Forum: Platinen Sprühätzen - so geht es!


von TomA. (Gast)


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Hallo Leute,

nachdem ich gerade dabei bin meine Methoden zur heimischen 
Platinenfertigung zu verbessern, bin ich nun beim ätzen angelangt.

Wollte mal sehen, wie eine ganz einfache Sprühätzanlage aussehen und vor 
allem funktionieren kann.

Ich benutzte einen einfachen 10l-Putzeimer aus Plasik, eine leere 
Sprühflasche Kalkreiniger, einen Gummihandschuh, etwas Klebeband und 
Ätzmittel (HCl/H2O2). Ursprünglich wollte ich das Ganze auch noch mit 
Plastifolie etwas einpacken, ist aber umständlich und womöglich sogar 
störend (Sauerstoffzufuhr).

Die Platine klebe ich mit Klebeband möglichst tief im Eimer fest. Das 
Klebeband auf der Rückseite der Platine und am Eimer mit einem 
querlaufenden Band zusätzlich gesichert (Bild Sprueh_01.JPG). Als 
Platine habe ich einfach auf eine völlig unbehandelte Platine 
(1/2-Europaformat 35µm) mit einem Edding-Lackstift ein Schachbrettmuster 
aufgemalt.

Der Eimer wurde mit Zeitungen fixiert, damit er nicht wegrollen kann. 
Die Öffnung habe ich mit einer Plaszikflasche, von ca. 4cm Breite, 
unterlegt damit der Eimer schräg steht und sich die Flüssigkeit am Boden 
sammeln kann.
Im Bild (Sprueh_02) ist das und mein "Equipment" zu sehen. Das Ätzmittel 
war gebraucht und unaufbereitet, weder gerührt (H2O2) noch geschüttelt.
Nach nicht einmal 5 Minuten war der innere Bereich der Platine 
freigeätzt. Zu meiner Überraschung ätzt diese Methode von innen nach 
aussen. Werde das künftig berücksichtigen und mehr aussen sprühen, daß 
die Platine gleichmäßiger geätzt wird. Nach ca. 10 Minuten war die 
Sprühflasche leer und ich habe aufgehört. Natürlich hätte ich die 
Ätzflüssigkeit wieder in die Sprühflasche zurückfüllen können, aber ich 
habe auch so gesehen, daß es sehr gut funktioniert. Das Bild Sprueh_02 
seigt die fertige Platine im Eimer.

Einige Punkte sind zu beachten:
Als Sprühflasche eine von Kalkenfernern oder ähnlichem benutzen, die 
sind für ätzende Flüssigkeiten ausgelegt.
Die Platine tief im Gefäß befestigen.
Den Sprühkopf, zum sprühen, möglichst tief in das Gefäß halten. So geht 
nichts daneben und abtropfende Flüssigkeit fällt in den Eimer.

Ich hatte zunächst nicht aufgepaßt und habe den Eimerrand oben 
eingesprüht und einige Tropfen fielen vor den Eimer. Eine weitere 
Zeitung untergelegt und den Sprühkopf weiter in den Eimer gesteckt hat 
die Probleme beseitigt.
Die Geruchsbelästigung war geringer als befürchtet und es ging kaum 
etwas daneben. Den Sprühkopf und die Flasche habe ich anschließend mit 
normalen Leitungswasser gründlich durchgespühlt (gesprüht), ich denke 
die schaffen noch viele Platinen.

Die Bilder Sprueh_03/04 zeigen die fertige Platine im Auf- und 
Durchlicht.

Damit haben wir nun die Sprühätzanlage für "Klausi" und Andere mit 
schmalen Budget. Oder falls die Größe der Platine die Dimension der 
vorhandenen Anlage überschreitet.

Für evtl. entstandene Schäden durch diese Methoden übernehme ich 
keinerlei Haftung!

Viel Spaß und viel Erfolg damit. Tom

von TomA. (Gast)


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Nachtrag:

Der Handschuh ist dazu, die Sprühhand vor der abtropfenden 
Ätzflüssigkeit zu schützen. Die einfache Mechanik der der Sprühflasche 
tropft immer ein wenig.

Am Sprühkopf befand sich ein kleines Metallsieb, das brauchte ich nicht 
mehr entfernen, es ist weggeätzt. Es empfiehlt sich dieses Sieb vorher 
abzumachen.

