Hallo Leute! Ich würde gerne bei einem Hochspannungsnetzteil, das 5KV liefert, die Spannung über einen Spnnaungsteiler messen (1:100) Da ich sowas noch nie gemacht habe, würde ich euch gerne dazu fragen wie ich es messen soll und welche Widerstände ich einsetzten kann. Hab immer nur bis max 1000V gearbeitet. Danke! Paul
Es gibt speziell für HV geeignete Widerstände, die du vor allem in den oberen Zweig des Spannungsteiler einbauen solltest, z.B. : http://de.farnell.com/vishay-sfernice/hts05231005jpb19/widerstand-hv-1w-10m/dp/1714003?CMP=KNC-GDE-FDE-GEN-KWL-G12-VISHAY Die sind so konzipiert, das bis zur zulässigen Spannung (entsprechenden Einbau vorausgesetzt) nichts 'rübersprüht'. Es wird nach erfolgreichen Test nicht schaden, da noch Isolationsspray zu benutzen. Im Zweifel schaltest du zwei solcher Rs in Reihe. Martina schrieb: > Autor: > Martina (Gast) > Paul Du solltest dich evtl. entscheiden.
:
Bearbeitet durch User
Matthias Sch. schrieb: > Du solltest dich evtl. entscheiden. Setz' doch Martin und Paula nicht so unter Druck ...
Danke werde gleich mal nachsehen ... Wir haben nur einen Computer ;) lg
Ich hab schon die 2kV in meinem Oszi gemessen. Da ich ne Menge 4M7 und 3M9 Widerstände habe (die man auch kaum braucht) hab ich einfach 21x4M7+1M und einen 100k zusammengelötet, ergibt recht genau einen 1000:1 Teiler. Die lange Kette habe ich in Schrumpfschläuche eingepackt. Bei deinen 5kV wären das knapp 250V pro Widerstand, müsste noch gehen.
Sascha schrieb: > Die lange Kette habe ich in Schrumpfschläuche eingepackt. Es ist vermutlich eine gute Idee, da noch etwas Trockenmittel (Silicalgel o.ä.) mit reinzupacken, bevor geschrumpft wird. 250V pro Widerstand ist aber harmlos, wenns nicht gerade SMD-R sind. Man muss eben aufpassen, das die Kette so verbaut wird, das da nichts rüberspringen kann.
:
Bearbeitet durch User
Martina schrieb: > Da ich sowas noch nie gemacht habe, würde ich euch gerne dazu fragen wie > ich es messen soll und welche Widerstände ich einsetzten kann. Hängt davon ab wie und was Du messen willst. Im einfachsten Fall genügt ein 9Meg Widerstand, da der Innenwiderstand von z.B. Multimetern, 1/1 Tastköpfen etc. genau 1Meg beträgt, was dann einen 1/10 Tastkopf ergibt. Der Innenwiderstand Deines Meßgerätes bzw. OP Verschaltung ist in jedem Fall zuberücksichtigen, weil der Vorwiderstand so groß ist. Wie groß Dein Spannungsteiler insgesammt sein soll ? Bei 1W Gesammtleistung kannst Du nicht viel falsch machen. Mehr oder weniger wie es Dir beliebt, ist keine exakte Wissenschaft. Reihenschaltungen von einzel R's funktionieren min. genausogut wie die sündhaft teuren HV Widerstände, oft noch besser. Mehr Baugröße, mehr Isospray, mehr Vorsicht, ein Sicherheitsfaktor von 2 bis 3 bei der Spannungsfestigkeit und ein extrem aufgeräumter Arbeitsplatz ersparen Frustration. Bei 5KV hat man schon sehr schöne Koronaeffekte und sonstige nettigkeiten um die man sich als Schwachströmer nie kümmern musste. Viele Materialien sind dann keine Isolatoren mehr, z.B. Holz, ESD Matten, Lochrasterplatinen etc. Man achte auf das kleine, fast nicht zu hörenede 'tic' Geräusch, in dem Moment wo sich der halbe Laborgerätepark verabschiedet.
