Ich lese immer wieder, dass man den Schirm nicht bei dem Empfänger (Eingang), sondern bei der Quelle (Ausgang) "hart" auf Masse legen soll und auf der anderen Seite entweder nicht oder über spannungsfeste Kondensatoren. Gibt es dafür einen guten technischen Grund? Denn intuitiv, rein aus dem Gefühl heraus, würde ich den Schirm am empfindlichen Eingang anschließen wollen. Meine konkrete Situtation ist die Verbindung von digitalen und analogen Signalen zwischen Messwertaufnehmern, die zwischen Maschinen mit großen Motoren stehen. Die Geräte verteilen sich auf eine Fläche von ungefähr 100 m².
Ergänzung: Eine zusätzliche Signal- und Versorgungsmasseleitung gibt es als Innenleiter in den abgeschirmten Kabeln, diese sind sternförmig an einen zentralen Massepunkt geführt.
@Peter: Warum einseitig ist mir schon klar. Meine Frage bezieht sich darauf, auf WELCHER SEITE einseitig angeschlossen werden soll und warum.
Jochen schrieb: > Warum einseitig ist mir schon klar. Das ging aus dem Titel aber nicht klar hervor. :-)
Die Schirmung kann ja ihre Funktion Erfüllen wenn einstrahlende Felder auch Kurzgeschlossen und einen Strom (niederohmig) ableiten können. Die Versorgungseinheit erfüllt mit den niederohmigen Ground genau diese Funktion und damit sollte man dies auch genauso tun. Würde man den Schirm auf der Sensorseite auflegen würde, leitet man die Störungen sich genau da hin wo man die NICHT haben möchte. Abhängig von der Länge hat man sich auch eine riesige Antenne gebaut welche auch Störungen gut aufnimmt. Theoretisch vorhandene Kondensatoren schließen Höherfrequente Anteile gegen das Bezugspotential kurz und werden meistens aus Angst verbaut. Stöber mal ein wenig in Büchern die sich mit EMV beschäftigen. *Im Detail müsste man noch zwischen Elektrischen Feldern (=Kapazitive Kopplung) und Magnetischen Feldern (=Induktive Kopplung) bei den Störgrößen differenzieren.
Hallo, ich denke, in Praxis legt man einen Schirm am besten dort auf Erdpotential, wo man auch einen guten Anschluss dazu hat. In Industrieanlagen gibt es oft auch spezielle Signalerdungsschienen in Betriebsräumen, wo eben Signalkabel am besten zu erden sind. Das kann auch irgend wo zwischen den Enden eines Signalkabels sein, wo diese rangiert werden. Gruß Öletronika
>Ich lese immer wieder, dass man den Schirm nicht bei dem Empfänger >(Eingang), sondern bei der Quelle (Ausgang) "hart" auf Masse legen soll >und auf der anderen Seite entweder nicht oder über spannungsfeste >Kondensatoren. Ist hauptsächlich bei der symmetrischen Signalführung wichtig. Habe ich versucht hier zu erklären: Beitrag "Galvanische Trennung mit Übertrager" Ein anderes Argument ist: Ist der Kabelschirm auf der Senderseite aufgelegt, arbeitet der Ausgangstreiber auf eine einfache Kabelkapazität. Ist der Kabelschirm dagegen auf der Empfängerseite aufgelegt, sieht der Ausgangstreiber eine viel kompliziertere komplexe Last, weil der Strom, den der Ausgangstreiber in die Kabelkapazität injeziert in der Regel über undefinierte Umwege zum Ausgangstreiber zurückfließt, was manche Ausgangstreiber instabil werden läßt. Auf der anderen Seite ist natürlich auch wahr, daß ein ausgangsseitig aufgelegter Schirm oft auch eine schlechtere Abschirmwirkung besitzt, im Gegenteil sogar Störungen noch zusätzlich in den Signalweg injeziert werden können, wenn der Schirm auf einem anderen Potential liegt wie die Empfängermasse. Deswegen ist auch hinsichtlich dieses Aspekts die symmetrische Signalführung so wichtig, weil die Störungen dann auf beide Leiter wieder gleichzeitig eingekoppelt werden und vom Differenzverstärker größtenteils eliminiert werden können. Noch besser klappt das natürlich, wenn man statt des Differenzverstärkers gleich einen hochwertigen Eingangsübertrager einsetzt.
