Forum: HF, Funk und Felder Oszillation mit 2 Transistoren (Funktion?)


von MicO (Gast)


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Hallo,

auf Wikipedia gibts diese schöne Schaltung:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/43/Moderner_Oszillator_M.GIF

Sie Funktioniert auch. Allerdings finde ich leider keine näheren 
Informationen dazu, wie diese Schaltung im Detail funktioniert.
Mag mir jemand erklären, warum ich hier eine Oszillation bekomme?

Meine zweite Frage ist etwas allgemeiner:
Ich empfange mit einem Handscanner, eingestellt
auf die Frequenz dieses Oszis ein Signal:

Wieso wird hier überhaupt ein Feld erzeugt, welches
ich noch in paar Meter Entfernung empfangen kann?

Was ich empfange ist ein durchgehender etwas verzerrter Ton.
Woher kommt diese "modulation"?

Würde mich sehr freuen, wenn mir das jemand etwas erklären könnte.

Grüße

von ArnoR (Gast)


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MicO schrieb:
> Mag mir jemand erklären, warum ich hier eine Oszillation bekomme?

Der rechte Transistor arbeitet in Basisschaltung als Verstärker mit dem 
Schwingkreis als Last in der Kollektorleitung. Der linke Transistor 
arbeitet als Emitterfolger und an seiner Basis liegt das Ausgangssignal 
des linken Transistors (über die 100p). Dies impedanzwandelt er 
(Spannungsverstärkung=1, Stromverstärkung=B) und speist es in den 
Eingang (Emitter) des rechten Transistors ein. Dadurch kommt die nötige 
Rückkopplung zustande. Dort, wo die Impedanz des Schwingkreises so ist, 
dass die Schwingbedingung erfüllt ist, schwingt die Sache.

von ArnoR (Gast)


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ArnoR schrieb:
> liegt das Ausgangssignal des linken Transistors

natürlich das des rechten Transistors

von Patrick C. (pcrom)


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Vielleich ist es einfacher zuerst diese funktionalitaet zu durchgrunden 
:
http://electrosome.com/astable-multivibrator-transistors/
Dann siehst du wahrscheinlich auch wie deine schaltung funktioniert.

von ArnoR (Gast)


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Patrick C. schrieb:
> Vielleich ist es einfacher zuerst diese funktionalitaet zu durchgrunden
> :
> http://electrosome.com/astable-multivibrator-transistors/
> Dann siehst du wahrscheinlich auch wie deine schaltung funktioniert.

Wohl kaum, denn die Funktion dieses AMV hat überhaupt nichts mit der 
Funktion der oben verlinkten Schaltung zu tun. Es schadet es zwar nicht, 
zu verstehen wie der funktioniert, nur hilft das beim Sinusoszillator 
oben nicht wirklich.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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MicO schrieb:
> Mag mir jemand erklären, warum ich hier eine Oszillation bekomme?

Eine andere Interpretation der Schaltung, ohne jedoch im Widerspruch zu 
ArnoRs Erklärung zu stehen, ist die, dass die beiden Transistoren einen 
Differenzverstärker bilden, ähnlich wie die Eingangsstufe eines 
Operationsverstärkers. Gleichspannungsmäßig kann es hierbei aber zu 
einer sehr starken Verstimmung der Symmetrie durch abweichende 
Teilerverhältnisse 100k/(100k+330k) und Eigenschaften der Transistoren 
kommen.

Bei schwingendem Oszillator wird das Ausgangssignal durch den linken 
100pF-Kondensator mit leichter Phasenverschiebung wieder auf den 
nicht-invertierenden Eingang des Differenzverstärkers zurückgekoppelt.