Matthias Sch. schrieb: > Es ist vermutlich eine gute Idee, da noch etwas Trockenmittel > (Silicalgel o.ä.) mit reinzupacken, bevor geschrumpft wird. Eher nicht. Wie gut isoliert denn aktiviertes Silicgagel ? Von - bis, aber eigentlich weiß man es nicht und das ist bei HV immer der Grund etwas nicht zu verwenden. Isolation mit Plastic 70, oder besser Polyurethan Spray wirkt Wunder. Wer mag kann es auch vegiessen unter Öl betreiben oder ... Ist aber Serviceunfreundlich.
Michael Knoelke schrieb: > Isolation mit Plastic 70, oder besser Polyurethan Spray wirkt Wunder. Aber nicht bei 5kV, da sollte man selbst bei Schrumpfschläuchen genau hinsehen. Gewisse Mindestabstände sind auch zu beachten, die bei unter 1KV eher unwichtig sind. Mit normalen Messleitungen wäre ich ebenfalls vorsichtig.
'Ich' schrieb: > Aber nicht bei 5kV, da sollte man selbst bei Schrumpfschläuchen genau > hinsehen. > Gewisse Mindestabstände sind auch zu beachten, die bei unter 1KV eher > unwichtig sind. Ähm, jaaa, man sollte natürlich nicht glauben das eine 1um dicke Schicht Polyurethan mehr ist als ein Schutz gegen Feuchtigkeit und Kriechströme. 'Gewisse Mindestabstände' sind ja immer einzuhalten, nur sind die bei 5Kv ein wenig größer. 'Ich' schrieb: > da sollte man selbst bei Schrumpfschläuchen genau > hinsehen. Bei jedem Material muß ich wissen wie weit das isoliert. Messleitungen, Klebstoff, Handschweiß, alles. Wer das nicht tut sondern sich fröhlich aus der Bastelkiste bedient, wird bei HV über kurz oder lang ein unerfreuliches Erlebniss haben.
Wenns preiswert sein darf, die VR68 Serie: http://de.farnell.com/vishay-bc-components/vr68000006805jac00/resistor-metal-film-68mohm-5-axial/dp/2396017 Gerade bei HV würde ich Reserve lassen, d.h. für 5KV besser einen 7,5 oder 10kV nehmen.
Michael Knoelke schrieb: > z.B. Multimetern, 1/1 Tastköpfen etc. genau 1Meg beträgt, was dann > einen 1/10 Tastkopf ergibt. Falsch. Bei Multimetern beträgt der Eingangswiderstand wenn dann 10 MOhm. Und selbst das stimmt nicht immer. Hochwertige Geräte umgehen intern den Eingangswiderstand in den unteren Spannungsbereichen, sodass der Eingangswiderstand undefiniert hochohmig ist und leicht im höheren GOhm Bereich liegt. Genaueres sagt einem da das Datenblatt seines Messgeräts. Edit: Und wenn man sogar noch analoge Zeigerinstrumente benutzt sieht die Sache gleich wieder ganz anders aus.
:
Bearbeitet durch User
Matthias Sch. schrieb: > Isolationsspray Der ganze Aufbau sollte lieber so erfolgen, dass man auf solche Sprays verzichten kann. Gerade hochspannungsfestes Silikonspray wie z.B. "ISOLIER 72" sind nämlich gleichzeitig Staubfänger. Und an hochspannungsführenden und benachbarten isolierten Teilen lagert sich Staub besonders gut an. Von Fernsehrgeräten mit Braunscher Röhre sind die aus Staubanlagerungen resultierenden Hochspannungsüberschläge sehr bekannt. Deswegen ist es wesentlich wichtiger, den Hochspannungsteiler staubgeschützt zu realisieren, und zwar mit bedrahteten Widerständen. 5kV sind aber nun auch noch keine extreme Hochspannung, so dass Abstände im unteren Zentimeterbereich völlig ausreichen. Es gibt auch schon fertige Spannungsteiler mit Betriebsspannungen bis zig Kilovolt, z.B. hier: http://www.mb-electronic.de/sites/default/files/files/de/widerstaende/pdf/catalog_2004.pdf Dort findet man auch einen 400kV-Widerstand mit 1m Länge. ;-)
Michael Knoelke schrieb: > Matthias Sch. schrieb: >> Es ist vermutlich eine gute Idee, da noch etwas Trockenmittel >> (Silicalgel o.ä.) mit reinzupacken, bevor geschrumpft wird. > > Eher nicht. > Wie gut isoliert denn aktiviertes Silicgagel ? Es ist jedenfalls besser, als die Feuchtigkeit in Schläuchen kondensieren zu lassen. Genau dieses Problem führte bei einem 200kV/200mA (Röntgen-) Gleichrichter zu Überschlägen. Nach dem Hinzufügen des Trockenmittels war das Problem dauerhaft beseitigt. Andreas Schweigstill schrieb: > Der ganze Aufbau sollte lieber so erfolgen, dass man auf solche Sprays > verzichten kann. Das versteht sich natürlich von selber :-)
:
Bearbeitet durch User
Martina schrieb: > Ich würde gerne bei einem Hochspannungsnetzteil, das 5KV liefert, die > Spannung über einen Spnnaungsteiler messen (1:100) Wenn man da sicher gehen will, nimmt man einen fertigen 5kV-Tastkopf.
