Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Messreihe 5V USB Netzteile


von Stefan F. (Gast)


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Hallo Leute,

im Beitrag Beitrag "Re: Attiny im Dauerbetrieb" wurde auf 
eine Messreihe mit 5V USB Netzteilen verwiesen, die mich ehrlich gesagt 
schockierte.

Dass einige Netzteile unzureichend isoliert sind war mir schon klar. 
Aber dass die Dinger überwiegend nicht die versprochene Leistung 
abgeben, überraschte mich schon.

Deswegen habe ich mal meine Netzteile von den Handies und den Vorrat aus 
der Grabbelkiste überprüft. Meine Ergebnisse sehen viel besser aus.

Nur das Ladegerät von Samsung hat jetzt einen Warn-Aufkleber. Alle 
anderen stellen mich durchaus zufrieden.

Anbei das Ergebnis der Messreihe.

So habe ich gemessen:
Ans Ende des Kabels habe ich einen 330nF Kondensator angeschlossen, 
sowie ein Digitalmultimeter zur DC Messung und ein Digitales Oszilloskop 
zur AC Messung. Die 10mA Belastung ist eine rote LED mit 330 Ohm 
Vorwiderstand.
Weiterhin habe ich zahlreiche 100 Ohm Widerstande verwendet, und zwar 
immer 2 Stück pro 100 Milliampere. Wobei ich für alle messungen über 
10mA die LED mit dran gelassen habe. Der Strom war tatsächlich immer ein 
klein wenig mehr, als angegeben.

Alle Teile haben eine gewisse Toleranz, die Messung erfüllt daher nicht 
wissenschaftliche Qualität.

von Gerd E. (robberknight)


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Stefan us schrieb:
> Aber dass die Dinger überwiegend nicht die versprochene Leistung
> abgeben, überraschte mich schon.

Doch, das kenne ich auch von vielen Billigteilen. Gerade die kleinen 
Flybacks werden im Billigbereich gerne sehr "weich" ausgelegt, bei der 
Nennleistung ist dann von der Nennspannung nur noch 80% oder so 
vorhanden.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Hi Stefan,

interessant und was ich auch schon festgestellt habe: bei geringer 
Belastung haben diese Netzteile häufig deutlich mehr als 5V. Ich 
erstelle auch immer Messreihen von meinen Schaltreglerplatinen und 
veröffentliche sie auf meiner Webseite. Für mich und die die es 
interessiert ist das ok. Lass die die Laune von den ewigen anonymen 
Maultrollen nicht verderben.

Gruss
Harry

... achja falls du sowas öfter macht, denk mal über eine elektronische 
Last nach. Ich hab 2 von den Dingern: eine mit maximal 3A/80W und eine 
mit bisher getesteten 36V/360W

: Bearbeitet durch User
von Stromverdichter (Gast)


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Hi Stefan,
danke für deinen Test, ich fand ihn doch recht aufschlussreich. Schade 
dass es solche Menschen wie dieser Ylzin mit ihrem Auswurf das Forum 
beschmutzen. Das macht echt keinen guten Eindruck. Vielleicht kann einer 
den Schmutz entfernen ;-)
Ich habe auch noch so ein altes Schätzchen von Tchibo in der Kiste 
liegen. Das strahlt in der ganzen Bude, wenn ich das einstecke. Das 
müsste ich mal wieder raus-suchen und mit deinen Messwerten vergleichen. 
Ich denke, das würde dein Samsung noch toppen.
Have fun;-)

von irgendsoeingast123 (Gast)


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@Ylzin / @Heiner
Husch Husch, Bettchen gehen (spät wirds!)

@TP:
Tipp:
Um die Messergebnisse zu verbessern wären zwei Multimeter sinnvoll und 
eine elektronische Last / Drehpoti mit 10E 10W. Immer beide Werte (Strom 
/ Spannung) gleichzeitig messen, immer nach einer gewissen thermischen 
Ausgleichszeit - kennt man daran, dass die Werte sich "beruhigt" haben.

Erwärmung könnte die Ursache für die untypische Kennlinie von einigen 
Netzteilen sein.

die Leerlaufspannung vom Ericson ist schon nett, damit kann man manche 
USB-Devices sicher brutzeln.

Dass wo "USB" draufsteht meist Chinesenmist drin ist, ist mir auch schon 
aufgefallen. Mein PC bringt z.B. 5,5V auf allen Ports. Das ist 
eigentlich zuviel (5,25 wären erlaubt). Oder mein cooles Hub, das Strom 
in den PC zurückgespeist hat.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Stefan us schrieb:
> Nur das Ladegerät von Samsung hat jetzt einen Warn-Aufkleber. Alle
> anderen stellen mich durchaus zufrieden.