Das Anschwingen erfolgt mutmaßlich durch frequenzselektives Verstärken 
des Eigenrauschens der Bauteile und ggf. extern eingekoppelte 
Störsignale.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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MicO schrieb:
> […] Meine zweite Frage ist etwas allgemeiner:
> Ich empfange mit einem Handscanner, eingestellt
> auf die Frequenz dieses Oszis ein Signal:
>
> Wieso wird hier überhaupt ein Feld erzeugt, welches
> ich noch in paar Meter Entfernung empfangen kann?
Kann man kompliziert mit Maxwellschen Formeln erklären oder sich 
vereinfachend vor Augen führen: Energietransport nicht im Metall, 
sondern im Feld um den Leiter. Da du sicher ein paar Drähte benutzt 
hast, wirkt jeder davon mehr oder weniger gut als Antenne. Grundsätzlich 
bezeichnet man das als Störstrahlung und der Schaltungsentwurf sowie das 
Gehäuse sollten diese auf ein Minimum reduzieren. Wirklich spannend 
werden die Oberwellen und deren Energiespektrum.

>
> Was ich empfange ist ein durchgehender etwas verzerrter Ton.
> Woher kommt diese "modulation"?
Signalverzerrungen haben mannigfaltige Ursachen, die Spanne reicht von 
schaltungsbedingten Nichtlinearitäten (Kennlinien und Arbeitspunkte der 
Halbleiterbauteile, Zerrung oder Stauchung in/ um den Nulldurchgang) bis 
hin zu Überlastungen (Begrenzung von Signalspitzen).

Was mich wiederum (rhethorisch) fragen lässt: Wenn der Empfänger eine 
De-Modulation vornimmt, d.h. die Trägerwelle (=vermeintliche 
Grundschwingung deines Oszillators) entfernt, warum bleibt der konstante 
Ton? (Ist das deine Modulationsfrage?)

Nachtrag: Das Bild wird im Wikipedia-Artikel zum Oszillator benutzt: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Oszillatorschaltung#Oszillatorschaltungen_mit_Differenzverst.C3.A4rkern 
Da steht auch etwas über die Differenzverstärker-Grundlage wie Andreas 
mutmaßte.

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> dass die beiden Transistoren einen Differenzverstärker bilden

Kann man so sehen, nur hilft das wirklich beim Verständnis? Eine 
"Differenzverstärkung" tritt hier zwar auf, aber das eine 
"Differenzeingangssignal" (am rechten Transistor) ist eigentlich keins. 
Die Schaltung schwingt auch mit beliebig großem Kondensator am 
Basisteiler des rechten Transistors. Die sehr kleine Kapazität führt zur 
Verschiebung des Basispotentials mit dem Signal und vergrößert dadurch 
dynamisch die Aussteuerbarkeit der Stufe.

von MicO (Gast)


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Ich hab die AMV Schaltung verstanden. Aber im Vergleich zum Oszi war 
diese auch sehr einfach. Es ist mir zwar noch immer schleierhaft, warum 
das schwingt... aber das liegt nun eher an den Begrifflichkeiten.

von ArnoR (Gast)


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MicO schrieb:
> Es ist mir zwar noch immer schleierhaft, warum
> das schwingt...

Das Entscheidende bei jedem Oszillator ist, dass es einen 
frequenzselektiven, verstärkenden Rückkoppelkreis gibt, in dem das 
(Ausgangs-) Signal mit der richtigen Phase (0°) und der richtigen 
Amplitude (Verstärkung minimal >1 nach Abzug der Dämpfungen) wieder auf 
den Eingang zurückgeführt wird. Dadurch wird erreicht, dass sich selbst 
die kleinsten Signale (Rauschen o.ä.) mit der Zeit immer weiter 
verstärken und so eine selbständige Schwingung auftritt.

Den Rückkoppelkreis hatte ich oben beschrieben. Die Verstärkung wird mit 
dem rechten Transistor gemacht, der linke sorgt nur für das 
störungsfreie Schließen der Rückkoppelschleife. Die Phasendrehung ist in 
der Schaltung automatisch überall ~0°.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Die Verstärkung wird mit dem rechten Transistor gemacht, der linke
> sorgt nur für das störungsfreie Schließen der Rückkoppelschleife.

Der Linke macht die Stromverstärkung, der Rechte die 
Spannungsverstärkung.
Der Linke hat eine ser hohe Eingangsimpedanz, der Recht eine hohe 
Ausgangsimpedanz, wodurch der Schwingkreis kaum belastet wird. Daraus 
resultierend haben die Harmonischen einen Anteil von <1% im 
Gesamtsignal.

von ArnoR (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
>> Die Verstärkung wird mit dem rechten Transistor gemacht, der linke
>> sorgt nur für das störungsfreie Schließen der Rückkoppelschleife.
>
> Der Linke macht die Stromverstärkung, der Rechte die
> Spannungsverstärkung.