Martina schrieb: > Ich würde gerne bei einem Hochspannungsnetzteil, das 5KV liefert, die > Spannung über einen Spnnaungsteiler messen (1:100) Wieviel Ausgangsstrom kann denn das Netzteil liefern? Bei 10MOhm fließen dann 0,5mA. Gerade Hochspannungsnetzteile können ja manchmal recht schwachstromig ausgelegt sein. Außerdem sollte kurz der Ausgangswiderstand, nicht dass der aus Sicherheitsgründen sehr groß ist.
Harald Wilhelms schrieb:
>Wenn man da sicher gehen will, nimmt man einen fertigen 5kV-Tastkopf.
Vor allem, wenn man sich so ein Teil nur "Ansieht", bekommt man eine
Vorstellung worum es geht.
Matthias Sch. schrieb: > Es ist jedenfalls besser, als die Feuchtigkeit in Schläuchen > kondensieren zu lassen. Genau dieses Problem führte bei einem > 200kV/200mA (Röntgen-) Gleichrichter zu Überschlägen. Nach dem > Hinzufügen des Trockenmittels war das Problem dauerhaft beseitigt. Wieso dauerhaft? Das funktioniert nicht ewig. Wenn es "vollgesogen" ist, wird es wirkungslos.
>Es ist jedenfalls besser, als die Feuchtigkeit in Schläuchen >kondensieren zu lassen. Genau dieses Problem führte bei einem >200kV/200mA (Röntgen-) Gleichrichter zu Überschlägen. Nach dem >Hinzufügen des Trockenmittels war das Problem dauerhaft beseitigt. Feuchtigkeit in einem 200kV-Gerät. Wau! Da ist wohl noch etwas mehr in die Hose gegangen! Würde mich aber wundern wenn der Hersteller des Trockenmittels die Spannungsfestigkeit, nach der Aufnahme von Feuchtigkeit, spezifiziert hätte.
Amateur schrieb: > Feuchtigkeit in einem 200kV-Gerät. Wau! > Da ist wohl noch etwas mehr in die Hose gegangen! Bei vielen Röntgengeräten ist Feuchtigkeit ein Problem. Sie kann sich in Form von Kondenswasser bilden, wenn das Kühlwasser der Röntgenröhre zu kalt ist. Ebenso können Kühlwassertropfen beim Wechsel der Röntgenröhre in den Hochspannungssteckverbinder geraten. Natürlich sollten beide Fehler vermieden werden, aber sie treten in der Praxis immer wieder auf. Zumindest waren dies während meiner Hiwi-Zeit die häufigsten Fehlerursachen bei Röntgendiffraktometern. Damals wurde nämlich (viel zu kaltes!) Leitungswasser zur Kühlung verwendet, was auch zu unnötiger Korrosion und verstopften Filtern fühlte. Geschlossene Kühlkreisläufe durften damals aus bürokratischen Gründen nicht installiert werden.
