Forum: PC Hard- und Software Neue Festplatte nötig?


von Dextrose (Gast)


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Hallo zusammen,
vor etwa 2 Jahren habe ich mir eine relativ günstige 1TB  Platte 
gekauft.
Diese ist mittlerweile auch voll. Natürlich brauche ich sie auch öfters.
Aber nicht nur ich, mein Vater leiht sie sich auch am und zu.
Mein Problem ist allerdings das es zum GAU gekommen ist.
Die Platte ist runter gefallen, etwa einen halben Meter auf harten 
Fliesenboden. Es war zwar nicht mein verschulden, allerdings ist mir für 
diesen Moment fast mein Herz stehen geblieben.
Auf der Platte sind eine menge Daten welche ich stark missen würde.
Im großen und ganzen wäre das eine riesige Katastrophe wenn diese kaputt 
wäre. Glücklicherweise läuft die Platte noch. Ich kann Daten schreiben 
und Lesen. HD Tune zeigt mir auch keine Fehler.
Sollte ich mir einen neue Platte zulegen, bzw. könnte es jetzt in 
näherer Zukunft passieren, dass diese das Zeitliche segnet?

Da hab ich auch noch eine Frage zur Kapazität. Wird die Platte bei 
höherer Kapazität empfindlicher? Ich würde gerne meine Backups möglichst 
sicher haben.

MfG Dextrose

von Lothar S. (loeti)


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> Wird die Platte bei höherer Kapazität empfindlicher?

Man vermeidet bei einer Festplatte tunlichst den freien Fall!!!!!!

von Ingo (Gast)


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Kauf die ein NAS-System. 2x 2TB rein und im Raid-Verbund spiegeln.
Da packste erstmal alle wichtigen Daten drauf.

von Harald W. (wilhelms)


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Dextrose schrieb:

> Ich würde gerne meine Backups möglichst sicher haben.

Dann speichere sie grundsätzlich zweimal auf zwei verschiedenen
Platten. Eine davon am besten festschrauben, damit sie nicht
runterfallen kann. :-)
Gruss
Harald

von RAID (Gast)


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Ingo schrieb:
> Kauf die ein NAS-System. 2x 2TB rein und im Raid-Verbund spiegeln.
> Da packste erstmal alle wichtigen Daten drauf.

Ein RAID-Verbund ersetzt kein Backup. Was machst du, wenn dir dein 
RAID-Controller abraucht? Oder der mögliche Fall eintritt, dass beide 
HDDs zur gleichen Zeit oder in kurzen Abständen, bevor du die HDD 
ersetzten konntest, kaputt gehen?

von mhh (Gast)


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Dextrose schrieb:
> Sollte ich mir einen neue Platte zulegen, bzw. könnte es jetzt in
> näherer Zukunft passieren, dass diese das Zeitliche segnet?

Ja, ja.

Dextrose schrieb:
> Wird die Platte bei
> höherer Kapazität empfindlicher?

Kaputt, kaputter, am kaputtesten. Ergebnis bleibt also gleich, Du 
hattest nur vorübergehend viel Glück.

Dextrose schrieb:
> Ich würde gerne meine Backups möglichst
> sicher haben.

Mehrfach anlegen und Lagerorte in der Gegend streuen.
Dort könntest Du das Fallobst zusätzlich mit einsetzen.

von Dextrose (Gast)


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Also ein NAS System wollte ich mir nicht direkt anlegen.
Sollte ich mir eine zweite Festplatte kaufen behalte ich auch erst mal 
die erste und Bohre nicht direkt ein Loch rein oder dergleichen.

Dann werde ich mal zusehen, dass ich schnell ne neue Platte bekomme.

von Fritz (Gast)


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Dextrose schrieb:
> Dann werde ich mal zusehen, dass ich schnell ne neue Platte bekomme.

Kaufen klappt manchmal ganz gut.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Dextrose schrieb:
> Sollte ich mir einen neue Platte zulegen,

Ja. So schnell wie möglich.

> bzw. könnte es jetzt in näherer Zukunft passieren,
> dass diese das Zeitliche segnet?

Ja. Deswegen solltest Du jetzt 'ne neue Platte anschaffen und
so schnell wie möglich die Daten von der Fallplatte auf die neue 
kopieren.

Benutze die Fallplatte in der Zwischenzeit NICHT.

von Grendel (Gast)


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Daten sind nur dann wirklich wichtig, wenn der Anwender sie auf 
mindestens drei unterschiedlichen Datenträgern gesichert hat, die an 
verschiedenen Orten lagern.

Ansonsten sind die Daten stets in Gefahr von einer auf die nächste 
Sekunde verloren zu gehen (Virus, Runterfallen, Altersschwache Platte, 
Blitz, Anwender der die falschen Tasten drückt,... ;-) ).

von A. H. (ah8)


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Bei wichtigen Daten wären für mich zwei unabhängige Kopien auf zwei 
unabhängigen, technisch einwandfreien Festplatten das absolute Minimum. 
Also ja, kaufe Dir zwei (!) neue Festplatten und kopiere die Daten. Die 
vorhandene, eventuell angeschlagene Platte kannst Du als zusätzliche 
Sicherheitskopie weiter verwenden, darauf verlassen würde ich mich aber 
nicht.

Kaufe Dir – sofern es preislich vertretbar ist – lieber zwei kleine 
Platten als eine große, nicht wegen der eventuell geringeren 
Zuverlässigkeit (dazu kann ich nichts sagen), sondern wegen der 
Redundanz. Eine Platte geht schneller mal kaputt als zwei gleichzeitig. 
Zur Zeit kosten meines Wissens nach 2TB Platten etwa doppelt so viel wie 
1TB Platten, also nimm letztere. (Auf der anderen Seite kosten 1TB 
Platten kaum mehr als 500GB Platten, es spricht also alles für erstere.)

Backup-Platten solltest Du nach Möglichkeit nicht viel bewegen (oder 
verleihen, nicht nur aus Gründen des Datenschutzes). Für den 
Datenaustausch lege Dir lieber einen eigenen Datenträger zu.

Sind Deine Daten so wichtig, dass sie sie auch ein Feuer oder ähnliche 
Schäden in Deiner Wohnung überleben müssen? (Viele Selbständige, klein- 
und mittelständische Unternehmen entlang der Elbe standen nach den 
letzten Hochwassern wegen gefluteter Festplatten vor dem Ruin.) Dann 
solltest Du die Daten auch auslagern. Dazu muss eine Platte 
gegebenenfalls natürlich mal bewegt werden, es sei denn, Du brennst die 
Daten auf CD oder DVD, die sind deutlich unempfindlicher bezüglich 
Transportschäden als Festplatten. Aber auf die Haltbarkeit achten! 
Bänder sind diesbezüglich sehr gut, aber teuer. Auch Cloud-Lösungen sind 
im Prinzip perfekt zur Sicherung geeignet, vorausgesetzt die Daten sind 
anständig verschlüsselt.

RAID nützt Dir für Backups gar nichts! Ein RAID bringt (so gut wie) 
keine zusätzliche Datensicherheit, ein RAID bringt Verfügbarkeit, und 
das auch nur, wenn Du ein anständiges Monitoring hast, was oft vergessen 
wird! Ein RAID kann Dich zwar vor Plattenausfällen schützen, nicht aber 
vor allem anderen wie etwa menschlichem Versagen, Spannungsspitzen im 
Netz, Elementarschäden etc. Zwei oder mehr einzelne Platten sind in 
jedem Fall besser, vor allem wenn sie elektrisch und nach Möglichkeit 
auch räumlich getrennt sind.

: Bearbeitet durch User
von Rolf Magnus (Gast)


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Dextrose schrieb:
> Ich würde gerne meine Backups möglichst sicher haben.