Der Sprühkopf erzeugt keinen besonders feinen Sprühnebel, damit verteilt 
sich die Ätzflüssigkeit kaum in der Umgebungsluft.

von Teo D. (teoderix)


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TomA. schrieb:
> Der Sprühkopf erzeugt keinen besonders feinen Sprühnebel, damit verteilt
> sich die Ätzflüssigkeit kaum in der Umgebungsluft.

Das wär für mich ein absolutes NoGo!
Es dürften sich auch einiges an Aerosolen bilden, die Du nicht sehen 
kannst.

von Timmy (Gast)


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Ich kann nur noch mit den Kopfschütteln.

Was ist nur seit Tagen mit den Leuten hier nur los???????

von Alex A. (alexdetsch)


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meine Meinung:

Handschuhe und Schutzbrillen dienen nicht dem Schutz der Hände/Augen vor 
Spritzern, sondern vielmehr sollen sie den Träger davor bewahren, sich 
mit den Fingern in die Augen zu fassen.
Selbst erlebt. Einmal keine Handschuhe an und schon fasst man sich mit 
natürlich NaPS-benetzten Fingern ins Auge. Die Handschuhe sind eh nie 
dicht, weil man sie sich an den Rändern der FR4-Platten aufreißt^^

Alex ;)

von Michael R. (elektr-hobbyist)


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@ Tom

Hallo Tom,

was hoffst Du mit deiner Sprühätzung zu erreichen?
Immerhin könntest Du deine Ätzlösung in den Eimer füllen, Platine rein 
legen und das Ganze dann ein wenig schwenken.

L.G.

Micha
------------------------------------------------------------------------
@ Timmy

Timmy schrieb:
> Was ist nur seit Tagen mit den Leuten hier nur los???????

Könntest Du das präzisieren? :-)

L.G.

Micha

von TomA. (Gast)


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Hallo Leute,

bevor ihr hier weiter den Weltuntergang mutmaßt, meine Erfahrungen.

Ich hatte mir auch einen einfachen Atemschutz vorbereitet, da ich mit 
einem ordentlichen Ätzmittelnebel gerechnet hatte. Der blieb aber aus, 
ich finde sogar, daß es weniger roch als die Ätzküvette mit 
Luftsprudler. Vermutlich fängt der Plastikeimer die Tröpfchen 
elektrostatisch ein. Und wirklich feine Tröpfchen entstehen im Sprühkopf 
nicht, sonst würde die Hausfrau beim reinigen der Badezimmerfließen ihre 
Lungen verätzen.

Da hier leider niemand seine Erfahrungen zurückmeldet, bleibt euch nur 
es selbst auszuprobieren - vielleicht mit Cognac. Wenn es dann stark 
riecht, TIEF einatmen. :)

von TomA. (Gast)


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Hallo Michael R

beim ätzen mit der CuCl2-Methode (HCl/H2O2) spielt der Sauerstoff eine 
entscheidende Rolle. Er sorgt für die Regeneration des Ätzmittels. Dazu 
verwendet man üblicherweise H2O2, durch das versprühen der Ätzlösung in 
der Luft regeneriert sie sich durch den Luftsauerstoff.
Meine verbrauchte Ätzlösung hatte im Versuch den Großteil des Kupfers in 
ca. 5 Minuten weggeätzt.

Gruß. Tom

von Michael R. (elektr-hobbyist)


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Hallo Tom,

danke, wieder was dazu gelernt.

TomA. schrieb:
> den Großteil des Kupfers in
> ca. 5 Minuten weggeätzt.

Das schaffe ich mit meinem Eigenbau- Küvettenätzbad und FeCl3 auch.
Aber ich nehme mal, dass es bei Dir mit frischer Ätzlösung, noch mal 
deutlich schneller geht?

L.G.

Micha

von TomA. (Gast)


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Hallo Michael R,

ich habe es mit frischen Ätzmittel noch nicht probiert, aber es ist mit 
Sicherheit davon auszugehen. Durch den Luftkontakt wird ja nicht das 
ganze Ätzmittel regeneriert, deshalb ist vorher regeneriertes Ätzmittel 
sicher schneller.

Gruß. Tom

von Michael_ (Gast)


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Timmy schrieb:
> Ich kann nur noch mit den Kopfschütteln.
>
> Was ist nur seit Tagen mit den Leuten hier nur los???????

Ich hab auch den Eindruck, das sie das Rad neu erfinden wollen.
Mit halsbrecherichen Technologien die Schaden an der Gesundheit 
hervorrufen können.
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Michael R. schrieb:
> TomA. schrieb:
>> den Großteil des Kupfers in
>> ca. 5 Minuten weggeätzt.
>
> Das schaffe ich mit meinem Eigenbau- Küvettenätzbad und FeCl3 auch.

