Hallo allerseits, ich möchte demnächst 0,28ppm VCTCXOs abstimmen. Hierfür habe ich einen 53131A mit Ofen (Option 010). Datenblatt hier: http://cp.literature.agilent.com/litweb/pdf/5967-6039EN.pdf Der Drift liegt laut Datenblatt bei 0,015ppm/Monat. Nach einem Jahr also schon im Bereich meiner Abstimmung! Generell habe ich außer dem Counter keinerlei zweite Referenz mit einer solchen Genauigkeit hier. Allein schon für das gute Gewissen, hätte ich gerne eine Möglichkeit den Counter zu überprüfen. Ich denke daher über die Anschaffung eines 10MHz Frequenznormals nach. Entweder ein billiges Rubidium zum regelmäßigen "kalibrieren" des Counters oder gleich eine GPS disciplined clock. Hätte durchaus noch einige Geräte mit 10MHz Eingang hier, die dann natürlich auch versorgt werden würden. Fragen: 1) Kann man sich blind auf den OCXO im Counter verlassen? 2) Rubidium oder GPS? 3) Nur ein (Rubidium-)Oszillator zum prüfen des Counters oder gleich das ganze Labor mit 10MHz (von GPS) versorgen? 4) Kann hier jemand ein bestimmtes Normal oder GPS Empfänger empfehlen? Gruß, Nikias
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Du lesen: www.ulrich-bangert.de/AMSAT-Journal.pdf
Was ist nicht gut an einem Fehler von 0.28ppm ? Ein Furz....
@Hacky: Es kommt auf die Anwendung an. Es geht um präzise Zeitmessung. Der VCTCXO hat +-4.6ppm Herstellungs- und davon durch den Reflow-Prozess +-1ppm Toleranz. Worst case wären das knapp 2/100tel pro Stunde. Alle zwei Tage 1 Sekunde. Die Absolute Frequenz muss daher nach dem Löten per Trimmer kalibriert werden. Die Langzeitstabilität ist 0.28ppm. Also ist das Ziel möglichst auf 0.28ppm genau zu kalibrieren. Es geht um diesen VCTCXO: http://www.conwin.com/datasheets/tx/tx176.pdf Gruß, Nikias
N. K. schrieb: > Der Drift liegt laut Datenblatt bei 0,015ppm/Monat. Nach einem Jahr also > schon im Bereich meiner Abstimmung! Aber nur, wenn er das ganze Jahr lang konstant in die gleiche Richtung driftet. ;-) > 2) Rubidium oder GPS? Musst du mehr oder minder selbst wissen. GPS kann natürlich genauer werden (basiert auf einem Cs-Normal), dafür ist erstens die Hardware noch teurer (zumindest im Vergleich zu einem gebrauchten Rb-Normal, was für deinen Zweck sicher mehr als genug wäre) und zweitens aufwändiger, denn man muss eine Antenne dafür installieren können. > 3) Nur ein (Rubidium-)Oszillator zum prüfen des > Counters oder gleich das ganze Labor mit 10MHz (von GPS) versorgen? Das dürfte im Aufwand dann nochmal wenigstens eine Größenordnung mehr sein.
Jörg Wunsch schrieb: > GPS kann natürlich genauer > werden (basiert auf einem Cs-Normal), dafür ist erstens die Hardware > noch teurer (zumindest im Vergleich zu einem gebrauchten Rb-Normal, > was für deinen Zweck sicher mehr als genug wäre) und zweitens > aufwändiger, denn man muss eine Antenne dafür installieren können. Reicht es für Kalibierung nicht aus, den 1PPS Ausgang eines gängigen GPS-Moduls anzugucken. Der sollte doch auf 1µs stehen.