Wäre es ein Backup, dann wäre eine kaputte Platte erstmal kein GAU, denn 
Backup heiß, daß es sich um eine Kopie von wichtigen Daten handelt, 
die zum Arbeiten wo anders liegen. Ist das nicht der Fall, dann ist es 
KEIN BACKUP! Man kann das gar nicht klar genug sagen.

von M. M. (mrmcchicken)


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Mich würde es mal interessieren welche Platten am sichersten gegenüber 
Ausfällen sind? Bei Bewertungen in diverser online Shops gibt es immer 
leute die sich über defekte platten beschweren.

von mhh (Gast)


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Konrad M. schrieb:
> Mich würde es mal interessieren welche Platten am sichersten gegenüber
> Ausfällen sind?

Keine.

Der sicherste unsichere Speicherplatz ist der Onlinespeicherplatz. Dann 
kommt Hammer & Meisel in Stein... (oder umgekehrt  :D  )

von Georg A. (georga)


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Wäre die Platte im Betrieb runtergefallen, wäre sie jetzt sicher 
kaputt... Lagerschaden gibts schnell.

Ansonsten gibt es IMO keinen grossen Unterschied bei Consumerplatten. 
Wenn man nur genug kauft, sind da immer (Früh)Ausfälle. Das ist wohl 
auch der Grund warum fast identische Enterpriseplatten so teuer sind. 
Ich glaube nicht, das da wirklich bessere Bauteile drin sind. Die sind 
einfach nur besser bzw. ausführlicher getestet...

von John D. (Gast)


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Lothar S. schrieb:
>
> Man vermeidet bei einer Festplatte tunlichst den freien Fall!!!!!!

Dieser ist harmlos - den Aufprall sollte man vermeiden...

von (prx) A. K. (prx)


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Georg A. schrieb:
> Ansonsten gibt es IMO keinen grossen Unterschied bei Consumerplatten.

http://www.hardware.fr/articles/920-6/disques-durs.html

Es kann interessant sein, sich auch mal die Jahre zuvor anzusehen 
(rechts oben).

: Bearbeitet durch User
von Rolf Magnus (Gast)


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Konrad M. schrieb:
> Mich würde es mal interessieren welche Platten am sichersten gegenüber
> Ausfällen sind?

Da sagt dir jeder was anderes. Ich glaube auch nicht, daß die Hersteller 
sich da heute noch groß unterscheiden.

John Drake schrieb:
> Lothar S. schrieb:
>>
>> Man vermeidet bei einer Festplatte tunlichst den freien Fall!!!!!!
>
> Dieser ist harmlos - den Aufprall sollte man vermeiden...

Den freien Fall zu vermeiden, ist aber trotzdem schon mal ein ganz guter 
Ansatz.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Rolf Magnus schrieb:
> Den freien Fall zu vermeiden, ist aber trotzdem schon mal ein ganz guter
> Ansatz.

Dazu gehört übrigens auch der freie Fall von Gegenständen welche sich in 
der Umgebung (insbesondere über der HDD) befinden.

:)

von Martin S. (sirnails)


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Dextrose schrieb:
> Auf der Platte sind eine menge Daten welche ich stark missen würde.

Dann machst Du grundsätzlich etwas falsch. Auf nur einer Platte sind 
niemals Daten, die wichtig sind.

von herbert (Gast)


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Konrad M. schrieb:
> Mich würde es mal interessieren welche Platten am sichersten gegenüber
> Ausfällen sind? Bei Bewertungen in diverser online Shops gibt es immer
> leute die sich über defekte platten beschweren.

In dem Zeitraum in dem ich mich mit Computer beschäftige ist mir vor 
einer Woche eine Samsung 8o GB SATA gestorben. Gottseidank hat sie sich 
noch rechtzeitig tot gestellt denn eigentlich war sie als 
Sicherungsplatte vorgesehen. Bei einer Überprüfung mit CHDSK wurden jede 
Menge nicht mehr lesbare Sektoren gemeldet. Sie war 5000 Stunden 
gelaufen und 7 Jahre alt. Ich habe aber sehr viel ältere Platten noch 
die länger gelaufen sind und es immer noch tun. Man steckt nicht drin, 
deshalb ist Datensicheung so wichtig. Außerdem sind Platten wie 
Säuglinge zu behandeln. Die dürfen auch nicht herunterfallen...nicht 
einmal.

von (prx) A. K. (prx)


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Konrad M. schrieb:
> Mich würde es mal interessieren welche Platten am sichersten gegenüber
> Ausfällen sind? Bei Bewertungen in diverser online Shops gibt es immer
> leute die sich über defekte platten beschweren.

Siehe oben der französische Link. Aber als Einzelkunde ist das dennoch 
eine Lotterie, denn auch gute Serien haben Ausfälle und wenn man Kunde 
eines einzelnen Exemplars ist, dann sind Statistiken keine 
Lebenversicherungen.

Hat man mit hunderten von Platten zu tun, dann werden Eindrücke, 
subjektive wie objektive, schon deutlicher aussagekräftiger. 
Insbesondere was Ausfälle verteilt über das Alter der Disks angeht.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Aber als Einzelkunde ist das dennoch
> eine Lotterie, denn auch gute Serien haben Ausfälle und wenn man Kunde
> eines einzelnen Exemplars ist, dann sind Statistiken keine
> Lebenversicherungen.

Genauso sieht es aus. Deswegen sind Bewertungen von Endkunden auch 
selten brauchbar. Wer gerade das Glück hat, das eine Montagsmodell von 
1000 Platten zu erwischen, wird natürlich mächtig auf die Marke 
schimpfen, obwohl die Ausfallrate der Serie im Ganzen gering ist.

@topic
Eine heruntergefallene Platte KANN durchaus noch i.O. sein, die 
Wahrscheinlichkeit von Beschädigungen, auch wenn sie nicht unmittelbar 
auffallen, ist dennoch sehr groß. Ich würde ihr jedenfalls keine 
wichtigen Daten mehr anvertrauen.

von Peter D. (peda)


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Abgeschaltete HDD sind sehr robust.
Gefährlich ist nur Bewegung im Betrieb.
Mir sind 2 Notebookplatten gestorben, aber noch keine externe.

Das hinterhältige an Notebookplatten ist, sie können unvermittelt 
angehen. Z.B. bei einem Updatetermin oder wenn sie meint, sie müsse in 
den Ruhezustand gehen.
Wenn man dann ausgerechnet über Kopfsteinpflaster radelt.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Peter Dannegger schrieb:
> Abgeschaltete HDD sind sehr robust.

So robust, daß sie zweifelsfrei einen Fall aus...

> etwa einen halben Meter auf harten Fliesenboden

...unbeschadet überstehen, sind sie nun auch wieder nicht. Und auch 
nicht sooo teuer, daß ich ein Risiko eingehen würde. Für unkritische 
Bastelzwecke OK, für Produktivbetrieb oder wichtige Daten nicht mehr.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Kauf dir einfach eine neue Festplatte, eine 2TByte Platte (Toshiba 
DT01ACA200 2 TB) kostet ca. 67 Euro.

Ich kaufe keine DVDs mehr um meine Daten zu sichern da diese einfachen 
DVD Rohlinge schon 5 mal so teuer sind wie der selbe Speicherplatz auf 
einer Festplatte.

Zudem kann man die Daten viel schneller auf eine Festplatte schreiben 
und die Dateien können größer als 4.7GB (real ca. 4,2GB) groß sein.

von Alex A. (alexdetsch)


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A. H. schrieb:
> kaufe Dir zwei (!) neue Festplatten und kopiere die Daten.

Ich weiß nicht, ob es schon geschrieben wurde, aber: Kaufe Dir zwei (!) 
UNTERSCHIEDLICHE NEUE PLatten.
Also entweder zwei unterschiedlicher Modelle oder halt das gleiche 
Modell aus unterschiedlichen Chargen. Sonst könnte es passieren, dass 
beide Platten zeitgleich aufgrund Defekten aussteigen. Und dann hättest 
Du nichts gekonnt.

