Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik HeNe Laser Supply


von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Hallo allerseits,

auf der Suche nach einer Versorgungsschaltung für meine kürzlich 
erstandene HeNe-Laserröhre bin ich über die Schaltung auf Seite 13/14 in 
der AN49 http://cds.linear.com/docs/en/application-note/an49.pdf von 
Linear Technology gestolpert. Die schaut für mich nicht schlecht aus, 
vor allem weil ich einen (hoffentlich passenden) Übertrager sowie den 
LT1170 sowieso rumliegen habe. Einen Versuch ist es wert...

Ein paar Sachen sind mir aber unklar:

a) die beiden Transistoren sind "ZTX-849", sie scheinen nicht wirklich 
gebräuchlich zu sein. Meine Suche nach Ersatz- oder äquivalenten Typen 
war nicht sonderlich erfolgreich... Kann mir da wer was empfehlen?

b) bei den Dioden der Spannungskaskade steht lapidar dabei "HV-Diodes". 
Wie High ist HV zu verstehen? Vielleicht sogar mit einer konkreten 
Typ-Empfehlung?

Danke!

von dolf (Gast)


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http://www.pvshomepage.de/Laser/Plan12V.htm

ist für die 2mw laserröhre von elv.
der übertrager ist allerdings der knackpunkt.
über die daten schwieg elv sich leider aus.
gurgel mal nach elv lps12 da gibt´s auch den fachbeitrag von elv.
hab noch zwei elv laserröhren im schrank.
eventuell kann man die ja mal in betrieb nehmen.

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Die Appnote von LT ist wirklich sehr schön - das bringt mich auf die 
Idee: Vielleicht lässt sich ja ein CCFL-Netzteil, leicht modifiziert, 
dazu missbrauchen?!

Wie dolf schon sagte, es gibt viele Möglichkeiten die Spannungen/Stöme 
die ein HeNe-Laser benötigt mit einfachen Mitteln zu erzeugen, 
Knackpunkt ist der Trafo selbst.
Am einfachsten zu besorgen ist wohl ein Zeilentrafo - so ein Ding aus 
den Röhrenfernsehapparaten. Da ist ein Einweggleichrichter schon 
integriert - ich habe in Netz schon Aufbauten gesehen die einen 
HeNe-Laser mit einem solchen Trafo betreiben, schau mal hier:
http://forum.mosfetkiller.de/viewtopic.php?f=35&t=19914&view=previous

Hier ist auch der Schaltplan mit bei:
http://www.andreas-kilchenmann.ag.vu/hene.html

Und nie den Serienwiderstand vor der HeNe-Röhre vergessen! Manchmal ist 
er schon in irgendeiner Form an der Röhre befestigt, in einem 
Kunststoffrohr oder eingeschrumpft, ganz selten sogar in einem Glasrohr 
dass mit dem Glaskörper des Lasers verscholzen ist, allerdings nicht 
evakuiert ist.
Er muss jedenfalls da sein und den Strom auf durch die Röhre begrenzen, 
er verheizt so einige Watt Leistung, also bitte auch daran denken! Am 
besten mehrere Widerstände in Reihenschaltung, so benötigt man auch 
keine besonderen Hochspannungswiderstände.

Noch etwas: auf die korrekte Polung achten! Bei den HeNe-Lasern hat die 
Kathode eine wesentlich größere Fläche als die Anode - meist sehr 
einfach an dem wirklich sehr großen Blechzylinder zu erkennen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Die ELV-Schaltung gefällt mir rein gefühlsmäßig nicht so gut wie die von 
LT. Aber auch hier sind HV-Dioden drinnen (BY509) die soweit ich sehe 
nciht mehr erhältlich sind. Generell scheinen HV-Dioden eher selten 
geworden zu sein.

Aber ich hätte ein interessante Quelle entdeckt: 
http://highvoltageshop.at/shop/category_11/Halbleiter.html

50 Dioden um 5€ ist ja echt schon ein Schnäppchen. Zufälligerweise ist 
der Shop auch noch in Graz (ich wohne ein paar km außerhalb).

