Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mehrere Brückengleichrichter paralell schalten ?


von tim (Gast)


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Hallo ich möchte ein Wechselstromschweissgerät zum 
Gleichstromschweissgerät umbauen.

Mein Schweissgerät ist Einphasig und besitzt einen 48V Trafo, der von ca 
20-140A Verstellbar ist.

Habe im Netz nur max. 25 A Brückengleichrichter gefunden. Kann ich diese 
Paralell schalten oder beginnt dann das große Diodensterben?

Würde den Gleichrichter aus Gründen der Haltbarkeit usw. gerne für ca 
150-160A auslegen.

Gruss

: Verschoben durch Admin
von Hans (Gast)


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Naja, ganz sooo einfach ist das dann auch nicht aber wenn du spielen 
willst:
http://www.digikey.com/product-detail/en/APTDF200H60G/APTDF200H60G-ND/1920351

Billig ist jedenfalls was anderes...

Parallele Dioden würde ich nicht machen!

Im schlimmsten fall einzeldioden nehmen und selbst brücke baun... bei 
50Hz sollte das noch machbar sein...

73

von tim (Gast)


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Was ist so schlimm an paralellen dioden ?
einzelodioden mit 150A Belastbarkeit hab ich bis jetzt nicht gefunden.

von klausro (Gast)


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tim schrieb:
> Was ist so schlimm an parallelen Dioden?
[Orthografie leicht angepasst]

Geht nicht! Lese selbst nach: Beitrag "Dioden parallel????"

von npn (Gast)


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tim schrieb:
> Was ist so schlimm an paralellen dioden ?
> einzelodioden mit 150A Belastbarkeit hab ich bis jetzt nicht gefunden.

Dioden sind nie gleich in ihren Kennlinien. Wenn die schwächste versagt, 
folgen später die anderen. Ähnlich, wie wenn du Sicherungen parallel 
schaltest. Eine ist immer die erste, und von den übriggebliebenen ist 
wieder eine die schwächste und so weiter...

von Thomas F. (igel)


Angehängte Dateien:

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Hans schrieb:
> Parallele Dioden würde ich nicht machen!

Jedes gekaufte (konventionelle) Gerät hat einen Gleichrichter aus 
mehreren parallelen Dioden. Im Bild ein einphasiger Gleichrichter aus 
der Bucht. Die Dioden sind dabei direkt in die Kühlbleche eingepresst.

von klausro (Gast)


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Thomas Forster schrieb:
> Jedes gekaufte (konventionelle) Gerät hat einen Gleichrichter aus
> mehreren parallelen Dioden.

Naja, sie sind thermisch gekoppelt. Evtl. auch selektiert. Probiers aus 
;-)
Ach ja: Eine billige Quelle für Einpressdioden ist Pollin.

von Joachim B. (jar)


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tim schrieb:
> Was ist so schlimm an paralellen dioden ?

nichts, wenn man es richtig macht.

Aber 1A Diode + 1A Diode ist NICHT 2A Diode!

üblicherweise nimmt man ein vielfaches, je nach dem wie weit die 
Kennlinien auseinander liegen. Bei einer Lieferung aus einer 
Fertigungs-charge hat man gute Chancen das die dichter liegen.

für deine sicheren 160A müsste man aber einen Haufen

160A gebraucht -> 25A Brücke != 7 Brücken

eher 28 min bis 42 geschätzt

wenn die 200A Brücke nicht wesentlich teurer ist würde ich die nehmen

eben mal geschaut, den Preiskampf gewinnt die 200A Brücke

von joergk (Gast)


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Dir ist aber schon klar, daß an einer Diode 100A*1V=100W verbraten 
werden? An Deiner Brücke also 200W, da ja immer zwei Dioden im Strompfad 
liegen.
Die Wärme mußt Du erst mal loswerden...

Jörg

von tim (Gast)


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Thomas Forster schrieb:
> Hans schrieb:
>> Parallele Dioden würde ich nicht machen!
>
> Jedes gekaufte (konventionelle) Gerät hat einen Gleichrichter aus
> mehreren parallelen Dioden. Im Bild ein einphasiger Gleichrichter aus
> der Bucht. Die Dioden sind dabei direkt in die Kühlbleche eingepresst.


Leider gibt es den von dir gezeigten Einphasigen Gleichrichter akt. 
nicht bei ebay zu kaufen..

von tim (Gast)


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Oder man schaltet hiervon 10stk zusammen ? Montiert auf einem großen 
Kühlkörper mit Lüfter ? 10x50A wären theoretisch 500A Belastbarkeit. 
Wenn ich nur 120A drüberschicke sollte das doch passen, oder nicht ?

von tim (Gast)


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von Joachim B. (jar)


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tim schrieb:
> Leider gibt es den von dir gezeigten Einphasigen Gleichrichter akt.