Alex

von Alex A. (alexdetsch)


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herbert schrieb:
> Außerdem sind Platten wie
> Säuglinge zu behandeln. Die dürfen auch nicht herunterfallen...nicht
> einmal.

Zum Glück sind Säuglinge nicht wie Festplatten zu behandeln: Wenn Sie 
einmal runtergefallen sind sollte man sie entsorgen :D

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter Dannegger schrieb:
> Wenn man dann ausgerechnet über Kopfsteinpflaster radelt.

Das machst Du mit eingeschaltetem Notebook?!

von Quack (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das machst Du mit eingeschaltetem Notebook?!

Noe, mit dem Notebook im Sleepmode. Steht doch da.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Dann aber geht die Festplatte nicht an.

Ich habe schon etliche Notebooks gehabt - keines davon macht so etwas.

von StefG (Gast)


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Ich würde einfach damit weiterarbeiten.

Backups sind nur für Weicheier.

von Quack (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Dann aber geht die Festplatte nicht an.

Doch, in den von ihm oben beschriebenen Faellen.

> Ich habe schon etliche Notebooks gehabt - keines davon macht so etwas.

Windows macht das. MacOS macht das. Klar, kann man immer irgendwie 
abschalten oder Linux drauf machen (wo oft der Sleepmode gar nicht geht, 
dann schaltet man es gleich ganz aus).

Aber klar, wenn deine Notebooks das nicht machen, gibt es das nicht.

von Alex A. (alexdetsch)


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StefG schrieb:
> Backups sind nur für Weicheier.

:DD Sehr geile Einstellung! Du bist bestimmt auch der , der immer sagt 
"Antivirensoftware? Brauch ich nicht, ich hatte noch nie einen Virus!" 
und der, der seinen Rechner konsequent direkt an der Steckerleiste 
"ausschaltet" :D

von Peter D. (peda)


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Runterfahren tue ich das Notebook (fast) nie, nur Deckel runterklappen.

Den Google Updater hab ich rausgekantet, der hat jede Nacht um 3.00Uhr 
gestört.
Die Windows Updates warten brav aufs Einschalten.
Den Ruhezustand hab ich auf 2 Tage eingestellt.
Und inzwischen hab ich ne SSD im Notebook, also kein Problem mehr.

von Dextrose (Gast)


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Hallo nochmal zusammen,
danke für die ganzen Tipps und Infos!
So wie es aussieht scheint es wirklich besser zu sein zwei Platten zu 
haben.
Die Idee, zwei unterschiedlichen Platten zu benutzen scheint am besten 
zu sein.
Noch eine kleine Frage zur Kapazität. Irgendwo habe ich gelesen (Sorry 
hab den Link nicht mehr!), dass ab 2TB Kapazität statistisch die 
Ausfallrate
steigt. Irgendwie hört sich das aber auch wie ein persönliches 
Hirngespinst an.
Selber habe ich 2x 1TB platten welche jeweils 1 Jahr und die andere 2 
Jahre liefen. Ohne Probleme.

von Dextrose (Gast)


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Da habe ich tatsächlich doch vergessen. Wirkt sich irgendwie die 
Drehzahl auf die Lebensdauer aus?

von Grendel (Gast)


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Platten mit höherer Kapazität haben ggf. mehrere Magnetscheiben und 
Leseköpfe... ausserdem könnte die Dichte der Daten auf den Platten höher 
sein.
Also durchaus plausibel das die eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit 
haben da mechanisch komplexer.

Das ist sowieso schon Black Magic für Fortgeschrittene bei solchen 
Kapazitäten das noch zuverlässig hinzubekommen.
Die Signalverarbeitung und Fehlerkorrektur ist da sehr ausgefuchst damit 
das noch klappt ;-)


@Drehzahl:
Ein Auto geht auch schneller kaputt wenn Du ständig mit 200 über die 
Autobahn düst als immer gemütlich mit 130...
Aber das kommt bei Festplatten dann auch auf die Qualität der 
Komponenten an...

von Alex A. (alexdetsch)


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Drehzahl:
Das, was so Consumer-mäßig üblich ist (also 5400 oder 7200) macht da 
noch keine Probleme.

Kapazität:
Es gibt 4TB-NAS Platten, die sind für Dauerlauf ausgelegt. Bei mir läuft 
die WD-RED mit 4TB sehr zuverlässig seit etwa einem halben Jahr.
Die Ausfallwahrscheinlichkeit ist in den ersten 3 Monaten des Betriebs 
ziemlich hoch, sinkt dann wieder, bis sie nach 5 Jahren erst wieder 
merklich ansteigt. (Also nach 3 Monaten sind dann die Montagsfestplatten 
alle durch ;) )

Alex

von Grendel (Gast)


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Alexander Detsch schrieb:
> Es gibt 4TB-NAS Platten, die sind für Dauerlauf ausgelegt.


Aber Vorsicht: Dauerlauf Platten sollte man auch genau so betreiben: 
Dauerlauf / Server. Nicht jeden Tag an/ausschalten...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Google hat an 100000 Festplatten Ausfall- und Fehlerstatistiken erfasst 
und in einem Paper veröffentlicht. Es werden dort einige alte heilige 
Kühe geschlachtet:
http://storagemojo.com/2007/02/19/googles-disk-failure-experience/
Hier direkt zum Paper:
http://research.google.com/archive/disk_failures.pdf

Sehr interessante Lektüre. Man beachte die geringe 
Ausfallwahrscheinlichkeit in Abhängigkeit von der Temperatur und z.B. 
die völlig aus der Luft gegriffenen MTBF Angaben der Hersteller.

von ...-. (Gast)


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Neben dem Backup gehört auch eine regelmässige und häufige Überprüfung 
des Festplattenstatus zum "must have".

Also die smartmontools auf den Rechner und mehrmals täglich den Kurztest 
und 1-2x wöchentlich den Langtest fahren. Mit smartd und dem 
smart-notifier kann man sich im Fehlerfall eine Benachrichtigung auf den 
Bildschrim zaubern oder sich eine eMail schicken lassen (bzw. aus der 
eMail eine SMS aufs Handy).

http://wiki.ubuntuusers.de/Festplattenstatus

von GALEP (Gast)


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Dextrose schrieb:
> Hallo zusammen,
> vor etwa 2 Jahren habe ich mir eine relativ günstige 1TB  Platte
> gekauft.
> Diese ist mittlerweile auch voll. Natürlich brauche ich sie auch öfters.
> Aber nicht nur ich, mein Vater leiht sie sich auch am und zu.
> Mein Problem ist allerdings das es zum GAU gekommen ist.
> Die Platte ist runter gefallen, etwa einen halben Meter auf harten
> Fliesenboden. Es war zwar nicht mein verschulden, allerdings ist mir für
> diesen Moment fast mein Herz stehen geblieben.
> Auf der Platte sind eine menge Daten welche ich stark missen würde.
> Im großen und ganzen wäre das eine riesige Katastrophe wenn diese kaputt
> wäre. Gl..............
> MfG Dextrose

KANN DIR NUR AASYNC empfehlen! TOP PROGRAMM!!!

von Peter D. (peda)


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...-. schrieb:
> Also die smartmontools auf den Rechner und mehrmals täglich den Kurztest
> und 1-2x wöchentlich den Langtest fahren.

Gehts noch?
Und wann darf man den PC auch mal benutzen?
Der PC soll mir dienen und nicht ich ihm.

Ich versuche die externen HDD vielleicht einmal im Jahr zu lesen.
Persönlich wichtiges habe ich auf mindestens 3 Datenträgern.

von Grendel (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> ...-. schrieb:
>> Also die smartmontools auf den Rechner und mehrmals täglich den Kurztest
>> und 1-2x wöchentlich den Langtest fahren.
>
> Gehts noch?