Wolfgang schrieb: > Reicht es für Kalibierung nicht aus, den 1PPS Ausgang eines gängigen > GPS-Moduls anzugucken. Der sollte doch auf 1µs stehen. Der 1pps-Ausgang wird von dem IC des GPS-Moduls erzeugt, und zwar nach dem internen Takt des ICs. Der 1pps-Ausgang wird nach Ablauf der realen, GPS-genauen Sekunde einfach auf der nächsten Flanke des IC-Taktes ausgegeben. Da der IC-Takt "mächtig" jittert, tut es auch der 1pps. Bessere Module geben die Differenz per NMEA aus, das für eine Kalibrierung sinnvoll auszuwerten ist aber aufwendiger. Wenn die Montage einer externen Antenne mit freiem Blick auf einen großen Teil des Himmels kein unlösbares Problem darstellt, würde ich GPS empfehlen. Das ist für den längeren Zeitraum stabiler, Rubidium ist es für kurze Zeiträume von ein paar Minuten. Es gibt auf ebay gebrauchte Trimble Thunderbolt-Module. Damit ist es recht einfach und günstig eine gute 10MHz-GPS-Referenz zu bekommen.
Gerd E. schrieb: > Das ist für den längeren Zeitraum stabiler, Rubidium ist es für kurze > Zeiträume von ein paar Minuten. Wobei beide deutlich mehr als eine Größenordnung besser sind als das, was sich der TE wünscht (1E-7).
>@Hacky: > >Es kommt auf die Anwendung an. Es geht um präzise Zeitmessung. Der >VCTCXO hat +-4.6ppm Herstellungs- und davon durch den Reflow-Prozess >+-1ppm Toleranz. Und das Ganze bringt ? Wozu muss deine Frequenz/Zaehler genauer sein als irgend ein Limit ?
Jagt den Troll raus !! schrieb: > Und das Ganze bringt ? Wozu muss deine Frequenz/Zaehler genauer sein als > irgend ein Limit ? Wie gesagt, es muss eine Zeit gemessen werden. In meiner Anwendung ist 1ppm Gangunterschied von einem Gerät zum nächsten die absolute Obergrenze bei -40..85C. Dies entspricht dann 1/100tel alle 2,7h. Die Geräte haben bis zu 10 Jahre Lebensdauer und müssen ggf. sogar nachkalibriert werden. Gruß, Nikias
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Eventuell hilft folgendes weiter: Es gibt einen amerikanischen Zeitzeichensender, der auf genau 10MHz sendet und hier in den Dämmerungsphasen und z.T. auch Tagsüber gut zu empfangen ist. http://de.wikipedia.org/wiki/WWV_%28Zeitzeichensender%29 An diesem könntest du deinen Ofen kalibrieren (oder wenigstens die Abweichung bestimmen). Um diesen Sender zu finden, suchst du am besten erst den hier gut zu empfangenden russischen Zeitzeichensender (sendet ein charakteristisches Zeitzeichen) auf 9,996MHz und suchst dann genau 4kHz höher nach dem amerikanischen Sender. http://de.wikipedia.org/wiki/RWM_%28Zeitzeichensender%29 Als Spectrum Analyzer kannst du die Soundkarte eines PCs am Empfängerausgang verwenden zusammen mit dem Programm SPECTRAN V2.0. Hier gibt es mehr Erklärungen zum Thema: Beitrag "Re: einfacher 20m-CW-Sender mit AD9850 und MOSFET"
Ich habe eine Zeit das hier betrieben: http://www.k7jrl.com/pub/manuals/rohdeschwarz/xsrm/ Das war ein Rubidium mit DCF 77 Synchronisation. Ich hatte den Filter auf ca. 30 Tage eingestellt. Als ich zwei frisch klibrierte Rubidum Normale bekommen habe, habe ich sie mit einenem Frequency Difference Multiplier ans XSRM geschalten. Die Abweichung war kleiner 1E-10. Ein Hinweis: Das Ruidium Normal ist nur langzeitstabil. Wenn Du auch eine Kurzzeitstabilität haben willst, brauchst Du einen Quarzoszillator. Wenn man den Quarzoszillator mittels PLL ans Rubidium bindet, hast Du fast alle Vorteile aus beide Welten. Wenn Du die Alterung des Rubidium noch weghaben willst, synchroniere dieses mit GPS oder DCF77 oder ähnlich langzeitstabilen.
Gerd E. schrieb: > Da der IC-Takt "mächtig" jittert, tut es auch der 1pps. Bei meinen Erfahrungen mit einem pps-Ausgang eines EM406A lag der Jitter bei < 60ns, was für einen Abgleich auf 0,x ppm völlig ausreichend ist, wenn man zudem noch über ein paar Sekunden mittelt. Da es hier um 'ppm' und nicht um 'ppb' geht, verstehe ich das Problem hinter der Frage nicht.
