Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik schneller Lichtsensor mit Led ?


von chris_ (Gast)


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Hallo Zusammen,

im Moment versuche ich mich gerade an der Datenübertragung mittels 
Licht.
Mit einem SFH300 erreiche ich ca. 10kHz:
Beitrag "massive led debugging"

Es gibt die Möglichkeit, normale LEDs als Lichtsensor zu verwenden:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Lichtsensor_/_Helligkeitssensor

Bisweilen lassen sich Transistoren als Fotodioden Verstärker einsetzen:

http://www.rn-wissen.de/index.php/Fotodiode

Da ich ein Freund minimalistischer Schaltungen bin, stellt sich bei mir 
die Frage, welche Geschwindigkeit wohl mit einer LED und einem 
Transistor als Verstärker erreicht werden könnten.

Kann jemand von euch abschätzen, wie schnell man damit werden könnte?

von 6A66 (Gast)


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chris_ schrieb:
> Mit einem SFH300 erreiche ich ca. 10kHz:
> Beitrag "massive led debugging"

Kein Wunder, tr und th = 10us

Da gibt es schnelle Fotodioden, die solltest Du verwenden. LEDs gehen 
auch, aber warum so kompliziert wenn's ne vernünftige Fotogiode auch und 
deutlich besser tut.

rgds

von 6A66 (Gast)


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chris_ schrieb:
> Da ich ein Freund minimalistischer Schaltungen bin, stellt sich bei mir
> die Frage, welche Geschwindigkeit wohl mit einer LED und einem

2us th und tl machen wir.

rgds

von Detlev S. (drahtbruecke)


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Was genau ist das Ziel?
Eine LED umschaltbar als Sender/Empfängerund ein Transistor als 
Verstärker dahinter?

Hmm, was du vor hast nennt sich im Amateurfunk "BK-Verkehr": Hören 
zwischen den Morsezeichen.
Da du jedesmal auch parasitäre Kapazitäten mit umschalten und (ent)laden 
musst glaube ich nicht daß du über eine Umschaltfrequenz von einigen zig 
kHz hinaus kommst. Wieviel Daten du so übertragen kannst? Kommt drauf an 
wie deine Kommunikation funktioniert. Wenn du Duplex brauchst, also 
gleichzeitg beide Richtungen dann ist das schon ein Flaschhals. Wenn 
aber über längere Zeit (Sekunden) immer nur einer hört und der andere 
sendet dann sollte das überhaupt keine Bremse sein. Der Transistor 
könnte die Reichweite erhöhen.


Ansonsten: PCs, Handys & Co verwenden TFDS4500 IR-Module. Baudrate: bis 
115200 Baud.
Gemäß IR-Spec Reichweite max 1 Meter. Wer unbedingt blind werden möchte 
verwendet höhere Sendeleistungen. Google mal nach Dschen Reinecke und 
Infrarot. Seine Seite hat Infos zu den Dingern.

von chris_ (Gast)


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>2us th und tl machen wir.

Das klingt interessant. Mich würde interessieren, was Ihr für eine 
Anwendung dafür habt. Ist die Schaltung für die LED aufwendig?

>Eine LED umschaltbar als Sender/Empfängerund ein Transistor als
>Verstärker dahinter?

Der ursprüngliche Gedanke, der mich zu diesem Miniprojekt getrieben hat, 
ist, dass die meisten Embedded-Schaltungen eine Debug LED haben. Diese 
ist meistens fest verdrahtet, so vorgegeben und die Schaltung damit 
nicht veränderbar.

Was man optimieren kann ist die Empfängerseite und die Belastung der 
Rechenzeit für die Abarbeitung des Protokolls.

Eine Open Source Software, die das Protokoll implementiert hätte 
bestimmt vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.

von 12V DC (Gast)


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Das Problem bei den Transistoren ist, dass die zu langsm schalten und er 
irgendwann gesättigt wird(googlets mal). Das selbe Problem wird man auch 
haben, wenn man eine Fotodiode mit nem Transistor verstärken will. Ich 
würde bei hohen Frequenzen auf eine Fotodiode mit dahinter geschaltetem 
Transimpedanzverstärker(OPA) ausweichen (klar Aufwand is hoch, aber 
sollte laut dem Artikel "Lichtsensor" hier im Wiki funktionieren. Ich 
probiers auch grad).

von chris_ (Gast)


Angehängte Dateien:

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>Das Problem bei den Transistoren ist, dass die zu langsm schalten und er
>irgendwann gesättigt wird

Schade, schade, ich habe wenig OPs hier. Deshalb wäre es mit Transistor 
nicht schlecht.