Hehe das ist völlig übertrieben, wie man auch an den Google Ergebnissen 
sehen kann.
Ich habe die SMART Werte meiner 2 internen Platten (plus SSD) heute seit 
über einem Jahr mal wieder geprüft... ich muss die eine wohl mal in 
Rente (=Backup im Schrank) schicken, die läuft schon seit 20k Stunden - 
aber 0 Error Rate ;-)


Wieviele Stunden ham eure Platten so auf dem Buckel?

von Alex A. (alexdetsch)


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Grendel schrieb:
> Wieviele Stunden ham eure Platten so auf dem Buckel?

Meine Systemplatte hat erst 12800h :D und läuft noch top. Die 
Datenplatte hatte ich zwischenzeitlich schon gegen ne neuere getauscht, 
die hat erst 3000h.
Bei der Systemplatte ist es mir aber auch relativ egal, wie gut die noch 
läuft, da ist eh nichts wichtiges drauf. Es wird eh alle 4-5 Monate neu 
aufgesetzt.

von Dextrose (Gast)


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Ich bin entsetzt.
Meine Interne 1 TB Platte hat laut HDD Health nur noch 71 % ihrer 
"Gesundheit". Was soll denn der Rotz? Meine SSD hat noch 100%. Wie kann 
ich auslesen wievielte Sektoren hinüber sind?

von Alex A. (alexdetsch)


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Dextrose schrieb:
> Wie kann
> ich auslesen wievielte Sektoren hinüber sind?

Ich glaube, HDTune kann das. Habs aber grade nicht drauf, sonst könnte 
ich es Dir sicher sagen ;)

von Grendel (Gast)


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Dextrose schrieb:
> Ich bin entsetzt.
> Meine Interne 1 TB Platte hat laut HDD Health nur noch 71 % ihrer
> "Gesundheit". Was soll denn der Rotz? Meine SSD hat noch 100%. Wie kann
> ich auslesen wievielte Sektoren hinüber sind?

Das muss GARNIX heissen und hat auch nix mit defekten Sektoren zu tun.
HDD Health kann die Smart Werte doch anzeigen, da siehste das doch.

Welche HDD Marke hast Du denn?
(falls Seagate, die Smart Werte kannste dann knicken, da können nur die 
Seagate Tools was mit anfangen - war jedenfalls vor einiger Zeit noch so 
;-) )

von Dextrose (Gast)


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Hab ne Samsung Spinpoint F1 (HD 103SJ).
Wenn ich unter "SMART Attributes" gucke steht da allerdings bei jedem 
Attribut der Wert 100. Das kann allein aus dem Grund schon nicht sein, 
weil die Laufzeit um ein vielfaches höher ist.

von Alex A. (alexdetsch)


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Dextrose schrieb:
> Hab ne Samsung Spinpoint F1 (HD 103SJ).

Wirklich? Die hab ich auch. Sogar drei davon. Und die laufen noch 
spitzenmäßig :D
Der Wert darf nicht unter den Schwellwert sinken. Die Rohdaten sind 
allerdings für einen Laien eher schwierig zu interpretieren. Da gibt es 
extra Programme, die dir dann sowas sagen wie "gut" oder "Achtung", oder 
so. CrystalDiskInfo z.B. mache ich bei den Leuten (die mich um rat 
fragen...) immer drauf.

(Hier noch ein Info-Link für Dich: 
http://www.pcwelt.de/tipps/Diese_S.M.A.R.T.-Daten_sind_wichtig-Festplatten-8217564.html)

von Grendel (Gast)


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100 ist dann nicht der Rohwert sondern das was der Plattencontroller 
meint wie gut es noch ist.


Gerade mal mein Schleppi gecheckt, eine Samsung Platte drin.

Plattenquartett, Wer bietet mehr?
Samsung HM250JI
30k Betriebsstunden, 5k Power Cycles, 10k Start/Stop Count ;-)

von Dextrose (Gast)


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Also CrystalDiskInfo sagt bei mit folgendes:

http://s1.directupload.net/images/140701/csdgawfj.png

Sollte ich beunruhigt sein? Ich bin es nämlich :(!

von Grendel (Gast)


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Die markierte Zeile mit 252 ist normal das ist bei einigen Werten statt 
der 100 halt der max. wert für alles OK.

Warum genau bist Du denn beunruhigt?
Ist das die Platte die runtergefallen ist?
Dann sind die Smartwerte egal, da muss man sowieso beunruhigt sein  ;-)


UND DIE PLATTE NICHT MEHR BENUTZEN wie weiter oben schon gesagt! Das 
wichtigste sofort auf die Systemplatte oder irgendwoanders hinkopieren 
wenn sie gerade eh noch läuft.
Aber erstmal Backup Platte anschaffen, dann sofort alle Daten 
rüberkopieren.

von D. V. (mazze69)


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Für alle Grobmotoriker: NASse und externe Festplatten gehören auf den 
Fußboden, da kann nixt mehr runterfallen, auf dem Desktop ist eh 
meistens kein Platz mehr. Nur mit dem Dust-Sucker aka Vacuum-Cleaner muß 
die Frau dann Slalom fahren.
Und allen Multi-Powersupply-Ownern sei gesagt: Labelt eure diversen 
Netzteile, damit nicht morgen schon wieder so ein Depp kommt und 
mitteilt, er hätte das 19V Netzteil vom Notebook versehentlich an das 
externe Festplattengehäuse mit der einzigen, wichtigen Festplatte 
angeschlossen.

von Ich (Gast)


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Grendel schrieb:
> Plattenquartett, Wer bietet mehr?

Model Family      SAMSUNG SpinPoint F2 EG
Device Model      SAMSUNG HD103SI
Power_On_Hours    38967
Start_Stop_Count  59
Power_Cycle_Count 56
Hardware_ECC_Recovered 878163

Serverplatte halt :-)

von (prx) A. K. (prx)


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Ich schrieb:
> Serverplatte halt :-)

Da kann ich mit Systemen dienen, die seit 2000 durchgehend im Einsatz 
sind. Originalplatten von damals. SMART ist da allerdings nicht zu 
erwarten.

von Grendel (Gast)


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D. V. schrieb:
> Für alle Grobmotoriker: NASse und externe Festplatten gehören auf den
> Fußboden, da kann nixt mehr runterfallen,


Ja doch wirklich Herr Lehrer, der Hund hat die Platte gefressen!!!
Und wo hin stellen wo nix anderes vom Tisch runterfallen und auf der 
Platte landen könnte (auch der User selbst ;-) )
In Hochwassergebieten ist auf den Boden stellen auch nicht ratsam.
Eine sehr feindliche Welt für Festplatten...

von herbert (Gast)


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Grendel schrieb:
> Eine sehr feindliche Welt für Festplatten...

Man kann die Festplatte in einem Rahmen Gummi gefedert aufhängen und 
dann kann das gesamte Gebilde auch mal vom Tisch fallen. Dann macht die 
Platte im Rahmen halt Bungee jumping.;-)

von Rolf Magnus (Gast)


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D. V. schrieb:
> Für alle Grobmotoriker: NASse und externe Festplatten gehören auf den
> Fußboden,

Hat ein Bekannter von mir auch so gemacht. Dann ist jemand versehentlich 
mit dem Fuß dagegengetreten und sie ist im laufenden Betrieb umgekippt. 
Das hat schon gereicht für einen sofortigen Ausfall der Festplatte.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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...-. schrieb:
> Also die smartmontools auf den Rechner und mehrmals täglich den Kurztest
> und 1-2x wöchentlich den Langtest fahren.

