Liebe Leute, ich habe eine wichtige Frage an euch. Ich habe Physik studiert und habe mich kürzlich bei einem Kaffeemaschinenhersteller für eine Stelle beworben. So wies im moment ausschaut, werde ich erneut eingeladen und werde dann eine Reihe von Tests absolvieren müssen, unter anderem bekomme ich elektrischen schaltpläne gezeigt und muss dann sagen, was diese Schaltungen bewirken bzw. wie sie funktionieren. Ich bin selbst hobbyelektroniker und hab auch schon das eine oder andere selbst zusammengebaut (LED Cube, Funktionsgenerator, Roboter etc.). Trotzdem habe ich halt keine fundierte ausbildung auf dem gebiet und würde mich deshalb gerne etwas gezielter vorbereiten. Also eben, die basics sind vorhanden, ich kenne die bauteile und diverse basisschaltungen (Widerstandsschaltungen, OpAmps etc) Habt ihr irgendeine idee, wie ich mich auf etwas komplexere schaltungen vorbereiten kann? Damit ich ungefähr eine ahnung habe wie ich sowas im allgemeinen anpacken muss... Gibts allenfalls ein gutes buch dazu? ich hab wirklich keine ahnung was für schaltungen drankommen werden, bin auf jeden fall dankbar für tipps jeglicher art :) besten dank Serge
Schon gestöbert? http://www.mikrocontroller.net/articles/Hauptseite Eine Kaffemaschine wird kaum Raketentechnik enthalten.
Kaffeemaschinen: ich denke mal das Komplizierteste was an Analogschaltungen da passieren kann ist ein Füllstandssensor (Ultraschall?) und ein Temperatursensor. Okay, und noch ein Drucksensor für die Pumpensteuerung. Irgendwas vergessen? Schau Dir also Schaltungen für solche Sensoren an, wobei ich denke dass solche Sensoren einfach zugekauft und dann an den I2C Bus vom uC drangehängt werden. Aha, man sollte wissen wie I2C funktioniert. Der Rest dürfte uController-Technik sein und damit voll digital.
Serge schrieb: > abt ihr irgendeine idee, wie ich mich auf etwas komplexere schaltungen > vorbereiten kann? Wie wäre es mit Übung? Such dir Schaltpläne heraus, "lese" diese und kläre dabei auftretende Unklarheiten, z.B. mit Hilfe des Forums? Mit freundlichen Grüßen, Karol Babioch
WMF setzt bei den prof. Maschinen den CAN Bus ein!
Serge schrieb: > Ich habe Physik studiert und habe mich kürzlich bei einem > Kaffeemaschinenhersteller für eine Stelle beworben. So wies im moment > ausschaut, werde ich erneut eingeladen und werde dann eine Reihe von > Tests absolvieren müssen, unter anderem bekomme ich elektrischen > schaltpläne gezeigt und muss dann sagen, was diese Schaltungen bewirken > bzw. wie sie funktionieren. > > Ich bin selbst hobbyelektroniker und hab auch schon das eine oder andere > selbst zusammengebaut (LED Cube, Funktionsgenerator, Roboter etc.). > Trotzdem habe ich halt keine fundierte ausbildung auf dem gebiet Willst du uns verarschen? Niemand ist (zumindest theoretisch) besser prädestiniert, aus einem Schaltplan eine Funktion abzuleiten als ein studierter Physiker. Alles, was der vielleicht noch lernen muß (und das sind rein repetitorische Lernvorgänge), sind folgende Sachen: * Bauteilsymbole und Konventionen der Schaltplan-Erstellung * verbreitet verwendete Bauteile * oft angewandte Grundschaltungen Alles, was sonst noch nötig ist, solltest du zwingend in deinem Hauptstudiengang vermittelt bekommen haben, selbst wenn du dich dort dann meinetwegen auf turbulente Strömungen in Gasen oder Hochtemperatur-Plasmaphysik spezialisiert haben solltest. Selbst wenn das so wäre, solltest du eigentlich selbst schon festgestellt haben, daß Teile der dort jeweils verwendeten Mathematik auch bei der Schaltplananalyse hilfreich sein können. Wenn man sie denn wirklich verstanden hat, was nämlich dazu befähigt, Muster zu erkennen und nicht nur Rechenaufgaben zu lösen. Für letzteres reicht auch ein dummer Computer, dafür braucht man keinen studierten Physiker. Vermutlich geht die Intention deines zukünftigen AG ungefähr in diese Richtung: Er sucht einen Ingenieur im klassischen Sinne des Wortes. Also wohl vermutlich keinen wie dich, der Trivialitäten in Foren erfragt...
