Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Elektrotechnik Studium-das richtige für mich?


von Etechniker L. (studanfaenger)


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Hallo liebes Forum!

Erstmal vorab, es gibt sicher schon viele solcher threads hier, also 
seid bitte nicht genervt, dass ich hier Hilfe suche. Werde sobald ich 
Zeit hab auch mal zur Studienberatung gehen. Ich kenne leider keine 
fertigen Ingenieure, die mir von ihren Erfahrungen berichten könnten und 
hoffe hier   Hilfsbereite zu finden.

Also zu mir. Ich habe letztes Jahr ABI gemacht (1,4) mit LKs Mathe, 
Physik. Die haben mich beide wirklich interessiert, besonders Physik. Es 
hat mir immer Spaß gemacht dort Dinge zu lernen, die einen grundlegende 
Dinge/Effekte in der Natur verstehen lassen und damit zu rechnen.

Hatte seid Beginn der Oberstufe auch immer vorgehabt, etwas 
Naturwissenschaftlich/Technisches zu studieren, weil ich gemerkt hab, 
dass ich in solchen Fächer in der Schule immer sehr gut, oft besser als 
die meisten/alle anderen (nicht negativ gemeint) in meiner Stufe war. 
Trotzdem musste ich nicht sehr viel dafür lernen. Dieses Talent wollte 
ich definitiv nutzen und ein Ingenieur-Studium machen.

Habe mich dann nach einigem hin und her zwischen Maschbau und ET, für ET 
entschieden. Hatte keinen besonderen Grund, war eher so ne 
Bauchentscheidung und Maschbau kam mir irgendwie so krass überlaufen 
vor, es schien mir als würde jeder aus meiner Stufe der iwie in MAthe 
was kann versuchen Maschbau zu studieren, wollte einfach was anderes 
machen.

Hab dann im WiSe 13/14 angefangen an der TU Dortmund ET zu studieren.
Fange jetzt grad mit dem 2. Semester an und muss sagen, es ist ein 
ziemlich hartes Studium, was einem unter der Woche relativ wenig 
Freizeit lässt, aber es ist definitiv zu schaffen. Habe alle meine 
Klausuren (Info 1,7; Mathe 2,3; GET 3,0) im ersten Anlauf bestanden, im 
Gegensatz zu vielen Komilitonen, die zu manchen aus Angst erst gar nicht 
antraten.

Es ist also nicht die Schwierigkeit(auch wenn einem komplexe Rechnung 
teilweise etwas auf den "Zeiger" geht ;-) ) die mich zweifeln lässt als 
mehr der Spass und dass Interesse. Im Rückblick betrachtet hat mir das 
1. Semester kaum Spass gemacht. Es war sehr hart und teilweise fad.
Ich interesiere mich grundsätzlich schon für ET, aber keineswegs ist es 
mein absoluter Traum oder Leidenschaft.
Desweiteren komme ich nicht wirklich gut mit den meisten meine 
Komilitonen klar. Die scheinen sich in ihrer Freizeit alle sehr für 
Unterhaltungselektronik, Spiele, Programmieren etc zu interessieren. So 
etwas fehlt mir völlig. Ich mache lieber viel Sport und bin draussen 
unterwegs. Irgendwie kommen mir die andern größtenteils als Nerd/Geeks 
vor, wobei das immer so negativ klingt. Sie interessieren sich halt in 
ihrer Freizeit wirklich für Elektronik. Außerdem scheinen die meisten 
aus Bequemlichkeit (?) noch zu Hause zu wohen. Feiern gehen oder Sport 
machen mit Komilitonen aus meinem Studiengang ist also eher nicht drin, 
das nervt.Macht keinen Spass.


Wie sind eure Erfahrungen? Wird das ET Studium hintenraus wirklich 
spannend? Muss ich ein Geek/Tüftler sein um ein guter ET Ingenieur zu 
werden? Es kommt mir nämlich so vor, denn die meisten Wissenschaftlichen 
Mitarbeiter (M.Sc.) die ich so kennen gelernt hab erfüllen genau das.


Danke falls das hier wirklich jemand liest!

MFG
Jonas

von TTL (Gast)


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Geek/Tüftler zu sein ist äußerst hilfreich.

Nur mit dem reinen Studiumwissen bist du als Entwickler kaum einsetzbar.

von Franz J. (franz_j72)


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Hallo,

vielleicht kann ich dir ja ein bisschen helfen.

Zu mir:

Ich studiere Elektrotechnik an einer Hochschule in Bayern. Momentan bin 
ich im 6. Semester und mache gerade mein Praxissemester.
Die ersten Semester waren für mich auch extrem hart, aber ich hatte 
immer Spaß am Lernen und an der Elektrotechnik. Habe in meiner Freizeit 
auch immer kleine Projekte verwirklicht.

Bei mir war so das ich erst Anfang zweites Semester Leute kennengelernt 
habe mit denen ich mich gut verstanden habe. Es gibt sehr viele Freaks 
die teilweiße ein bisschen neben der Spur sind und sich auch so 
verhalten.

Einer hatte z.B. einen kompletten Server-Rack im Zimmer dürfte in aber 
nicht einschalten, weil die Mama den Strom nicht bezahlen wollte.

Diese Freaks sind auch nicht unbedingt besser als du...

Ich bin auch sehr sportlich und habe trotzdem Spaß an der ET. Du musst 
einfach für dich selbst entscheiden was dir wichtig ist.

lg

: Bearbeitet durch User
von Dirk K. (knobikocher)


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Hallo Jonas!

