Hallo zusammen, ich entwerfe gerade eine Elektronik, die einerseits eine interne 3V3 Spannungsversorgung besitzt, andererseits manchmal aber auch von einer externen Elektronik mit 3V3 versorgt wird. Von extern wird die Spannung mit LDOs erzeugt. Das können jedoch unterschiedlich Modelle sein. Und es kann passieren, dass der externe LDO angeschlossen, aber nicht angeschaltet ist, während mein interner LDO läuft. Meine Frage lautet also: ist es schädlich für LDOs, wenn sie selbst nicht versorgt werden, aber trotzdem an ihrem Ausgang 3V3 anliegen? Kann man pauschal sagen, dass LDOs sowas immer wegstecken? Oder muss ich jeden einzelnen Fall bestrachten? Oder ist es gar immer schädlich?
Hallo, es ist sehr zu empfehlen, die Spannungen zu entkoppeln, weil keinesfalls sicher angenommen werden kann, dass unkontrolliert Ströme von einer Schaltung zur anderen zurück fließen. Gruß Öletronika
Jörg schrieb: > ich entwerfe gerade eine Elektronik, die einerseits eine interne 3V3 > Spannungsversorgung besitzt, andererseits manchmal aber auch von einer > externen Elektronik mit 3V3 versorgt wird. Von extern wird die Spannung > mit LDOs erzeugt. Das können jedoch unterschiedlich Modelle sein. Und es > kann passieren, dass der externe LDO angeschlossen, aber nicht > angeschaltet ist, während mein interner LDO läuft. Meine Frage lautet > also: > ist es schädlich für LDOs, wenn sie selbst nicht versorgt werden, aber > trotzdem an ihrem Ausgang 3V3 anliegen? Das kann man so unkonkret gefragt nicht beantworten. Die meisten LDO verwenden als Pass-Element einen Bipolartransistor in Emitterschaltung bzw. MOSFET in der äquivalenten Sourceschaltung, mit der Last als Arbeitswiderstand. Diese Schaltungen gehen zumindest nicht kaputt, wenn sie "rückwärts" beansprucht werden, weil vorhandene pn-Übergänge (Basis-Kollektordiode bzw. parasitäre Drain-Sourcediodoe) dann einfach in Durchlaßrichtung auf einen endlichen Arbeitswiderstand arbeiten. Aber es kommt auf den konkreten LDO an, wo die Ströme dann hinfließen und ob sie auf dem Weg etwa Schaden anrichten (ein MOSFET-LDO zieht z.B. direkt seine Eingangsspannung hoch auf ca. U_a - 0.7V). Ein rückwärts gespeister LDO wird sich also immer auf die eine oder andere Art bemerkbar machen indem er Strom aufnimmt und irgendwohin ableitet. Wenn man das zuverlässig vermeiden will, dann muß man die Spannungsversorgungen entkoppeln, z.B. mit Dioden.
Alle mir bekannten linearen Spannungsregler kannst du "von hinten" mit Spannung versorgen. Ich weiß, dass einige jedoch nicht viel mehr Spannung vertragen, als sie normalerweise ausgeben würden. Also 5V an den Ausgang eines 3,3V Reglers zu legen, wäre keine gute Idee. Pauschal würde ich mich jedoch nicht drauf verlassen, sondern ins Datenblatt schauen oder ausprobieren. Denn nicht alle Spannungsregler sind gleich aufgebaut.
Falls du sichergehen willst, dass die Elektronik keinen Schaden nimmt und du nicht ausschließen kannst dass der LDO das ohne Probleme mitmacht: Es gibt sogenannte "Power ORing"-ICs (OR wie "oder") Diese verwenden intern Mostets um die Spannung nur durchzuschalten, wenn die Polarität korrekt ist. Der Spannungsabfall ist dann deutlich geringer als bei Dioden.
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