So kritisch würde ich das Samsung für ein Ladenetzteil nun nicht sehen. 
Mit weniger als 100mA wird ja wohl niemand laden, insofern erfüllt es 
seinen Zweck als Ladegerät. Wird ja nicht als 5V Spannungsreferenz 
verkauft.

Da ist das Netzteil von meiner Heckenschere ein ganz anderes Kaliber. 
Steht 9V-1A drauf. Im LL (<5mA) kommen aber 31V raus...

Ärgerlicher finde ich Netzteile die den versprochenen Strom nicht 
halten. Ich hab so ein 12V->5V KFZ-Adapter der angeblich 1A kann, aber 
bei 800mA ist die Spannung schon auf 3,9V abgefallen. Hat zur Folge, 
dass sich das Handy trotz USB-Anschluss langsam entlädt beim Navigieren.

von Ro V. (robyn)


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Fabian F. schrieb:
> Mit weniger als 100mA wird ja wohl niemand laden,

Doch eigentlich tun das wohl alle Handys. Gegen Ende des Ladens fliessen 
oft nur noch wenig mA.

von Stromverdichter (Gast)


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Auch zu Beginn, während der Protokollaushandlung fließt kein hoher 
Strom. Die Ladung wird bei Android imho schrittweise hochgefahren.

von michael_ (Gast)


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Das sind alles Ladegeräte und keine Gleichspannungs-Netzteile.
Die sind für die Schaltregler der Handy ausgelegt. Diese funktionieren 
auch mit höheren Spannungen.
Also besorge man sich ein 5V Steckernetzteil und kontrolliere die 
Spannung.
Dann geht auch nichts kaputt.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Ich hab grad mal mein altes Galaxy S2 ein wenig gequält.

Unter 3,9V merkt das Handy gar nicht , dass was am USB hängt (Oder lädt 
zumindest nicht mehr).
Dann hab ich über einen 10Ohm-Widerstand (um den Spannungsabfall von 
Stefan zu simulieren) das Handy mit 5V+ geladen.
Bis 8,2V keine Auffälligkeiten. Über 9,2V Schaltet sich das Handy 
plötzlich aus. Auf der Handyseite war die Spannung bei 6,5V. Demnach 
sind wohl rund 270mA geflossen.
USB Abgesteckt- Einschalten- geht.
Ohne 10 Ohm Widerstand verabschiedet sich das Handy bei 6,7V->Auch 
reversibel.

Die zu hohe Spannung scheint also nur zu stören wenn sie auch belastbar 
ist.

Ich hab jetzt nicht geprüft ob es einen zeitlichen Zusammenhang gibt 
(Überhitzung?)
 6V LL beim Ladenetzteil sind aber wohl unproblematisch.

von stefanus (Gast)


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Ich will das Samsung Netzteil nicht schlecht reden. Für meine Zwecke 
(als 5V Netzteil) eigent es sich nicht, aber dazu war es ja auch nicht 
gedacht. Das Handy lädt mit diesem Teil einwandfrei.

von Harry (Gast)


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Häufig findet man aber keine speziellen Ladegeräte mehr, sondern diese 
Teile mit einer USB-Buchse. Und von denen erwarte ich schon, daß die 5V 
(+/- erlaubter Toleranzen) eingehalten werden. Aber auch das ist nicht 
immer der Fall. Wenn ich so ein NT für Selbstbauschaltungen verwenden 
und hier eben keinen eigenen Spannungsregler einsetzen will, soll die 
Spannung stimmen.

von Jobst Q. (joquis)


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Stefan us schrieb:
> Aber dass die Dinger überwiegend nicht die versprochene Leistung
> abgeben, überraschte mich schon.

Ich hab auch mal ein billiges USB-Netzteil getestet und war so positiv 
überrascht, dass ich bei Amazon eine Rezension abgebgeben hab:

"Ein winziges,leichtes Netzteil zu einem sehr günstigen Preis, da war 
ich erstmal skeptisch, ob es die technischen Versprechungen auch hält. 
Also gab ich ihm einen 5-Ohm-Widerstand zu Heizen und maß dabei Spannung 
und Strom. Die Leerlaufspannung von 5,12V sank dabei nur auf 5,08V bei 
einem Strom von 1,01 A. Auch bei einem kurzen 1,5 A Test blieb die 
Spannung über 5V. Also ein stabiler Lieferant von Spannung und Leistung 
und das ohne dabei heißzulaufen. Der Leerlaufstrom liegt bei 0,4 mA, so 
dass man es auch mal ohne Rückwirkungen auf die Stromrechnung in der 
Steckdose lassen kann."

http://www.amazon.de/Wentronic-USB-Reiseladeadapter-230V-schwarz/dp/B001C6JTQM/

Als ich es gekauft hab, lief es allerdings unter dem Namen Goobay. Ob es 
identisch ist mit Wentronic, kann ich nicht garantieren.

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