Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vackar-Oszillator


von Tobias P. (hubertus)


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Hallo Analogtechnik-Freunde,

habe angehängte Schaltung beim Gurgeln gefunden, und nun schnell 
zusammen gelötet. In der Tat funktioniert der Oszi mit nahezu beliebigen 
Teilen aus der Grabbelkiste.
Was mich allerdings wundert:
der FET hat keinerlei Arbeitspunkteinstellung. Wie geht denn das? Normal 
kann man doch Source nicht einfach so direkt mit Masse verbinden. So wie 
ich es bisher kannte, musste man Source über einen Widerstand mit Masse 
verbinden, und das Gate dann auch hochohmig mit Masse verbinden, sodass 
durch den fliessenden Drainstrom Source etwas höher liegt als das Gate 
und dieses somit negativ vorgespannt ist.
Warum muss man das hier nicht?
Und wie kann ich den Oszi dimensionieren, um meine gewünschte Frequenz 
zu erhalten? Im Tietze-Schenk heisst es lediglich, die Dimensionierung 
sei schwierig ;-) aber irgend eine Faustformel wird es doch geben.

Übrigens hat mein Oszi noch das Problem, dass er nach einer gewissen 
Zeit etwas davon läuft und die Amplitude der Sinusschwingug wild zu 
zappeln beginnt. Ob da wohl durch die Erwärmung des FET der (irgendwie 
nicht vorhandene...) Arbeitspunkt irgendwie davon läuft?

Ist das eine "gute" Oszillatorschaltung oder ist das murks? Was müsste 
ich verbessern, damit das noch zuverlässiger läuft und nicht so rum 
zappelt mit der Amplitude?

Und wie würde ich es Schaltungstechnisch hin bekommen, eine 
Ausgangsimpedanz von 50 Ohm zu erzielen?

Ich frage mich wie hoch man mit der Frequenz ungefähr kommen könnte. Im 
Datenblatt des 245er heisst es ja, dass er bis 700 MHz kann. Ob man das 
wohl hin bekommt? Ich möchte mal testen wie viel man raus holen kann :D

Grüsse
Tobias

von ArnoR (Gast)


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Tobias Plüss schrieb:
> Was mich allerdings wundert:
> der FET hat keinerlei Arbeitspunkteinstellung.

Stimmt nicht, der SFET arbeitet einfach mit Ugs=0 und IDss, das ist ein 
ganz normaler AP.

> Im
> Datenblatt des 245er heisst es ja, dass er bis 700 MHz kann. Ob man das
> wohl hin bekommt?

Nein, das ist die Steilheitsgrenzfrequenz, da kann der die Verluste der 
Schaltung nicht mehr ausgleichen.

Hier haben wir gerade über einen schönen Oszillator gesprochen, der geht 
auch mit SFET:

Beitrag "Oszillation mit 2 Transistoren (Funktion?)"

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Tobias Plüss schrieb:
der FET hat keinerlei Arbeitspunkteinstellung. Wie geht denn das? Normal
kann man doch Source nicht einfach so direkt mit Masse verbinden.

Der FET erzeugt sozusagen seine negative Gatespannung selber.
Wenn die Schwingkreisspannung ansteigt, kommt es zu einer Gleichrichtung
an der Gate-Source-Sperrschicht und läd C1 negativ auf und der Strom
über den FET verringert sich. Wenn das zu schnell geschied, kann
der Oszillator aussetzen oder die Amplitude ist instabil.
Dies kann man verhindern wenn man noch einen Widerstand vors Gate
setzt. Diesen Efekt kennt man auch bei Röhrenoszillatoren.
Steuergitter-Kathode hat auch diesen Gleichrichterefekt.

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