Die ersten Semester sind Grundlagen und die sind hart und fad, wie du 
bereits gemerkt hast. Wenn du die Klausuren dazu trotzdem im ersten 
Anlauf bestehst, so ist das schon sehr positiv. Denn das ist nicht die 
Regel. Spannend und interessant wurde es bei mir auch erst später im 
Studium, so ab dem 4-5 Semester. Da geht einem zwar immer noch die 
komplexe Rechnung auf den Zeiger, aber sie findet immerhin praktische 
Anwendung ;)

Ob aus einem ET-Studium ein guter Ingenieur hinten raus plumst ist so 
einfach vorher zu sagen, wie jetzt das Wetter vorher zu sagen für den 
Tag.

Was deine Kommilitonen angeht: Lerngruppen sind wichtig! Freizeit wird 
eh überbewertet im Studium ;) Spaß beiseite. Die ersten Semester sind 
vollgestopft mit Kommilitonen. Die "Richtigen" zu finden dauert seine 
Zeit. Ich habe auch zu beginn des Studiums mit anderen Kommilitonen 
"gelernt" (haha) als zum Ende hin. Aber Lerngruppen sind wirklich 
wichtig, meiner Meinung nach. Selbst wenn man der Leistungsträger in der 
Gruppe ist. Das Wiederholen und Lehren(!) festigt das eigene Wissen 
sehr.

Viel Erfolg weiterhin!
Dirk Knoblich

(Elektrotechnik - Nachrichtentechnik an der FH-Hannover)

von Logger (Gast)


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Das Thema war doch kürzlich erst. Schon mal diesen Thread gelesen?
Beitrag "Studieren aber was und würde ich das schaffen?"

von fsdf (Gast)


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Ob es interessanter wird kann man schlecht sagen...
Es wird aufjedenfall gegen ende anwendungsbezogener aber wenn man sich 
dafür nicht begeistern kann ist es genauso langweilig wie get.
Leichter wird es aufjedenfall nicht mehr ^^

von fsdf (Gast)


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eine sache ist aber auch klar..
In jedem technisch/naturwissenschaftlichen studiengang sind die leute 
nerdig. Sei froh dass du nicht Informatik studiertst.

von Etechniker L. (studanfaenger)


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Hey Leute!
Vielen Dank schonmal für eure Antworten, echt cool, dass es Leute gibt 
die sich für sowas Zeit nehmen.

Probleme mit Komilitonen scheinen also, relativ normal zu sein.
Mich nervt es halt iwie ein bisschen. Mein Vater und mein Bruder (BWL) 
haben beide während ihres Studiums wirklich viele, nette 
Freunde/Freundinnen kennengelernt, es war eine gute Zeit bei beiden. 
Hatte mich auch auf neue Leute gefreut, da ich aus nem 2000 Seelen Dorf 
stamme, aber  viele im Studiengang will ich (sorry) gar nicht besser 
kennenlernen. Bin froh, dass in meiner WG auch Lehramt und BWL vertreten 
ist....


Was mich auch beschäftigt ist, wie der Arbeitsalltag als ET Ingenieur 
später aussieht. Macht das arbeiten generell Freude? Wenn ich mir 
vorstelle den Uni-Kram im Job zu machen, graust es mir. Hatte noch keine 
Gelegenheit für ein Praktikum in die ET Richtung. Wie sieht das 
überhaupt mit Jobs aus? Kriegt man (Annahme 10-11 Semster zum Master, 
rel. gute Noten) da was gescheites. Wenn man hier im Forum mitliest 
kriegt man ja Angst sein Leben mit nem Ing-Studium weg zu werfen. Ich 
bin da total verwirrt und verunsichert. Klar übertreiben Verbände mit 
Fachkräftemangel, aber ich dachte immer mit zügigem Studium, Praktikum, 
rel gute Noten müsste man was kriegen.....Weiß einfach nicht mehr wem 
man da glauben kann.

Gibts hier Leute die innerhalb der ersten Semester auf Maschbau 
gewechselt sind? Wie sind eure Erfahrungen? Glaube da fast mehr 
Interesse dran zu haben.

Eine Frage noch: Wenn ich Etechnik durchziehe dann denke im Bereich 
Enegietechnik, Antriebstechnik usw. Auf keinen Fall nur Programmieren, 
Mikroelektronik oder sowas. Ich muss Dinge auch sehen und anfassen 
können. Lohnt sich eine derartige Vertiefungsrichtung?

Gruß
Jonas

von Hans-Peter (Gast)


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Nun, wenn du zurecht kommst im Studium und dich das ganze etwas 
interessiert, warum nicht weiter machen?

Einen kleinen Hänger hat jeder, vor allem im Grundstudium... Schon 
manchmal sehr demotiverend diese Siebklausuren, die man auch nur mit ner 
schlechten 2, oder 3, bestehen kann, weil sie einfach so gestellt 
sind...

Aber im Hauptstudium kommt dann das fachlich wirklich interessante... 
War mir auch erst nicht sicher, ist nunmal sehr viel Theotie das ganze, 
aber mich interessiert die Sache dahinter sehr... Weiss ja nicht wie es 
bei dir ist.

Was ich dir jetzt allerdings sagen muss: Eine Jobgarantie ist ein 
Studium sicherlich nicht... Pauschal kann man sagen das man als guter 
E-Ingenieur sicher besser aufgestellt als ein BWLer, aber wenn du 
wirklich zuur spitzenklasse gehörst (oberen 5-10 %) solltest du dir 
keine Sorgen machen... Man muss aber auch ganz klar sagen das die 
restlichen 95-90% die auch noch eine Freizeit und ein Leben neben dem 
Studium haben überwiegen...

Bin persönlich ziemlich enttäuscht vom Arbeitsmarkt, mal ebend so ist 
das alles nicht mehr...

Von daher, nicht nur wegen den Aussichten studieren, dir muss klar sein 
dass das ganze auch Spass machen muss, ist nunmal später dein Job!

von Comeback K. (fork_m)


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Jonas L. schrieb:
> Gibts hier Leute die innerhalb der ersten Semester auf Maschbau
> gewechselt sind?