HaraldDräger schrieb: > Es gibt einen amerikanischen Zeitzeichensender, der auf genau 10MHz > sendet und hier in den Dämmerungsphasen und z.T. auch Tagsüber gut zu > empfangen ist. Naja, den Aufwand zu treiben, lohnt heutzutage aber angesichts der preiswerten gebrauchten Rb-Normale und GPS-Referenzempfänger wirklich nicht mehr, zumal man die Variabilität der Ionosphäre nicht unterschätzen sollte. Gudrun schrieb: > Ein Hinweis: Das Ruidium Normal ist nur langzeitstabil. Wenn Du auch > eine Kurzzeitstabilität haben willst, brauchst Du einen Quarzoszillator. Huh? Übliche Rb-Normale enthalten bereits einen OCXO, der dann von der Rb-Lampe diszipliniert wird. Warum sollte das Verhalten dann durch nachschalten eines weiteren Quarzoszillators besser werden?
Gerd E. schrieb: > Der 1pps-Ausgang wird nach Ablauf der realen, > GPS-genauen Sekunde einfach auf der nächsten Flanke des IC-Taktes > ausgegeben. Da der IC-Takt "mächtig" jittert, tut es auch der 1pps. Wenn man die Lage des 1pps Pulses alle Stunde mal mit der eigenen Referenz vergleicht, sollte der Jitter nicht soooh schlimm stören. Jörg Wunsch schrieb: > ... zumal man die Variabilität der Ionosphäre nicht unterschätzen sollte. Dagegen hilft SBAS schon deutlich. Wenn der GPS Empfänger mit EGNOS o.ä. die Position auf 3m genau hingerechnet bekommt, sollte sich die interne Zeitbestimmung auch in dem Genauigkeitsrahmen (i.e. 3m/c=10ns) bewegen.
Wolfgang schrieb: >> ... zumal man die Variabilität der Ionosphäre nicht unterschätzen >> sollte. > > Dagegen hilft SBAS schon deutlich. Wenn der GPS Empfänger Wir reden über zwei unterschiedliche Dinge. Du über einen GPS-Empfänger, ich über den Empfang des Zeitsignals von WWV bzw. WWVH auf Kurzwelle, was natürlich nur über Ionosphärenreflektion möglich ist in Europa.
Hallo Allereits, vielen Dank euch allen - vor allem aber "Pumuckl" für die Dokumente. Die haben mir tatsächlich einen interssanten Einblick in das Thema gegeben. Ich tendiere nun dazu dieses Labor-Rubidium-Normal zu beschaffen: http://www.gigatest.net/datum/PRFSDS.pdf Das gibt es gebraucht inklusive Kalibrierung einigermaßen günstig für um die 500€ und ist nach 6min bei 10e-9, zwei Größenordnungen über meiner 10e-7 Anforderung. GPS fällt für mich wegen Antenne und Kosten von fertigen Laborlösungen eher weg. Das hier habe ich als günstigstes gefunden: http://www.sglabs.it/en/product.php?s=hp-agilent-z3805a-58503a&id=1385 Gruß, Nikias
Hallo Sieh Dir mal folgende Seite an. http://www.jrmiller.demon.co.uk/projects/ministd/frqstd.htm Der James Miller ( G3RUH ) hat genau das, was Du brauchst. Setz Dich mal mit ihm in Verbindung und frage einfach mal an. Ich habe damals mein GPS Normal selber gebaut und sogar einen VCO günstig von ihm bekommen. Mich hat das ganze umgerechnet 150 Euro gekostet. Ich stabilisiere meinen Mutteroszillator ( Schomadl Dekade ) für die Funkanlage damit. Funktioniert seit Jahren einwandfrei. Gruß Peter ( DF2CN )
Hallo Peter, danke für den Tip, sieht in der Tat interessant aus. Habe jetzt aber schon ein gebrauchten, aber kalibrierten Rubidium Laborstandard gekauft. Gruß, Nikias
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