:
Bearbeitet durch User
Michael_ schrieb: > Wieso dauerhaft? Das funktioniert nicht ewig. Wenn es "vollgesogen" ist, > wird es wirkungslos. Zumindest lief der Gleichrichter weitere 15 Jahre, bis mein Vater die Praxis aufgab und in Pension ging. Das bezeichne ich schon als dauerhaft. Der Gleichrichter ersetzte eine vorher benutzte und nicht mehr verfügbare Röhrendiode durch Halbleiter. Der Aufbau des Si-Gleichrichters musste so erfolgen, das er in die Fassung der Originalröhre passte und bestand aus 500 in Reihe geschalteter Dioden, die in einem Schlauch spiralförmig um ein 70mm Kunststoffrohr gelegt wurden. Das ganze war etwa 70cm lang. In den Schlauch wurden zwischen die Dioden kleinste Mengen Silicagel zugefügt, um die bei der Fertigung entstandenen Feuchtigkeiten zu absorbieren. Da der Betriebsraum sehr geringe Luftfeuchtigkeit hatte (und natürlich auch keine Putzfrau), lief das dann alles sehr gut, robust und lange. Die Erfahrung, das Feuchtigkeit ein Problem war, hatte ich vorher bei zwei in die Luft geflogenen Gleichrichtern gemacht. Ein weiteres Problem war die Anfahrschaltung mit Regeltrafo, die mit einem Kondensator von den Schaltspitzen befreit werden musste.
:
Bearbeitet durch User
Amateur schrieb: >>Wenn man da sicher gehen will, nimmt man einen fertigen 5kV-Tastkopf. > > Vor allem, wenn man sich so ein Teil nur "Ansieht", bekommt man eine > Vorstellung worum es geht. Oft ist das nur ein Menge imposanten Plastiks mit fragwürdigem inneren Aufbau. Bei Dauermessung oder Impulsbelastung sind die Werte oft dramatisch schlecht und drifften weg bis zum Totalausfall. Klar ist das immer schön wenn man auf Sprays, Verguss, Öl verzichten kann. Ein riesiger Aufbau bei guter, staubfreier, trockener Belüftung ist schon sehr komfortabel. Bei Verwendung fester Isolierstoffe kann man aber erheblich kleiner bauen und das Gerät auch ausserhalb dieser schwer zu erreichenden Idealbedingungen betreiben. Matthias Sch. schrieb: > Zumindest lief der Gleichrichter weitere 15 Jahre, bis mein Vater die > Praxis aufgab und in Pension ging. Ja, ich bin auch der Meinung das ein Gesundheitssystem das es einem Arzt erlaubt seine Patienten mit einem hobbymäßig reparierten >>15 Jahre altem Röntgengerät zu traktieren nur als desolat zu bezeichnen ist.
Michael Knoelke schrieb: > Ja, ich bin auch der Meinung das ein Gesundheitssystem das es einem Arzt > erlaubt seine Patienten mit einem hobbymäßig reparierten >>15 Jahre > altem Röntgengerät zu traktieren nur als desolat zu bezeichnen ist. Und wieso genau? Nur weil das Gerät so alt ist? Wie bezeichnest du dann z.B. unser Verkehrswesen? Mein Landrover ist Baujahr 55 und ich darf damit trotzdem Fahren, sogar in Umweltzonen.
Michael Knoelke laberte im Beitrag #3725624: > Matthias Sch. schrieb: >> Zumindest lief der Gleichrichter weitere 15 Jahre, bis mein Vater die >> Praxis aufgab und in Pension ging. > > Ja, ich bin auch der Meinung das ein Gesundheitssystem das es einem Arzt > erlaubt seine Patienten mit einem hobbymäßig reparierten >>15 Jahre > altem Röntgengerät zu traktieren nur als desolat zu bezeichnen ist. Tja, hätte Andreas Vater auf die "professionellen" Servicetechniker des Rö-Herstellers vertraut, hätte er nur von denen die Antwort bekommen das es keine Ersatzteile mehr für's Gerät gibt ("aus dme Programm genommen"). Und eine ansonsten hervorragende Rö-anlage wäre ausgemustert worden. So wurde das Teil von Andreas für ca. 200 euro + XY Stunden repariert. Und jede Menge Sondermüll wurde vermieden.