Gerade mit den Testläufen sollte man es nicht übertreiben. Mein Heim-
server läuft 24x7 mit insgesamt 10 Platten (1x System, 1x Backup, 8x 
RAID-5). Da lasse ich den kurzen Selbsttest einmal am Tag laufen und den 
langen einmal in der Woche. Das ist mehr als genug.

Was man wirklich häufig abfragen sollte, ist der SMART Status. Default 
für smartd ist alle 30 Minuten. Und man sollte Email o.ö. konfigurieren 
für Alarm-Meldungen von smartd.

Den letzten Plattenausfall - eine ca. 6 Monate alte WD30 Green - habe 
ich so rechtzeitig mitbekommen und konnte fast alle Daten (zumindest: 
alle wichtigen) noch umkopieren.


XL

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Grendel schrieb:
> Plattenquartett, Wer bietet mehr?
1
=== START OF INFORMATION SECTION ===
2
Model Family:     SAMSUNG SpinPoint T133
3
Device Model:     SAMSUNG HD401LJ
4
Firmware Version: ZZ100-15
5
User Capacity:    400,088,457,216 bytes [400 GB]
6
...
7
=== START OF READ SMART DATA SECTION ===
8
SMART overall-health self-assessment test result: PASSED
9
...
10
SMART Attributes Data Structure revision number: 16
11
Vendor Specific SMART Attributes with Thresholds:
12
ID# ATTRIBUTE_NAME          VALUE WORST THRESH TYPE      RAW_VALUE
13
  1 Raw_Read_Error_Rate     100   100   051    Pre-fail  174
14
  3 Spin_Up_Time            100   100   015    Pre-fail  7680
15
  4 Start_Stop_Count        100   100   000    Old_age   270
16
  5 Reallocated_Sector_Ct   253   253   010    Pre-fail  0
17
  7 Seek_Error_Rate         253   253   051    Pre-fail  0
18
  8 Seek_Time_Performance   253   253   015    Pre-fail  0
19
  9 Power_On_Hours          100   000          Old_age   48626
20
 10 Spin_Retry_Count        253   253   051    Pre-fail  0
21
 11 Calibration_Retry_Count 253   100   000    Old_age   0
22
 12 Power_Cycle_Count       100   100   000    Old_age   93
23
190 Airflow_Temperature_Cel 072   046   000    Old_age   28
24
194 Temperature_Celsius     154   076   000    Old_age   28
25
195 Hardware_ECC_Recovered  100   100   000    Old_age   372110195
26
196 Reallocated_Event_Count 253   253   000    Old_age   0
27
197 Current_Pending_Sector  100   100   000    Old_age   8
28
198 Offline_Uncorrectable   253   253   000    Old_age   0
29
199 UDMA_CRC_Error_Count    200   200   000    Old_age   0
30
200 Multi_Zone_Error_Rate   100   100   000    Old_age   0
31
201 Soft_Read_Error_Rate    100   100   000    Old_age   3
32
202 Data_Address_Mark_Errs  253   253   000    Old_age   0
33
34
SMART Error Log Version: 1
35
No Errors Logged
36
37
SMART Self-test log structure revision number 1
38
Num  Test_Description Status                   LifeTime(hours)
39
# 1  Short offline    Completed without error  48618
40
# 2  Short offline    Completed without error  48594
41
# 3  Short offline    Completed without error  48570
42
# 4  Extended offline Completed without error  48528
43
# 5  Short offline    Completed without error  48498
44
...
45
2 of 2 failed self-tests are outdated by newer successful 
46
       extended offline self-test # 4

Das ist die Systemplatte meines Heimservers. 48000h = 2000 Tage =~ 5½ 
Jahre gelaufen. Die "pending sectors" kamen vor über einem Jahr mal 
dazu, nach zwei fehlgeschlagenen Selbsttests. Probleme im Betrieb: 
keine; die Sektoren enthielten also anscheinend noch keine Nutzerdaten.

Wird aber demnächst durch eine SSD ersetzt. Da liegt u.a. mein /home 
drauf, das wird langsam etwas zu langsam :)


XL

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn du dir das Google Paper durchliest - es gibt wirklich nur ein ganz 
paar sinnvolle SMART Werte, alles andere ist meistens eher verwirrend, 
als das es hilft, den wirklichen Zustand der Platte zu erfassen. Dazu 
kommt, das jeder Hersteller die Werte entweder anders darstellt oder 
zumindest anders interpretiert haben will. Mit z.B. 'Raw Read Error 
Count' bezeichnet der eine tatsächlich Lesefehler und der andere zählt 
da nur irgendwelche Werte hoch.
Zu den hilfreichen Angaben gehören reallozierte Sektoren (deuten auf 
Probleme mit der Oberfläche hin) sowie die Power-On Zeit zum Abschätzen 
des Alters.
Hier waren es z.B. 2 Stück WD Green 2TB, die ihr Ableben nach 2 Jahren 
Dauerbetrieb im RAID1 durch Reallozierung angekündigt haben (73 Sektoren 
bei der einen, 22 bei der anderen), die Platten sind eben für 
Dauerbetrieb nicht gemacht. Austausch gegen WD Red habe ich gerade 
gemacht - schauen wir mal.

Axel Schwenke schrieb:
> Das ist die Systemplatte meines Heimservers.

Das sieht doch recht gut aus, mit Samsung habe ich persönlich nicht so 
gute Erfahrungen gemacht, aber wie im Google Paper auch erwähnt, ist das 
Verteufeln einer Marke auch grossenteils Blödsinn, die nehmen sich alle 
nicht viel.
In meiner Linux-NAS-Box läuft einfach ein Monitor mit Alarm auf den 
'Historic System Statistics' von Webmin mit, der sendet mir ne Mail, 
wenn die Reallokation aus dem Ruder läuft.

von Tany (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Mein Heim-
> server läuft 24x7 mit insgesamt 10 Platten (1x System, 1x Backup, 8x
> RAID-5)

WOW! damals gab's noch keine > 2TB Platten :-)
Aber wie schafst du mit 1x HDD Backup für die restlichen 9 Platten?

>Wird aber demnächst durch eine SSD ersetzt. Da liegt u.a. mein /home
>drauf, das wird langsam etwas zu langsam :)
für Daten vielleicht, aber für Systemplatte braucht man ne besondere 
SSD, falls Serverbtriebssystem drauf ist.

von Icke ®. (49636b65)


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Matthias Sch. schrieb:
> Hier waren es z.B. 2 Stück WD Green 2TB, die ihr Ableben nach 2 Jahren
> Dauerbetrieb im RAID1 durch Reallozierung angekündigt haben (73 Sektoren
> bei der einen, 22 bei der anderen), die Platten sind eben für
> Dauerbetrieb nicht gemacht.

Die sind wahrscheinlich nicht am Dauerbetrieb erkrankt, sondern an den 
bei Einsatz im NAS rasch ansteigenden Loadcycles. Die Green parken schon 
nach 8 Sekunden ihre Köpfe, wenn keine Zugriffe stattfinden. Man kann 
dieses Verhalten mit dem Tool WDIDLE auf größere Werte einstellen oder 
ganz abschalten, dann halten die Green wesentlich länger. Die RED sind 
im Prinzip nichts anderes als für RAID optimierte GREEN, mit per Default 
angepaßtem Idle-Timer und TLER.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Icke ®. schrieb:
> Die sind wahrscheinlich nicht am Dauerbetrieb erkrankt, sondern an den
> bei Einsatz im NAS rasch ansteigenden Loadcycles. Die Green parken schon
> nach 8 Sekunden ihre Köpfe, wenn keine Zugriffe stattfinden.

