR Änderungen ist das ja 
auch gut, aber warum schaukelt sich die Schaltung anderenfalls auf? 
Eigentlich kann das nur eine IC-interne Rückkopplung sein, die du mit 
deiner Massnahme auf ein erträgliches Maß senkst.
Naja schön, wenn es jetzt klappt, umso besser. Ich bin jedenfalls 
gespannt, ob die Lampe jetzt auch im täglichen Betrieb normal reagiert.

Auch dir eine guten Rutsch!

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)



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Hab noch ein paar Bilder von der Platine.


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Und wer es noch ein bischen genauer sehen möchte, hier ist das 
Eingefummel von dem 15k Widerstand und dem 10nF Kondensator an die 
Eingänge PIN 14 und 15 von OP1. Die Leiterbahnunterbrechung hierzu ist 
jedoch schlecht zu erkennen.

Beitrag "Re: Zeigt her eure Kunstwerke (2)"



Bernd_Stein

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