Übertrager hab ich den hier rumliegen: 
https://at.rs-online.com/web/p/transformatoren-fur-schaltnetzteile/4185559

Ob der passt wird sich zeigen, einen versuch ist es wert.

Jetzt bräuchte ich nur noch eine Auskunft die Transistoren ZTX-849 
betreffend...

von hinz (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Übertrager hab ich den hier rumliegen:
> https://at.rs-online.com/web/p/transformatoren-fur-schaltnetzteile/4185559

Damit kommst du niemals auf die nötige Zündspannung, und selbst für die 
Betriebsspannung wirds kaum reichen. Hast du denn kein Datenblatt zu 
deiner Röhre?

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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hinz schrieb:

> Damit kommst du niemals auf die nötige Zündspannung, und selbst für die
> Betriebsspannung wirds kaum reichen.
Was führt dich zu dieser Ansicht?

lass dich nciht täuschen: Der Übertrager ist als Transformator mit einem 
Sinus-Oszillator geschaltet (keine Ahnung wie man diese Art Oszillator 
nennt), welcher aber vom LT1170 per Step-Up schon mit entsprechend hoher 
Spannung versorgt wird (zumindest versteh ich das so)

> Hast du denn kein Datenblatt zu deiner Röhre?
Noch nicht wirklich :-(

von Harald W. (wilhelms)


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Michael Reinelt schrieb:

> Generell scheinen HV-Dioden eher selten geworden zu sein.

Ja seit man auch die Bildröhren eleminiert hat, gibt es wohl
keinerlei Hochspannung im Privatbereich mehr.
Gruss
Harald

von hinz (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> hinz schrieb:
>
>> Damit kommst du niemals auf die nötige Zündspannung, und selbst für die
>> Betriebsspannung wirds kaum reichen.
> Was führt dich zu dieser Ansicht?

Die Isolation ist nicht ausreichend, und du müsstest die 
Betriebsfrequenz deutlich erhöhen damit er nicht in Sättigung geht. 
Dazu kommt noch, dass es ein Speichertrafo ist, mit Luftspalt.


> lass dich nciht täuschen:

Ich weiß was ein Royer-Converter ist.


>> Hast du denn kein Datenblatt zu deiner Röhre?
> Noch nicht wirklich :-(

Und auch kein Lineal?

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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hinz schrieb:

> Die Isolation ist nicht ausreichend,
Da könntest du recht haben, aber nach den sehr dürftigen Angaben im 
"Datenblatt" (da steht nämlich fast gar nix drinnen) wiess ich es 
wahrscheinlich erst nachdem ich es ausprobiert habe.

> und du müsstest die
> Betriebsfrequenz deutlich erhöhen damit er nicht in Sättigung geht.
Mit Betriebsfrequenz meinst du jetzt aber nicht die Schaltfrequenz des 
LT1170 (100kHz) sondern die Resonanzfrequenz des Royer-Oszillators?

Sättigung dürfte nicht das Problem sein: ich hab die "eigentliche" 
Sekundärwicklung (die in meiner Schaltung ja primär wäre) mal mit einem 
Nachbau von Elm Chans "L Power Checker" vermessen, er sättigt bei 30-40 
A

> Dazu kommt noch, dass es ein Speichertrafo ist, mit Luftspalt.
Ja. ist das ein Problem? (ich kenn mich mit Royer-Convertern nicht 
wirklich aus...)

Anyway, gehen wir mal davon aus, der Übertrager wäre nicht geeignet. 
hast du eine bessere Idee?

> Ich weiß was ein Royer-Converter ist.
Danke, das war das Wort das mit entfallen war.

>>> Hast du denn kein Datenblatt zu deiner Röhre?
>> Noch nicht wirklich :-(
>
> Und auch kein Lineal?
Doch.