Das klingt interessant - schade, hätte ich mal wissen müssen, als ich 
die Platten damals installierte. Ich schau mir das Programm auf jeden 
Fall mal an und häng mal eine von den alten Platten ran, wenn die 
anderen ihren Job einige Zeit gemacht haben. Da ich die Dinger aber das 
Stück damals für nicht mal 60 Euro neu gekauft hatte (im USB Gehäuse) 
ist der Schaden gering.

von (prx) A. K. (prx)


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Tany schrieb:
> für Daten vielleicht, aber für Systemplatte braucht man ne besondere
> SSD, falls Serverbtriebssystem drauf ist.

Weshalb? Kaum eine Disk hat weniger Arbeit als die Betriebssystem-Disk 
eines Servers. Viel mehr als Logfile-Zugriffe passieren da nicht.

Mein Homeserverlein verwendet dafür eine schnarchlangsame 16GB uralt-SSD 
vom eeePC, via USBv2. Aber bei grösseren Klöpsen ist an dieser Stelle 
auch nicht mehr los. Und bei VMware Servern ist das System sowieso meist 
auf USB-Stick oder SD-Card.

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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Ich habe in meinem Linux-Server ein Raid6 mit 9 Stück WDC WD10EACS (WD 
Caviar Green 1TB), alle auf einmal gekauft. Die laufen seit 52307 
Stunden (knapp 6 Jahre) mit nur 20 Power Cycles. Spassigerweise haben 6 
davon ca. 4Mio Load Cycles, die anderen nur 28. Pending Sectors haben 
keine, Reallocated gibts bei drei Platten mit <10.

Damit halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass die Load Cycles 
schlecht für die Platten sind, sie verlangsamen höchstens die 
Zugriffsgeschwindigkeit etwas... Ich tippe da eher auf Power Cycles und 
die Betriebstemperatur. Die Platteneinschübe haben Lüfter, der Server 
steht bei mir im Keller (woanders würde man es auch nicht daneben 
aushalten...) und die Platten haben selbst jetzt im Sommer nur 27 Grad. 
Bei einem lüfterlosen NAS im Wohnzimmer sähe das wohl anders aus.

von Georg A. (georga)


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> Weshalb? Kaum eine Disk hat weniger Arbeit als die Betriebssystem-Disk
> eines Servers. Viel mehr als Logfile-Zugriffe passieren da nicht.

ext2/3/4 und vermutlich auch andere FS speichern auch Lesezugriffe. Das 
kann schon auf die Lebensdauer gehen. Aber dagegen gibts die 
Mount-Optionen noatime und nodiratime. Im obigen Server ist fürs OS eine 
60GB OCZ seit ca. 3.5 Jahren drin. Der Smart-Wert SSD_Life_Left steht 
immer noch auf 100. In der Zeit wurden ca. 800GB geschrieben und 12000GB 
gelesen.

von kopfkratzer (Gast)


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kopfkratz
Tja nun ist denn die Platte "gelaufen" und hat z.B. Audio wiedergegeben 
als sie heruntergefallen ist ?
Dann und nur dann kann es einen "Headcrash" gegeben haben.
Wie schon gesagt kopiere einfach alles auf eine neue externe Platte und 
dann formatiere die alte mit Deinem favorisiertem Betriebssystem mit dem 
Filesystem was Dir am besten paßt.
Also bei Windows z.B. NTFS und nimm den kleinsten Cluster OHNE 
Schnellformatierung.
Danach einige Dateien herüberkopieren und einen check des Filesystems 
machen.
Wenn keine Fehler beim Hash der Dateien und dem Plattentest auftreten 
hat es keine Köpfe/Platten gehimmelt.
IdR werden die Köpfe sehr gut geparkt wenn die Platte ausgeschaltet ist 
bzw. schläft.
Und von wichtigen Daten immer noch redundante Backups anlegen, z.B. auf 
mehreren USB Sticks die dann in der Schublade Deiner Wahl herumliegen 
:-P
Eine Variante Backups "relativ" sicher abzulegen ist die Daten zuerst in 
einen Truecrypt oder PGP Container zu packen, dann das ganze zusätzlich 
mit einem Paßword zu zippen und auf mehrere der freien Filehoster 
hochzuladen ...

von Michael_ (Gast)


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Ich denke auch, es gibt kein Problem mit der HD.
Erstmal "Fehlerhafte Sektoren suchen/wiederherstellen" machen.
Ansonsten ein Tool vom Hersteller besorgen und eine Low Level 
Formatieren machen.

von mhh (Gast)


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Michael_ schrieb:
> und eine Low Level
> Formatieren machen.

Wozu soll das in diesem Fall gut sein? Die Platte läuft doch noch 
problemlos. Gewarnt wird nur vor einem nun vorzeitig möglichen 
Totalausfall durch einen recht wahrscheinlichen Sturzschaden. Dagegen 
hilft nur Software zum kopieren - solange es noch geht.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Angehängte Dateien:

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Tany schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>> Mein Heimserver läuft 24x7 mit insgesamt 10 Platten (1x System,
> 1x Backup, 8x RAID-5)

> wie schafst du mit 1x HDD Backup für die restlichen 9 Platten?

Gar nicht. Ins Backup (gleichzeitig auch Archiv) wandern nur wichtige 
Daten. Also z.B. /home, der Mailspool, das Datenblatt-Archiv etc. Den 
größten Footprint haben Daten, die im Zweifelsfall wiederbeschaffbar 
sind: das Musik- und Film-Archiv z.B.

>>Wird aber demnächst durch eine SSD ersetzt. Da liegt u.a. mein /home
>>drauf, das wird langsam etwas zu langsam :)

> für Daten vielleicht, aber für Systemplatte braucht man ne besondere
> SSD, falls Serverbtriebssystem drauf ist.

A. K. schrieb:
> Kaum eine Disk hat weniger Arbeit als die Betriebssystem-Disk
> eines Servers. Viel mehr als Logfile-Zugriffe passieren da nicht.

Du hast eine komische Vorstellung von "Systemplatte". Das ist die eine 
Platte, auf der alles drauf ist was das System zum Arbeiten braucht. 
Also u.a. auch swap, vor allem aber /home und /var. Letzteres hält den 
Mailspool für ein halbes Dutzend Accounts, einen lokalen Newsspool, 
MySQL-Datenbanken, RRDtool Archive, SVN Repositories und und und ...

Ich weiß daß es in gewissen Kreisen als "chic" gilt, die Betriebssystem- 
Installation auf eine extra Platte zu machen. Nur warum? Gerade weil da 
kaum Zugriffe drauf stattfinden, bringt es doch gar nichts, das 
auszulagern.

Falls es jemanden interessiert: ich hab mal ein Schema des Plattensetups 
angehängt.


XL

von (prx) A. K. (prx)


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Axel Schwenke schrieb:
> Ich weiß daß es in gewissen Kreisen als "chic" gilt, die Betriebssystem-
> Installation auf eine extra Platte zu machen. Nur warum?

Kann bei Backups eine wesentliche Rolle spielen. Insbesondere bei 
Windows ist es wesentlich einfacher und vor allem funktionssicherer, die 
Systemdisk als Image wiederherzustellen, als zu versuchen, das System 
aus einem Filebackup zu recovern. Bare Metal Restore vom Betriebssystem 
aus Filebackups bietet zwar jeder an, das macht erfahrungsgemäss aber 
häufig Probleme.

Von Datendisks sind Imagebackups jedoch nicht erforderlich und für den 
häufigsten Anwendungsfall (selektiver Restore) wenig praktikabel. Und
das Backupvolumen grosse Datendisks per Imagebackup ist auch nicht 
hilfreich.

Daher neige ich bei Servern aus Blech mit grösseren Datenvolumen dazu, 
von System und Daten die Partitionen zu trennen, um das System als Image 
sichern (oder kopieren) zu können, ohne solche Backups unnötig durch 
Datenmassen aufzublasen. Wie sich das in der Abbildung auf physikalische 
Platten darstellt ist dann eine völlig andere Frage.

