Hallo allerseits, ich möchte eine recht einfache Schaltung (Mikrofonverstärker) mit dem MC33202 in LTSpice simulieren. Ich find zu dem OP bei OnSemi zwar ein Spice-Modell, hab aber keine Ahnung wie ich das ins LTSpice kriege. Hat vielleicht jemand sowas für LTSpice in fertig? Oder, andere Möglichkeit, ist einer der mitgelieferten hunderten LT-OPs ähnlich genug dem MC33202? Wie kritisch ist es, gleich den "idealen" OpAmp zu nehmen? Sorry wenn die Fragen dumm sind, ich bin ziemlicher LTSpice-Neuling...
Hallo Michael, als erstes lädst du die das Modell herunter. Das ist meistens eine PSPICE Datei. Die dort verwendeten Elemente kennt LTspice praktisch alle. http://www.onsemi.com/pub/Collateral/MC33201-2-4%20SPICE%20MODEL.ZIP In dem zip-file ist eine Datei MC33201.lib. Da steckt das Modell (subcircuit) drin. Diese Datei enthält auch Kommentare die für die Einbindung des Modells wichtig sind. .SUBCKT ONSEMI_MC33201 1 2 3 4 5 * | | | | | * | | | | Output * | | | Negative Supply * | | Positive Supply * | Inverting Input * Non-inverting Input * * * The following op-amps are covered by this model: * MC33201, MC33202, MC33204, NCV33202, NCV33204 Die Pinreihenfolge "Non-inv. input, inv. input, .." stimmt mit der "Netlist order" der Pins des Symbols "opmap2" von LTspice überein. Man könnte somit direkt dieses Symbol "opamp2" nehmen. Im Schaltplan müsste man dann das "opamp2" durch "ONSEMI_MC33201" ersetzen. Alternativ könnte diese Zeile .SUBCKT ... ändern, damit der Name bequemer nur noch MC33202 heißt. Ich bin allerdings kein Fan von Änderungen im Modell. Die ganz andere Lösung erfordert ein eigens Symbol. Dort kann man MC33202 eintragen ohne die Modelldatei ändern zu müssen. Siehe mein angehängter zip-File. (Da habe ich als Beispiel auch europäische Symbole verwendet.) In der Modelldatei steht auch noch ein copyright Vermerk. Diese Firma AEI meint es aus eigener Erfahrung genau so. Deshalb habe ich die MC33201.lib nicht eingefügt. Bei allen anderen Firmen hatte ich nie Probleme, wenn ich deren Modelle in einem Beispiel in einem Forum hochgeladen habe. Lade den oben verlinkten zip-file herunter und extrahiere die MC33201.lib. Die kopierst du dann in das Verzeichnis deines Schaltplanes. * Users may not directly or indirectly re-sell or * re-distribute this model. This model may not * be used, modified, or altered * without the consent of AEi Systems. Noch ein Tipp. Lege für alle deine eigenen Designs ein Verzeichnis außerhalb C:\Pogram Files .. an. Generell kann man sehr viel mit dem Modell UniversalOpamp2 machen. Dort kann man mit Rechtsklick auf das Symbol dessen Parameter einstellen. Ich verwende sehr oft UniversalOpamp2 da man dort Bandbreite (GBW) und Anstiegsgeschwindigkeit Slew (rate) einstellen kann. Gruß Helmut Nachtrag Ich habe zwei Symbole gemacht. Eines mit dem Minuseingang oben und eines mit dem Minuseingang unten.
:
Bearbeitet durch User
Guten Morgen, und herzlichen Dank für die ausführliche Anleitung! Hat anfangs problemlos geklappt, nur krieg ich beim Starten der Simulation eine Fehlermeldung: "Time step too small; initial timepoint; trouble with node u3:21" Was kann da falsch sein? Ich lad meine .asc gleich mit hoch.
Ich bin im Moment an ähnlichem dran, siehe Beitrag "[LTSpice] MCP6L01 will nicht so wie ich" Bei mir gibt es auch Probleme mit den PSPICE Modellen von OnSemi, scheinbar kovergieren die Modell in LTSpice nicht so gut wie alles von LT selber (warum auch immer). Du kannst aber mal versuchen, die im anderen Thread genannten Options als Spice-Directive zu setzen, vielleicht klappt es dann ja bei dir. Bei mir leider nur mit bestimmten Simulationszeiten.