> Ich probiers auch grad).

Hört sich gut an. Im Anhang habe ich mal ein Bild von meinem 
Versuchsaufbau.
Der Attiny13 oben auf der Erdnussdose ist der Sender. Der Arduino Uno 
unten der Empfänger.

4800 Baud klappt schon mal sehr gut. Hier die Software:
http://www.hobby-roboter.de/forum/viewtopic.php?f=4&t=146

von dolf (Gast)


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chris_ schrieb:
> im Moment versuche ich mich gerade an der Datenübertragung mittels
> Licht.

vorschlag.
http://www.discovercircuits.com/DJ-Circuits/20mrvr2.htm

von 6A66 (Gast)


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chris_ schrieb:
>>2us th und tl machen wir.
>
> Das klingt interessant. Mich würde interessieren, was Ihr für eine
> Anwendung dafür habt. Ist die Schaltung für die LED aufwendig?

6A66 schrieb:
> Da gibt es schnelle Fotodioden, die solltest Du verwenden. LEDs gehen
> auch, aber warum so kompliziert wenn's ne vernünftige Fotogiode auch und
> deutlich besser tut.

Sorry dass ich mich da im Zusammenhang nicht richtig ausgedrückt habe.
Mit einer Fotodiode (und entsprechnder Vestärkung/Transistoren) und 
einer LED als Sender schaffen wir die 2us th und 2us tl.
Mit einern LED als Empfänger und Transistorverstärker halte ich das für 
nicht machbar.

rgds

von 6A66 (Gast)


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12V DC schrieb:
> Das Problem bei den Transistoren ist, dass die zu langsm schalten und er
> irgendwann gesättigt wird(googlets mal). Das selbe Problem wird man auch
> haben, wenn man eine Fotodiode mit nem Transistor verstärken will.

Geht wunderbar.

rgds

von Lagi (Gast)


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LEDs sind zwar prinzipiell geeignet, aber nicht sehr lichtempfindlich, 
gegenüber Photodioden. D.h. man hat immer einen 
Geschwindigkeitsnachteil.

von chris_ (Gast)


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>>Das selbe Problem wird man auch
>> haben, wenn man eine Fotodiode mit nem Transistor verstärken will.

>Geht wunderbar.

Das hängt wahrscheinlich von der Transistorschaltung ab.

> http://www.discovercircuits.com/DJ-Circuits/20mrvr2.htm

Wenn ich die Schaltung richtig verstehe, wird eine Konstantstromquelle 
und eine Konstantspannungsquelle verwendet. Kleinste Änderungen des 
Fotostroms werden über die Spule gefiltert an den FET-Verstärker 
ausgekoppelt.

Wären BC238 und ein BF245 dafür auch geeignet?

von 6A66 (Gast)


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chris_ schrieb:
> Das hängt wahrscheinlich von der Transistorschaltung ab.

Korrekt. Mach Dir einen mehrstufigen Verstärker und hänge die Fotodiode 
AC- gekoppelt an die erste Stufe. Einfache Transistoren reichen. Mehr 
muss nicht sein. Damit solltest Du leicht die LED-Blitze empfangen 
können. Reichweite sollte auch nicht zu groß werden (10..20cm geschätzt) 
sonst brauchst Du Optiken.

rgds

von dolf (Gast)


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chris_ schrieb:
> Wären BC238 und ein BF245 dafür auch geeignet?

da würd bis 10mhz was rauscharmes wie den 2sc2240 nehmen.
der bf245b sollte funzen.

von Ulrich (Gast)


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Die Schaltung hier
http://www.discovercircuits.com/DJ-Circuits/20mrvr2.htm
ist zwar schnell, aber bei kleinen Strömen (<0.1 mA)  nicht rauscharm - 
auch wenn man noch so gute Transistoren nimmt.

von ArnoR (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Die Schaltung hier
> http://www.discovercircuits.com/DJ-Circuits/20mrvr2.htm
> ist zwar schnell, aber bei kleinen Strömen (<0.1 mA)  nicht rauscharm -
> auch wenn man noch so gute Transistoren nimmt.

Würdest du die Behauptung auch mal begründen?

von ArnoR (Gast)


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Meinst du den Schrotrauschanteil der 5mA im Verhältnis zum Detektorstrom 
oder siehst du da noch was anderes?

von ich (Gast)


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dolf schrieb:
> da würd bis 10mhz was rauscharmes wie den 2sc2240 nehmen.