>Ja, ich bin auch der Meinung das ein Gesundheitssystem das es einem Arzt >erlaubt seine Patienten mit einem hobbymäßig reparierten >>15 Jahre >altem Röntgengerät zu traktieren nur als desolat zu bezeichnen ist. Ganz so schlimm ist es aber auch nicht. Soweit mir bekannt, müssen Röntgengeräte, die im Rahmen der Behandlung von Patienten zum Einsatz kommen, turnusmäßig überprüft werden. Zugegeben, die Anforderungen an die Prüfer sind eher mittelprächtig, aber etwas Zuwendung gibt es doch.
Geht ja gar nicht, gell Andrew? Hat Andreas so doch einige tausend, wenn nicht gar millionen Euro gespart (was kostet eigentlich so ein Rötgengerät?)
Andreas Schweigstill schrieb: > 5kV sind aber nun auch noch keine extreme Hochspannung, so dass > Abstände im unteren Zentimeterbereich völlig ausreichen. Da kriege ich schon Angst beim Lesen.
@ F. Fo (foldi) >> 5kV sind aber nun auch noch keine extreme Hochspannung, so dass >> Abstände im unteren Zentimeterbereich völlig ausreichen. >Da kriege ich schon Angst beim Lesen. Warum? Wir hier dimensionieren z.B. mit 4mm/kV Kriechwege, d.h. für 5kV reichen 20mm, das schaffen die oben genannten VR68 HV-Widerstände ohne alles. Nix Spray, Pampe etc. Einfach in Luft. Für Indooranwendungen ist das OK, da darf auch ein wenig dreckig werden. In Aussenanlagen hat man natürlich ein Vielfaches an Kriechweg, schließlich muss dort bei Wind und Wetter eine Mindestwert an Isolation erhalten bleben.
Falk Brunner schrieb: > Wir hier dimensionieren z.B. mit 4mm/kV Kriechwege So viel? Schau Dir mal den STP3N150 im TO-220 an: http://de.farnell.com/stmicroelectronics/stp3n150/mosfet-n-to-220/dp/1456344 Der Abstand zwischen den Pins ist: e - b1 = 2,4 - 1,7 = 0,7mm Und daran fallen 1500V ab, d.h. 0,47mm/kV
Peter Dannegger schrieb: > Der Abstand zwischen den Pins ist: > e - b1 = 2,4 - 1,7 = 0,7mm > Und daran fallen 1500V ab, d.h. 0,47mm/kV Es reicht also ein Material zu finden, für das dies ein geeigneter Isolationsabstand ist. --> Beitrag "IGBT Hochspannung Abstand / Isolierschicht" Ohne ganz besondere Maßnahmen ( "Spray, Pampe etc." ) könnten die 4mm/kV durchaus gerechtfertigt sein.
:
Bearbeitet durch User
Andreas Schweigstill schrieb: > Bei vielen Röntgengeräten ist Feuchtigkeit ein Problem. Sie kann sich in > Form von Kondenswasser bilden, wenn das Kühlwasser der Röntgenröhre zu > kalt ist. Das würde ich für einen Designfehler halten. Wir hatten für unser REM, welches auch mit immerhin 100kV betrieben wird, auch einen Kühlwasseranschluss mit 10° zur Verfügung. Über einen Wärmetauscher und einen offenen Seundärkreislauf wurde aber dafür gesorgt, das das ins Gerät laufende Kühlwasser nicht kälter als 20° war. Gruss Harald
Michael schrieb: > Und wieso genau? Nur weil das Gerät so alt ist? Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. "Alte" Röntgengeräte traktieren die Patienten mit unnötig hohen Strahlungsdosen. Gruss Harald
Falk Brunner schrieb: >>Da kriege ich schon Angst beim Lesen. > > Warum? Wir hier dimensionieren z.B. mit 4mm/kV Kriechwege, Ich hatte sowohl unseren 5kV, als auch unseren 25kV-Tastkopf mal geöffnet. Der Widerstand im 5kV-Kopf war etwa 4cm lang, der im 25kV-Kopf etwa 12cm. Ansonsten gab es ausser Luft und dem dicken Plastikgehäuse keine weiteren Isolationen. Gruss Harald
:
Bearbeitet durch User
Harald Wilhelms schrieb: > Das würde ich für einen Designfehler halten. Wie schon zuvor erwähnt, war es kein technisches, sondern bürokratisches Problem. Damals(tm) wurden die meisten der Diffraktometer über DFG-Mittel beschafft. Bei der Bewilligung verfügte die DFG aber, dass bauseits eine geeignete, wohltemperierte Kühlwasserversorgung bereitgestellt werden müsse. Dummerweise sah die Hochschulverwaltung das genau anders herum; sie lehnte die Installation von Kühlkreisläufen für nicht-hochschuleiegen Röntgengeräte ab. Daraufhin blieb den Wissenschaftlern nichts anderes übrig, als die Geräte einfach an den Wasserhahn anzuschließen, wo eben viel zu kaltes Wasser herauskam. Am Institut für anorganische Chemie gelang es aber, eine geschlossene Kühlwasserversorgung für deren Röntgendiffraktometer anzuschauen. Und was war die Folge: bei der nächsten routinemäßigen Abwasserkontrolle ergab sich eine zu hohe Schadstoffbelastung des Wassers. Vorher konnten sie völlig unbedarft jede Brühe in die Kanalisation kippen, weil immer sichergestellt war, dass sie hinreichend verdünnt wurde. Die flächendeckende Umrüstung auf geschlossene Kühlkreisläufe wurde dann um 2000 herum vorgenommen.
