Moin, mir schwebt vor eine I²S Übertragung (galv. isoliert) über Ethernet-Kabel zu realisieren. (also 3 Adernpaare ggf. sogar 4 für einen optionalen Masterclock) Nun gibt es ja schöne RJ45-Buchsen mit integrierten Übertragern für "1000 base T" mit 4 Adernpaaren (siehe Anhang). Da ich ja keine Ethernet-Datenframes (TCP/IP/UDP) übertragen will, benötige ich doch eigentlich auch keinen MAC u. PHY dafür, oder ? Könnte ich nicht einfach eine Art Treiberstufe zwischen meinem IC-Ausgang (I²S) [5V-Pegel] und den niederohmigen Übertragern in der RJ45-Buchse einsetzten ? Wenn ja, wie müsste das aussehen ? _____________________________________________________________ (Ich meine sogar ich hätte hier vor Jahren sogar schon mal so einen Beitrag gesehen, finde den per Suchfunktion aber nicht...)
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@ Friedo B. (freaxx) >Da ich ja keine Ethernet-Datenframes (TCP/IP/UDP) übertragen will, >benötige ich doch eigentlich auch keinen MAC u. PHY dafür, oder ? Nein. >Könnte ich nicht einfach eine Art Treiberstufe zwischen meinem >IC-Ausgang (I²S) [5V-Pegel] und den niederohmigen Übertragern in der >RJ45-Buchse einsetzten ? Sicher. Ein einfaches CMOS-Gatter reicht. Das Problem ist aber, das ein Übertrager keine Gleichspannung übertragen kann. Also MUSS dei Datenstrom gleichspannungsfrei sein. Ein normaler I2S Datenstrom ist es nicht. Ausserdem hast du dort 3 Signale, Clock, Data, Frame. Man könnte I2S in SPDIF wandeln, dann ist es gleichspannungsfrei und besteht nur noch aus einem Datenstrom, welcher alle Informationen enthält.
Das grösste Problem dabei wird die LRCLK sein, denn die ist im Vergleich zu SDData, SDClk und MClk sehr niederfrequent und deshalb von den Ethernet Übertragern nur schwer zu vermitteln (ist ja typisch nur so gross wie die Samplerate). Kannst du nicht irgendwie S/PDIF nehmen? Damit reduziert sich nicht nur die Anzahl der benötigten Aderpaare, sondern auch der Anspruch an die Übertrager. Und es geht sogar über Lichtleiter... Friedo B. schrieb: > benötige ich doch eigentlich auch keinen MAC u. PHY dafür, oder ? Nö, die brauchst du natürlich nicht. Einige kräftigere Treiber wie HC244 sollten dazu reichen. Ich treibe für S/PDIF einen Ethernet Übetrager mit einer Quick&Dirty Schaltung mit Gegentakt aus einigen parallel geschalteten Gattern aus dem 74HC14. Genauer, ein Gatter erzeugt das invertierte Signal und jeweils 2 Gatter sind parallel als Treiber auf den Trafo geschaltet.
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hmmm... ihr habt natürlich recht mit dem DC bzw. langsamen LRCLK also wenn ich annehme 44,1kHz und 16bit dann habe ich: 44,1kHz × 16 × 2 = ca.1,4 MHz BitClock (SDClk), richtig ? und bei 192kHz und 24bit hätte ich dann: 192kHz x 24 x 2 = ca. 9,2 MHz SDClk ? und der LRCLK ist im ersten Fall 44,1kHz und im zweiten Fall 192kHz, habe ich das richtig verstanden ? und 192kHz reicht immer noch nicht, um durch den Übertrager zuverlässig übertragen zu werden ? ;-)
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Friedo B. schrieb: > und 192kHz reicht immer noch nicht, um durch den Übertrager zuverlässig > übertragen zu werden ? Welchen Teil von "gleichspannungsfrei" hast Du nicht verstanden? Du hast doch eine funktionierende Lösung genannt bekommen: SPDIF (single-ended) oder AES/EBU (symmetrisch). Das gibts seit Jahrzehnten und funktioniert einwandfrei. Und wenn Du AES/EBU nimmst, dann nimm bitte auch die üblicherweise dafür verwendeten XLR-Buchsen und Stecker. fchk
@ Friedo B. (freaxx) >und der LRCLK ist im ersten Fall 44,1kHz und im zweiten Fall 192kHz, >habe ich das richtig verstanden ? Ja. >und 192kHz reicht immer noch nicht, um durch den Übertrager zuverlässig >übertragen zu werden ?;-) Doch, das reicht. Siehe hier. Beitrag "Re: galvanisch getrennt DC/DC 3V/1mA"
Frank K. schrieb: > Welchen Teil von "gleichspannungsfrei" hast Du nicht verstanden? sorry, ich habe das wirklich falsch verstanden. Die Takte kann man natürlich übertragen das Grundproblem ist aber, dass der Datenstrom selbst (SDData) durch die fehlende Leitungscodierung (BMC/Manchester) nicht "gleichspannungsfrei" ist. Falk Brunner schrieb: > Doch, das reicht. Siehe hier. > Beitrag "Re: galvanisch getrennt DC/DC 3V/1mA" sehr interessant, vielen Dank !