Abgesehen davon dass ich das Gefühl habe, du lässt dir deine Weisheit 
gerne aus der Nase ziehen: was mach ich nun mit dem Lineal?

von Christoph Z. (rayelec)


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> Ja seit man auch die Bildröhren eleminiert hat, gibt es wohl
> keinerlei Hochspannung im Privatbereich mehr.

Doch! In den Hochspannungsgeneratoren jedes Laserdruckers oder 
Kopierers!

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Falls du das mit "Lineal" meinst...

von hinz (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Falls du das mit "Lineal" meinst...

Das meinte ich. Du hast da ein 2mW Rohr, Betriebsspannung 1700-1800V bei 
5-6mA.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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hinz schrieb:
> Das meinte ich. Du hast da ein 2mW Rohr, Betriebsspannung 1700-1800V bei
> 5-6mA.

Cool, woher weisst du das? Erfahrung? Gefühl?

Google gibt zur Typenbezeichnung leider wenig bis gar nix her.

Auf 2mW hätt ich getippt, Brennspannung hätt ich gefühlsmäßig niedriger 
vermutet (aber ich hab da null ahnung)

Kann das Rohr deiner Meinung nach was?

Wie hoch würdest du die Zündspannung ansetzen?

2mW ist ja jetzt nicht so viel, oder? Risiko meine Hütte abzufackeln, 
meine Katze versehentlich umzubringen und das Augenlicht meiner Familie 
zu nehmen, überschaubar?

Und, last but not least: wie würdest du das Teil zum leben erwecken? 
(ich will damit keine tresore aufschweissen, sondern nur ab und zu 
leuchten lassen und mich daran freuen)

: Bearbeitet durch User
von Sean G. (atmega318)


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Ich kann nur zu letzerem was sagen: Um die 2mw musst du dir wirklich 0 
Sorgen machen.

von dolf (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Und, last but not least: wie würdest du das Teil zum leben erwecken?
> (ich will damit keine tresore aufschweissen, sondern nur ab und zu
> leuchten lassen und mich daran freuen)

ne schaltung bauen die so um die 5ma und 1200v liefert.
zum zünden ist ein 10kv impuls notwendig.
von elv gibt es auch ne schaltung die mit 1n4007 dioden und n sack 
kondensatoren und widerständen arbeitet.
knackpunkt ist der trafo.
600v/25ma.
den kann man sich aber beim elektromaschinenbauer seines vertrauens 
wickeln lassen.

http://www.pvshomepage.de/Laser/Plan230V.htm

von Sascha W. (arno_nyhm)


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...hast Du Dir meinen Beitrag sowie die Links in ihm weiter oben 
angeschaut?!
Am einfachsten erreichst Du dein Ziel sicherlich mit irgend einem 
Zeilentrafo.

Hier noch weiterer Input:
http://www.repairfaq.org/sam/laserhps.htm

Mit 2mW Ausgangsleistung musst Du dir keine Sorgen machen, dass 
irgendetwas im Strahlverlauf zu brennen anfängt - für die Augen kann 
eine kurzzeite Exposition jedoch schon unschön ausgehen, also auf jeden 
Fall aufpassen und auf gar keinen Fall absichtlich in den Strahl 
schauen. Das gilt natürlich auch für die Augen von Tieren.
Die Hochspannung selbst ist allerdings die größere Gefahr.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Dass der Trafo / Übertrager der Knackpunkt ist, hab ich schon 
festgestellt :-( Die ELV-Schaltung ist mir dann doch wieder zu simpel, 
eine Stromregelung wäre schon nett... und eine 12V-Versorgung...

Zeilentrafo hab ich auch schon überlegt... ich hätte halt gerne 
komponenten verbaut, die man im Fall der Fälle auch wieder besorgen 
kann, und zeilentrafos dürften ja mittlerweile auch am Aussterben sein.

Serienwiderstand sollte mit der Stromregelung nicht mehr ganz so wichtig 
sein (ist aber in der LT-Schaltung auch mit drinnen)

von Burner (Gast)


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Ich habe auch noch so einen ELV HeNe Laser.