Mit FeCl3 ist Schaumätzen deutlich einfacher zu bewerkstelligen. Einfach 
Luft ins Ätzbad einbringen; das sorgt einerseits für Umwälzung, 
andererseits für Regeneration. Die käuflichen Ausströmer sind aus Holz 
und kosten nicht die Welt. Einen Behälter + Aquarienpumpe gibt es auch 
für kleines Geld. Schaum bildet sich von ganz allein. Und die Sauerei 
ist deutlich geringer.

Meine uralte FeCl3 Lösung schafft bei Zimmertemperatur in 5 Minuten eine 
komplette Ätzung, nicht nur "den Großteil des Kupfers".

Der einzige Nachteil ist (wie bei der hier beschriebenen Billovariante 
des Sprühätzens auch) daß man immer nur eine Seite auf einmal geätzt 
kriegt. Doppelseitige Platinen brauchen halt doppelt so lange und es 
gibt eine (geringe) Gefahr der Unterätzung bei der zuerst fertig 
gestellten Seite.


XL

von TomA. (Gast)


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Hallo Axel,

das freut mich für alle Schaumätzer. Du solltest die Methode kurz 
beschreiben, damit andere Leute sie ausprobieren können.

Gruß. Tom :)

von Michael R. (elektr-hobbyist)


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TomA. schrieb:
> Du solltest die Methode kurz
> beschreiben, damit andere Leute sie ausprobieren können.

Ist doch bekannt.

Axel Schwenke schrieb:
> Einfach
> Luft ins Ätzbad einbringen

Mach ich. Über eine Aquariumpumpe und einen am Ende gelochten Schlauch 
als Ausströmer. Leider habe ich den Platinenhalter  zum hinein hängen 
noch nicht fertig gebaut. So kommt es darauf an, wie gut die Platine in 
den Blasen hängt. Wenn sie optimal hängt ist die Platine auch in 5 Min. 
fertig, wobei das Ätzbad auf 45 Grad geheizt ist.

L.G.

Micha

von Axel S. (a-za-z0-9)


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TomA. schrieb:
> Hallo Axel,
>
> das freut mich für alle Schaumätzer. Du solltest die Methode kurz
> beschreiben, damit andere Leute sie ausprobieren können.

Das ist doch nun wirklich Allgemeinwissen. Oder sollte es zumindest 
sein. Guckstu hier (und folgende)

Beitrag "Re: Spruehaetzanlage"


XL

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nachtrag:

Meine Schaumätzmaschine ist nochmal einfacher aufgebaut (vor > 10 Jahren 
mal bei Conrad (?) gekauft). Rechteckiger Behälter mit ca. 250x160mm² 
Grundfläche (reicht für Platinen bis 160x100mm²) und ca. 100mm hoch. 
Durchsichtiger Deckel, der verhindert daß im Betrieb alles rund herum 
verspritzt wird. Am Boden ca. in der Mitte ein Holzausströmer, an der 
Rückwand eine Membranpumpe.

An den Seitenwänden ist in halber Höhe eine Leiste aufgeklebt, auf der 
später der Platinenhalter aufliegt. Der Halter hält die Platine parallel 
zum Flüssigkeitsspiegel ungefähr 2-5mm darüber(!). Diesen Abstand stellt 
man einfach über die Menge an FeCl3-Lösung ein.

Beim Einschalten der Pumpe steigen aus dem Ausströmer kleine Bläschen 
auf, die an der Oberfläche Schaum bilden. In diesen Schaum taucht nun 
die Unterseite der Platine ein und wird geätzt. Dadurch daß in der Mitte 
ständig neuer Schaum entsteht, wird der Schaum zum Rand hin verdrängt. 
Auf der freien Fläche der Flüssigkeit zerfällt der Schaum wieder.

FeCL3 schäumt von ganz allein. Bier sollte man normalerweise nicht 
brauchen und wenn, dann nur ganz sparsam anwenden. Nichts ist mehr 
Sauerei als eine überlaufende Schaumätzanlage!

Für größere Platinenformate einfach mehrere Ausströmer verwenden. 
Heizung des Ätzmittels ist optional - dann gehts nochmal schneller.
Bei Zimmertemperatur sind 35µm Kupfer in ca. 5 Minuten weg.


XL

von TomA. (Gast)


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Hallo Axel,

danke für deine Mühe, jetzt können sich Interessierte besser vorstellen, 
wie das funktioniert.

