Forum: Platinen Lötbarkeit von Flash Gold


von Michael (Gast)


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Hi Leute,

ich habe hier ein paar Platinen von Elecrow (ca. 4 Monate alt) die sich 
kaum löten lassen.

Als Finish hatte ich damals Flash Gold (bleifrei) genommen, jedoch nimmt 
diese Oberfläche kaum Zinn an (fließt z.B. nicht mal um den Draht vom 
Bauteil rum), egal ob bleihaltig oder bleifrei.
Die Platinen hatte ich vor dem Löten gut mit Isopropanol gereinigt. Die 
Oberfläche schaut auch aus wie am ersten Tag aber naja, löten ist 
schwierig.
Selbst wenn ich zusätzliches Flussmittel (flüssig oder Gel) nehme ändert 
sich nichts.
Habe auch schon mit dem Glasfaserpinsel bissl sauber gemacht aber außer 
Kratzern ändert sich nichts.



Was mache ich falsch?


Gruß
Michael

von Michael (Gast)


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Ach ja, auch die Lötpaste im Reflow Ofen verläuft bei diesen Platinen so 
gut wie garnicht.

Bei meinen anderen Platinen mit ENIG oder eben LF-HASL besteht das 
Problem nicht! Hier lässt sich SMD Reflow und THT wunderbar löten.

von Fer T. (fer_t)


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von Falk B. (falk)


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@ Fer T. (fer_t)

>Ist so eine Sache mit vergoldeten Oberflächen:
>https://www.mikrocontroller.net/articles/L%C3%B6te...

Das Internet ist geduldig. Ich bin kein Lötfachmann, aber Massen von 
vergoldeten Boards werden jeden tag industriell gelötet, OHNE dass man 
das Gold vorher entfernt! Die Aussage im Artikel halte ich für Unsinn.

von Bla (Gast)


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Viele Bestücker wollen auch explizit ENIG und nehmen gar kein HASL o.ä.

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Kommt wohl darauf an ob es Reingold ist oder eine Legierung.

Habe jetzt mal neue Stiftleisten aus China ausprobiert, die sind 
vergoldet, und habe mich gewundert dass es schon ein bisschen Aufwand 
braucht um diese einzuloeten.

Frueher gabs ja oft Bauteile mit vergoldeten Anschlussdraehten.

68000 chip im Cerdip- da hatte sich nach 25 Jahren teilweise eine 
violette Oxidierung gebildet. Ob es eine Reingoldauflage ist? Keine 
Ahnung aber kein Problem da was anzuloeten.

von Sean G. (atmega318)


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Bei Elecrow ist es so:
Flash Gold sieht silbern aus, die Oberflähe ist beschissen (teils rauh!) 
Und lässt sich oft schlecht löten.
ENIG dagegen ist golden und super zu löten...
Also einfach nur ENIG oder halt HASL nehmen!

von Jens B. (fernostler)


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Flashgold kann man wunderbar löten. Vielleicht ist die Schicht zu dünn 
und das Nickel drunter fängt schon an zu oxidieren? Wenn's silber 
aussieht dann ist auf jeden Fall sehr sehr wenig Gold drauf.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> Die Aussage im Artikel halte ich für Unsinn.

Ich auch, aber von wem bekommt man eine definitive Aussage?

Wenn man mal von einer Schichtdicke von 1 µm ausgeht (real werden es
eher weniger sein), dann hätte man bei 100 µm Lotbeschichtung gerade
mal 1 % Verunreinigung im Lot.

von Georg (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wenn man mal von einer Schichtdicke von 1 µm ausgeht (real werden es
> eher weniger sein)

Viel weniger - so etwa 0,1 µ.

Georg

von Alex W. (a20q90)


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Wir haben bei uns viele vergoldete Platinen. Chemich Ni/AU sowie 
Steckergold. Keinerlei Lötprobleme! Selbst bei Nickel ist die Lötbarkeit 
super (Gold wird aber bei Referenzmarken im Visionsystem besser erkannt 
;-) )

: Bearbeitet durch User
von Frank M. (frank_m35)


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Ich verstehe nicht was du mit Flash Gold meinst und so wie ich es bisher 
im Interenet gelesen habe gibt es dazu auch keine Eindeutige Definition.

Hier gibt es ein White Paper über Gold Flash:
http://www.dfrsolutions.com/uploads/white-papers/Gold_Flash.pdf
nur so ganz den Unterschied zu den anderen Goldoberflächen
http://www.uyemura.com/library-4.htm
habe ich noch nicht verstanden.

Auf jeden Fall kann es Probleme geben, wenn der Hersteller nicht in der 
Lage ist damit umzugehen:
http://www.pcb007.com/pages/zone.cgi?a=57783


Ansonsten ist ENIG eine perfekte Oberfläche zum Löten. Ich hatte bisher 
noch keine Probleme damit.

von Sean G. (atmega318)


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Das war Elecrow:
Beitrag "Flash Gold - das kann doch so nicht stimmen!"
SIE sagen es sei richtig so (silbrig, fast kein gold enthalten!) Ihr 
ENIG ist hingegen super!

von Soul E. (Gast)


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von Frank M. (frank_m35)


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soul eye schrieb:
> http://www.epectec.com/downloads/surface-finishes.pdf

Darüber bin ich auch gestolpert. Und die ordnen Flash Gold in 'Hard 
Gold' ein, mit Dicken ab 25 micro inch, was absolut nicht mit den 
restlichen Meinungen zu Flash Gold übereinstimmt (siehe das von mir 
verlinkte White Paper und die von Elecrow gelieferte PCB mit Flash 
Gold).

von :-) (Gast)


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Eventuell meinten die Falsch-Gold! Das wäre dann Eisensulfid und ist 
nicht lötbar!

von Sni T. (sniti)


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Leute, bei dem Wikiartikel steht "Stand: 1.April". Das dürfte auch der 
größte Informationsgehalt sein.

Solange ihr beim Löten unter 1000° Grad bleibt, müsst ihr euch keine 
Gedanken über schmelzendes Gold machen ;-)

: Bearbeitet durch User
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