Die Schaltpläne werden wohl, je nach Kenntnisstand, nichts Besonderes enthalten. Aber, das Ganze ist Übungssache, weshalb ein paar "übliche" Schaltpläne nicht schaden können. Achtung: In Industrie- und Münzkaffeeautomaten kann schon so einiges an Mikroprozessor und Regelungstechnik sein. Das geht von der Sensorik im Bereich der Kaffeezufuhr, über ein eventuelles Mahlwerk - mit allem Drum und Dran - bis zu einer ausgeklügelten Entsorgung und gesteuerten Warmhaltetechnik gehen. Wasserzufuhr und Tropfgutüberwachung mal nicht gerechnet. Ich kann mir kaum vorstellen, dass in unserem Sprachraum noch 08/15 Kaffeemaschinen hergestellt werden. Wie gesagt: Für einen Ungeübten nix mit simple und easy.
red cruiser schrieb: > WMF setzt bei den prof. Maschinen den CAN Bus ein! Belege? Für was? Warum nicht FlexRay?
warum sollten Sie sich einen Physiker holen wenn sie einen Elektriker brauchen. Solang du mit deiner Qualli nicht gelogen hast wird es wohl bei bedarf nicht an mangelde Schaltplankenntnis liegen
selbst wenn, jetzt ist es eh zu spät schaltungsanalyse zu lernen
Ich verstehe nicht was du für ein Studium gehabt haben sollst-.- An unsrer Uni waren die Physiker immer in Grundlagen der Elektrotechnik und in Mikrocontrollertechnik -.- Da ist doch schon alles dabei ?!?! Die werden dich bestimmt keine Schmitt Trigger erkennen lassen oder sowas.
Wohl kaum, aber Fragen bezüglich Kondensatornetzteilen eventuell, weil sowas in billigen Maschinen oft benutzt wird.
Als Physiker mit Vertiefungsrichtung Elektronik melde auch ich mich zu Wort. Was wir an der Uni lernen ist teilweise ein Witz. Natürlich lernt man grundsätzliches zu Transistoren und Dioden (Hauptsächlich wie sie funktionieren, wofür sie da sind. Eine Frage in der Prüfung war nach der Energie des Elektrischen Feldes in einer Diode) aber kaum etwas über Schaltpläne. Ich habe neben C auch noch AHDL und VHDL gelernt. Auch haben wir Schaltungen nachgebaut, und die Funktion davon gelernt. Dennoch brauchte ich eine ganze Weile um auch nur einen einfachen Transistor Verstärker mit dem long tailed pair und der Endstufe am Ende zu verstehen. Das liegt einfach nur daran, dass wir entweder einfache Grundschaltungen hatten ( FlioFlop, Emitterschaltung...) oder ohne Anleitung recht komplexe Schaltungen nachgebaut haben, ohne etwas im Detail erklärt zu bekommen. Natürlich versteht man wann und wie stark ein Transistor leitet, doch sobald davor ein Knotenpunkt zu einem anderen Bauteil ist, wird es schwer zu erkennen wieviel Strom wo hin fließt. Das Problem haben wir stark bemerkt, als wir in der Diplomarbeit einen aufgesägten, alten OPV mithilfe von EFM untersucht haben, und starke Probleme beim identifizieren von den einzelnen Stufen hatten. In sofern kann ich die Sorge vollkommen verstehen, muss allerdings sagen, dass mir keine Homepage oder sonstiges bekannt ist, bei dem verschiedene, etwas komplizierte Schaltungen erklärt werden. Entweder nur eine spezielle, oder dieses ganz grundsätzliche. Elektroniker wird man wohl nur durch langes grübeln über verschiedenen Schaltplänen, bis man die ganze Palette an grundsätzlichen Baukästen verstanden hat. Danach interessiert einen nicht mehr was der einzelne Transistore macht, sondern das gesamte.