Ich finde das Einbringen von Bier lustig, so hat das FeCl3 seinen Spaß. 
Und da es sicher keinen halben Liter Bier dafür braucht, bleibt für den 
Ätzer auch noch was. Das wäre beinahe ein Grund zu dieser Methode zu 
wechseln. :)

Gruß. Tom

von TomA. (Gast)


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Ich habe die Schaumätzanlage mal kurz im Kopf überschlagen, ohne die 
Preise wirklich zu kennen. Im Selbstbau schätze ich, mit Luftpumpe und 
Sprudler/Schlauch, geht es an die 50,-€. Fertig gekauft wohl eher ab 
100,- €.
Das ist für ein Schülerbudget, oder um es mal schnell auszuprobieren, 
etwas teuer.

Für das einfache sprühen hat man die Geräte bereits zuhause, falls nicht 
sind sie für unter 10,- € (für Alles) schnell beschafft.

Und wer die Dämpfe fürchtet kann anstelle des Eimer eine große, 
durchsichtige, wasserdichte Plastiktüte nehmen und am Gummihandschuh 
dicht verkleben - so entsteht ein geschlossener Kreislauf aus dem nichts 
entweicht.

Aber letztlich muß jeder für sich selbst entscheiden wie er seine 
Platinen ätzen will.

von Timmy (Gast)


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TomA. schrieb:
> Und wer die Dämpfe fürchtet kann anstelle des Eimer eine große,
> durchsichtige, wasserdichte Plastiktüte nehmen und am Gummihandschuh
> dicht verkleben - so entsteht ein geschlossener Kreislauf aus dem nichts
> entweicht.



Hat deine Mutter dich schon mal Testen Lassen ?  BAZINGA :-)))


(The Big Bang Theory)

von Teo D. (teoderix)


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NaJa, nur um Sprühätzen zu können so ne Sauerei zu produzieren?

Ich würde mich eher mal um eine verzugsfreiere Tonerübertragung 
kümmern!
Dein Schachbrettmuster sieht ja grottig aus.

von M. P. (phpmysqlfreak)


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Teo Derix schrieb:
> Ich würde mich eher mal um eine verzugsfreiere Tonerübertragung
> kümmern!
> Dein Schachbrettmuster sieht ja grottig aus.

Dafür, dass es lediglich zur Demonstration mit einem Lackstift gemalt 
wurde... Aber das hast du ja bestimmt gelesen.

TomA. schrieb:
> Als
> Platine habe ich einfach auf eine völlig unbehandelte Platine
> (1/2-Europaformat 35µm) mit einem Edding-Lackstift ein Schachbrettmuster
> aufgemalt.

von Teo D. (teoderix)


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Marcel Papst schrieb:
> Dafür, dass es lediglich zur Demonstration mit einem Lackstift gemalt
> wurde... Aber das hast du ja bestimmt gelesen.

ööö ääää...  nö....


     SORRY :)

von npn (Gast)


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Teo Derix schrieb:
> Marcel Papst schrieb:
>> Dafür, dass es lediglich zur Demonstration mit einem Lackstift gemalt
>> wurde... Aber das hast du ja bestimmt gelesen.
>
> ööö ääää...  nö....
>
>      SORRY :)

Na wenn ein Laserdrucker statt eines Schachbrettmusters sowas ausdrucken 
würde, dann hättest du aber Spaß mit einer Platine :-))

von TomA. (Gast)


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Hallo Leute,

ich habe eben den Rest der Platine im Sprühverfahren geätzt. Vorher das 
Ätzmittel fit gemacht, Luft eingeschüttelt und als es sich geklärt hat 
noch mit H2O2 aufgehellt. Die Lösung eine halbe Stunde in die Sonne 
gestellt, damit sie sich aufwärmt. Dann losgesprüht - es ging 
ausgesprochen besch...eiden. Die Rückholfeder zog den Abzug des 
Sprühkopfes nur halb zurück, die restliche Hälfte musste ich nachhelfen. 
Und auch das drücken lief ungewöhnlich schwer. Ich brauchte, trotz 
besserer Ätzlösung, länger als gestern.

Beim abschließenden durchspühlen des Sprühkopfes, mit kaltem Wasser, 
funktionierte er wieder tadellos. Der Sprühkopf selbst besteht nur aus 
Kunststoff, auch die Rückholfeder ist kein Metall, sondern ein 
Kuststoffbügel.