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Hat das Projekt funktioniert? Ich suche gerade auch nach einen alternativen Übertragungsweg dieser Art - allerdings direkt für SPDIF
Audio Hans schrieb: > allerdings direkt für SPDIF Das ist lange nicht so kompliziert. Entweder nimmst du das von der Norm schon vorgesehene Koaxkabel oder du balancierst mit Übertragern auf ein symmetrisches Pärchen deiner CAT Leitung. Als Übertrager habe ich mit Erfolg die kleinen Dinger aus Ethernet Karten verwendet, siehe oben. Am Ende dann halt wieder so einen Übertrager. Evtl. ist es da nötig, einen kleinen Aufholer ranzubauen, musst du dann mal sehen.
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Folgendes müsste gehen: Die S/PDIF-Signale werden differenziert (RC-Hochpass), so dass ein bei einer Flanke entstehender Puls deutlich kürzer als eine Bit-Zeit ist. Das Signal ist dann ausreichend DC-frei und hat nur noch hochfrequente Anteile, was auch die Probleme von niederfrequenten Takten über "hochfrequente" Trafos löst. Auf der Empfängerseite arbeitet ein Schmitt-Trigger mit Schwellspannungen symmetrisch zu 0 (bzw. zwei Komparatoren mit einem R/S-Flip-Flop). Ähnliches wird bei galvanisch getrennter Ansteuerung von MOSFETs gemacht, nur noch einfacher: Die positiven Pulse laden einen Kondensator über eine Diode auf, die negativen entladen ihn über einen Transistor wieder.
Uwe Beis schrieb: > Das Signal ist dann ausreichend DC-frei Uwe, S/PDIF ist doch von vorneherein DC-frei. Es ist wirklich einfach, das so über einen Ethernet Übertrager zu schicken, das mache ich mit meinem selbstgebritzelten Bassverstärker mit DSP schon seit Jahren so. Das Signal geht dann auf einen Coax S/PDIF unserer Audiokarten. Ich habe nen S/PDIF Ausgang am Amp, weil wir notorisch zuwenig Analogeingänge auf der Aufnahmemaschine haben. Wohlgemerkt, das hat mit dem Ausgangsposting (I2S Signale betreffend) nichts zu tun, die neue Frage war, wie man das mit Standard S/PDIF macht. Und das ist ein Biphase Signal: https://en.wikipedia.org/wiki/S/PDIF
Matthias Sch. schrieb: > Uwe Beis schrieb: >> Das Signal ist dann ausreichend DC-frei > > Uwe, S/PDIF ist doch von vorneherein DC-frei. Es ist wirklich einfach, Autsch, ich wollte natürlich I2S schreiben.... Das sollte mir eigentlich nicht passieren! Dann hätte ich besser auch dazu schreiben sollen, dass nicht nur das Datensignal, sondern mindestens auch der L/R-Clock derart getrennt werden könnte bzw. müsste. Der Bitclock geht vielleicht auch ohne eine solche Maßnahme über den Trafo - das kommt auf den Trafo an. Und auf die niedrigste Abtastrate.
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