Ich hatte das auch im Sinne von Spannungsverstärkung für den rechten 
Transistor gemeint. Das der linke die Stromverstärkung macht, schrob ich 
ja oben schon:

ArnoR schrieb:
> (Spannungsverstärkung=1, Stromverstärkung=B)

von B e r n d W. (smiley46)


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> Das der linke die Stromverstärkung macht, schrob ich ja oben schon:

Den Beitrag hatte ich übersehen.

> Spannungsverstärkung=1

Durch die symetrische Beschaltung befinden sich beide Transistoren im 
selben Arbeitspunkt. Der dynamische Innenwiderstand an den beiden 
Emittern ist gleich groß, wodurch die Spannungsverstärkung ~0,5 betragen 
sollte.
(immer IMO)

von Wilhelm F. (Gast)


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Der Oszillator gefällt mir auf den ersten Blick, und sagt mir, etwas mit 
zwei Transistoren müßte doch besser sein als einer mit nur einem 
Transistor.

Ich sollte ihn mal in LTspice eingeben, ist ja nicht so viel.

Colpitts ist ja ein bewährter Oszillator mit nur einem Transistor. Was 
ist an diesem schlechter? Oberwellen? OK, es ist ein Eintakter. Weiß 
jemand was genaueres?

Den Colpitts hatte ich jedenfalls schon mal in Präzisionsmessungen. 
Oberwellen spielten dort keine Rolle, nur die exakte Frequenz.

Dann sägte ich mal einen Fertigoszillator auf. Der hat drei 
Transistoren. Die Kondensatoren konnte ich nicht ermitteln, weil die 
Schaltung keine richtigen Bauteile hat, und wenn, diese feste kleben. 
Einstellige pF-Werte wohl. Widerstände sind da nur mit einer Art 
Kohlenstoff als Leiterbahn aufgetragen, aufgesprüht, eine Art 
Klebemasse. Die Widerstände waren sehr präzise, hatten ganze runde 
Tausenderwerte, wahrscheinlich lasergetrimmt. Den habe ich auch noch in 
einer LTspice-Simulation, die ich aber vermutlich wegen der fehlenden 
genauen C-Werte nie zufriedenstellend simuliert bekam. Die Transistoren 
sind auch nicht bekannt und unbeschriftet, dort nahm ich als Ersatz 
BC547.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Wilhelm

> Ich sollte ihn mal in LTspice eingeben

Den hab ich schon, stell ihn heute abend rein.

Gruß, Bernd

von Wilhelm F. (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Hallo Wilhelm
>
>> Ich sollte ihn mal in LTspice eingeben
>
> Den hab ich schon, stell ihn heute abend rein.
>
> Gruß, Bernd

Danke. Ich werde auch unter den Ersten sein, der es runter lädt. ;-)

Bei Colpitts bekam ich immer Oberwellen, und nie einen absolut sauberen 
Sinus, die Wellen sehen immer ein klein wenig verbogen nach einer Seite 
geneigt aus. Also das würde man sehen, wenn man sie in einem Graphen 
über einen sauberen Sinus legt. Aber eine genaue Frequenz aus einem L 
und C macht er schon. Zumindest so gut, daß man in einer Meßschaltung 
Abweichungen von L und C genau ermitteln kann, bzw. ihn sehr gut 
besonders als L-Meter benutzen kann.

von Helmut L. (helmi1)


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Wilhelm F. schrieb:
> Colpitts ist ja ein bewährter Oszillator mit nur einem Transistor. Was
> ist an diesem schlechter? Oberwellen? OK, es ist ein Eintakter. Weiß
> jemand was genaueres?

Beim Colpitts hast du schon eine kapazitive Vorlast durch den 
Spannungsteiler. Das mindert den Abstimmbereich durch die 
Kapazitaetsdiode.

Da bekommt man beim Hartley einen grosseren Abstimmbereich. Allerdings 
braucht der eine Spule mit Anzapfung.