Das war damals ein Bausatz und die Elektronik war zum selberbestücken.
Da ich mich an die Aufbauanleitung gehalten habe und die Pampe dabei war 
habe ich die Elektronik sauber mit dem Gies-harz eingegossen.
Hmm blöd ;)

Das Teil funktioniert aber immer noch,

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Der/die Serienwiderstände sind immer noch nötig, auch wenn das Netzteil 
den Strom regelt - hat es nur das Plasma am Ausgang, wird die Regelung 
arge Probleme bekommen. Natürlich kann der Widerstandswert geringer 
ausfallen, dass man nicht so viel Leistung verbrät.

Ich würde übrigens immer noch zu einem Zeilentrafo raten, auch wenn ich 
Deine Bedenken bezüglich der Ersatzteilsicherheit beherzige:

Die Schaltung benötigt keinen bestimmten Zeilentrafo, irgend einer 
tut's! Auch wenn Röhrenfernsehre eine aussterbende Art sind gibt es noch 
genug Lagerhäuser voll mit Ersatzteilen, dass Du sicher auch in 20 
Jahren noch irgendwelche NOS-Zeilentrafos bei eBay zu kaufen bekommst.

Selbst wenn nicht - dann musst Du in der Situation eben in den sauren 
Apfel beißen und Dir den passenden Trafo selbst wickeln.
Die Trafos/Übertrager sind bei solchen Projekten immer die heiklen 
Bauteile, da sehr speziell - irgend einen Trafo brauchst Du, und ob es 
den dann in xx-Jahren noch gibt ist sehr fraglich, da stehen die Chancen 
mit TV-Zeilentrafos wohl gar noch am besten.

Des weiteren betreibst Du so einen Zeilentrafo weit unterhalb der 
Ausgangsspannung für die er ausgelegt ist - zumeist sterben die 
neureren, vergossenen Typen durch einen Schaden der Isolation, was bei 
der niedrigeren Ausgangsspannung sehr unwahrscheinlich ist, also wird er 
eher ein langes und glückliches Leben haben.

Alternativen? Naja... Laserkopierer-Netzteile wurden schon erwähnt. 
Darin verbaut sind quasi Mini-Zeilentrafos mit entsprechender 
Ansteuerung. Wieviel Du davon weiterverwenden kannst ist fraglich - 
bleibt also auch nur wieder der Trafo. Ein sehr spezieller Trafo, der 
sich bestimmt nicht so einfach wiederbeschaffen lässt.
Oder ebene Experimente mit größeren CCFL-'Invertern' aus 
LCD-Fernsehmonitoren vom Schrott, z.B.! Die dürften auch locker in den 
brauchbaren Bereich was Leistung als auch Spannung angeht kommen um für 
Deinen HeNe-Laser tauglich zu sein.

Die beste Idee wäre wohl... ein passendes HeNe-Laser-Netzteil zu 
besorgen!
Preislich wird es auf das selbe hinauslaufen wie alle Bauteile und 
Kleinkram für deinen Selbstbau.
Ebenfalls dafür spricht, dass dein Laser ja schon über einen 
Alden-Steckverbinder verfügt - die meisten Netzteile besitzen an den 
Ausgangsleitungen direkt das passende Gegenstück, so musst Du dich auch 
nicht mit der Hochspannungsverkabelung auseinandersetzen - was auch 
Pfusch vermeidet: Kabel für die hier auftretenden Spannungen ist nicht 
soo einfach verfügbar, in den wenigsten Fällen ist es einfach 
griffbereit - also wird irgend eine andere Leitung benutzt, usw...

