Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Umrüstung 110 V -> 230 V


von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

jetzt habe ich dummerweise ein Problem, dass sehr eng mit dem unlösbaren 
aus einem anderen Faden (von mir) verwandt ist, es ist aber nicht das 
selbe.

Ich habe hier eine Lichtquelle die mit einer Ushio EKE 21 V 150 W Lampe 
arbeitet, das Problem ist, dass als Netzspannung 110 V 60 Hz vorgesehen 
sind.

Ich würde die Lichtquelle gern umrüsten, so dass ich sie an einer 
normalen Steckdose betreiben kann.

Da ich vermutlich dazu erheblich an den Innereien herumwirken muss, 
hätte ich auch nichts dagegen, wenn dabei gleich auch noch 
Gleichspannung für die Lampe herausspringen würde.

Viele Grüße

 Timm

von Harald W. (wilhelms)


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Timm Reinisch schrieb:

> Ich habe hier eine Lichtquelle die mit einer Ushio EKE 21 V 150 W Lampe
> arbeitet, das Problem ist, dass als Netzspannung 110 V 60 Hz vorgesehen
> sind.

Dann solltest Du Dir einen 230V/21V/150W-Trafo besorgen und ihn
gegen den derzeit verbauten Trafo tauschen. Zumindest 22V-Trafos
sind Standardtypen. Dort könnte man 1V runterwickeln. Ansonsten
kann man sich auch einen genau passenden Trafo in einer Elektro-
wicklei nach Maß fertigen lassen. Eine Unrüstung auf Gleichstrom
ist aufwändiger und nicht zu empfehlen.
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


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@ Timm Reinisch (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)

>Ich habe hier eine Lichtquelle die mit einer Ushio EKE 21 V 150 W Lampe
>arbeitet, das Problem ist, dass als Netzspannung 110 V 60 Hz vorgesehen
>sind.

Trafo von 230 auf 115V vorschalten oder den Trafo im Inneren wechseln. 
Die Frequenz sollte unkritisch sein.

>Da ich vermutlich dazu erheblich an den Innereien herumwirken muss,
>hätte ich auch nichts dagegen, wenn dabei gleich auch noch
>Gleichspannung für die Lampe herausspringen würde.

Ist das das gleiche Problem wie hier?

Beitrag "AC/DC Konverter mit V(DC) ~ V(AC)"

von Christoph Z. (rayelec)


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...und da ist ein Spartrafo drin, die Lampe ist also nicht vom Netz 
getrennt. Ob sich ein Trenntrafo 230V/21V mit der gleichen 
Dimmerschaltung verträgt ist auch nicht gesagt!

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Falk Brunner schrieb:

> Ist das das gleiche Problem wie hier?
>
> Beitrag "AC/DC Konverter mit V(DC) ~ V(AC)"

Hallo Falk,

nein! In jenem Fall geht es um wertvolle antiquarische Technik, in 
diesem Fall hätte ich kein Problem, das ganze Innenleben einfach 
rauszuflexen.

Viele Grüße

 Timm

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

Harald Wilhelms schrieb:

>
> Dann solltest Du Dir einen 230V/21V/150W-Trafo besorgen und ihn
> gegen den derzeit verbauten Trafo tauschen. Zumindest 22V-Trafos
> sind Standardtypen. Dort könnte man 1V runterwickeln.

würde mir das 1 V weh tun? So genau ist die Netzspannung doch eh nicht, 
oder doch?

Wenn die Lampe etwas schneller kaputt geht, tut mir das nicht so sehr 
weh!

> Eine Unrüstung auf Gleichstrom
> ist aufwändiger und nicht zu empfehlen.

ok, dann ist das in diesem Fall raus.