Andreas Schweigstill schrieb: > Daraufhin blieb den Wissenschaftlern nichts anderes übrig, als die > Geräte einfach an den Wasserhahn anzuschließen, wo eben viel zu kaltes > Wasser herauskam. Auch da kann man sich etwas bauen, was das kalte Wasser aus dem Hahn mit dem warmen Wasser, welches hinten rauskommt, mischt. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Auch da kann man sich etwas bauen, was das kalte Wasser aus dem > Hahn mit dem warmen Wasser, welches hinten rauskommt, mischt. Z.B. Ein Thermostatmischer Andreas Schweigstill schrieb: > Damals(tm) wurden die meisten der Diffraktometer über DFG-Mittel > beschafft. Bei der Bewilligung verfügte die DFG aber, dass bauseits eine > geeignete, wohltemperierte Kühlwasserversorgung bereitgestellt werden > müsse. Dummerweise sah die Hochschulverwaltung das genau anders herum; > sie lehnte die Installation von Kühlkreisläufen für > nicht-hochschuleiegen Röntgengeräte ab. Seit dem Angela die Bildungsrepublik ausgerufen hat, gibt es ja solch bürokratischen Wahnsinn nicht mehr ;)
Karl schrieb: >> Auch da kann man sich etwas bauen, was das kalte Wasser aus dem >> Hahn mit dem warmen Wasser, welches hinten rauskommt, mischt. > > Z.B. Ein Thermostatmischer Eine interessante Lösung. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Ich dachte da eher an ein T-Stück und Kontrolle der Mengen über Schlauchklemmen. Zur Messung der Temperatur reicht da wohl ein digitales aus dem Supermarkt. Gruss Harald
@ Peter (Gast) >> Wir hier dimensionieren z.B. mit 4mm/kV Kriechwege, ... >Wer ist in diesem Fall "Wir"? Die Leute in der Firma, in der ich arbeite. Wobei ICH das eher nicht bin, weil ich kein (gelernter) HV-Entwickler bin. @Peter Dannegger (peda) >> Wir hier dimensionieren z.B. mit 4mm/kV Kriechwege >So viel? Es geht um verschmutzende Oberflächen im Hochspannungsumfeld. >Schau Dir mal den STP3N150 im TO-220 an: >http://de.farnell.com/stmicroelectronics/stp3n150/... >Der Abstand zwischen den Pins ist: >e - b1 = 2,4 - 1,7 = 0,7mm >Und daran fallen 1500V ab, d.h. 0,47mm/kV Das hält der aber nur, wenn es sauber und trocken bleibt. Als Dimensonierung von Hochspannungsaufbeuten nicht zu gebrauchen. Denk mal dran, bei der Trennung von Netz zu Schutzkleinspannung macht man auch um die 6mm Kriechweg, und dort sind nur 230VAC (aber auch böse Transienten im einstelligen kV Bereich). Ein Tastkopf ist ähnlich, den hält ggf. jemand in der Hand.