Bei dem 2 Transistoroszillator hast du im Prinzip beides. Eine Spule 
ohne Anzapfung ohne keine Vorlast durch einen kapazitiven 
Spannungsteiler.

von Wilhelm F. (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Da bekommt man beim Hartley einen grosseren Abstimmbereich. Allerdings
> braucht der eine Spule mit Anzapfung.

Es kommt wohl auf den Verwendungszweck an. Ich hatte mal mit Spulen zu 
tun, wo eine metallische Bedämpfung meßtechnisch per µC erfaßt wird, nix 
mit Funk. Wobei NE-Metalle wie Alu am besten dämpfen.

Ich kann jetzt nicht aus persönlichen Gründen genau was über die 
Anwendung sagen, aber man stelle sich vor, man müsse an einem Fließband 
Metall detektieren, mit der Metallart und Abstand und 
Fließbandgeschwindigkeit ein Vorbeilauf-Profil ermitteln.

Ja, im Prinzip ähneln sich Colpitts und Hartley. Der eine hat einen 
kapazitiven Spannungsteiler, der andere einen induktiven. Für den 
Bastler ist daher ein Colpitts einfacher, weil man da nur zwei 
Kondensatoren braucht, bei Hartley aber eine Spule mit Anzapfung.

Wenn man als Spule nur einen Drahtwickel hat, wie im HF-Bereich, dort 
läßt sich die abgegriffene Windung manchmal noch einfach mit dem 
Lötkolben um 1 links oder rechts versetzen.

Als Jugendlicher (ca. 1976) hatte ich mal einen FM-Sender, der richtig 
auf dem UKW-Band bei 100MHz sendete. Aber nur 100m weit. Ich glaube, der 
hatte auch Hartley, große versilberte Luftspule mit Anzapfung. Die 
Schaltung habe ich leider nicht mehr. Also so ein Spielzeug, kein Quarz 
drinne.

Amtron hieß die Marke, kleiner Bausatzhersteller für Dinge im 
bezahlbaren Bereich von jugendlichen Bastlern, was im Bereich 20-30DM. 
Hat mir damals gefallen.

von Helmut L. (helmi1)


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Wilhelm F. schrieb:
> Als Jugendlicher (ca. 1976) hatte ich mal einen FM-Sender, der richtig
> auf dem UKW-Band bei 100MHz sendete.

Wilhelm, ich glaube wir haben alle mal so angefangen. Ich hatte mal eine 
MW Sender gebaut, Reichweite rund 1km. Und immer ein Blick zum Fenster 
raus.

Heute wissen wir ja wie man sowas besser bauen kann.

von Wilhelm F. (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Wilhelm, ich glaube wir haben alle mal so angefangen. Ich hatte mal eine
> MW Sender gebaut, Reichweite rund 1km. Und immer ein Blick zum Fenster
> raus.

Funk ist etwas, was bei mir immer etwas zu kurz kam. Aber ich sehe immer 
die vielen Stufen in Sendern und Empfängern, und an der Hochschule sah, 
daß das teilweise nicht nur schaltungstechnisch ist, mehr richtig 
mathematisch.

Könntest du mir empfehlen, mal als Mitglied in den DARC einzutreten? Im 
Augenblick habe ich ja sonst nichts gescheites zu tun.

von Helmut L. (helmi1)


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Wilhelm F. schrieb:
> Könntest du mir empfehlen, mal als Mitglied in den DARC einzutreten?

Wilhelm, ich bastele zwar hin und wieder mit Funk rum aber eigentlich 
illegal. Funkamateur bin ich keiner, deshalb kann ich dazu so nichts 
sagen.
Wenn ich Sender baue da nur mit einigen mW. Da liegt der Reiz mit 
wenigen mW möglichst weit zu kommen. Zur Zeit bastele ich da an einer 
kleinen Platine mit Controller drauf für PSK31 dekodierung.

von Wilhelm F. (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Könntest du mir empfehlen, mal als Mitglied in den DARC einzutreten?
>
> Wilhelm, ich bastele zwar hin und wieder mit Funk rum aber eigentlich
> illegal. Funkamateur bin ich keiner, deshalb kann ich dazu so nichts
> sagen.

