Im aktuellen Projekt soll eine Poolpumpe adäquat zur versorgenden PV-Anlage Drehzahl/Leistungsgeregelt werden. Die in Leistung und Grösse unterschiedliche PV-Module speisen über einen jeweils eigenen Step-Up Wandler (unter Berücksichtigung der MPP Charakteristik) den ersten Zwischenkreis (48VDC). Dieser wird zusätzlich über ein Netzteil aus dem öffentlichen Netz grundversorgt. Eine Serieschaltung über acht AVE350-48S28-6 DC/DC Wandler setzt die 48VDC auf 222VDC hoch, diese Gleichspannung speist einen 2,2kW FU direkt auf dem DC-Bus ein. Der FU versorgt dann die in Dreieck geschaltet 1,6kW Drehstrom-pumpe (3*220VAC). Hierzu meine Fragen: 1) Die FU-Zwischenkreisspannung ist mit 222VDC fast am unteren Limit. Der FU akzeptiert Spannungen hinunter bis ca. 190VDC, werden diese unterschritten, steigt er aus. Kann der FU die Pumpe trotz niedriger Zwischenkreisspannung bis zur vollen Leistung treiben? Welche zusätzlichen Massnahmen werden nötig? Kann ein "normaler" Drehstrommotor einer Kreiselpumpe längerfristig so betrieben werden? Die DC/DC Konverter könnten auf eine Gesamtspannung von 264VDC hochgetrimmt werden, ist dies nötig/ratsam? 2) Die DC/DC Konverter AVE350-48S28-6 wurden laut Datenblatt eingangs- und ausgangsseitig mit Kondensatoren beschaltet. Die Zwischenkreisspannung eines FU`s ist jedoch bekanntlich stark mit Oberwellen belastet. Sind zusätzliche Massnahmen zum Schutz der DC/DC Konverter erforderlich? Ein Bremsen der Pumpe (Anhebung der Zwischenkreisspannung) sollte durch passende Rampen beim herunterfahren auszuschliessen sein. Ich wäre froh, wenn ihr mir diesbezüglich mit eurem Wissen zu Rate kommen könntet. Gruss Jakob
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Fritz Fritzchen schrieb: > Kann der FU die Pumpe trotz niedriger Zwischenkreisspannung bis zur > vollen Leistung treiben? Ein FU kann so viel Vss erzeugen, wie er Zwischenkreisspannung hat - von Verlusten in der Endstufe mal abgesehen. Wenn du also 220V DC als Zwischenkreisspannung hast, wird der FU bei 100% Ausgangsspannungseinstellung etwa 220Vss (Spitze-Spitze) erzeugen können. Schau dir das Schaltbild meines Selbstbau-FU an, dann siehst du es gleich: http://www.mikrocontroller.net/articles/3-Phasen_Frequenzumrichter_mit_AVR > Kann der FU die Pumpe trotz niedriger Zwischenkreisspannung bis zur > vollen Leistung treiben? Siehe oben. Bei z.B. 220V Zwischenkreisspannung kann der FU maximal einen Effektivwert (um jetzt nicht zu tief einzusteigen, gehen wir mal von Sinus aus) von etwa 220/1.4142 = 155 Veff erreichen. Das reicht sicher nicht für Vollast. > Sind > zusätzliche Massnahmen zum Schutz der DC/DC Konverter erforderlich? Das weisst du nur, wenn du dir anschaust, wieviel Störungen der FU auf der Zwischenkreisspannung produziert. Ich sage mal, das etwas zusätzlicher Siebaufwand nicht schadet, vor allem ein paar Drosseln zum Entfernen der PWM Frequenz sind evtl. hilfreich. Das meiste sollte allerdings der dicke Zwischenkreis Kondensator schon plattmachen. Fritz Fritzchen schrieb: > Kann ein "normaler" Drehstrommotor einer Kreiselpumpe längerfristig so > betrieben werden? Ja, das sollte ohne weiteres gehen, wenn der Motor nicht schon von vorneherein an schlechter Isolation leidet. Prinzipbedingt erzeugen die meisten FU ja immer PWM Spitzen in Höhe der ZK-Spannung, das sollte bei einem 220V/400V Drehstrommotor aber kein Problem sein. Ein 40 Jahre alter Motor hier läuft schon jahrelang an meinem FU, obwohl zu der Zeit, als er hergestellt wurde, noch keine Rede von sowas war. Eine gute Idee ist es, die Leitung zum Motor abzuschirmen, weil die PWM Frequenz HF-Störungen verursachen kann
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Danke Matthias für deine Info, ich finde dein Projekt so genial wie simpel. Matthias Sch. schrieb: > Das weisst du nur, wenn du dir anschaust, wieviel Störungen der FU auf > der Zwischenkreisspannung produziert. Ich sage mal, das etwas > zusätzlicher Siebaufwand nicht schadet, vor allem ein paar Drosseln zum > Entfernen der PWM Frequenz sind evtl. hilfreich. Das meiste sollte > allerdings der dicke Zwischenkreis Kondensator schon plattmachen. >> Schau dir mal die Netzdrossel im Anhang an, die gammelt bei mir rum, >> Strom bis 14A sollte diesbezüglich reichen... kann ich diese in >> den Zwischenkreis auch einsetzen? >> Die Zwischenkreisspannung hängt derzeit in der Luft, soll diese >> geerdet werden, oder ist diese FU-Intern mit Erde verbunden?
Fritz Fritzchen schrieb: >>> Schau dir mal die Netzdrossel im Anhang an, die gammelt bei mir rum, >>> Strom bis 14A sollte diesbezüglich reichen... kann ich diese in >>> den Zwischenkreis auch einsetzen? Das sollte ohne irgendwelche Änderungen klappen. Die Kondensatoren kannst du auch übernehmen. Fritz Fritzchen schrieb: >>> Die Zwischenkreisspannung hängt derzeit in der Luft, soll diese >>> geerdet werden, oder ist diese FU-Intern mit Erde verbunden? Nein, ist sie nicht, die vermutlich ursprüngliche Konfiguration hatte N und L am Gleichrichter und PE war nur am Gehäuse, Kühlkörper oder so. Wenn es in der Solaranlage eine echte Verbindung zur Erde gibt, lass das einfach so und erde nicht nochmal am FU. Wenn nicht, erde wieder nur die Metallteile, die du von aussen berühren könntest - sprich, klemm die Erde wieder nur an den mit PE bezeichneten Anschluss des FU. Das Erden des Minuspoles der ZK-Spannung bringt da keine Vorteile, sondern wird nur verwirren.
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