Bei uns sind zwei Leute nach dem ersten oder zweiten Semester von ET in 
den WING-Studiengang gewechselt (Schwerpunkt Maschinenbau). Ging alles 
problemlos; was anzuerkennen ging wurde anerkannt, Hochschulintern 
scheint man das nicht ganz so eng zu sehen.


Jonas L. schrieb:
> Was mich auch beschäftigt ist, wie der Arbeitsalltag als ET Ingenieur
> später aussieht.

Viel zu unterschiedlich. Als ET-Ingenieur kannst du in so viele 
Bereiche, zudem ist es noch unterschiedlich ob du in einer Klitsche, 
einem großen Mittelständer oder im Konzern arbeitest. Mach ein 
Praktikum!


Jonas L. schrieb:
> Lohnt sich eine derartige Vertiefungsrichtung?

Antriebstechnik/Leistungselektronik ist ein Bereich mit Zukunft, ganz 
klar. Stell dir das aber nicht zu differenziert vor, als 
Antriebstechniker musst du damit rechnen auch mal programmieren zu 
müssen.

von fsdf (Gast)


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Maschinenbau ist aufjedenfall praktischer aber ob dir das spaß macht 
kann man aus der ferne auch schlecht beurteilen. 
http://video.tu-clausthal.de/videos/imw/vorlesung/ke3-ss2006/24042006/ke3-24042006.html 
kannst ja mal schauen.
Zu der Studiensituation:
das könnte auch einfach an der tu dortmund liegen, weil es eine pendel 
uni ist. Viele bleiben einfach in ihrem Kaff wohnen und haben auch 
garkein großes interesse neue Leute kennen zu lernen, weil die ihr Leben 
in ihrem Kaff weiterleben.

von Logger (Gast)


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Jonas L. schrieb:
> Hatte mich auch auf neue Leute gefreut, da ich aus nem 2000 Seelen Dorf
> stamme

Wenn erst mal der Streß mit neuen Leuten vorbei ist, sehnst du dich
irgend wann wieder in dein Dorf zurück. Es werden dann angenehme
und weniger angenehme Leute dabei gewesen sein.

Jonas L. schrieb:
> Wie sieht das überhaupt mit Jobs aus?

Den guten Jobs wirst du schon hinter her reisen müssen, vorzugsweise
in den Süden. Manche Regionen von D sind einfach Gift für eine Karriere.

von fsdf (Gast)


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wenn du nur einen hänger hast kannst du auch mal herr schauten in der 
studienberatung aufsuchen und dir gut zureden lassen.

von Jo S. (Gast)


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Logger schrieb:
> Den guten Jobs wirst du schon hinter her reisen müssen, vorzugsweise
> in den Süden. Manche Regionen von D sind einfach Gift für eine Karriere.

In NRW ist die Anzahl an Technik-Absolventen wesentlich höher als die 
Nachfrage. In Süddeutschland ist die Nachfrage höher als die Anzahl der 
Absolventen. Die Konsequenzen dürften jedem klar sein!

Kleiner Überblick:
Beitrag "Beschäftigungszentren für Elektroingenieure"

von Nachtaktiver (Gast)


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Um ein guter Elektroingenieur zu sein musst du dich privat mit einer 
Materie beschäftigen/spezialisieren um hinterher dich von allen anderen 
Absolventen abzuheben. Ansonsten bist du nur einer von vielen ohne 
besondere Kenntnisse und Fertigkeiten.


Ich habe mich viele Jahre lang privat mit Elektronik beschäftigt und 
habe mir viel Praxiswissen erarbeitet. Seit etwa 2-Jahren arbeite ich 
als Hardwareentwickler (Teilzeit) neben dem Studium und bekomme einen 
recht ordentlichen Lohn - Somit hat sich die Zeit mit der ich mich 
gelegentlich mit Elektronik beschäftigt habe schon jetzt bezahlt 
gemacht.


Das was mich eigentlich traurig macht ist die Tatsache das dass Studium 
allein dies nicht ermöglicht hätte. Es vermittelt nur die Grundlagen um 
physikalisch/technische -Zusammenhänge verstehen zu KÖNNEN. Die 
Projektion auf die Praxis muss man selber schaffen. Mein Studium neigt 
sich dem Ende zu und in den Vertiefungsrichtungen trennt sich auch 
langsam die Spreu vom Weizen…


Ich selber blicke aber optimistisch in die Zukunft da ich mich Jahrelang 
darauf vorbereitet habe und inzwischen viel nachzuweisen habe. Manch 
guter Kommilitone von mir hat aber Bauchschmerzen, weil eine gewisse 
Angst über die berufliche Zukunft da ist - Und das obwohl diese mit 
ordentlichen Noten durch das Studium kommen.


Ich will dir keine Angst machen, aber willst du das wirklich?


Wenn du dich für JA entscheidest dann kneife die Backen zusammen und 
ziehe das Studium durch. Gebe in deinen externen Praktika oder 
Praxisphasen eine Glanzleistung ab. Suche dir einen kleinen Job als 
Werksstudent und sammele Praxiserfahrung du knüpfe Kontakte für die 
Zukunft. Dein Studium muss nicht in der Regelstudienzeit (Aber auch 
nicht Weltenbummeln!) gelaufen sein, falls du einen interessanten 
Lebenslauf hast. Ansonsten bist du nur einer vielen.


Wenn du nur das Pflichtprogramm durchziehst, bedeutet das nicht 
automatisch das du hinterher auf der Straße landen wirst, aber mit 
meinen Ratschlägen wirst du es in der Zukunft einfacher haben.


Ich hoffe ich konnte dir ein wenig Hilfe auf deinen Weg mitgeben.

von Ein Nerd (Gast)


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Jonas L. schrieb:
> Muss ich ein Geek/Tüftler sein um ein guter ET Ingenieur zu
> werden? Es kommt mir nämlich so vor, denn die meisten Wissenschaftlichen
> Mitarbeiter (M.Sc.) die ich so kennen gelernt hab erfüllen genau das.