Beste Grüße

 Timm

von Max D. (max_d)


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Naja, auch Gleichstrom ist kein Ding der Unmöglichkeit.
An dem jetzigen Dimmer seh ich keine Einrichtung um die Lichtstärke der 
Lampe zurückzulesen.
D.h. Man könnte (ausgehend von einem billigen 24V Open-Frame-SNT) 
einfach einen PWM-Steller haben (5A sind ein Klacks für jeden größeren 
Mosfet) der die PWM zwischen 0% und 90% einstellt.
Wenn jetzt die PWM schneller als die Zeitkonstante der Glühwendel ist 
(50 Hz sollten reichen), dann ist bei 50% PWM das so als würde die Lampe 
an 12V hängen.

Wenn du also:
- Billig an ein 24V SNT kommst
- Einen µC programmieren kannst (da könnte ich auch zur Not aushelfen, 
falls dir jemand ein SNT schenkt und du unbedingt dc willst^^)

Dann könnte auch die DC-Variante sinnvoll sein. Hätte den Vorteil, dass: 
a) Man die Lampe langsam andimmen kann (schont die Glühwendel). b) Die 
meisten SNTs auch an 110V funktionieren, wäre also 
"rückwärtskompatibel".

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

Max D. schrieb:
> Naja, auch Gleichstrom ist kein Ding der Unmöglichkeit.
> An dem jetzigen Dimmer seh ich keine Einrichtung um die Lichtstärke der Lampe 
zurückzulegen.

das ist zutreffend!

> D.h. Man könnte (ausgehend von einem billigen 24V Open-Frame-SNT)
> einfach einen PWM-Steller haben (5A sind ein Klacks für jeden größeren
> Mosfet) der die PWM zwischen 0% und 90% einstellt.
> Wenn jetzt die PWM schneller als die Zeitkonstante der Glühwendel ist
> (50 Hz sollten reichen), dann ist bei 50% PWM das so als würde die Lampe
> an 12V hängen.
>
> Wenn du also:
> - Billig an ein 24V SNT kommst
> - Einen µC programmieren kannst (da könnte ich auch zur Not aushelfen,
> falls dir jemand ein SNT schenkt und du unbedingt dc willst^^)
>
> Dann könnte auch die DC-Variante sinnvoll sein. Hätte den Vorteil, dass:
> a) Man die Lampe langsam andimmen kann (schont die Glühwendel). b) Die
> meisten SNTs auch an 110V funktionieren, wäre also
> "rückwärtskompatibel".

Guter Plan! Die PWM müsste halt sehr schnell sein, AVR kann ich 
programmieren und
habe auch einen mit Rotary Encoder hier, der würde auch in das Loch 
passen, passende
FETs habe ich auch da. Hmmmm.

Gruß

 Timm

von Pink S. (pinkshell)


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Hoffentlich machst du (oder jemand anderes) keine empfindlichen 
Messungen in der Nähe, denn der geschaltete Lampenstrom wird ziemlich 
viel EMV-Müll abstrahlen.

Eine Beibehaltung der Dimmerschaltung könnte Probleme machen, da die 
Zeitkonstanten der RC-Glieder in der Ansteuerung des Triacs auf 60 Hz 
ausgelegt sind. Mit anderen Worten, der Zündimpuls für den Triac lässt 
sich nur um 8,3 ms verschieben. Für eine Steuerung einer 50-Hz-Spannung 
muss er aber um 10 ms verschiebbar sein.

von Max D. (max_d)


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Nachdem die ganze Anordnung in einem Metallgehäuse steckt dürfte es mit 
emv eher harmlos zugehen. Zumal man ja keine so krass hohe pwm Frequenz 
fahren muss. Die Lampe flackert ja auch bei den jetzigen 50hz nicht.

von oszi40 (Gast)


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Schau mal bei Pollin, Conrad od. Reichelt ob ein ähnlicher 230V-Trafo 
mit 22-24V zu finden ist(z.B.Kern M 120b od. EI 130). Notfalls Gelbe 
Seiten Trafowickelei suchen oder schwarze Kiste mit üblichen 
US-Vorschalttrafo 230>110 benutzen?

von Andrew T. (marsufant)


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Das eigentliche Problem ist, das ein 230/21V Trenntrafo vom Kern her 
größer ist. Als der verbaute 120/21V Spartrafo.
Und wegen der deutlich größeren Abmessungen wird es wenn überhaupt sehr 
eng im Gehäuse.