Falk Brunner schrieb: > Die Leute in der Firma, in der ich arbeite. Wobei ICH das eher nicht > bin, weil ich kein (gelernter) HV-Entwickler bin. Ooh, die Bezeichnung HV-Entwickler hab ich ja noch garnicht gehört. :-) Aber teilweise lernt man da schmerzhaft. Ich habe z.B. geglaubt, man könne im 1kV-Meßbereich auch 1500V messen, wenn der Endwert 2000V beträgt. Die Schmerzen hatte allerdings nur das Multimeter, denn bei solchen Messungen fasse ich das Meßgerät nicht an. :-) Gruss Harald PS: Ich wollte die Ausgangsspannung eines Inverters nachmessen. Vielleicht lagen dort ja auch wesentlich höhere Spannungsspitzen an.
:
Bearbeitet durch User
Falk Brunner schrieb: > Warum? Als ich noch so gar keine Ahnung hatte, habe ich mal im Fernseher nachsehen wollen was da so knistert. Am Ende hatte ich ein Loch im Finger und einen fürchterlichen Schrecken bekommen. Seit dem habe ich höllischen Respekt vor Hochspannung. Darum halt!
Was in den Angaben noch fehlt (oder ich zumindest nicht finde) ist ob es sich um AC oder DC handelt. Bei 5kV AC habe ch so etwas schon mal realisiert. Verwendet wurde dazu eine kleine Leiterplatte mit Kapazitiven Spannungsteilern. Das ganze funktioniert mittlerweile bereits mehrere Jahre ohne Ausfall.
Michael Knoelke schrieb: > Matthias Sch. schrieb: >> Zumindest lief der Gleichrichter weitere 15 Jahre, bis mein Vater die >> Praxis aufgab und in Pension ging. > > Ja, ich bin auch der Meinung das ein Gesundheitssystem das es einem Arzt > erlaubt seine Patienten mit einem hobbymäßig reparierten >>15 Jahre > altem Röntgengerät zu traktieren nur als desolat zu bezeichnen ist. Klar, das weisst du ja auch, das es hobbymäßig repariert war. Das du von Dosismessungen keine Ahnung hast und dich in der Materie null auskennst, hast du uns ja schon mitgeteilt. Selbstverständlich wurde die Anlage von der PTB und später dem TÜV abgenommen, der uns auch dafür lobte, das die Bremsstrahlung des Gleichrichters nicht mehr vorhanden war und die Dosis dieser Therapieanlage (Diagnose läuft mit wesentlich geringeren Spannungen und Strömen) viel stabiler und kontrollierbarer war als mit dem alten Röhrenventil. Viele dankbare Patienten sind mir da wichtiger als ein ahnungsloser Forenteilnehmer. 5KV kann man natürlich mit 200kV vergleichen, die 200kV töten dich alleine durch die Ladung der Siebkondensatoren. Respekt sollte man bei beiden Spannungen haben.
Eine Pauschalangabe xx kV töten kann man nicht machen. Es kommt auf den Strom die Energie die übertragbare Ladung an welche dahintersteht. Ionisatoren oder Sprühpistolen arbeiten z. B. mit bis zu 100kV, die Elektrode ist gefahrlos berührbar. (Aktuelle Grenzwerte für Personengefährdung liegen z. Zt. bei 350mJ bzw. 50uC). Um einen Spannungsteiler zu dimensionieren muß man auch den Innenwiderstand der Quelle kennen. Reines Rizinusöl (Apotheke) ist ausgezeichnet geeignet Kriechstrecken zu festigen, Gleitentladen Korona werden verhindert reduziert.
Offtopic: @Matthias Matthias Sch. schrieb: > dieser Therapieanlage 200kV gibt schon recht harte Röntgenstrahlung. Was wird denn mit der Strahlung therapiert? Ich kann mir fast nur Tumorbestrahlung vorstellen. Ich kenne von meiner Zeit bei (damals Siemens, jetzt Sirona) eigentlich nur die Hochspannungserzeugung im Tank, also evakuiert und mit Öl gefüllt. Das Gerät muss da ja schon recht rüstig gewesen sein, gibts davon irgendwo Bilder? Gruß
Andrew Taylor schrieb: > Tja, hätte Andreas Vater auf die "professionellen" Servicetechniker des > Rö-Herstellers vertraut, Was soll mein Vater getan haben?
