Forum: Platinen KICAD-Kupferfläche


von Matthias W. (Firma: Hochschule Ulm) (matthias_weinholer)


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Hallo Zusammen,

ich würde gerne eine Kupferfläche erstellen, die so aussieht wie 
partial_ground.png. Mit dem Flächentool bekomme ich aber nur Vollflächen 
hin.

Gibt es eine Möglichkeit eine Art Ground-Netz-Raster zu erzeugen?

Zum Beispiel mit Abstandsmaß der einezlnen Reihen und Winkel.
Angehängt ist auch die Testplatine im Pcbnew. So in der Art wie 
platine2.png wäre toll (+Querrasterung), natürlich mit Abstand zu den 
Pads + Leiterbahnen.

Könnt ihr mir auf die Sprünge helfen?
Danke für eure Hilfe!
Matthias

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Matthias.

Matthias Weinhold schrieb:

> ich würde gerne eine Kupferfläche erstellen, die so aussieht wie
> partial_ground.png. Mit dem Flächentool bekomme ich aber nur Vollflächen
> hin.

Mich würde einmal interessieren, wo Du partial_ground.png her hast. Die 
Quelle könnte interessant sein.

>
> Gibt es eine Möglichkeit eine Art Ground-Netz-Raster zu erzeugen?

Mit dem Flächentool geht das leider nicht, wie Du ja schon festgestellt 
hast.

Bleibt über, das Muster von Hand zu zeichnen. Wenn Du nicht auf 
diagonale Streifen angewiesen bist, und rechtwinklige Flächen hast, geht 
das relativ komfortabel mit Copy&Paste, weil viele der Linien gleich 
sind.

Vieleicht auch einen Footprint aus einer kleinen kreuzförmigen 
Kupferflächen (kreuzförmig gelegte Leiterbahnen z.B.) bestehend 
erstellen. Diese Kreuze ergeben dann aneinandergelegt Dein gewünschtes 
Muster. Achte aber darauf, dass sich die Kupferflächen beim 
aneinanderlegen weit genug überlappen, damit das Muster nicht zerfällt, 
wenn die Breite beim CAM-Input aus irgendeinem Grunde zurückgezogen 
werden muss.

Der DRC wird auf keinen Fall begeistert sein. ;O)


>
> Zum Beispiel mit Abstandsmaß der einezlnen Reihen und Winkel.
> Angehängt ist auch die Testplatine im Pcbnew. So in der Art wie
> platine2.png wäre toll (+Querrasterung), natürlich mit Abstand zu den
> Pads + Leiterbahnen.
>
> Könnt ihr mir auf die Sprünge helfen?

Ein entsprechendes Fill-Tool mit Python-Skripting machen? Ist aber viel 
Arbeit. Ich würde es dabei mit den Kreuzen zuerst versuchen, für 
allgemeine Flächen.....oder mit Leiterbahnstreifen, wenn auf rechteckige 
Flächen beschränkt wird.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Matthias W. (Firma: Hochschule Ulm) (matthias_weinholer)


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Hallo Bernd,

im Anhang hab ich dir das PDF angehängt.
(von Seite 12 war partial_ground.png)

Ich hab das jetzt über Leitungsbahnen "gelöst". Ich hoffe das klappt, da 
ich bisher noch keine Platinen in Druck geben hab. Wenn ich mir die 
Anfänger Frage erlauben darf, was ist ein CAM-Input?

Du hast mir in einem anderen Thread schon mal den Tipp gegeben, einen 
anderen Gerberviewer zu nutzen als den KICad eigenen. Ich habe GC-Prevue 
probiert finde mich aber nicht so gut zurecht. Welchen Gerberviewer 
nutzt du zur Kontrolle?

Danke für deine ausführlichen Antworten!
Matthias

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Matthias.

Matthias Weinhold schrieb:

> im Anhang hab ich dir das PDF angehängt.
> (von Seite 12 war partial_ground.png)

Herzlichen Dank!

