Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verstärker - Selbstbau


von Samuel J. (capstrovor)


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Ich möchte gerne Anfangen, Verstärker für Gitarren und Gesang zu bauen.

Zuerst eine SEHR naive Frage (muss aber sein ;) )
Wieso sind diese Schaltungen immer so riesig? Außerdem werden nie OPVs, 
sonder immer JFETs, BJTs oder Röhren verwendet.
Wenn man den Offset des OPVs kompensiert, einen Impedanzwandler 
vorschaltet und es dann mit einem n.I OPV verstärkt müsste das doch 
gehen? Die Frequenzen die da reinkommen sind doch nicht größer als 
15kHz. Mit einem guten OPV müsste dann die Verstärkung in diesem Bereich 
noch konstant sein, oder?

2. Frage:
Ich habe mich etwas umgesehen, und 2 Grundarten von Verstärkern 
gefunden:
Röhrenverstärker und Transistorverstärker.
Welche Vor und Nachteile haben diese Arten?

3. Frage:
Mit was sollte ich Anfangen?
Sollte ich mit einer einfachen EGS beginnen und diese dann ausbauen?

Zu mir:
Ich gehe in die 3. Klasse HTL für Elektronik, habe also schon ein paar 
Kenntnisse in der Elektronik und auch in der Analogtechnik. Mir fehlt 
halt nur die Praxis ;)

mfg Samuel

: Bearbeitet durch User
von Dirk J. (dirk-cebu)


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3. Klasse HTL für Elektronik, nichts gelernt und will einen Verstärker 
bauen. Kauf Dir 'nen Bausatz, da lernst Du genug - wenn er nicht 
funktioniert ;)

von Samuel J. (capstrovor)


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Wenn ich mir einen Bausatz kaufe, muss ich den nur zusammenlöten.
Das bringt mir fürs Verständnis nicht gerade viel.

von Samuel J. (capstrovor)


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> 3. Klasse HTL für Elektronik, nichts gelernt und will einen Verstärker
> bauen.

Außerdem hätte ich gerne Antworten auf meine Fragen und keine unnötigen 
Kommentare.

von dolf (Gast)


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Samuel J. schrieb:
> Ich möchte gerne Anfangen, Verstärker für Gitarren und Gesang zu bauen.

dann lerne die grundlagen.
http://www.hifi-forum.de/viewthread-103-71.html
und mach dir schon mal gedanken über n passendes layout...

von Samuel J. (capstrovor)


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Danke für den Link!

von Psy (Gast)


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Lass Dir von den destruktiven Leuten hier nicht den Elan nehmen
und schau Dich zB auch mal auf
http://www.diyaudio.com/forums/amplifiers/
um.
Speziell auch
Threads about Musical Instrument Amps of all kinds

von Samuel J. (capstrovor)


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> Lass Dir von den destruktiven Leuten hier nicht den Elan nehmen
Mach ich nicht :)

Ok danke, ich schaus mir mal an!

von ArnoR (Gast)


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Samuel J. schrieb:
> Wieso sind diese Schaltungen immer so riesig?

Das verstehe ich auch nicht. Meist ist es überflüssiges Zeug, was Leute 
reinbauen, die keine Ahnung haben und meinen so wirds besser (Überstrom- 
und SOA-Schutz ist damit nicht gemeint).

Dazu gibt es schon etliche Threads.

Beitrag "Re: class ab - verstärker"
Beitrag "Re: Endstufe: Phasengang korrigieren"

> Außerdem werden nie OPVs, sonder immer JFETs, BJTs oder Röhren verwendet.

Sei doch froh, die OPVs machen die Sache nicht besser.

Beitrag "Re: Audioverstärker mit OPVs - was spricht dagegen?"

> Röhrenverstärker und Transistorverstärker.
> Welche Vor und Nachteile haben diese Arten?

Transistor: + Einfacher, billiger Aufbau, gute Daten (Klirr, 
Frequenzgang), einfache Versorgung, direkte Lautsprecherankopplung (kein 
Trafo)

Röhre: + klingt angeblich "wärmer", sieht schick aus
- Ausgangstrafo nötig, höherer Klirr, Versorgung aufwendig (Heizung, 
Betriebsspannungsunterdrückung)

von U. B. (Gast)


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@ Samuel J.:

Nur nicht entmutigen lassen ! - ALLE haben mal irgendwie angefangen.

Vorschlag: Am Anfang eher einen Bausatz nehmen, als Röhren ...

Legale Alternative, ggf. auch günstiger:
Je nach Gerät findet man auf der Internetseite von 
Hobby-Elektronik-Versendern auch die entsprechende Anleitung samt 
Schaltung.

von Ulrich (Gast)


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Eine Seite mit recht schönen Erklärungen und auch einigen Plänen ist die 
hier:
http://sound.westhost.com/amp-basics.htm

von W.S. (Gast)


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Samuel J. schrieb:
> Wenn ich mir einen Bausatz kaufe, muss ich den nur zusammenlöten.
> Das bringt mir fürs Verständnis nicht gerade viel.