Als Entwickler braucht man das ein wenig, ja. Ich kenne keinen guten 
Entwickler, der nicht irgendwie zu Hause noch ein wenig programmiert 
oder bastelt. Manche mehr, manche weniger und manche sind auch eher 
handwerklich tätig (basteln am Auto oder Motorrad), aber irgend etwas 
technisches macht quasi jeder.

Ohne das Nerd-Gen findet man aber auch Jobs außerhalb der Entwicklung.

Jonas L. schrieb:
> Hatte mich auch auf neue Leute gefreut, da ich aus nem 2000 Seelen Dorf
> stamme, aber  viele im Studiengang will ich (sorry) gar nicht besser
> kennenlernen. Bin froh, dass in meiner WG auch Lehramt und BWL vertreten
> ist....

Wenn du später Entwickler wirst, wird das nicht besser. Also, entweder 
soziale Kontakte außerhalb von Studium und Beruf suchen, oder wechseln. 
Ich bin zwar auch eher Nerd, aber mir gehen "meinesgleichen" inzwischen 
auch so auf die Nerven, dass ich mich jetzt in naher Zukunft beruflich 
komplett neu ausrichte, nachdem ich eine wunderschöne Nische gefunden 
habe, in der ich mein Elektrotechnik-Wissen voll ausspielen kann und 
trotzdem mit einer ganz anderen Art Menschen zusammenarbeiten kann.

Zu Maschinenbau würde ich nicht wechseln. Die sind zwar anders drauf, 
aber auch nicht viel besser. Dann lieber hin zu "allgemeinen" Fächern 
wie Mathematik oder dann eben Wirtschaftsingenieurswesen.

von Dirk K. (knobikocher)


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Eine Jobgarantie gibt es nicht. Auch wenn eure Professoren euch gerne 
erzählen werden, wie gut ihr doch auf dem Arbeitsmarkt positioniert sein 
werdet nach erfolgreichem Abschluss. Und wie die Marktsituation in 11 
Semestern aussehen wird, das weis niemand.

Ich kann nur von meiner Situation vor etwas mehr als einem Jahr 
berichte:
3 Bewerbungen, 2 Vorstellungsgespräche, 1 Arbeitsvertrag und das während 
der Anfertigung meiner Abschlussarbeit. Das in einer eher ländlichen 
Gegend in Niedersachsen. Arbeite als Hardware Entwickler in einem 
mittelständischem Unternehmen. Nettes Einzelbüro mit Klimaanlage, kann 
eigenständig arbeiten bei ausreichenden Vertragskonditionen.
Ich habe vor dem Studium eine Ausbildung in diese Richtung gemacht (ETB) 
und habe schon damals auch privat gebastelt. Das Studium habe ich nach 9 
Semestern (7 Sem. Regelstudienzeit) abschließen können. Gesamtnote 2,0, 
ECTS-Note B, Bachelor-Arbeit 1,0.
Für mich gesehen habe ich etwas Gescheites gefunden.

Hier im Forum wird gerne gejammert und geschimpft. Das kann man als 
Warnung ansehen, dass halt eben auch ein erfolgreiches Studium keine 
Garantie auf einen Superjob ist. Dessen solltest du dir bewusst sein, 
aber dich damit jetzt nicht belasten. Darüber kannst du dir zum Ende des 
Studiums hin Gedanken machen.

von Antimedial (Gast)


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Dirk Knoblich schrieb:
> Hier im Forum wird gerne gejammert und geschimpft. Das kann man als
> Warnung ansehen, dass halt eben auch ein erfolgreiches Studium keine
> Garantie auf einen Superjob ist.

Ja, manche Leute glauben tatsächlich, nur aufgrund eines Papiers einen 
Anspruch auf einen Job zu haben und dafür absolut gar nichts tun zu 
müssen. Allein wenn das das Denken nicht drauf hat, ist man den Leuten 
schon sehr weit voraus. Wenn man bedenkt, dass die Arbeitslosenquote 
unter Ingenieuren im untersten einstelligen Prozentbereich liegt, heißt 
das, dass man nur besser sein muss als die schlechtesten 10%. Und das 
ist wirklich nicht so schwer, wenn man sich etwas bemüht.

von Ratgeber (Gast)


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Jonas, schau dir doch mal den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen 
genauer an.
Deiner Beschreibung nach zu urteilen interessierst du dich zwar 
grundlegend für Technik, aber nicht so sehr im Detail. Genau dieses ins 
Detail gehen wird zu 80% aber nacher im Job als Elektroingenieur 
gefordert.
Ein Wirtschaftsingenieur hingegen braucht grundlegendes Verständnis für 
die Technik, aber zusätzlich auch die wirtschaftliche Komponente, ist 
also eher interdisziplinär und vielseitiger unterwegs. Glaube das würde 
(zumindest deiner Beschreibung nach) besser zu dir passen.

Für eine eventuelle spätere Karriere ist man als WING meiner Meinung 
nach eh besser aufgestellt.


Falls Du doch bei E-Technik bleiben solltest: Wie einige bereits 
geschrieben haben ist es ein sehr großer Vorteil wenn man sich auch 
abseits des Studiums mit Elektronik & Programmieren beschäftigt.

von Etechniker L. (studanfaenger)


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Hallo Leute,

Vielen Dank für eure vielen Antworten und Hilfestellungen!
Ich bin echt recht verunsichert momentan, aber dieses Semester ziehe ich 
sowieseo noch durch, denn Mathe2/Physik/Energietechnik kann ich mir 
sicher gut in einem anderen Studiengang anrechnen lassen.
Mache definitiv nächste Woche nen Termin bei der Studienberatung,diese 
Woche ist schlecht wegen Labor.