Es hilft auch, wenn Anwendungen die zum System gehörenden Filesysteme 
nicht vollnageln, sondern nur ihre eigenen Filesysteme.

Soweit mal die Betrachtung vergleichsweise einfach strukturierter 
Serverumgebungen aus Blech, mit lokaler Datenspeicherung im Server. Bei 
virtualisierten Servern ergibt eine Trennung deutlich weniger Sinn.

In SAN/NAS Umgebungen bei Servern aus Blech ist ggf. nur die Systemdisk 
lokal, der Rest liegt woanders. Bei hochverfügbaren Servern ist eine 
Trennung von System und Daten bis runter auf die physikalische Ebene 
zudem oft zwingend erforderlich.

Diese Serverpraxis prägt folglich meinen Begriff einer Systemdisk. Wenn 
das eine heute vergleichsweise kleine Partition auf einem lokalen RAID 
Verbund ist, auch recht, separate Physik muss das nicht immer sein. Nur 
definiert dann gerade nicht das Betriebssystem die Anforderung an die 
Hardware, sondern das was sonst noch da drauf ist.

: Bearbeitet durch User
von Tany (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Ich weiß daß es in gewissen Kreisen als "chic" gilt, die Betriebssystem-
> Installation auf eine extra Platte zu machen. Nur warum?

Spätestens, wenn die Augen von dutzenden Users auf dich richten, dann 
weiß du warum, das hat mit "chic" nix zu tun.
Mir ist ein SBS2008 in letztem Monat aufgrund des Stromausfalls 
abgeraucht, innerhalb von 3 Stunden ist der Zustand von Vortag 
wiederhergestellt. Das ist für mich "chic" :-)
Ich weiß nicht, wie das Backupkonzept unter Linux/Unix aussieht. Bei MS 
ist das Konzept ab Server 2008 sehr gut.

Gruß

von (prx) A. K. (prx)


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Axel Schwenke schrieb:
> Du hast eine komische Vorstellung von "Systemplatte". Das ist die eine
> Platte, auf der alles drauf ist was das System zum Arbeiten braucht.
> Also u.a. auch swap, vor allem aber /home und /var. Letzteres hält den
> Mailspool für ein halbes Dutzend Accounts, einen lokalen Newsspool,
> MySQL-Datenbanken, RRDtool Archive, SVN Repositories und und und ...

Unter "System" verstehe ich "Betriebssystem", insbesondere wenn ich auf 
einen Beitrag reagiere, der den Fokus genau darauf legt:

Tany schrieb:
> für Daten vielleicht, aber für Systemplatte braucht man ne besondere
> SSD, falls Serverbtriebssystem drauf ist.

Axel Schwenke schrieb:
> Ich weiß daß es in gewissen Kreisen als "chic" gilt, die Betriebssystem-
> Installation auf eine extra Platte zu machen. Nur warum?

Wenn von Disk die Rede ist und Windows Teil der Betrachtung ist, dann 
ist dieser Begriff doppeldeutig. Da kann mit Disk je nach Kontext eine 
physikalische Platte gemeint sein, oder auch bloss die C-Partition, 
vulgo C-Laufwerk. Das ist nicht exakt richtig, aber verbreitet.

Bei meinem Linux-Heimserverlein habe ich das getrennt, weil es bei 
Spielereien mit dem wenige GB grossen System wesentlich beruhigender 
ist, wenn man den ganzen einige TB grossen Datenkram währenddessen 
einfach rausziehen kann. Nicht weils von Platz oder Leistung her nötig 
wäre. Die 16GB SSD war schlicht übrig, mit Format vgl. Mini-PCIe 
zwergenhaft klein und der Server hat einen internen USB Slot. Also warum 
nicht.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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A. K. schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:

>> Ich weiß daß es in gewissen Kreisen als "chic" gilt, die Betriebssystem-
>> Installation auf eine extra Platte zu machen. Nur warum?

[schnipp]

> Daher neige ich bei Servern aus Blech mit grösseren Datenvolumen dazu,
> von System und Daten die Partitionen zu trennen

Platten vs. Partitionen

Und wie du sehen kannst, sind /var und /home bei mir natürlich eigene 
Filesysteme und sogar eigene logical Volumes.

> Es hilft auch, wenn Anwendungen die zum System gehörenden Filesysteme
> nicht vollnageln, sondern nur ihre eigenen Filesysteme.

Das Problem hat man nur mit Windows-Applikationen. Das ist aber so gar 
nicht meine Baustelle ...

> definiert dann gerade nicht das Betriebssystem die Anforderung an die
> Hardware, sondern das was sonst noch da drauf ist.

Meine Rede


XL

von (prx) A. K. (prx)


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Axel Schwenke schrieb:
> Platten vs. Partitionen

Yep. Aber versuch mal, in Windows nicht vom C-Laufwerk zu reden, auch 
wenns kein Laufwerk ist, sondern bloss ein Filesystem auf einer 
Partition, die ihre Disk(s) mit anderen Filesystemen teilt. CP/M lässt 
grüssen. ;-)

>> Es hilft auch, wenn Anwendungen die zum System gehörenden Filesysteme
>> nicht vollnageln, sondern nur ihre eigenen Filesysteme.
>
> Das Problem hat man nur mit Windows-Applikationen. Das ist aber so gar
> nicht meine Baustelle ...

Meine schon. Auch.

Wenn Linux oder Unix die Lösung für voll laufende Filesysteme wäre - ein 
Traum. Leider liegt das Problem damit eher bei unterschiedlichen 
Ausprägungen des Betriebssystem der Anwender (das zwischen den Ohren). 
Da gibts welche, die stehen verdientermassen im Ruf, jedes verfügbare 
Byte alsbald aufzubrauchen. Ganz egal ob das auf Windows, Linux, Unix 
oder NetApp gehostet ist.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Georg A. schrieb:
> Damit halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass die Load Cycles
> schlecht für die Platten sind, sie verlangsamen höchstens die
> Zugriffsgeschwindigkeit etwas.

WD gibt für dieses Modell 300.000 Loadcycles an und die denken sich 
bestimmt was dabei. Wenn die Platten wirklich schon 4 Mio runter haben 
und noch einwandfrei funktionieren, spricht das für unerwartet gute 
Qualität.

> Ich tippe da eher auf Power Cycles und die Betriebstemperatur.

Die Temperatur spielt eine wesentliche Rolle. Gut gekühlte Platten leben 
um Größenordnungen länger als ständig heiße.

von (prx) A. K. (prx)


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Axel Schwenke schrieb:
> Platten vs. Partitionen

Ich hatte freilich auch Gründe genannt, die physikalische Trennung 
erfordern können, oder sie zumindest nützlich machen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Die Temperatur spielt eine wesentliche Rolle. Gut gekühlte Platten leben
> um Größenordnungen länger als ständig heiße.

Ulkigerweise behauptet der berühmte aber nicht mehr ganz junge 
Google-Report eher das Gegenteil. Da war die Ausfallrate gut gekühlter 
Disks etwas höher. ;-)

Frag mich jetzt aber nicht wieso. Steht da halt drin. Klar, glühen 
sollte sie nicht, aber warm zu werden scheint dem Report zufolge nicht 
die intuitiv zu erwartende Folge zu haben.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Tany schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>> Ich weiß daß es in gewissen Kreisen als "chic" gilt, die Betriebssystem-
>> Installation auf eine extra Platte zu machen. Nur warum?
>
> Spätestens, wenn die Augen von dutzenden Users auf dich richten, dann
> weiß du warum, das hat mit "chic" nix zu tun.
> Mir ist ein SBS2008 in letztem Monat aufgrund des Stromausfalls
> abgeraucht, innerhalb von 3 Stunden ist der Zustand von Vortag
> wiederhergestellt. Das ist für mich "chic" :-)

Hier fehlt mir irgendwie der Schritt dazwischen. Wieso soll ersteres die 
notwendige Vorbedingung für letzteres sein?