Sollte dies an einer anderen Dichte der Ätzlösung liegen? Oder 
vielleicht an der höheren Temperatur durch das anwärmen der Lösung?

So wie das heute gezickt hat, kann ich die Methode nicht 
weiterempfehlen.
Hat es schon jemand anders ausprobiert?

Gruß. Tom

von TomA. (Gast)


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Es scheint an der Temperatur zu liegen. Habe eben meinen Sprühkopf in 
den Haushaltsgerätehimmel geschickt. Eine Tasse Wasser in der Mikrowelle 
heiß gemacht und durch den Sprühkopf gepumpt - ging ausgesprochen 
bescheiden. Und nun steckt der Gummikolben am Ende des Pumpzylinders 
fest.

Kaputt ist er nun schon, mal zerlegen und genauer anschauen!

von TomA. (Gast)


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Das schwarze Teil am Ende des Pumpzylinders steckt nicht fest, es gehört 
dorthin - es ist ein Gummiventil. Und das hat bei der höheren Temperatur 
einfach schlapp gemacht. Es ist also keine gute Idee aufgewärmte 
Flüssigkeiten durch den Sprühkopf zu pumpen :(

Meine angewärmte Ätzlösung hatte höchstens 45°C. Da ging zwar noch 
nichts kaputt, aber es hat sich elend gepumpt. Das heiße Wasser im Test 
hatte min. 80°C, der Sprühkopf war aber schon kaputt, bevor ausreichend 
heißes Wasser durchgepumpt war, ihn so weit zu erhitzen. Seine 
Grenztemperatur liegt demnach deutlich tiefer.

von TomA. (Gast)


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Die Ätzlösung hat die Gegenprobe bestanden. Sie ist inzwischen unter 
30°C abgekühlt. Habe sie in eine andere Entkalkerflasche (Bild) gefüllt 
und sie ließ sich tadellos versprühen.

Diese Flasche versprüht allerdings feiner, hier ist eine Plastiktüte als 
Nebelschutz angesagt. Einen weiteren Versuch mit warmer Ätzlösung werde 
ich mir verkneifen.

Bisheriges Fazit: Die Methode funktioniert, aber nur mit kalter 
Ätzlösung.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nette Sache. Warmes Wasser wird auch in normalen Pumpen viel schlechter 
gefördert. Vielleicht mal mit einem Druckluft-Pumpsprayer versuchen. 
Gibts auch als Gun.

Oder die Platine einen Sommer aufs Dach und dann Sauren Regen ;-)

: Bearbeitet durch User
von Lutz H. (luhe)


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Abdul K. schrieb:
> die Platine einen Sommer aufs Dach und dann Sauren Regen

Endlich haben wir herausgefunden warum  die Leiterplatten aus China so 
preisgünstig sein könnten.:-)

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Wenn meine Frau mal wieder sauer ist (was aus unerfindlichen Gründen 
recht häufig vorkommt) würde schon ein 10 sekündiger Blick von ihr auf 
eine 70um Platine ausreichen um diese von ihrem Kupfer zu befreien.

:)

von Brater (Gast)


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Nach der Beschreibung von Axels Anlage klingt der Aufbau einer 
Schaumätzanlage auch recht einfach.

Frage: funktioniert das Schaumätzen auch mit HCl/H2O2? Auf die 
Eisensalze habe ich nicht so Bock wegen der Lagerung und weil sie 
wahrscheinlich auch sehr gute färbende Eigenschaften haben (ich will mir 
nicht unbedingt die Bude versauen).

Die Idee mit dem Sprühen ist natürlich sehr einfach aber auch eine 
gewisse Sauerei.

Ein Gefäß für das Schaumsprühen könnte man sich aus Acryl oder eventuell 
auch Polystyrol selbst herstellen (Acryl gibt es nur schwer, im Baumarkt 
findet man heutzutage fast nur noch Polystyrolplatten) oder eine große 
Wanne. Einfache Aquariumspumpen gibt es bei Ebay hinterhergeworfen 
(außer natürlich die Leistung reicht nicht aus) und die Sprudelsteine 
ebenfalls.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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In der AQ-Pumpe ist aber ein Metallstab als Achse und ein Rotor aus 
Ferrit. Hm. Es gibt auch Achsen aus Keramik dort.

von Brater (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> In der AQ-Pumpe ist aber ein Metallstab als Achse und ein Rotor
> aus
> Ferrit. Hm. Es gibt auch Achsen aus Keramik dort.