Ich würde schon sagen ich bin an Technik (teils auch im Detail) 
interessiert, aber eher wenig an ET. Würde sagen ich bin auch allgemein 
eher NATURwissenschaftlich interessiert, also warum die NAtur so ist wie 
sie ist. In meine Freizeit schraube ich ständig an meinem Mountainbike 
herum, da interessiert micht Technik total, mache da alles selber von 
Bremsen-entlüften, bis Federgabel service (wenn man damit Geld machen 
könnte wäre ich wohl Zweiradmechaniker ;-) ). Aber wenn ich so überlege 
mich in der Freizeit mit ET zu beschäftigen...wüsste gar nicht 
womit/wie/mit was Anfangen. Bin vielem ET Firlefanz eher kritisch 
gegenüber eingestellt, finde Unterhaltungselektronik wird ein zu großer 
Teil unseres Lebens. Interessiere mich wenn für 
Energietechnik/Versorgung/Transport, aber kann ja schwer nebenher ne HGÜ 
Leitung für mein Dorf basteln ;-).

Wirting hört sich echt nicht schlecht an. Das könnte was für mich sein. 
Man ist halt einfach breiter aufgestellt und hat mehrere Blickwinkel auf 
die Dinge. Bisschen Ahnung von Wirtschaft ist immer gut, auch falls man 
sich später vlt mal Selbstständig macht.


Auf der anderen Seite kommt es mir komisch vor mit meinen bisherigen 
Studienleistungen aufzuhören, manche Komilitonen wären so froh darüber.

Gruß
Jonas

von dgdgdg (Gast)


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Dann nimm doch einfach einen Energietechnik Schwerpunkt und "quäle" dich 
durch das breite Grundstudium. Ich denke dass das deiner Beschreibung 
nach schon zu dir passen könnte (nah an der Physik). Ich denke Praktika 
oder arbeiten am Lehrstuhl oder in der Industrie wären da auch genug 
Praxis für den Berreich. Nicht jeder Elektrotechniker muss programmieren 
oder Hardwardesign machen. Physik wäre natürlich auch eine Option EINI 
HM1, HM2 kannst du dir ja auch direkt anrechnen lassen.

von Bernd Bader (Gast)


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Hallo Jonas,

vielleicht wäre eine Hochschule (Fachhochschule) statt Uni eine 
Alternative. Dort wird typischerweise deutlich praxisnäher ausgebildet 
und die theoretischen Grundlagen entsprechen den beruflichen 
Erfordernissen. Universitäten arbeiten oft stark im Bereich der 
Grundlagenforschung und legen daher auch viel Wert auf umfangreiche 
theoretische Wissensvermittlung.

In der Fakultät Elektro- und Informationstechnik der Hochschule 
Mittweida (www.hs-mittweida.de/eit) gibt es sehr viele Professoren, die 
aktiv Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die Industrie, gemeinsam 
mit studentischer Beteiligung, durchführen. Dort werden praktische 
Lösungen entwickelt, die dann auch im wirklichen Leben zum Einsatz 
kommen. Und das sind vor allem Lösungen.

Ich finde es schöner, wenn man etwas mitgebaut hat, was dem Menschen 
oder der Natur hilft. Nicht nur darüber reden oder sagen, was andere zu 
tun oder zu lassen haben, wie Manager. Die wirklich guten Manager sind 
ausgebildete Ingenieure, die nach einer Zeit im Ingenieurberuf ins 
Management aufgestiegen sind und wirklich wissen, was ein 
Entwicklungsprozess bedeutet und wie lange er dauert.

Zu den Jobchancen kann ich sagen, dass alle EIT Absolventen in Mittweida 
im 1. Jahr einen Job bekommen haben. Bundesweit sehe ich da kein 
Problem, wobei natürlich der eigene Anspruch die Beschränkung 
darstellt. Wer für den Erstjob einen Ortswechsel in Kauf nimmt hat kein 
Problem, wer keine überdimensionalen Gehaltsvorstellungen hat genauso. 
Aus deinem ersten Job heraus kannst du dich dann ja weiter bewerben, um 
bessere Ortsnähe, ein höheres Gehalt oder eine interessantere Tätigkeit 
zu erreichen.

Ich weiß noch aus meinem Studium (1987), dass aus dem erlangten Wissen 
sich immer mehr Ideen entwickelten, um irgendwelche Herausforderungen zu 
lösen.

Ich wünsche Dir, dass du bei der E-Technik bleibst, vielleicht ist ja 
die Elektromobilität auch ein Feld für dich. Da gibt es nicht nur Autos 
:o)  Die E-Technik bietet dir wirklich ein breites Feld an interessanten 
und praktische Tätigkeiten.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Hallo Jonas,
hier mal (m)eine Sicht eines Ingenieurs des älteren Semesters.
Auch wenn du es derzeit nicht so empfindest, bei einem technischen 
Hochschulstudium ist es (fast) egal ob du ET, Maschinenbau, 
Automatisierungstechnik, Mechatronik, etc. studierst. Das Studium 
vermittelt dir vor allem mathematische naturwissenschaftliche Grundlagen 
und ingenieurtechnisches Denken. Das Studium ist letztlich nur Lernen 
lernen. So ausgerüstet bist du dann in der Lage, dich in dein späteres 
Anwendungsfeld einzuarbeiten und somit letztlich produktiv zu werden. So 
rechne ich heute auch nicht mehr mit Lochkarten am Großrechner und 
simuliere Regelstrecken am Analogrechner. Da du nicht weißt was morgen 
ist und natürlich schon gar nicht was nach deinem Studium oder gar in 20 
Jahren für Herausforderungen auf dich warten, konzentriere dich auf die 
mathematisch naturwissenschaftlichen Zusammenhänge und Gemeinsamkeiten 
zwischen den unterschiedlichen Fachdisziplinen. Aus meiner Sicht ist 
dazu die Elektrotechnik mit ihrem mehr systemtheoretisch orientierten 
Ansatz eher geeignet als konstruktionslastiger Maschinenbau. 
Schlussendlich noch eine Bemerkung zu Geeks und Nerds. Lasse diese 
Wertungen doch einfach mal beiseite. Wichtig ist einfach der gesunde 
Menschenverstand. Höre auf ihn! Er wird dir genau sagen wie intensiv du 
dich mit deinem Fachgebiet auseinandersetzen darfst. Er wird dein Leben 
im Gleichgewicht halten.