Das ist ein Schaltvorgang aller 100s, da braucht man nichts rauscharmes 
:-)

P.S.: Ich weiß schon, daß du "Megahertz" gemeint hast, aber geschrieben 
hast du "Millihertz". Unterschied: Faktor 1 Milliarde!

Gruß ;-)

von Ulrich (Gast)


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Das Schrotrauschen vom 5 mA Strom durch den Knoten am Detektor ist das 
prinzipielle Problem.

Ein anderer Punkt ist das da noch ein Widerstand oder eine Drossel an 
der Vorspannung für die Photodiode fehlt - so werden Störungen von der 
Versorgung direkt über die Detektorkapazität eingekoppelt. Da ist zwar 
ein Kondensator, aber ohne Trennung von der Versorgung bringt das noch 
nicht viel. Ein Ähnliches Problem ist dann noch mal am Ausgang der 1. 
Verstärkungstufe - auch da ist das Signal auf die 5 V bezogen - die FET 
Stufe verstärkt danach aber auf GND bezogen.

Die Vorspannung ist mit 2,5 V auch noch relativ klein für einen 
schnellen Empfänger. Für die meisten Dioden wäre mehr Vorspannung 
besser.

von ArnoR (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Das Schrotrauschen vom 5 mA Strom durch den Knoten am Detektor ist das
> prinzipielle Problem.

Ja, das sehe ich auch so. Aber den Ic kann man ja kleiner einstellen, 
wenn man nicht so extrem viel Fremdlicht hat.

> Ein anderer Punkt ist das da noch ein Widerstand oder eine Drossel an
> der Vorspannung für die Photodiode fehlt - so werden Störungen von der
> Versorgung direkt über die Detektorkapazität eingekoppelt. Da ist zwar
> ein Kondensator, aber ohne Trennung von der Versorgung bringt das noch
> nicht viel.

Ja, nur ist das kein Rauschproblem der Schaltung, sondern ein Problem 
der Betriebsspannungsunterdrückung.

> Ein Ähnliches Problem ist dann noch mal am Ausgang der 1.
> Verstärkungstufe - auch da ist das Signal auf die 5 V bezogen - die FET
> Stufe verstärkt danach aber auf GND bezogen.

Auch das nur ein Problem der Betriebsspannungsunterdrückung. Das könnte 
man leicht durch einen P-Kanal-Fet oder einen pnp-Transistor beseitigen.

Wie man sieht, meist nur halbgares Zeug im Inet.

von chris_ (Gast)


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Welche Geschwindigkeit könnte man mit einfachen Darlington-Schaltungen 
erreichen?

1.http://home.arcor.de/tom.20/Lichtsensor.htm
2.http://de.f-alpha.net/elektronik/grundschaltungen/darlington-schaltung/weiter-gehts/experiment-14-led-als-lichtsensor.html

Ich nehme an, Nr1. ist etwas schneller.

von Detlev S. (drahtbruecke)


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chris_ schrieb:
> Welche Geschwindigkeit könnte man mit einfachen Darlington-Schaltungen
> erreichen?
>
> 1.http://home.arcor.de/tom.20/Lichtsensor.htm
> 
2.http://de.f-alpha.net/elektronik/grundschaltungen/darlington-schaltung/weiter-gehts/experiment-14-led-als-lichtsensor.html
>
> Ich nehme an, Nr1. ist etwas schneller.

Nr1 entspricht einer Kollektorschaltung,
Nr2 entspricht einer Emitterschaltung.
Die Grenzfrequenz dürfte bei Nr1 höher sein.

von Ulrich (Gast)


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Da hier wohl keine wirklich hohen Frequenzen gefragt sind, sollte ein 
klassischer Transimpedanzverstärker ausreichen. Entweder mit einem OP, 
oder auch diskret mit Transistoren/FETs aufgebaut. Für hohe 
Geschwindigkeit muss halt ggf. der Widerstand in der Rückkopplung 
kleiner gewählt werden und dann noch einmal danach verstärkt werden. 
Auch hilft es wenn die Fotodiode genügend Vorspannung bekommt.

von chris_ (Gast)


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Was ist denn von diesem Verstärker zu halten:
http://www.google.com/patents/EP0664604B1?cl=de
( Patente laufen nach 20 Jahren ab )

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