Schau doch einfach mal 1-2 monate was bei eBay so durchläuft, einzelne, 
kleine Netzteile für HeNe-Laser - die dürften kaum etwas kosten.
Zweite möglichkeit: laserfreak.net - dort im Forum mal kurz vorstellen 
(wichtig!!) und nett in die Runde fragen, ob nicht jemand ein kleines 
Netzteil für den Laser zu verkaufen hat. Einige der Freaks haben 
kistenweise HeNe-Laser und passendes Zubehör im Keller ;)

von Harald W. (wilhelms)


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Sascha W. schrieb:

> Einige der Freaks haben kistenweise HeNe-Laser
> und passendes Zubehör im Keller ;)

Ja, normalerweise nimmt heutzutage wohl kein Mensch mehr HeNe-Laser
mehr, seitdem es leistungsgleiche Dioden gibt. Die brauchen zwar
auch ein spezielles Netzteil, das ist aber deutlich einfacher und
ungefährlicher im Aufbau.
Gruss
Harald

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Sascha W. schrieb:
> laserfreak.net

Danke, das hab ich jetzt mal gemacht!

von dolf (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ja, normalerweise nimmt heutzutage wohl kein Mensch mehr HeNe-Laser
> mehr, seitdem es leistungsgleiche Dioden gibt.

hab gelesen das die koherenzlänge bei he-ne lasern deutlich größer ist 
als bei diodenlasern.
bei anwendungen wo man ne große koherenzlänge braucht sind diodenlaser 
weniger geeignet.
natürlich sind diodenlaser besser schon wegen der baugröße und dem 
energieverbrauch.
der elv hr-ne laser verheizte satte 10w für nur 2mw ausgangsleistung.
und diodenlaser lassen sich leicht modulieren.
das ging schon mitte der 90er sogar beim amateur.
gab mal ne schaltung vom funkamateur da konnte die laserdiode mit 5mhz 
moduliert werden.

ach ja hat einer noch das komplette datenblatt der elv laserröhre.
mfg

von dolf (Gast)


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Burner schrieb:
> Hmm blöd ;)

nö richtig.
bei den hohen spannungen ist das notwendig.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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nach monaten hole ich meinen eigenen thread wieder aus der Versenkung, 
weil ich wieder mal über meine Laserröhre gestolpert bin...

Was ich in der Zwischenzeit geschafft habe, ist den Übertrager aus der 
oben verlinkten AN von LT zumidnest zu identifizieren bzw. ein 
Datenblatt zu erhalten (siehe 
Beitrag "Wickelsinn in Schaltung erraten" )

jetzt weiss ich wenigstens mit Sicherheit dass mein 
Schaltnetzteil-Übertrager komplett ungeeignet ist: der von LT verwendete 
(uralte und nicht mehr erhältliche) ist ein "CCFL transformer" mit 20 
Watt und 2000V Spannungsfestigkeit.

Da ich immer noch (verbissen) die Schaltung nachbauen will, bin ich 
jetzt eben auf der Suche nach so einem Übertrager. Den Rest (auch 
HV-Dioden und -Kondensatoren) hab ich schon organisieren können.

Frage:

- hat jemand eine Idee wo man (also normalsterblicher Hobby-Bastler) 
einen CCFL-Transformer kriegt?

- was recht gut erhältlich ist sind fertige CCFL-Inverter (auch in etwas 
größer). Dort ist auf jeden Fall so ein Übertrager dabei. Leider ist da 
praktisch nie ein Schaltbild dabei, sodaß man vor dem kauf prüfen könnte 
ob auch die nötigen Wicklungen für einen Royer enthalten sind. Glaubts 
ihr, so ein Übertrager könnte funktionieren?

ich brauche nach neuesten Erkenntnissen einen Brennstrom von 3.5mA, 
1200-1500V Brennspannung, aber vermutlich 7kV Zündspannung. Da die 
Schaltung mit einer Spannungsverdreifachung arbeitet, sollte die 
Brennspannung kein großes Problem darstellen, die Zündspannung macht mir 
etwas Sorgen... 7kV / 3 sind 2300V, die meisten dieser Übertrager gehen 
so bis 1500 oder 1600 V. Dafür brauch ich die Zündspannung ja nur für 
einen ganz kurzen moment....