> Ich hab das jetzt über Leitungsbahnen "gelöst". Ich hoffe das klappt, da
> ich bisher noch keine Platinen in Druck geben hab.

Wenn die Struktur nicht zu eng ist, sprich zu schmale Leiterbahnen, zu 
geringe Abstände, sollte das klappen. auch kleine zu schmale "Zwickel" 
irgendwo (Egal ob Kupfer oder Abstand) sind in der Produktion 
problematisch.

> Wenn ich mir die
> Anfänger Frage erlauben darf, was ist ein CAM-Input?
>

Wenn in einer Leiterplattenfabrik die Platinendaten (meistens Gerber) 
für die Produktion aufbereitet werden, so nennt man das "CAM-Input". CAM 
von *C*omputer *A*ided *M*anufacturing.

Es werden alle Pads gekennzeichnet, weil nach denen die Daten für den 
elektrischen Test erstellt werden. Darum ist es sehr wichtig, dass alle 
Pads, und nur diese, Gerber Blinks sind. Eine "Leiterbahn" in Form eines 
Pads würde durch einen Draw mit "offener Blende" und der Zuglänge Null 
dargestellt *)

Weiter können die Platinendaten auf Unstimmigkeiten (Vollständigkeit, 
Versatz, Massstab, gespiegelt und negativ) und zu geringe Breiten bzw. 
Abstände kontrolliert werden (nur in bezug auf die Produktion, ob die 
Schaltung so funktioniert, bleibt Dein Problem)
Schliesslich wird noch ein "Ätzzuschlag" berechnet und in der Breite den 
Kupferbahnen hinzuaddiert.

Kommt es mit den Abständen nicht hin, werden, in Rücksprache mit dem 
Kunden, Leiterbahnen und Flächen verkleinert

Gleiches gilt für die Bohrdaten. Es wird noch ein spezielles 
Bohrprogramm erstellt. Es wird festgelegt, in Abhängigkeit vom 
Durchmesser und "Zweck" (durchkontaktiert oder nicht durchkontaktiert), 
in welchem Fertigungsschritt ein Loch gebohrt wird, und ob ein Zuschlag 
zum Bohrerdurchmesser für die spätere Durchkontaktierung nötig ist. 
Ebenso ob überhaupt gebohrt wird, oder nicht doch besser gefräst wird.

Schliesslich muss das ganze noch zu Nutzen (viele kleine Platinen werden 
zusammen auf einer grossen "Einheitstafel" (640x532mm) gefertigt) 
zusammengefügt.

Viele Platinen haben "merkwürdige" Umrisse und Aussparungen. Diese 
müssen gefräst werden, und auch dazu muss ein Fräsprogramm erstellt 
werden.
In einfachen Fällen kann "geritzt" werden, so dass die Platinen 
hinterher wie Schokoladenstücke an Kerben auseinandergebrochen und so 
vereinzelt werden können. Auch dass mus Überlegt werden, und es muss ein 
Programm dafür erstellt werden.

Das ganze wird zwar mit Rechnerunterstützung gemacht, aber im 
"Quasi-Akkord", und wenn ein Fehler passiert, fällt er möglicherweise zu 
spät auf, wenn schon viele tausende Platinen gefertigt werden.


> Du hast mir in einem anderen Thread schon mal den Tipp gegeben, einen
> anderen Gerberviewer zu nutzen als den KICad eigenen. Ich habe GC-Prevue
> probiert finde mich aber nicht so gut zurecht. Welchen Gerberviewer
> nutzt du zur Kontrolle?

"Gerbv" aus dem gEDA-Projekt: http://gerbv.geda-project.org/

*) Niemand benutzt heute noch Photoplotter, es wird heute per Laser 
belichtet. aber der große Vorteil von Gerberdaten ist eben ihre einfache 
Strukturierung, die so eine gute Weiterverarbeitung ermöglicht. 
Demzufolge kann man sich bei der Analyse von Gerberdaten immer gut 
denken: "Was würde ein Photoplotter damit machen?"

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

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