von Etechniker L. (studanfaenger)


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Hey !
Danke für die Antworten.
Dass es im Studium an einer Uni in erster Linie um Lernen lernen und 
Methoden geht  scheint mir nun einleuchtend.
Ich hab auch kein großes Problem mit der ziemlich theoretischen 
Ausrichtung des Studiums, im ggs zu manchem Komilitonen der eher aus der 
Bastler-Ecke kommt und sich die ganze Zeit fragt wozu das alles....
Was mich grade beschäftigt ist halt, ob die Etechnik wirklich der 
richtige Ing Studiengang für mich ist. Ich interessiere mich halt für 
mehr als immer nur der Strom der irgendwo durch fließt. Mechanik, 
Chemie, Thermodynamik find ich auch spannend. Schonmal denke ich, als 
Maschbauler ist man da von den Grundlagen einfach breitert aufgestellt 
(??). Und Richtung Etechnik kann man sich da immer noch spezialisieren.
Was mir im Laborpraktikum aufgefallen ist:
Ich mag keine Schaltungen (;-) ).... Soll heißen so Dinge wie 
Netzwerkberechnungen gehen mir sehr auf die Nerven, kann mich da nicht 
für begeistern. Auch das rumgerechne in verschiedensten 
Ersatzschaltbildern finde ich sehr ermüdend. Das Aufbauen von 
Schaltungen im Labor-Versuch ist für mich ziemlich schwer, verliere da 
einfach den Durchblick, ohne die Bastler in meiner Gruppe wäre ich da 
aufgeschmissen....
Auf der anderen Seite hatte ich ein Praktikum zu numerischer 
Feldberechnung in Isoliersystemen. Das fand ich ziemlich gut.
Mir ist aufgefallen, dass mich also eher interessiert WARUM ein Bauteil 
funktioniert, als WAS ein Bauteil im Zusammenspiel mit vielen anderen 
tut.
Wäre ich damit in der Physik besser aufgehoben?
Im Moment finde ich Mathe und Physik am interessantesten, dagegen kann 
ich mich für die Etechnik Vorlesung teilweise nur schwer motivieren.

Ich hab halt Angst das man als EIngenieur später immer nur irgendeinen 
Strom X durch das Bauteil Y bestimmen muss. Was sagen die erfahrenen 
Ingenieure hier? Was MACHT ihr eigentlich wirklich im Beruf?

von klausi (Gast)


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Infogeber schrieb im Beitrag #3657147:
> Das hört sich nach Mechatronik an! Aus meiner Sichtein guter Studiengang
> hier lernst du von allen ein bischen und grade wenn du dich auch für
> Mechanik interessierst ist das vllt besser. Mechatroniker sind natürlich
> nicht überall so tief drin wie die Etechniker oder Maschbauer in ihren
> bereichen. Dafür hat man aber das gesamte im Blick und ist in der Lage
> sich quasi in alle richtungen Einzuarbeiten. Warum also nicht
> Mechatronik?

Mechatronik ist wirklich genial, studierte mal Informationstechnik, 
schrieb die Diplomarbeit aber in Robotik und beschäftige mich nun mit 
Mechatronik.

Der Vorteil, man hat in vielen Bereichen Einblick und macht nicht 
lebenslang das gleiche wie zB Schaltpläne entwickeln..

von Benjamin A. (benni11)


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[c]Hallo Jonas,
hier mal (m)eine Sicht eines Ingenieurs des älteren Semesters.
Auch wenn du es derzeit nicht so empfindest, bei einem technischen
Hochschulstudium ist es (fast) egal ob du ET, Maschinenbau,
Automatisierungstechnik, Mechatronik, etc. studierst.[c]


Hi,

Sehr schöner Beitrag.
Könntest du bitte daraus eine Studiumsempfehlung ableiten?

Demnach sollte man doch einfach die Mutter der Naturwissenschaft 
studieren und gut ist?(Falls jemand nicht draufkommt: Mathematik)

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Benjamin Almden schrieb:
> Könntest du bitte daraus eine Studiumsempfehlung ableiten?

Aber sicherlich. Studiere das Fach welches nach deinem Bauchgefühl am 
besten zu dir passt. Schaue dabei stets über deinen Tellerrand und 
versuche statt Schubkastendenken übergeordnete Zusammenhänge zu 
erkennen. Stehe Durststecken durch, verzweifle nicht an Rückschritten 
und vernachlässige beim gesamten Studium nie das wirkliche Leben.

von Benjamin A. (benni11)


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Das sind jetzt mehr Lebenseinstellungstipps als ein Tipp bezüglich dem 
Studienfach. x)

Danke dafür.

Ein Studienfachtipp wäre aber nie schlecht, zumindest könnte ich ja ein 
Semester reingucken und sehen ob es mir gefällt.
Das Problem scheint mir, dass man eigentlich kaum einschätzen kann, was 
einem in einem Studium erwartet ..

von Wattestäbchen (Gast)


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Etechniker L. schrieb:
> denn die meisten Wissenschaftlichen
> Mitarbeiter (M.Sc.) die ich so kennen gelernt hab erfüllen genau das.