?
http://www.ebay.com/itm/200-Amp-Wind-Generator-Rectifier-single-or-3-phase-/151002691048

von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

> 160A gebraucht -> 25A Brücke != 7 Brücken

...über sieben Brücken musst Du gehn...

https://www.youtube.com/watch?v=gXR2BHTe38I

von 0815 (Gast)


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...sieben Brücken werden Asche sein, denn kurz vorher gab´s nen hellen 
Schein...;-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Harald Wilhelms schrieb:
> ...über sieben Brücken musst Du gehn...

Ein Gedanke!
;-)

MfG Paul

von Amateur (Gast)


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Du kannst Dir jederzeit einen "Brückengleichrichter" aus passenden 
Einzeldioden (4 Stück) bauen.

Du kannst aber nicht, durch Parallelschaltung von Dioden den zulässigen 
Strom erhöhen.

Ein Grund hierfür liegt darin, dass schon die normalen 
Fertigungsstreuungen, bei der Durchlassspannung ausreichen, dass nur 
eine Diode "versucht" den gesamten Strom zu übernehmen - die mit der 
etwas geringeren Durchlassspannung.

Somit sind Rauchsignale sehr wahrscheinlich.
Noch teurer wäre eine Kaskadenzerstörung. Erst die mit der geringsten 
Durchlassspannung, dann die Nächstnähere und das solange der Vorrat 
reicht.

von Peter II (Gast)


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Amateur schrieb:
> Du kannst aber nicht, durch Parallelschaltung von Dioden den zulässigen
> Strom erhöhen.
>
> Ein Grund hierfür liegt darin, dass schon die normalen
> Fertigungsstreuungen, bei der Durchlassspannung ausreichen, dass nur
> eine Diode "versucht" den gesamten Strom zu übernehmen - die mit der
> etwas geringeren Durchlassspannung.

doch es geht man muss nur ausreichend Reserve vorsehen. Wie schon oben 
geschrieben wurde 1A + 1A sind nicht 2A.

Es gilt auch für Dioden - je größer der Strom desto größer der 
Spannungsverlust. Wenn sie dann auch noch die gleiche Temperatur haben 
gleichen sie sich an.

von Joachim B. (jar)


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Amateur schrieb:
> Du kannst aber nicht, durch Parallelschaltung von Dioden den zulässigen
> Strom erhöhen.
>
> Ein Grund hierfür liegt darin, dass schon die normalen
> Fertigungsstreuungen, bei der Durchlassspannung ausreichen, dass nur
> eine Diode "versucht" den gesamten Strom zu übernehmen - die mit der
> etwas geringeren Durchlassspannung.

das ist definitiv falsch

logisch kann man den zulässigen Strom durch parallelschalten erhöhen, 
nur eben nicht linear, wie ich schon schrieb 1A + 1A Diode != 2A aber 
10x 1A = 2A Diode, probiere es aus. Es funzt wenn die Schwellspannungen 
nicht meilenweit auseinander liegen, bei 100 Dioden aus einer Packung, 
Bestellung gleichen Typs eher unwahrscheinlich.

von Christian B. (casandro)


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Eventuell kannst Du mit Vorwiderständen vor den Dioden den Stromfluss 
begrenzen/besser verteilen. An den Dioden fällt ja grob <1V ab, falls Du 
jetzt Widerstände so dimensionierst, dass vielleicht 1V bei typischen 
Stromfluss abfallen, so könnten sich die Ströme besser verteilen... Der 
Nachteil sind halt deutlich höhere Verluste.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Wieso den paralell?
http://de.rs-online.com/web/p/gleichrichter-und-schottky-dioden/6870779/
100V 160A Schottky-gleichricher-diode.

0,7V Spannungsabfall-> 2x70W kriegt man mit einem CPU-Kühler gekühlt.

Nachdem durch jede Diode im Schnitt nur der halbe Strom fließt, reichen 
aber eigentlich auch 80A

von Marco (Gast)


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Wie wäre es mit einem MOSFET Gleichrichter ?!?!

von Mike (Gast)


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Marco schrieb:
> Wie wäre es mit einem MOSFET Gleichrichter ?!?!

Heizt lange nicht so gut, i.e. deutlich weniger als 10W sollten 
hinzukriegen sein. Dafür könnte der Trafo natürlich entsprechend kleiner 
ausfallen.

von Joachim B. (jar)


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Marco schrieb:
> Wie wäre es mit einem MOSFET Gleichrichter ?!?!

Mike schrieb:
> Heizt lange nicht so gut,

guter Hinweis, gerade jetzt in der kalten Jahreszeit :-)

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Wenn man wirklich Gleichstrom haben will sollte man noch eine Drossel 
zur Glättung des Stromes drin haben - bei mehr Dioden/Brücken Parallel 
nimmt man dann getrennte Drosseln zur Verteilung des Stromes. Das ist 
effektiver als per Widerstand.

Es hilft aber trotzdem nicht so viele Teile parallel zu haben, denn bei 
Drosseln und ähnlichem nimmt die Leistungsfähigkeit etwas schneller als 
linear mit der Masse zu.

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