Aber ich glaube, ich kann es mir jetzt zusammenreimen.

1. der Bootprozess von Windows ist so kompliziert und/oder undokumen- 
tiert, daß man nach einem File-Restore kein bootfähiges System bekommt. 
Man ist folglich darauf angewiesen, zumindest C: als Image zu sichern.

2. die verfügbaren Imager sind strunzdumm und können nur komplette 
Partitionen sichern (und nicht etwa nur die benutzten Blöcke eines z.B. 
NTFS Filesystems). Folglich will man nur kleine Partitionen als Image 
sichern und vor allem keine, die größtenteils leer sind.

Deswegen macht man eine kleine C: Partition, die nur das nötigste 
enthält und sichert die als Image. Den Rest als Files. Richtig so?

Dann ist das ein Problem, das ich mit Linux gleich dreimal nicht habe:

1. ist der Bootprozess logisch und sauber dokumentiert.

2. bin ich auch nach einem File-Restore nur einen Aufruf von 
grub-install davon entfernt, ein bootfähiges System zu haben.

3. kann Linux' ntfsclone selbstverständlich ein Image von NTFS machen, 
das nur die Sektoren enthält, die auch benutzt sind.

> Ich weiß nicht, wie das Backupkonzept unter Linux/Unix aussieht. Bei MS
> ist das Konzept ab Server 2008 sehr gut.

Du meinst sicherlich besser. Glaube ich dir aufs Wort. Wenn man bei 0 
anfängt, sieht auch eine infinitesimale Verbesserung nach einem großen 
Schritt aus (ein Quantensprung, hihi). Oder wie es der Dichter sagt: 
"In der Dämmerung werfen auch Zwerge lange Schatten"


XL

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Ulkigerweise behauptet der berühmte aber nicht mehr ganz junge
> Google-Report eher das Gegenteil. Da war die Ausfallrate gut gekühlter
> Disks etwas höher. ;-)

WIMRE tritt das Phänomen auf, wenn die Platten, z.B. mittels 
Klimaanlage, unterhalb normaler Raumtemperaturen betrieben werden. Aus 
meinen persönlichen Erfahrungen heraus hat es sich jedoch immer positiv 
auf die Lebensdauer ausgewirkt, wenn die Plattentemperatur unterhalb von 
~40-45° gehalten wurde.

von Icke ®. (49636b65)


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Axel Schwenke schrieb:
> Wenn man bei 0
> anfängt, sieht auch eine infinitesimale Verbesserung nach einem großen
> Schritt aus (ein Quantensprung, hihi). Oder wie es der Dichter sagt:
> "In der Dämmerung werfen auch Zwerge lange Schatten"

Die Möglichkeit einer mit Bordmitteln ausführbaren Baremetal-Sicherung 
im laufenden Betrieb und ebenso einfacher Wiederherstellbarkeit würde 
ich schon als großen Schritt bezeichnen. Das ging vor 2008/Vista nur mit 
3rd-Party-Software.

von (prx) A. K. (prx)


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Axel Schwenke schrieb:
> 1. der Bootprozess von Windows ist so kompliziert und/oder undokumen-
> tiert, daß man nach einem File-Restore kein bootfähiges System bekommt.
> Man ist folglich darauf angewiesen, zumindest C: als Image zu sichern.

Nicht direkt "angewiesen", es ist aber einfacher und zuverlässiger. 
Windows verlangt eine streng konsistente Sicherung bestimmter 
Systemteile und hält ein paar interne Datenbankdateien offen, die so 
nicht direkt gesichert werden können (locked). Dokumentiert ist das zwar 
schon, aber der Teufel steckt im Detail und auch bei eigentlich 
funktionierendem Bare Metal Restore aus Filesystem-Backups erlebt man 
u.U. nachher kleine Überraschungen.

> 2. die verfügbaren Imager sind strunzdumm und können nur komplette
> Partitionen sichern (und nicht etwa nur die benutzten Blöcke eines z.B.
> NTFS Filesystems).

Acronis ist sicher einer der üblichen Verdächtigen für 
Online-Image-Backups. Und das kann auch inkrementell und rein netto 
arbeiten.

Wobei Server ab 2008 eine Entsprechung dazu bereits an Bord haben, ein 
solcher separater Imager also unnötig sein kann. Es hat ein wenig 
gedauert, bis Microsoft das kapiert hatte.

> Dann ist das ein Problem, das ich mit Linux gleich dreimal nicht habe:

Allerdings stellt das Locking in Windows sicher, dass kritische 
Datenstände wie die Registry im Backup entweder konsistent sind oder 
eben fehlen. Systemsicherungen verwenden heute implizit Snapshots, um 
Konsistenz zu gewährleisten.

Bei Filesystembackups in Linux ist zwar ziemlich unwahrscheinlich, dass 
der Backup ein kritisches File bzw. ein Bündel zusammenhängender Files 
justament in dem Moment sichert, in dem es dank laufender Aktualisierung 
oberhalb der Filesystem-Ebene in sich inkonsistent ist, aber möglich ist 
es. Zumindest wenn man - wie meist - einfach bloss ein normales 
Filesystembackup macht, statt mit Snapshots zu arbeiten.

Windows enthält eine "one click" Lösung für Halb-DAUs. In Linux hilft 
es, mitdenken zu können. Dafür hat man in Linux weit bessere Karten, 
wenn es mal schief geht und manuell repariert werden muss.

Ist ein Unterschied in der Philosophie. In Windows können Anwendungen 
wie Datenbankserver sich über einen entsprechenden API in den 
Snapshot-Mechanismus des Systems einklinken. Die kriegen dann mit, dass 
einer ansteht, und können ihren eigenen Datenbestand entsprechend 
einrichten. In Linux kann solche Mätzchen auch machen, muss es aber oft 
selbst einrichten. Umgekehrt ist man bei Windows ziemlich 
aufgeschmissen, wenn genau dieser Mechnismus nicht sauber funktioniert, 
während man im Linux rumstochern kann.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Axel Schwenke schrieb:
> 2. die verfügbaren Imager sind strunzdumm und können nur komplette
> Partitionen sichern (und nicht etwa nur die benutzten Blöcke eines z.B.
> NTFS Filesystems).

Zum Glück wissen das nicht alle "verfügbaren Imager".

von Tany (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Dann ist das ein Problem, das ich mit Linux gleich dreimal nicht habe:
> 1. ist der Bootprozess logisch und sauber dokumentiert.

du kannst recht haben, aber solches Dokument liest KEINER mehr.

> 2. bin ich auch nach einem File-Restore nur einen Aufruf von
> grub-install davon entfernt, ein bootfähiges System zu haben.

Ein bootfähiges System unter Windows nutzt mir nicht, ich brauche ein 
funktioniertes System mit darauf laufenden Diensten incl. 
Datenbankkonsistenz.

> 3. kann Linux' ntfsclone selbstverständlich ein Image von NTFS machen,
> das nur die Sektoren enthält, die auch benutzt sind.

Das macht Windows nicht anders.

Icke ®. schrieb:

> Die Möglichkeit einer mit Bordmitteln ausführbaren Baremetal-Sicherung
> im laufenden Betrieb und ebenso einfacher Wiederherstellbarkeit würde
> ich schon als großen Schritt bezeichnen. Das ging vor 2008/Vista nur mit
> 3rd-Party-Software.

Wenn jemand schon mal mit Symantec Backup oder - Ghostserver zutun hat, 
der weiß's zu schätzen :-)

Darüberhinaus bittet Windows noch die Möglichkeit, Anwender seine Daten 
selbst per paar Mausklick wiederherzustellen, ohne Hilfe von Admin, wenn 
VSS auf alle Festplatten aktiviert ist. Echt gut gemacht von MS.

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