Matthias Sch. schrieb: > Michael Knoelke schrieb >> Ja, ich bin auch der Meinung das ein Gesundheitssystem das es einem Arzt >> erlaubt seine Patienten mit einem hobbymäßig reparierten >>15 Jahre >> altem Röntgengerät zu traktieren nur als desolat zu bezeichnen ist. > > Klar, das weisst du ja auch, das es hobbymäßig repariert war. Das du von > Dosismessungen keine Ahnung hast und dich in der Materie null auskennst, > hast du uns ja schon mitgeteilt. Gähn, jaja, ganz schlimme Sache. Ich habe nur bei einem der größten Röntgengerätehersteller der Welt gelernt und dort Röntgengeräte gebaut und gewartet, aber macht ja nix.
Michael Knoelke schrieb: > Ich habe nur bei einem der größten Röntgengerätehersteller der Welt > gelernt und dort Röntgengeräte gebaut und gewartet, aber macht ja nix. Nun, Röntgengeräte werden überwiegend von Ärzten verwendet und da kommt es beim Endpreis auf ein paar Euro mehr oder weniger meist nicht an. Sicherlich sind Isolierungen durch Öl o.ä. besser als reine Luftisolierungen. In einem meist verhältnismäßig sauberen Labor und Spannungen im unteren kV-Bereich reichen typische HV- Tastköpfe aber normalerweise aus. Die bei uns verwendete 100kV- Spannung für das REM wurde übrigens irgendwie indirekt im Netz- teil gemessen. Für den Meßpunkt reichte ein normales Multimeter. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > In einem meist verhältnismäßig sauberen > Labor und Spannungen im unteren kV-Bereich reichen typische HV- > Tastköpfe aber normalerweise aus. Kommt "etwas" auf die Kurvenform der Spannung an. Steile Impulse sind mit einer kV-Meßspitze manchmal kaum erkennbar aber brennen Dir ganz fix die Leiterzüge Deines Multimeters im 1000V-Bereich weg! Typisches Beispiel: TV-Boosterspannung.
Harald Wilhelms schrieb: > Nun, Röntgengeräte werden überwiegend von Ärzten verwendet und da > kommt es beim Endpreis auf ein paar Euro mehr oder weniger meist > nicht an. Ich denke bei Professionellen Anwendern kommt es bei Geräten dieser Preisklasse auf ein paar Euro mehr oder weniger nie an. Der Anteil der Industrieröntgengeräte für Schweißnaht Tests, Gepäckdurchsuchung etc. pp. war fast größer als der Medizinische Bereich. Ich hoffe inständig das es NUR den professionellen Bereich bei Röntgengeräten gibt. Die Dinger sind in unwissenden Händen einfach viel zu gefährlich und gehören einzig und ausschliesslich in die Hände Ausgebildeter und unterwiesener Personen. Bei der Strahlungsleistung die nötig ist um Flugzeuge, Container und Schiffbausstahl zu röntgen sieht so eine Zahnarztröhre wie Spielzeug aus. Es ist aber ein Unterschied ob eine Stahlplatte zu stark bestrahlt wird oder ob ein Menschliches Wesen mit einer Strahlungsbelastung beaufschlagt wird die bei Modernen Geräten um ein vielfaches niedriger wäre. Aus kommerziellen Erwägungen werden auch recht alte Geräte noch irgendwie durchgewunken, und das finde ich bedenklich. Das so eine Aussage bei manchen Menschen zu so emotionalen Ausbrüchen führt schiebe ich mal auf eine fehlgelaufene Sozialisierung die nichts direkt mit mir zu tun hat. Harald Wilhelms schrieb: > Sicherlich sind Isolierungen durch Öl o.ä. besser als > reine Luftisolierungen. Ja, aber auch eine riesige Ölsauerei, schwer und wenig Wartungsfreundlich. Die SF6 Gasgefüllten HEs mussten aber mit Blei ausgekleidet werden weil sonst das Gas ionisiert wurde. Damit waren die wieder genauso schwer. Hat alles Vor- und Nachteile und wenn ich genug Platz habe würde ich immer auf Öl verzichten wollen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.