Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PWM-Rückleuchten: Frequenzen und Tastverhältnisse


von Marcus (Gast)


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Kann jemand was zu den typischerweise verwendeten PWM-Frequenzen und 
Tastverhältnissen bei LED-Rückleuchten im KFZ-Bereich sagen?

Beim Volvo V70 wird mir von dem Flackern so unwohl, dass ich alles daran 
setze, dort hinter wegzukommen. Bei VW (Passat und Golf) finde ich es 
zwar immer noch äußerst irritierend, aber deutlicher erträglicher. Bei 
anderen (nicht bei allen) Herstellern sieht man es dagegen kaum 
flackern.


Hat jemand ein paar typische Werte, je nach Hersteller?

Was sagt eigentlich das KBA dazu, das ja sonst äußerst streng in 
Beleuchtungsthemen ist?

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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Marcus schrieb:

> Was sagt eigentlich das KBA dazu, das ja sonst äußerst streng in
> Beleuchtungsthemen ist?

Ich bin gespannt, was Deine Anfrage beim KBA dazu ergibt.

Gruß,
Micha

von MaWin (Gast)


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Marcus schrieb:
> Hat jemand ein paar typische Werte, je nach Hersteller?

Die besonders nervigen BMW 7er Rückleuchten hatten 100Hz.

Dabei hat man sich nur eine winzige Spule gespart (bei solchen 
Protzkarren muss man als Hersteller ja auch jeden cent einsparen, vor 
allem wenn die Opfer bloss die anderen Verkehrsteilnehmer sind), die den 
Strom glättet.

von deathfun (Gast)


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Hallo Marcus,

da gabs schon einmal einen Thread zu. Eventuell findest du dort etwas:

Beitrag "Wieso werden LED-Rücklichter mit PWM betrieben?"



Gruß
deathfun

von Thomas (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die besonders nervigen BMW 7er Rückleuchten hatten 100Hz.
>
> Dabei hat man sich nur eine winzige Spule gespart

Also bei 100Hz kommt man nicht mit einer "winzigen" Spule aus.
Vielleicht haben sie es aus Gewichtsgründen eingespart :P

von Soul E. (Gast)


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Die PWM-Frequenz sollte >200 Hz sein, sonst sieht man komische 
Stroboskop-Effekte bei Bewegung. Ältere Fahrzeuge hatten 50 - 100 Hz, 
aus den Fehlern hat man gelernt.

Die Ansteuerung im BCM hinten erfolgt über integrierte Highside-Treiber 
(VN5E050 etc). Mit Spulen hat das nichts zu tun.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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soul eye schrieb:
> Die PWM-Frequenz sollte >200 Hz sein, sonst sieht man komische
> Stroboskop-Effekte bei Bewegung.

Die sieht man auch noch bei 1kHz, wenn der "Vorbeirauschfaktor" groß 
genug ist. Ich halte nichts von PWM in Rückleuchten. Das geht anders 
besser. Zum Beispiel, indem man die Anzahl/Art der LED-Kristalle 
umschaltet. Oder halt mit nachträglichem L/C-Glied, wenn´s unbedingt 
getaktet sein muss.

von Pink S. (pinkshell)


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Knut Ballhause schrieb:
> die Anzahl/Art der LED-Kristalle
> umschaltet

Es geht glaube ich nicht darum, zwischen Standlicht und Bremslicht 
umzuschalten, sondern eine Regelung zu realisieren zum Ausgleich von 
z.B.
- schwankender Versorgungsspannung
- anderen Einflüssen (Temperatur, Alterung,...)

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Und man kann dem LED-Funzelchen dieses schlagartige Aufleuchten
austreiben. Ergibt dann den gleichen Eindruck wie den einer
Glühbirne.

von Conny G. (conny_g)


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Joachim Drechsel schrieb:
> Und man kann dem LED-Funzelchen dieses schlagartige Aufleuchten
> austreiben. Ergibt dann den gleichen Eindruck wie den einer
> Glühbirne.

Das harte Aufleuchten und Ausgehen finde ich auch unangenehm.

von Udo S. (urschmitt)


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soul eye schrieb:
> Mit Spulen hat das nichts zu tun.