Übrigens ist mir klar dass ich die Röhre nicht direkt am CCFL-inverter 
betrieben kann...


lg Michi

von Falk B. (falk)


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@ Michael Reinelt (fisa)

>- hat jemand eine Idee wo man (also normalsterblicher Hobby-Bastler)
>einen CCFL-Transformer kriegt?

Aus einem kaputten Laptop. Kann man auch auf Ebay kaufen.

>- was recht gut erhältlich ist sind fertige CCFL-Inverter (auch in etwas
>größer). Dort ist auf jeden Fall so ein Übertrager dabei. Leider ist da
>praktisch nie ein Schaltbild dabei, sodaß man vor dem kauf prüfen könnte
>ob auch die nötigen Wicklungen für einen Royer enthalten sind. Glaubts
>ihr, so ein Übertrager könnte funktionieren?

Ja.

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:

>>- hat jemand eine Idee wo man (also normalsterblicher Hobby-Bastler)
>>einen CCFL-Transformer kriegt?
>
> Aus einem kaputten Laptop.

Auch für 20W?

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Auch für 20W?

Das sind auch meine Bedenken. 20W werd ich wohl nicht brauchen, 6W 
sollten reichen, mit etwas Reserve...

von Sean G. (atmega318)


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Nimm als Inverter nicht die PC Dinger, die haben einige hässliche 
Probleme. Die hier:
http://m.ebay.com/itm/281075051991
hingegen sind genial. Extrem robust, und funkionieren von etwa 6-18V mit 
proportionaler Ausgangsspannung! Zudem sind sie vergossen! Das macht sie 
sehr spannungsfest.

von Falk B. (falk)


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Naja, der Klassiker für so ein Netzteil ist der klassische Zeilentrafo, 
da hier sowieso Gleichspannung gebraucht wird nimmt man gleich einen 
Diodensplittrafo. Alles drin, alles dran! Und 20W bringt der auch.

http://www.pollin.de/shop/dt/NTk5NjkzOTk-/HiFi_Car_HiFi_Video_TV/TV/Ersatzteile/Zeilentrafo_RFT_UeHA108.html

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:

> Naja, der Klassiker für so ein Netzteil ist der klassische Zeilentrafo,

Ich weiss nicht. Diese Laserröhren haben nach meiner Erinnerung
eine Brennspannung von einigen hundert Volt und eine Zündspannung
von einigen Tausend Volt. Das weicht doch vom Typischen Betrieb
eines Zeilentrafos ziemlich stark ab. Vielleicht findet man ja
hier was über die Konstruktion eines passenden Netzteils:
http://www.repairfaq.org/sam/lasersam.htm
Gruss
Harald

von Adolf S. (juppe)


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Michael Reinelt schrieb:
> auf der Suche nach einer Versorgungsschaltung

Guck mal bei Spectra-Physics.
http://www.spectra-physics.com/

von Falk B. (falk)


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@Harald Wilhelms (wilhelms)

>Ich weiss nicht. Diese Laserröhren haben nach meiner Erinnerung
>eine Brennspannung von einigen hundert Volt und eine Zündspannung
>von einigen Tausend Volt. Das weicht doch vom Typischen Betrieb
>eines Zeilentrafos ziemlich stark ab.

Jain, geht aber wunderbar! Die nichtgezündete Röhre ist extrem 
hochohmig. Der Zeilentrafo als Sperrwandler läuft mit der Spannung ratz, 
fatz bis zu Zündspannung hoch und danach liefert er die normale 
Brennspannung (+ Spannungsabfall für den Vorwiderstand)

>http://www.repairfaq.org/sam/lasersam.htm

Eben DORT findet man den Zeilentrafo. So wie ich auch dort vor gut 15 
Jahren ;-)
So eine Kiste liegt bei mir noch im Schrank. Sieht grausam aufgebaut 
aus, funktioniert aber! Willst'e mal sehn?

von Falk B. (falk)


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@ Adolf Schläger (juppe)

>Guck mal bei Spectra-Physics.
>http://www.spectra-physics.com/

Wollen wir wetten, dass er das nicht mal ansatzweise bezahlen KANN und 
WILL?!?

