Hallo zusammen, warum findet man die Technik des MPP-Trackens nur bei PV-Wechselrichtern? Wie sieht das bei Windkraftanlagen aus? Warum liest man in dem Zusammenhang nicht auch von dieser Technik? Gerade die kleinen Anlagen, die ins Netz einspeisen, müssen doch in der Frequenz anpassen, also zunächst gleichrichten. Warum findet an der Stelle kein MPPT statt? Geschieht das schon im Generator selbst?! Ich danke Euch für Eure Antworten und hoffe, nicht allzu dumm gefragt zu haben :-) Johannes
Windräder sind komplizierter als Photovoltaik. http://www.kleinwindanlagen.de/Homepage/index.php?option=com_content&view=article&id=119&Itemid=129 Beitrag "Unterschied zwischen Solar und Wind Wechselrichter"
Das sich ein Windgenerator dreht, anders als eine Photovoltaikzelle, kann man da auch Asyncrongeneratoren verbauen. Dann bestimmt das Netz die Drehzahl und nicht der Wind. Je mehr der Wind bläst, desto größer wird der Schlupf und die eingespeiste Energie wird größer. Ist bei Wasserkraftanlagen auch häufig so anzutreffen. Mehr oder weniger ein einfacher Kurzschlussläufer. Wenn man sich mal die üblichen Windräder ansieht, wird man auch feststellen, dass die sich unabhängig vom Wind mit relativ konstanter Drehzahl drehen. Auf alle Fälle gibt es keinen linearen Zusammenhang Drehzahl/Wind. Wichtig ist dabei nur daran zu denken, dass die "Bremse" fehlt wenn das Netz nicht da ist. Sowohl Windkraftanlagen als auch Wasserkraftanlagen würden sich dann durch zu hohe Drehzahlen selbst zerstören. Wenn kein Wind bläst oder das Wasser versiegt, betreibt das Netz den Generator als Motor. Das sollte man dann auch detektieren und den Generator vom Netz trennen. Außer man will seine Nachbarn zum Staunen bringen, weil sich das Windrad bei Windstille noch kräftig dreht. Alles in allem sind die Asynchrongeneratoren noch nicht aus der Mode, vor allem weil hier keine Leistungselektronik nötig ist. Da reichen in der Regel ein paar Schütze zum Steuern.
> Außer man will seine Nachbarn zum Staunen bringen, weil sich > das Windrad bei Windstille noch kräftig dreht. Der staunt noch viel mehr, wenn ihm das Ding plötzlich die Kühe vom Acker bläst. ;) Moderne Windräder sind voll mit Leistungselektronik. Sie haben das Problem, daß der Wind meistens nicht konstant, sondern oft in Böen weht, ein einfacher Generator aber mit einer festen Drehzahl betrieben werden muß. Daher werden drehzahlvariable Generatoren verwendet (z.B. doppelt gespeiste Asychrongeneratoren), die schon lange ohne Getriebe auskommen und direkt auf der Nabe sitzen. Dadurch kann die Trägheit des Rotors auch als Puffer genutzt werden, wenn die erzeugte Kraft aus dem Wind kurzzeitig über der Nennleistung der Anlage liegt. Die überschüssige Kraft beschleunigt den Rotor und die Anlage baut die Drehzahl anschließend bei konstanter Leistung wieder ab wenn die Böe vorbei ist. Außerdem kann die Drehzahl des Rotors den Windverhältnissen angepasst werden. Als Notbremse können alle großen Windräder durch Flügelverstellung abgeschaltet und der Rotor durch eine Bremse festgesetzt werden. Hochdruck-Wasserkraftwerke besitzen idR. genau wie Dampf-Turbogeneratoren Schnellschlußventile, die die Turbine abschalten bevor sie bei plötzlichen Lastausfall überdreht wird. Kleinere Wasserkraftanlagen (z.B. Wasserräder) sind eigentlich eigensicher, weil die Fließgeschwindigkeit oder Antriebsleistung des Wassers nicht ausreicht, um diese Anlagen durch Überdrehzahl zu zerstören. Kleine Anlagen lassen sich auch problemlos mit einer Scheibenbremse auf der Generatorwelle festsetzen, was bei hunderte Megawatt starken Anlagen nicht so einfach möglich ist.
Johannes S. schrieb: > Warum findet an der Stelle kein > MPPT statt? Geschieht das schon im Generator selbst?! Windkraftanlagen gibts in vielen verschiedenen Ausführungen. Da haben sich die Leute schon Gedanken gemacht. Doppelt gespeiste Asynchronmaschinen sind da im Einsatz, Synchrongeneratoren auch. Hier gibts ne Statistik: http://www.vde.com/de/fg/ETG/Arbeitsgebiete/V1/PublishingImages/Windenergie/Generatortyp-l.jpg Die Blätter können bei neueren Anlagen verstellt werden, damit die Anlage optimal arbeitet. Sofern ich mich richtig erinnere kann man bei wenig Wind mit wenig Umdrehungen fahren und lässt dann ab ner bestimmen Windstärke die Drehzahl konstant. Ältere Anlagen arbeiten mit dem Strömungsabriss an den Rotorblättern, was dann effektiv die Drehzahl begrenzt bei zu starken Windstärken.
Ehrlich gesagt nein, das Bild kannte ich nicht. Ich hab nur oft einen leicht gewaltverherrlichenden Humor.
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