Das hat alles mit Spulen zu tun. Wenn man da einen geschalteten 
Stromregler daraus macht, dann hat man keine gepulste Helligkeit mehr, 
egal ob mit 50 100 oder 200 Hz oder dann besser 50kHz. Nur braucht man 
dazu eine zusätzliche Induktivität und ne Diode.
Aber die 70ct muss man bei einem 50000 Euro Auto natürlich sparen. Die 
Entscheideridioten sind ja nie hinter ihren eigenen Autos hergefahren. 
Zumindest nicht bis eine ganze Anzahl in Serie verkauft waren.

von ich (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Joachim Drechsel schrieb:
>> Und man kann dem LED-Funzelchen dieses schlagartige Aufleuchten
>> austreiben. Ergibt dann den gleichen Eindruck wie den einer
>> Glühbirne.
>
> Das harte Aufleuchten und Ausgehen finde ich auch unangenehm.

Wird aber blöderweise von den Befürwortern als Vorteil bzw. 
Sicherheitsaspekt angepriesen, weil ja der Hinterherfahrende eine 
Millisekunde früher das Bremslicht sieht und schneller reagieren kann. 
Mir persönlich ist es auch unangenehm...

von Conny G. (conny_g)


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Man muss ja auch fairerweise zugeben, dass bei Blinker und Bremslicht 
der Sicherheitsaspekt Vorrang vor dem Komfort hat.
Und so wie Kontrast besser ist um etwas zu sehen, erkennen, 
differenzieren ist "hartes" Blinken besser für das Erkennen.
Denn was einen stört, weil es aufdringlich ist, entgeht einem weniger 
leicht als eine Funsel, die langsam aufdimmt.
Übersehen kann man LED-Bremslichter jedenfalls nicht.

: Bearbeitet durch User
von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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ich schrieb:
> Wird aber blöderweise von den Befürwortern als Vorteil bzw.
> Sicherheitsaspekt angepriesen, weil ja der Hinterherfahrende eine
> Millisekunde früher das Bremslicht sieht und schneller reagieren kann.
> Mir persönlich ist es auch unangenehm...

Weil "sie" da wieder einen Cent sparen können.

Ich meine eine Aufblendzeit von ca 0,1 sec.

: Bearbeitet durch User
von K. H. (hegy)


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Udo Schmitt schrieb:
> Aber die 70ct muss man bei einem 50000 Euro Auto natürlich sparen.

Es geht nicht um das Verhältnis Neuwagenpreis und Einzelkomponente, 
sondern hochgerechnet auf die Stückzahlen. Wenn 200.000 Steuergeräte pro 
Jahr ohne diese Spule ausgestattet werden, spart man schonmal 
140.000€/a. Oder man kann eben den Endkundenpreis senken. Der Preiskampf 
ist in der Branche mehr als knallhart. Wenn es eben geht, spart man auch 
jeden SMD-Widerstand für 0,5 Ct. So ist das in der Brnache.

von Marcus (Gast)


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deathfun schrieb:
> Hallo Marcus,
>
> da gabs schon einmal einen Thread zu. Eventuell findest du dort etwas:
>
> Beitrag "Wieso werden LED-Rücklichter mit PWM betrieben?"

Den Beitrag kenne ich, aber konkret Werte waren dort nicht zu lesen, 
sondern nur die Sachen, die leider auch hier jetzt wieder auftauchen, 
ohne zur ursprünglichen Frage zu passen, wie z.B. "Spule sparen" und 
"Blinker faden".

Ich würde immer noch gerne typische Tastverhältnisse und Frequenzen 
erfahren, am liebsten nach Hersteller, und nach welchen Vorgaben (z.B. 
KBA) diese ausgelegt und zugelassen werden.

von D'oh!!! (Gast)


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Marcus schrieb:
> aber konkret Werte waren dort nicht zu lesen,

Weil die meisten hier nur herumlabern, aber nicht wirklich was 
sinnvolles beizutragen haben. Dazu müsste man die Leuchten entweder 
ausmessen oder sogar auseinander nehmen. Dann sieht man auch was 
wirklich drin ist. Funktionierende Leuchten kosten aber nun mal Geld, 
schlaue Sprüche gibt es dafür hier umsonst. Und die sind sprichwörtlich 
umsonst.

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