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:

> Eben DORT findet man den Zeilentrafo. So wie ich auch dort vor gut 15
> Jahren ;-)

Nun gut, Trafo ist Trafo und niedrigere Spannung geht immer noch eher
als höhere Spannung. Strom kann der Zeilentrafo wohl auch genug liefern.
Gruss
Harald

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Falk Brunner schrieb:
> So eine Kiste liegt bei mir noch im Schrank. Sieht grausam aufgebaut
> aus, funktioniert aber! Willst'e mal sehn?

Cool! Was du alles in deinen Schränken hast :-)

Danke für den Hinweis mit dem Zeilentrafo, das werd ich mal verfolgen!

von Harald W. (wilhelms)


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Michael Reinelt schrieb:

> Cool! Was du alles in deinen Schränken hast :-)

Genau! Andere haben da nur eine "Kiste". :-)

von Chris _. (chris_x)


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Sofern kein Zeilentrafo bereit steht, reicht ein einfacher Sperrwandler, 
gebaut aus einem Netztrafo mit 2 Sekundärwicklungen (eine Wicklung dient 
als Rückkopplung für die Basis des Schalttransistors, eine Wicklung als 
Arbeitswicklung). Selbstverständlich muss dann die Kaskade an der 
Sekundärspule größer ausfallen, um auf die ~10kV Zündspannung zu kommen. 
Allerdings lassen sich handelsübliche und daher billige Komponenten 
verwenden. Eine Widerstandskette am Ausgang sorgt am Ende dafür, dass 
nach dem Zünden nicht mehr Strom durch das Laserrohr gejagt wird, als es 
verträgt. Google spuckt in diese Richtung viele Schaltungsvorschläge 
aus.
Wenns nicht "quick and dirty" sein soll, wird sich sicher ein 
Diodensplittrafo organisieren lassen und da wäre dann der folgende 
Aufbau von Interesse: http://www.andreas-kilchenmann.wg.am/hene.html

: Bearbeitet durch User
von Steffen (Gast)


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Mahlzeit, also ich hab noch n ELV 2mW Laser rumstehen, auch die passende 
Anleitung für das Netzteil. (Schaltplan, Beschreibung, Platine) Weiß nur 
nicht ob ich hier n Scan dranhängen darf.

von Harald W. (wilhelms)


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Steffen schrieb:

> Weiß nur nicht ob ich hier n Scan dranhängen darf.

Das ist grenzwertig. Schützenswert aus der Sicht von ELV ist aber
nur die Zeichnung und nicht die Schaltung selbst. Wenn sie also
eher einfach ist, mal sie auf einem Stück Papier einfach ab und
scanne sie dann ein.
Gruss
Harald

von Steffen (Gast)


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ne abmalen wird zu viel...

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Steffen schrieb:
> ne abmalen wird zu viel...

Sollte auch nicht notwendig sein, alle Unterlagen gibts hier:

http://www.laserfreak.net/forum/viewtopic.php?f=140&t=45351

Bitte beachten: <Zitat>Die Genehmigung der ELV Elektronik AG, die 
Unterlagen zu veröffentlichen, bezieht sich explizit und ausschließlich 
auf laserfreak.net! Ein Kopieren (auch in Auszügen) in andere Foren 
o.ä., wird hiermit ausdrücklich untersagt.</Zitat>

von Steffen (Gast)


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Ich habe hier Teile aus einer ELV Zeitung um 1989 genau kann ich das 
nicht sagen welches Heft. Ich glaub das war mal ein Sonderheft, da ist 
alles zu dem 2mW Laser drin. Jedenfalls ist die Schaltung mit einem 
SG3525 aufgebaut die mit 25kHz arbeitet. Die Zündspannung ist 10kV, die 
Arbeitsspannung um 1200V.

von eProfi (Gast)


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>Naja, der Klassiker für so ein Netzteil ist der klassische
> Zeilentrafo, da hier sowieso Gleichspannung gebraucht wird nimmt
> man gleich einen Diodensplittrafo. Alles drin, alles dran!
> Und 20W bringt der auch.