Ich will die Pumpe nicht ins Ätzbad hängen. Die soll ja nur von außen 
Luft ansaugen und in die Lösung pumpen. Oder mache ich da einen 
Denkfehler?

(außerdem kann man die Aquariumpumpe später noch als Vakuumpinzette 
missbrauchn :D )
http://hackaday.com/2010/12/09/quick-cheap-and-simple-vacuum-tweezers/

von MaWin (Gast)


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Brater schrieb:
> Frage: funktioniert das Schaumätzen auch mit HCl/H2O2?

Nein, HCL+H2O2 bildet keinen Schaum.

Allerdings ist Schaumätzen nicht dasselbe wie Sprühätzen.


> Auf die Eisensalze habe ich nicht so Bock wegen der Lagerung

Aber auf H2O2, das von alleine zerfällt, und auf HCl, welches aus jeder 
noch so verschlossenen Flasche kommt und alles in der Gegend zum Rosten 
bringt ?

Du hast eine verzerrte Wahrnehmung.


> und weil sie wahrscheinlich auch sehr gute färbende Eigenschaften

Macht nix, das Stück Stoff/Tischplatte/Haut auf dem der unentdeckte
farblose Ätzmitteltropfen war ist hinterher auch weggeätzt, nur da
hast du vorher nicht gesehen was du noch hättest wegwischen müssen.

von Lutz H. (luhe)


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MaWin schrieb:
> Aber auf H2O2, das von alleine zerfällt, und auf HCl

Tom ätzt mit einem Kupferchlorid

von TomA. (Gast)


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Hallo Leute,

ja, ich ätze mit Kupfer2chlorid in zwei Verschiedenen Varianten.

1. HCl/H2O2 geführt, wobei ich vom H2O2 wegkommen möchte. Meinen 
Restbestand werde ich aber noch verballern.

2. Essig/Salz geführt, das Zeug nimmt gar kein H2O2 an - es schäumt 
schon an der Oberfläche und wird heiß. Hier gibt es noch viele offene 
Fragen. Langfristig braucht es keinen Essig, sondern ausschließlich 
Salz. Die Salzsäure entsteht evtl. (ich vermute das wegen des Geruchs) 
von selbst in der Lösung. Ich versuche das momentan herauszufinden, das 
braucht aber Zeit. Im Augenblick bestrahle ich Salzwasser mit UV-Licht. 
:)

Im Vergleich, was andere Leute hier über ihr Ätzmittel erzählen, taugt 
meine Lösung aber zu nicht viel. Sie ätzt NICHT die Schalen von Obst und 
Gemüse, und das auch noch mit Vitaminzunahme. Die schicken, modischen 
Löcher in Textilien sind damit unerreichbar, ja nicht einmal ordentliche 
Flecken kann man damit produzieren - die gehen beim waschen einfach 
raus. :(
Das Einzige wofür das Zeug taugt, ist das ätzen von Kupfer. Das kann es 
aber ganz gut. :)

Wünsche euch einen schönen Feiertag. Tom

von MaWin (Gast)


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lutz h. schrieb:
> Tom ätzt mit einem Kupferchlorid

Was hatb das jetzt mit Braters Frage "funktioniert
das Schaumätzen auch mit HCl/H2O2?" zu tun ?

von TomA. (Gast)


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Nichts, es hat was mit lutz Aussage "Tom ätzt mit einem Kupferchlorid" 
zu tun!

von TomA. (Gast)


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Hab mich verguckt, war ja gar nicht gemeint.

sorry. Tom

von TomA. (Gast)


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Ich stelle mir eben das sprühen von FeCl3 vor. Könnte es damit besser 
funktionieren? Der Schaum wird ein starkes vernebeln der Lösung 
verhindern. Und er bleibt möglicherweise länger auf der Platine und hat 
so mehr Zeit zu wirken.
Könnte aber auch sein, daß sich der Schaum schon am Sprühkopf bildet und 
das sprühen behindert oder unmöglich macht?
Wäre interessant, daß mal auszuprobieren - leider habe ich kein FeCl3.

von Wunderer (Gast)


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MaWin schrieb:
> Aber auf H2O2

Manchmal frage ich mich, auf was du dich beziehst. Wasserstoffperoxid 
p.a. mag sein, aber das verwendet hier eh niemand. Wasserstoffperoxid 
ist stabilisiert und kann jahrelang gelagert werden.

Und weil der Thread eh für die Nüsse ist setz ich noch einen drauf. Gib 
ein paar Tropfen Spüli hinzu und man kann auch Schaumätzen.

W.

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