Das Vorschalten eines externen 230/115/100V Trafos sieht zwar klobiger 
aus, erspart aber oft jede Menge "Klimmzüge".

hth.

von Max D. (max_d)


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Ein entsprechendes snt wird aber vmtl reinpassen. Die sind ja deutlich 
kompakter als ein entsprechender Trafo.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

ich wusste gar nicht, dass es solche Vorschalt-Trafos standardmäßig 
gibt. Für meinen Fall scheint das insgesamt eine gar nicht so verkehrte 
Lösung zu sein, zumal die Dinger preislich durchaus moderat sind.

Bevor ich anfange groß rumzubasteln probiere ich erstmal so ein Teil 
aus.

Wenn der Dimmer wegen der falschen Frequenz Probleme macht werde ich die 
PWM-Lösung umsetzen, das sollte ja auch in ein paar Stunden erledigt 
sein.

Viele Grüße

 Timm

von Harald W. (wilhelms)


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oszi40 schrieb:

> Schau mal bei Pollin, Conrad od. Reichelt ob ein ähnlicher 230V-Trafo
> mit 22-24V zu finden ist(z.B.Kern M 120b od. EI 130).

...oder Ringkern. Solche Trafos sind heutzutage eher "gängiger"
als "eckige" Trafos. Sollte irgendetwas mit Gleichspannung geplant
sein, muss der Trafo mindestens 230W Nennleistung haben.
Gruss
Harald

von Georg (Gast)


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Timm Reinisch schrieb:
> würde mir das 1 V weh tun?

Wenn du dein eigenes Foto mal genau anschaust - der Originaltrafo hat 
laut Aufdruck 22 V.

Georg

von Andrew T. (marsufant)


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Georg schrieb:
> Timm Reinisch schrieb:
>> würde mir das 1 V weh tun?
>
> Wenn du dein eigenes Foto mal genau anschaust - der Originaltrafo hat
> laut Aufdruck 22 V.
>
> Georg

Wo Georg recht hat, hat er Recht .-)

von Chrud (ruder)


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So wie es aussieht, ist auch der Lüfter direkt mit 115V verbunden. Den 
sollte man dann natürlich auch noch gegen einen mit 230V tauschen.

: Bearbeitet durch User
von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

wollte nur kurz das Ergebnis berichten.

Ich habe so einen US-Adapter-Trafo gekauft, maximal 300 W für 45 €. 
Scheint soweit sehr gut zu funktionieren. Die Mindesthelligkeit ist 
relativ hell, ich weiß aber nicht, ob das daran liegt, dass die 
Dimmerschaltung etwas Probleme mit den 50 Hz hat, oder einfach nur 
daran, dass die Mindesthelligkeit einfach recht hell eingestellt ist, 
was logisch wäre, denn gar zu dunkel ist ja tödlich für die Lampe.

Für mich jedenfalls die non-plus-ultra Lösung. 50€ inkl. Porto und kein 
Eingriff in das Gerät.

Danke für den geilen Tip, ich wusste gar nicht, dass es solche Dinger 
gibt.

Viele Grüße!
 Timm

von Andrew T. (marsufant)


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Schön das der Voschalt-TrafoTip geholfen hat.

Und ja, das mit der Mindesthelligkeit liegt am Übergang 50 zu 60Hz bzw. 
hier halt umgekehrt.
Man könnte den Dimmer anpassen, aber wie Du schon richtig erkannt hast: 
Eine Halogen-Lampe lebt nicht länger wenn die Temperatur des Glühfadens 
zu niedrig ist .-)

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