Genau das ist auch das Problem, das ich hatte. Man findet zig tausend Websites und Videos die z.B. das Schaltsymbol von einem Transistor erklären. Vielleicht auch noch physikalische Hintergründe und Standardschaltungen. Aber sobald man eine komplexere Schaltung mit ein paar mehr Bauteilen vor sich hat steht man da wie der Ochs vorm Berg. Natürlich kommt das mit der Zeit, aber mit ordentlichen Erklärungen und Schaltungsanalysen könnte man die Zeit deutlich verkürzen. Ich glaube das liegt einfach daran, dass sich jemand, der auf den ersten Blick ungefähr sieht was da abgeht und die Zusammenhänge versteht einfach nicht vorstellen kann, dass das für manche Menschen aussieht wie chinesische Zeichen.
Vielleicht wär es eine schlaue Idee, einfach mal 50 Kaffeemaschinen-Schaltpläne anzuschauen. Dann ein paar von Kartenlesern und Münzprüfern. Und wenn dabei was unverständlich ist, hier mal nachfragen.
Es gibt bestimmt auch YouTube-Videos zur Reparatur bestimmter Typen. Dann kannst Du Plan mit Wirklichkeit vergleichen? http://www.kaffeemuehle-test.de/
Also ich habe eine grundsolide Ausbildung als Radio-FS Techniker und ein Studium der Nachrichtentechnik hinter mir. Nebst permanenter Hobbybastelei. Wenn ich heute eine komplexere diskrete Schaltung verstehen muss, so ist das nicht immer einfach, manchmal ohne weitere Tipps und Hilfestellungen auch fast nicht möglich. Es gab fruher Vorlesungen wie angewandte Schaltungstechnik o.ä. Alles nicht so easy. Grundlagen Digitaltechnik, Operationsverstärker, Regelungstechnik, Mikrokontroller, Messtechnik, sollten Dich aber nebst theoretischer Physikkenntnisse in die Lage versetzen vernünftige Kaffeemaschinen zu konstruieren. Die Branche hat es dringend nötig;-)
Kris M. schrieb: > An unsrer Uni waren die Physiker immer in Grundlagen der Elektrotechnik > und in Mikrocontrollertechnik -.- > Da ist doch schon alles dabei ?!?! Erst so, und dann so: > Die werden dich bestimmt keine Schmitt Trigger erkennen lassen oder > sowas. Was wäre denn für den oben genannten Physiker daran kompliziert, diesen Schmitttrigger zu erkennen? Kurz: wer "Grundlagen der E-Technik" gehabt hat kann noch lange keinen Schaltplan lesen. Er kann bestenfalls Symbole erkennen und zuordnen. Das ist so wie wenn ich ein finnisches Buch vor mir habe: ich kann jedes einzelne Symbol erkennen und benennen, aber die Kombination ergibt für mich keinen Sinn... Lesen lernt man nur durch Übung. Und beim Lesen von Schaltplänen ist es genauso. Insbesondere das "Querlesen" ist da wichtig: ich muss schnellstmöglich von der Frage zum relevanten Schaltplanteil kommen. Also der Übung erster Schritt: Nimm beliebige Schaltpläne aus dem Netz und such darin das Netzteil. Erkläre dir, wie dieses Netzteil funktioniert. Dann lokalisierst du den uC in den Plänen, siehst dir an, wie der versorgt und getaktet wird, welche Schnittstellen der hat. Dann kommt die EA und die Sensor- und Aktoranbindung. wie sehehn die Analogeingänge aus, wie die digitalen? Wie ist das mit den Ausgängen?
Das war jetzt nur en Wild reingeworfener Begriff.. Ich meine, die werden Grundlagen abfragen und checken ob du analysieren kannst. Da wird vieleicht en OP Amp hingestellt, als Verstärker und du sollst ein Widerstandsverhältnis angeben für 1,5 Verstärkung. Oder en Transistor und den sollst du so beschalten das er irgendwas schaltet.... Es gibt nämlich genug 1er Kandidaten die haben dafür einfach keinen Sinn. Das sind reine Theoretiker. Physiker halt duck ^^ Ich stelle mir vor, dass du nen Schaltplanausschnitt mit maximal 10 Bauteilen gezeigt bekommst. Aber dass das en OP AMP überschreitet bezweifel ich. Vielleicht noch en Flipflop oder ne Spannungsversorgung/Stabilisierung. AUßER du bewirbst dich dort für eine Hardware Entwickler Stelle -.- Hast ja leider nicht geschrieben was für eine Stelle das ist. Physiker werden ja gern als Programmierer eingesetzt, da würde ich halt auf diese Testmethode wetten.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.