OK, war ja auch nur mal eine Frage am Rande. Mit HF testete ich 
allenfalls mal Quarze und nur bis unter 20MHz, sonst weiter nichts.

Wahrscheinlich müßte ich es mit dem DARC einfach mal probieren gehen. 
Und schauen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hier ist die versprochene Simulation

von Matthias Kattelmann (Gast)


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Wie ist diese Erklärung?

Die beiden Transistoren bilden einen 2 stufigen Verstärker mit 
Emitterfolger und  Basisschaltung. Beide Transistoren bilden zusammen 
einen nicht-invertierenden Verstärker.
Wenn man sich nun den 100pf Kondensator wegdenkt, um den Verstärker 
aufzutrennen, geschieht nichts, klar. Es gibt einen mittleren Strom.

Schaltet man einen Widerstand statt den Kondensator hinein, sollte die 
Spannung am Schwingkreis (als Lastwiderstand) nach + oder - kippen. Man 
merke sich, die Schaltung will dann unbedingt aus dem mittleren Strom 
heraus.
Eine feinste Spannungs- oder Stromschwankung oder Rauschen bestimmt die 
Richtung.

Nun kommt der 100pF Kondensator statt des gedachten Widerstandes hinein. 
Damit ist ein bleibendes "gekippt sein" nicht mehr möglich. Ein 
Gleichzustand ist gegengekoppelt.
Die Schaltung hat dann aber immer noch die Eigenschaft aus dem mittlerem 
Strom herauskommen "zu wollen", und das wird nun nur noch bei 
Wechselspannungen wirksam.

Hier sollte dann klar sein, das eine Oszillation entstehen muss, und der 
Schwingkreis dabei nur eine Frequenz erlaubt.

MfG

von Helmut L. (helmi1)


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Matthias Kattelmann schrieb:
> Nun kommt der 100pF Kondensator statt des gedachten Widerstandes hinein.
> Damit ist ein bleibendes "gekippt sein" nicht mehr möglich. Ein
> Gleichzustand ist gegengekoppelt.

Den Kondensator brauchst du nicht, das funktioniert auch ohne.

Minimalster Oszillator.

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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> Den Kondensator brauchst du nicht, das funktioniert auch ohne.

Ja, aber größere Ampliduden, als die BE-Strecke von Q2 zuläßt (0,7V), 
sind nicht möglich.

von Helmut L. (helmi1)


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B e r n d W. schrieb:
> Ja, aber größere Ampliduden, als die BE-Strecke von Q2 zuläßt (0,7V),
> sind nicht möglich.

Wenn man Kapazitätsdioden dran möchte man das auch nicht unbedingt.

von Wilhelm F. (Gast)


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B e r n d W. schrieb:

> Hier ist die versprochene Simulation

Danke. Die Simulation sieht doch schon mal sauber aus, den Sinus wie 
gemalt.

Wo liegen die Schwächen dieser Schaltung, z.B. gegenüber Colpitts oder 
Hartley? OK, er braucht einen Transistor mehr. Hat mal jemand sonst noch 
was bemerkt?

von Mast (Gast)


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Dieser Oszillator mit einem Differenzverstärker wird häufig in 
IC-Oszillatoren verwendet. Zum Beispiel in Superhet-IC's den in billigen 
Weltempfängern verwendet werden.

B.Kainka hat auch diese Oszillatorschaltung in seinem Kurzwellen Audion 
als Entdämpfungsglied auf http://www.b-kainka.de/bastel3.htm verwendet.

Diese Oszillatorschaltung findet man auch auf 
http://www.g3ynh.info/circuits/hi-fi_am.html "TRF Receiver with 
Regeneration".

von Wilhelm F. (Gast)


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Mast schrieb:

> Dieser Oszillator mit einem Differenzverstärker wird häufig in
> IC-Oszillatoren verwendet. Zum Beispiel in Superhet-IC's den in billigen
> Weltempfängern verwendet werden.