Wissenschaftliche Mitarbeiter werden die, die vielleicht fachlich 
kompetent sind, aber in der freien Wirtschaft aufgrund mangelnder 
sozialer Kompetenzen keine Überlebenschance haben. Hochschulen sind 
Biotope. Diese Leute würde ich mir also nicht unbedingt als Maßstab 
heranziehen. Warum studieren normale Menschen? Um nach Ende des Studiums 
noch weiter an der Uni rumzuhängen? Wohl eher nicht.

von Comeback K. (fork_m)


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Wattestäbchen schrieb:
> Wissenschaftliche Mitarbeiter werden die, die vielleicht fachlich
> kompetent sind, aber in der freien Wirtschaft aufgrund mangelnder
> sozialer Kompetenzen keine Überlebenschance haben.

Meinst du wissenschaftliche Mitarbeiter mit Promotionsvorhaben oder die 
Leute, die an der Uni als M.Sc. oder Dipl.-Ing.  als Laboringenieur oder 
etwas ähnlichem hängen bleiben?! Bei Zweiterem kann ich zustimmen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Wattestäbchen schrieb:
> Wissenschaftliche Mitarbeiter werden die, die vielleicht fachlich
> kompetent sind, aber in der freien Wirtschaft aufgrund mangelnder
> sozialer Kompetenzen keine Überlebenschance haben.

Um den Wahrheitsgehalt dieser Aussage zu testen machen wir mal das 
folgende Experiment:

Dazu unterstellen wir allen Beschäftigen in der freien Wirtschaft 
fachliche Kompetenz um sie mit wissenschaftlichen Mitarbeitern gleich zu 
setzten. Nun invertieren wir deine Aussage.

„Alle Mitarbeiter in der freien Wirtschaft zeichnen sich durch hohe 
soziale Kompetenz aus und haben damit beste Karrierechancen.“

Nun zählen wir die „Jammerbeiträge“ der freien Wirtschaftler hier im 
Forum und die der wissenschaftlichen Mitarbeiter. Ich nehme mal das 
Ergebnis vorweg. Hohe soziale Kompetenz kann ich bei diesen freien 
Wirtschaftlern leider sehr oft nicht erkennen. Möglicherweise ist es 
also wie so oft im Leben. Viele Anteile bestimmen den beruflichen 
Werdegang, sowohl an Hochschulen als auch in der Wirtschaft.

von Geberlos (Gast)


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Wattestäbchen schrieb:
> Etechniker L. schrieb:
>> denn die meisten Wissenschaftlichen
>> Mitarbeiter (M.Sc.) die ich so kennen gelernt hab erfüllen genau das.
>
> Wissenschaftliche Mitarbeiter werden die, die vielleicht fachlich
> kompetent sind, aber in der freien Wirtschaft aufgrund mangelnder
> sozialer Kompetenzen keine Überlebenschance haben. Hochschulen sind
> Biotope. Diese Leute würde ich mir also nicht unbedingt als Maßstab
> heranziehen. Warum studieren normale Menschen? Um nach Ende des Studiums
> noch weiter an der Uni rumzuhängen? Wohl eher nicht.

Naja hier muss man differenziern. Ich kenne WM oder MILF's (Mitarbeiter 
in Lehre und Forschung), die sowohl Fach- als auch Sozialkompetenz 
mitbringen. Klar ist das Ziel des Studierens nicht als MILF zu arbeiten. 
Wenn man aber an Forschungsprojekten arbeitet oder an Projekten von 
einer Abschlussarbeit weiterarbeitet, kann das schon sein das man ne 
Weile an der Hochschule/Uni bleibt. Man sollte allerdings nicht zu lange 
bleiben.

von MILF-Tester (Gast)


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Geberlos schrieb:

> Naja hier muss man differenziern. Ich kenne WM oder MILF's (Mitarbeiter
> in Lehre und Forschung)

Unter einer MILF verstehe ich aber was anderes...

von Dirk K. (Gast)


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MILF-Tester schrieb:
> Geberlos schrieb:
>
>> Naja hier muss man differenziern. Ich kenne WM oder MILF's (Mitarbeiter
>> in Lehre und Forschung)
>
> Unter einer MILF verstehe ich aber was anderes...

Unter eine WM verstehe ich auch was anderes. In 1 Monat ist es übrigens 
wieder soweit!

von Geberlos (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> MILF-Tester schrieb:
>> Geberlos schrieb:
>>
>>> Naja hier muss man differenziern. Ich kenne WM oder MILF's (Mitarbeiter
>>> in Lehre und Forschung)
>>
>> Unter einer MILF verstehe ich aber was anderes...
>
> Unter eine WM verstehe ich auch was anderes. In 1 Monat ist es übrigens
> wieder soweit!

So ist die offizielle Bezeichnung an einigen Lehranstalten...Hab mir den 
Namen nicht ausgedacht.

von Lothar S. (loeti)


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Wer nicht wirklich interessiert ist sollte ein Studium vielleicht besser 
lassen. 
http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/4167595-455-wir_laufen_in_die_bildungsfalle,1,0.html

Andererseits:
Elektrotechnik-Firmen fehlt der Nachwuchs.
Sieben von zehn Unternehmen (71 Prozent) aus der Branche stimmen der 
Aussage zu, dass ihre Ingenieurbelegschaft stetig älter wird und 
gleichzeitig zu wenige Jüngere nachrücken. Das zeigt eine Umfrage von 
Solid Marketing Research unter Firmen aus der Branche. Gleichzeitig sind 
fast alle (98 Prozent) der Meinung, dass Hochschulabsolventen in der 
Elektro- und Informationstechnik gute Berufschancen haben. Gesucht sind 
vor allem Fachkräfte mit einer Spezialisierung auf elektrische 
Energieanlagen. 
http://www.oberpfalznetz.de/magazin/4168833-160-berufspraxis,1,0.html

Grüße Löti

von Lothar S. (loeti)


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> sicher kommen gleich wieder die Jammersäcke vor gekrochen...