Siehst du, genau DARUM hat der Dirk den Bausatz erwähnt.
Glaube nur nicht, daß du bereits soviel weißt, daß du dies als unnötigen 
Kommentar abtun kannst.

1. warum so riesig? Weil vermutlich alles auf ein Blatt passen soll. 
warum keine OpV's (oder nur selten)? Weil es in der Endstufe überflüssig 
oder gar kontraproduktiv ist, weil OpV's zumeist nicht solche 
Betriebsspannungen aushalten, wie sie gelegentlich im Verstärker 
vorhanden sind, weil das dann zu zusätzlichen Pegel-Anpaßstufen führen 
würde und weil in Vorstufen viele OpV's denn doch zu sehr rauschen und 
rauscharme OpV's teurer sind als Allerwelts-OpV's

2. Du willst nichr wirklich nen Grundsatzstreit zwischen Röhrenfans und 
Transistorfans heraufbeschwören, ja? Ansonsten halte ich von 
Röhrenverstärkern heutzutage und auch gerade bei Anfängern garnix. Aber 
es gibt Leute, die das "urige" daran reizt und es gibt Esoteriker, die 
die Verzerrungen lieben.

3. womit du anfangen sollst? Ganz klar: mit nem ganz einfachen 
diskreten Bausatz für kleine Leistung, sagen wir mal 5 Watt oder so 
und dich daran selbst fortbilden. Das schiere Zusammenlöten ist nämlich 
nicht mal die halbe Miete. Denk an die Bedienbarkeit, Netzteil, Gehäuse, 
Sicherheit (220 Volt !!) und so weiter.

W.S.

von Martin H. (sirius79)


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Mach dich einfach ein bisschen im Internet schlau, hier wurden ja schon 
sehr viele hilfreiche Links gepostet. Du hast geschrieben, dass du die 
HTL besuchst. Vielleicht könntest du ja einen Lehrer oder Mitschüler 
auch um Hilfe bitten, also zwecks Verständnis und so. Viel Erfolg 
jedenfalls schon mal :-)

von Klaus R. (klara)


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dolf schrieb:
> Samuel J. schrieb:
>> Ich möchte gerne Anfangen, Verstärker für Gitarren und Gesang zu bauen.
>
> dann lerne die grundlagen.
> http://www.hifi-forum.de/viewthread-103-71.html
> und mach dir schon mal gedanken über n passendes layout...

Das wäre wohl schon mal ein guter Einstieg in die Materie. Die dort 
angegeben MJ-Transistoren sind ziemlich robust und vertragen schon etwas 
Spass. Ich habe den MJ15003/MJ15004 mit +/- 70V betrieben und sie am 8 
Ohm so angesteuert das der Sinus zum Rechteck mutierte. Das waren dann 
350W an der Last, allerdings nur zum Test!

Was mir an der Schaltung noch fehlt wäre eine elektronische 
Kurzschlusssicherung. Sie lässt sich aber leicht hinzufügen.

Ach ja, wenn Du selbst entwickelst solltest Du vor dem Löten simulieren. 
Das gab es bei mir damals noch nicht. Ich hatte aber dafür einen 10MHz 
Hameg.

http://www.gunthard-kraus.de/LTSwitcherCAD/index_LTSwitcherCAD.html

Ein ganz besonderer Verstärker wäre der "Leach Amp".
http://users.ece.gatech.edu/mleach/lowtim/

Er ist eigentlich ein HiFi-Verstärker, aber ziemlich robust. Für Deine 
Zwecke würde ich mir mal anschauen wie die dort die Endstufe aufgebaut 
haben. Eine Kurzschlusssicherung gib es dort auch.

Ganz am Anfang des Artikel wir auch ein Link zu einer LTSpice Simu 
angeboten. Was willst Du mehr? (für den Anfang)
Click here to download an LTSpice file for the amplifier...


Gruss Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Michael_ (Gast)


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Samuel J. schrieb:
> 2. Frage:
> Ich habe mich etwas umgesehen, und 2 Grundarten von Verstärkern
> gefunden:
> Röhrenverstärker und Transistorverstärker.
> Welche Vor und Nachteile haben diese Arten?

Es kommt darauf an, willst du einen Kneipensaal oder Stadion beschallen?
Welche Lautsprecher hast du?
1965 haben 12W mit entsprechenden Lautsprechern für einen Kneipensaal 
voll gereicht.
HiFi brauchst du nicht. Bau deinen Verstärker nach der benötigten 
Leistung auf.

von MaWin (Gast)


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Samuel J. schrieb:
> Ich möchte gerne Anfangen, Verstärker für Gitarren und Gesang zu bauen.

Schön.

Das kann von 20W bis 22000Watt alles bedeuten.

Kleine Verstärker bis 50W werden heute gerne mit ICs wie TDA7294 
aufgebaut.

Der gute Klang kommt dann von Verzerrern (Gitarre) oder 
Bandbreitenbegrenzern (Gesang). Die gibt es heute universell mit DSP, 
emuliert 200 klassische Gitarrenverstärker oder so.

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