> http://www.pollin.de/shop/dt/NTk5NjkzOTk-/HiFi_Car...

Falk bist Du Dir sicher, dass das kein AC-Trafo ist?
Auf Pollins Beschreibungen kann man sich nicht recht verlassen...

von Falk B. (falk)


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@ eProfi (Gast)

>> http://www.pollin.de/shop/dt/NTk5NjkzOTk-/HiFi_Car...

>Falk bist Du Dir sicher, dass das kein AC-Trafo ist?

Nein, ich bin nicht sicher. Dem Aussehen nach ist es eher ein AC-Trafo.

>Auf Pollins Beschreibungen kann man sich nicht recht verlassen...

Eben :-0

: Bearbeitet durch User
von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Falk Brunner schrieb:
> @ eProfi (Gast)
>
>>> http://www.pollin.de/shop/dt/NTk5NjkzOTk-/HiFi_Car...
>
>>Falk bist Du Dir sicher, dass das kein AC-Trafo ist?
>
> Nein, ich bin nicht sicher. Dem Aussehen nach ist es eher ein AC-Trafo.

Na sehr super :-(

Rein vom angucken her: als ich meinen  letzten Zeilentrafo ausgelötet 
habe, wir ich 14, und das ist jetzt <pieps:zensiert> Jahre her, aber die 
hatten alle einen extra HV-Ausgang (eigentlich sogar eine extra 
HV-Wicklung auf dem eigenen HV-Schenkel). Die erkenn ich hier gar nicht. 
Kann es sein dass die HV-Wicklung als Lötstift rausgeführt ist? Kann ich 
mir fast nicht vorstellen....

AC-Trafo wäre aber gar nicht das Problem, nachdem ich gerade 20kV-Dioden 
erstanden habe...

von Harald W. (wilhelms)


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eProfi schrieb:

>> http://www.pollin.de/shop/dt/NTk5NjkzOTk-/HiFi_Car...
>
> Falk bist Du Dir sicher, dass das kein AC-Trafo ist?

In einem anderen Thread sucht doch einer gerade eine AC-Trafo...

von G. H. (schufti)


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hier ein Plan von einem uralten aber effektiven Design ...
Der verwendete ZT ist auch bloß ein AC Typ mit Lötfahne auf der Seite 
...
Ev. läßt sich daran ja auch eine Kaskade BG1895 o.ä. verwenden?
Mit dem Trimmer läßt sich der Brenntrom der Röhre einstellen.
Die 2x47k/2W sind der Lastwiderstand, der ev. schon in der 
Röhrenverdrahtung eingebaut ist.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Was lange währt... ziemlich genau ein Jahr nach meinem ursprünglichen 
Beitrag ist das Ding fertig!

Schaltung so wie ursprünglich geplant: Royer-Converter, getaktet von 
einem LT1170 (zur Stromregelung), Übertrager aus einem stärkeren 
CCFL-Inverter ausgebaut.

Die Laserröhre ist inzwischen eine andere, die originale hat aus 
irgendeinem Grund den Geist aufgegeben (siehe 
Beitrag "HeNe-laserröhre: plötzlich kein Strahlaustritt mehr?"). Die jetzige Röhre ist die 
wohlbekannte "ELV"-Röhre, allerdings hab ich das Alu-Rohr aufgeschnitten 
und die Röhre freigelegt. Die Kontaktierung gestaltete sich etwas 
knifflig...

So nebenbei habe ich auch noch etwas Plexiglas-bearbeitung geübt, schaut 
wie ich finde ganz brauchbar aus.

"Abfallprodukt" war ein selbstgebauter (und sehr praktischer) 1000:1 
Hochspannungstastkopf (Danke, Falk!)

Falls jemand fragt wozu das Ding nun gut ist: zu nix, es ist einfach nur 
schön.

von Falk B. (falk)


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Schick!

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