Die mich aber null interessieren... .

Für die Anderen sind die zwei Links eventuell informativ.

Grüße Löti

von Benjamin A. (benni11)


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Naja,

Es wird schon angenommen, dass zwar nur die Guten an der Uni genommen 
werden aber auch gerne mit Abstrichen im emotionalen Bereich.(sozial)
Dies gilt ja besonders für naturwissenschaftliche Fächer.

Wobei aber das Angebot derzeit so gut ist, dass der klassische Vollnerd 
keine Chance hat heutzutage, weil es so viele Absolventen gibt sind auch 
Top-Leute dabei, die auf der Uni bleiben wollen um in die Forschung zu 
gehen.
In der Wirtschaft kommt man kaum in einen Forschungsbereich und wenn, 
dann sucht man sich seinen Forschungsbereich nicht aus, sondern der wird 
vorgegeben.

Deshalb empfinden Professoren ja auch die Vorlesungen zu halten als 
Last. (Bzw. Übel, dass man nehmen muss.)
Warum müssen eigentlich die Prof. die Vorlesung halten bzw. warum hat 
sich dies eingebürgert?
Es würde auch reichen, wenn es ein Dozent macht. Der Stoff bis zum Dr. 
ist sowieso nicht so Hochtrabend, dass es dafür einen Prof. benötigt ..

Zu meiner Frage:
Welches naturwissenschaftliche Studium ist das nonplusultra?
Ich würde zu Mathe tendieren?!?!?!

ps.
Zumindest in vielen Bereichen wird davon ausgegangen, dass die richtig 
Guten nicht auf der Uni bleiben, da man in der freien Wirtschaft viel 
besser bezahlt wird ..

von Antimedial (Gast)


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Wattestäbchen schrieb:
> Wissenschaftliche Mitarbeiter werden die, die vielleicht fachlich
> kompetent sind, aber in der freien Wirtschaft aufgrund mangelnder
> sozialer Kompetenzen keine Überlebenschance haben. Hochschulen sind
> Biotope. Diese Leute würde ich mir also nicht unbedingt als Maßstab
> heranziehen. Warum studieren normale Menschen? Um nach Ende des Studiums
> noch weiter an der Uni rumzuhängen? Wohl eher nicht.

Wieso sollten normale Menschen nicht an einer Uni arbeiten dürfen? Es 
kann doch sein, dass jemanden das Arbeitsumfeld und die Atmosphäre einer 
Hochschule gefällt und dort weiter arbeiten möchte.

Und es gibt genügend Leute in der freien Wirtschaft, die über massive 
Defizite bei ihren sozialen Kompetenzen zeigen. Nur fällt es dort nicht 
so auf, weil die Leute dann in irgend einer Ecke als Sachbearbeiter oder 
einfacher Entwickler verstauben, in der sie vielleicht mit 2-3 Kollegen 
Kontakt haben. Bei einem wissenschaftlichen Mitarbeiter, der im 
ständigen Kontakt mit zig Studenten steht, fällt jede kleinste Schwäche 
sofort auf.

von Etechniker L. (studanfaenger)


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Also die Diskussion driftet hier langsam echt ein bissel in die falsche 
Richtung.... Danke an alle die hier konstruktive Antworten gegeben 
haben. Für die Leute mit Kontakt Problemen gibt es sicher andere 
Foren/Anlaufstellen bei denen ihr besser aufgehoben seid....

von klausi (Gast)


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Etechniker L. schrieb:
> Für die Leute mit Kontakt Problemen gibt es sicher andere
> Foren/Anlaufstellen bei denen ihr besser aufgehoben seid....

Ok. Hab mich grade in nem BRAVO forum angemeldet. Das ist vie viel 
besser. Die haben mir auch endlich einen Tipp geben können, wie ich mit 
meinem übermäßigen schamhaarbewuchs umgehen kann.
(Lösung war einfach öfters rasieren)

von jemand (Gast)


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klausi schrieb:
> (Lösung war einfach öfters rasieren)

Am besten nimmt man dazu Ockhams Rasiermesser:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser

von Dipl.- G. (hipot)


Angehängte Dateien:

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Etechniker L. schrieb:

> Ich hab halt Angst das man als Elektrotechnik Ingenieur später immer nur
> irgendeinen Strom X durch das Bauteil Y bestimmen muss.
> Was sagen die erfahrenen Ingenieure hier?
> Was MACHT ihr eigentlich wirklich im Beruf?

Um Dir eine hilfreiche Anregung zu geben, habe ich eine Auswahl erstellt 
von dem Kram, mit dem ich mich im Rahmen von Projekten gerade (wieder) 
beschäftige (teilweise ist das Nachschlagen/Wieder-in-Erinnerung-bringen 
bzw. Detailvertiefung von Uni-Wissen, um geplante Anwendungsprojekte zu 
realisieren). Das letzte Bild stammt aus dem praktischen Alltag meiner 
Tätigkeit (Überschlag eines Isolators bei ~ 240 kV AC).

: Bearbeitet durch User
von Blub (Gast)


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Benjamin Almden schrieb:
> Zu meiner Frage:
> Welches naturwissenschaftliche Studium ist das nonplusultra?
> Ich würde zu Mathe tendieren?!?!?!

Seit wann ist Mathematik eine Naturwissenschaft?

Zum Topic kann ich aus meiner Erfahrung nur sagen, dass ich die 
E-Technik jedem anderen Ingenieursstudiengang vorziehen würde.

von Benjamin A. (benni11)


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NAja, Es gilt schon als Naturwissenschaft obwohl es Neider gibt, die 
behaupten, es wäre Geist ..

Die Mathler meinen, es wäre eine Strukturwissenschaft, weil sie den 
Vergleich mit den Bwlern fürchten. (Hust)

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