Jochen schrieb: > Ich lese immer wieder, dass man den Schirm nicht bei dem Empfänger > (Eingang), sondern bei der Quelle (Ausgang) "hart" auf Masse legen soll > und auf der anderen Seite entweder nicht oder über spannungsfeste > Kondensatoren. http://de.wikipedia.org/wiki/Symmetrische_Signal%C3%BCbertragung
Das mag bei analogSensoren sinnvoll sein. Bei digitalen Sensoren wird beidseitig geerdet/abgeschirmt. Nur so kann garantiert werden, dass Störstrahlung von aussen einwirkt.Das machen wir auf der ganzen Welt so für die größten Multis.
Hallo, kannst du, oder jemand anderes, mal etwas genauer erläutern warum das so ist ? Die Frage ist ernst gemeint und nicht ironisch bzw. besserwisserisch. Die Aussage "Nur so kann garantiert werden, dass Störstrahlung von aussen einwirkt" ist irgendwie verwirrend. mfg Hennes
Wenn es um Störaussendung geht, ist der Schirm an der Quelle anzuschließen. Wenn es aber um Störeinstrahlung geht, ist der Schirm am Empfänger anzuschließen. Eine generelle Lösung gibt es daher nicht.
Metallgehaeuse, Metallkabeldurchfuehrung speziell für das Auflegen der Abschirmung,Conduitrohre usw.Teilweise doppelt abgeschirmtes Kabel. Da kann man mit einem WalkyTalky direkt an der Elektronik senden ohne dass diese sich aufhängt.Alle Elektronikboxen sind untereinander auf diese Art verbunden. Natürlich wird alles ordentlich mit großzügiger Erdung versehen. Warum das gut funktioniert? Weil diese Technik beste Resultate bringt. Ueber dieses Thema gibt es die verschiedensten Meinungen. Meinungen? OK Optimale Resultate? Abschirmung für die digitale Welt , wie beschrieben!
Hennes schrieb: > "Nur so kann garantiert werden, dass Störstrahlung von aussen > einwirkt" > ist irgendwie verwirrend. finde ich auch. Meinst Du nicht, `dass keine Störstrahlung von außen einwirkt?
Jochen schrieb: > Ich lese immer wieder, dass man den Schirm nicht bei dem Empfänger > (Eingang), sondern bei der Quelle (Ausgang) "hart" auf Masse legen soll > und auf der anderen Seite entweder nicht oder über spannungsfeste > Kondensatoren. > > Gibt es dafür einen guten technischen Grund? Denn intuitiv, rein aus dem > Gefühl heraus, würde ich den Schirm am empfindlichen Eingang anschließen > wollen. > > Meine konkrete Situtation ist die Verbindung von digitalen und analogen > Signalen zwischen Messwertaufnehmern, die zwischen Maschinen mit großen > Motoren stehen. Die Geräte verteilen sich auf eine Fläche von ungefähr > 100 m². Analog Devices AN 347 "Shielding and Guarding" Eine grundsätzliche Feststellung ist, dass man Bezugspotential und wie das zwischen Schaltungen verbunden wird nicht mit Abschirmung verwechseln sollte...
Hallo, > wartemal schrieb: > Bei digitalen Sensoren wird beidseitig geerdet/abgeschirmt. das hat kaum was mit analog oder digital zu tun. Störprobleme hat man bei beiden Technologien bekommen. > Nur so kann garantiert werden, dass Störstrahlung von aussen > einwirkt. Du meinstet sicher: ....dass Störstrahlung von aussen NICHT einwirkt. >Das machen wir auf der ganzen Welt so für die größten Multis. In den meisten Fällen wird das auch durchaus funktionieren, aber es gibt in der Welt auch Länder, in denen Elektronormen max. informativen Charakter haben und Anlagen eine technischen Zustand haben, den wir als "mittelalterlich" und in hohem Maße fraglich einschätzen würden. Da kann es wegen "schlechter Erde" schon mal zu erheblichen Potentialunterschieden kommen. Infolge fließen ganz erhebliche Ausgleichsströme (zig A) die dann auch erhebliche Störsignale auf die innen liegenden Signalleitungen induzieren. In solchen Fällen ist das beidseitige Auflegen von Schirmen eher kontraproduktiv. Dann koppelt man das andere Ende lieber nur kapazitv an Erde, um zumindest HF-mäßig eine ausreichende Störunterdrückung zu erreichen.
Hier die Kurzinfo eines EMV Prüflabor, inzwischen von Electrosuisse einverleibt. http://www.montenaemc.ch/de
Das ist genau richtig ! Auch die Geschichte mit Pigtails! Diese sind unbedingt zu vermeiden. Dafür gibt es ja die Metall_Kabel_Durchführung!
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