Ich habe auch noch eine LTspice-Simulation hier liegen, die 3 
Transistoren hat. Die werde ich auch mal mit dieser hier aus dem Thread 
vergleichen. Der dritte Transistor war dort im Fertigoszillator für 
Mikroprozessoren wohl zur Auskoppelung und Verstärkung, um auch ein 
kräftiges Rechtecksignal zu machen.

von ham (Gast)


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Hallo,

"Könntest du mir empfehlen, mal als Mitglied in den DARC einzutreten?"

wenn du kein Funkamateur bist oder einer werden möchtest - dannn ehr 
nein.

Der DARC ist (sollte sein) in erster Linie eine Interessenvertretung für 
die Funkamateure (siehe z.B. PLC, EMV Richtlinien, neue Afu Bänder 
usw.).

Es gibt auch einige OVs wo viel Technik gemacht wird - aber generell hat 
der DARC nichts mit der Technik am Hut, er entwickelt keine Schaltungen, 
bildet seine Mitglieder technisch nicht weiter usw.

Gute Bücher, Internetseiten oder einzelne Funkamateure bringten 
wesentlich mehr um HF kennen und verstehen zu lehrnen.

Vereinfacht (ohne jede Wertung) ist der DARC der ADAC für die 
Funkamateure (wenn du im Detail verstehen willst wie eine moderne 
Motorsteuerung funktioniert, welche Bussysteme im PKW verwendet werden 
usw. bringt dir der ADAC auch nichts).

ham

von Wilhelm F. (Gast)


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ham schrieb:

> Hallo,
>
> "Könntest du mir empfehlen, mal als Mitglied in den DARC einzutreten?"
>
> wenn du kein Funkamateur bist oder einer werden möchtest - dannn ehr
> nein.
>
> Der DARC ist (sollte sein) in erster Linie eine Interessenvertretung für
> die Funkamateure (siehe z.B. PLC, EMV Richtlinien, neue Afu Bänder
> usw.).

Ja genau. Danke.

Schade, wenn das kein Bastelladen ist, sondern eher ein Papiertiger.

Darüber dachte ich nach, denn ich bin bestimmt nicht der geborene 
Funker. Aber machen die heute nicht auch einiges andere, z.B. 
Steuerungen unabhängig des Funkbereiches? Z.B. Hilfsmittel anderer Art, 
Gerätebedienungshard- und software?

Habe nur mal gehört, daß es auch wieder ein Sprungbrett raus in den 
Beruf als Entwickler werden könnte.

von ham (Gast)


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Hallo nochmal ;-)

es gibt einige hochgradige Spezialisten unter den Funkamateuren die auch 
Mitglied im DARC sind.

Aber dieses Wissen kommt "immer" aus den beruflichen Umfeld des 
jeweiligen Funkamateur.
Das sind dann oft Ingenieure aus dem HF Bereich, öfter auch mal 
Professoren aus Forschung und Lehre.
In den USA (ARRL) gibt es sogar (mindestens) einen der sogar einen 
Nobelpreis hat (der hat für den Amateurfunk ein Verfahren entwickelt 
welches Informationsübertragung "im Rauschen" ermöglicht - dafür hat er 
aber nicht dirkt den Preis erhalten aber die Grundlagen hängen irgendwie 
damit zusammen).
Ich bin selbst Funkamateur, und ganz ehrlich: Mit den technischen Wissen 
was für das bestehen der Amatuerfunkprüfung, auch der "großen" Klasse, 
notwendig ist kann mann nicht wirklich viel reißen, dass sind nur 
erweiterte Grundlagen (HF) die letztendlich absichern sollen das man 
weiß das so manches beachten werden muß wenn mann z.B. einen Sender baut 
und ihn "sauber" betreiben will.

Funkamateur ist nicht gleich Funkamatuer  (egal im DARC oder nicht).

mfg

  ham

von Mast (Gast)


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Auf http://www.radiomuseum.org/forum/dipper_ade.html wird diese 
Oszillatorschaltung beschrieben zum messen der Frequenz eines 
unbekannten Schwingkreises. Und auf 
http://www.theradioboard.com/rb/viewtopic.php?f=4&t=4298 "AC linked 
differential pair regenerative receiver" gibt es mehr Information über 
den Differenz-Verstärker Oszillator.

von Mast (Gast)


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Verfolg meines Beitrags:

Auf http://www.vk2zay.net/article/128 "The "Noisy Regen"" wird diese 
Differenz-Oszillator selbst als Audion-Detector verwendet. Diese 
Schaltung wird häufig im Russland verwendet, siehe 
http://zpostbox.ru/universal_detector.html "Universal detector", 
http://www.antentop.org/017html/017_p85.htm "Simple Three Bands 
Regenerative Receiver" und http://www.antentop.org/017html/017_p83.htm 
"Regenerative Receiver BARABASHKA-3"

von B e r n d W. (smiley46)


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Den obigen Oszillator hab ich nochmal mit JFets simuliert (links). Auch 
der schwingt sofort. Dann die Fets ein weiteres mal hin und 
hergeschoben, ohne groß was zu ändern (rechts).

Einfach mal mit der Schaltung des TenTec 1253 vergleichen:
http://dpnwritings.nfshost.com/ej/ten_tec_1253/

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

Das ist doch nichts anderes als ein Emitter-, Sorce-,
Kathodengekoppelter Multivibrator; je nachdem für welches
aktive Element man sich entscheidet.

Ein Franklin-Oszillator ist doch auch nichts anderes, eben
nur Kollektor-, Drain-, bzw. Anodengekoppelt.

Das Ganze mit FETs gibt es hier in Ausführlichkeit
beschrieben:

http://mobiledevdesign.com/site-files/mobiledevdesign.com/files/archive/mobiledevdesign.com/images/archive/0401Koster58.pdf

Das Problem ist der Rückkopplungskondensator:

zu wenig   -> schwingt nicht
zu viel    -> kein Sinus, bzw. Rechteckähnliches

Auf niedrigen Frequenzen ja kein Problem, aber weiter oben...?

Ich habe selbst mal so ein Teil aufgebaut. Frequenz weiß ich
nicht mehr; irgendwo Kurzwelle. Ging prima.
Verlockend ist ja der grosse Abstimmbereich.

73
Wilhelm

von Mast (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Den obigen Oszillator hab ich nochmal mit JFets simuliert (links).
> Auch
> der schwingt sofort. Dann die Fets ein weiteres mal hin und
> hergeschoben, ohne groß was zu ändern (rechts).
>
> Einfach mal mit der Schaltung des TenTec 1253 vergleichen:
> http://dpnwritings.nfshost.com/ej/ten_tec_1253/

Es händelt hier sich um eine Buttler-Schaltung.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Es händelt hier sich um eine Buttler-Schaltung.

Müsste dann nicht der Schwingkreis zwischen die beiden JFets geschaltet 
werden, also z.B. zwischen die beiden Sourcen? Der Schwingkreis geht 
aber außerhalb des rückgekoppelten Kreises gegen GND.

In Wikipedia wird er auch als Differenzverstärker-Oszillator bezeichnet 
(siehe oben). Bisher hab ich jedoch keine Kurzbeschreibung eines Butlers 
in zwei einfachen Sätzen gelesen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Was ist an Oszillatoren mit JFET besser als bei Bipolartransistoren?

JFET waren in Massen in Industrieanwendungen Stückzahlen einfach zu 
teuer. Ein Colpitts mit NPN oder PNP tat es auch.

Es kann sein, daß JFET auch mal billiger wurden. Aber da stellt man 
nicht gleich mit dem Preisverfall sein Design um.

von eProfi (Gast)


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Das ist ja witzig:
Gerade habe ich die Atmel DOC8113.pdf simuliert.
Beitrag "Re: Balun ohne Transformator"

Dort die Empfehlung für den openSoource-Simulator QUCS.
Das zweite Bild auf der Screenshot-Seite 
http://qucs.sourceforge.net/screenshots.html ist mit Peltz-Oszillator 
überschrieben. ?!?
Nie gehört, wollte mir das gleich mal anschauen.
Jetzt stolpere ich über diesen Thread hier.

Sucht man nach Peltz, findet man nur einen Thread:
Beitrag "300kHz… 30MHz Generator"

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ein JFET erzeugt weniger Oberwellen bzw. Intermodulation, aber BJT ist 
stabiler im Arbeitspunkt wenn kein Abgleich erfolgen soll.

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