Hallo, leider hat auch der Opamp einige table() Funktionen. Zwar nicht so viele wie die Modelle von Microchip aber sie machen trotzdem jede Menge Konvergenzprobleme. Nach langem Suchen habe ich für .TRAN eine Lösung gefunden. Mit der Lösung habe ich dann einen Arbeitspunkt-File mit .savebias erzeugt den ich in der AC Analyse mit .loadbias einlese. .savbias erzeugt .nodeset SPICE-Zeile. Das .nodeset muss man dann mit einem Texteditor nach .ic umbenennen. .nodeset V(in)=-3.314826191e-009 V(n001)=5 V(in1)=2.493423778 V(n003)=2.493472923 .... --> .ic V(in)=-3.314826191e-009 V(n001)=5 V(in1)=2.493423778 V(n003)=2.493472923 .... Gruß Helmut PS: In deinem MicAmp.asc sind die Eingänge falsch(vertauscht) angeschlossen.
:
Bearbeitet durch User
Hallo Helmut, erstmal vielen Dank für die Arbeit die du dir da offensichtlich angetan hast... Ich muss das aber hoffentlich eh nicht alles verstehen, oder? :-) Ich hab zwar mein originales File nicht wirklich zum Laufen gebracht, aber deine Version hat funktioniert. falls ich das wieder mal (in einer anderen Schaltung) brauche: muss ich diesen Bias erneut berechnen, oder kann ich den weiterverwenden? irgendwie glaub ich, werd ich in Zukunft OpAmps danach aussuchen, ob LTSpice damit funktioniert. OnSemi hat schon mal verloren... Helmut S. schrieb: > PS: In deinem MicAmp.asc sind die Eingänge falsch(vertauscht) > angeschlossen. Verdammpt, du hast recht :-( Kommt davon wenn man blind Symbole austauscht. Aber, sofern das modell funktioniert hätte, wäre ich vermutlihc früher oder später draufgekommen :-)
Hallo Michael, > irgendwie glaub ich, werd ich in Zukunft OpAmps danach aussuchen, ob LTSpice damit funktioniert. OnSemi hat schon mal verloren... Das kann man sich leider nicht immer heraussuchen. Schau dir auch mal die Diskussion (siehe Link) an, falls du Opamps von Microchip einsetzten willst. Auch dort gibt es Probleme mit Konvergenz. Beitrag "[LTSpice] MCP6L01 will nicht so wie ich" Das ist allerdings kein Grund die Teile nicht einzusetzen, wenn für eine bestimmte Anwendung Leistung und Preis Vorteile bieten. Warum hast du beim 2. Verstärker (aktiver Tiefpass) nur 2,5kHz Bandbreite und das noch mit viel Überhöhung realisiert. Mit C=150nF statt 220nF hättest du weniger Überhöhung. Siehe AC Analyse.
:
Bearbeitet durch User
Helmut S. schrieb: > Hallo Michael, > >> irgendwie glaub ich, werd ich in Zukunft OpAmps danach aussuchen, ob >> LTSpice damit funktioniert. OnSemi hat schon mal verloren... > > Das kann man sich leider nicht immer heraussuchen. Richtig, aber bei einem "Wald & Wiesen-OP" werd ich in Zukunft auf solche Dinge achten. OPs von LT werden solche Probleme vermutlich nicht haben. Wie siehts denn deiner Erfahrung nach mit AD aus? > Warum hast du beim 2. Verstärker (aktiver Tiefpass) nur 2,5kHz > Bandbreite und das noch mit viel Überhöhung realisiert. Mit C=150nF > statt 220nF hättest du weniger Überhöhung. Siehe AC Analyse. Ach, das ist eine lange Geschichte :-) Der TP ist ein Anti-Aliasing-Filter, der bei 10kHz möglichst -48db haben soll. Danach kommt aber sowieso noch ein Dezimationsfilter der alles ab 10kHz wegschneidet, der hat sowieso Passpand Ripple, der sich ein Stück weit mit dem Ripple dieses Chebycheffs ausgleicht, aber ich muss den Ripple später sowieso aus der FFT rausrechnen. Aber der TP ist ohnehin erst ein erster grober Wurf, den ich mit der Simulation prüfen und feinabstimmen wollte. Nachdem diese jetzt funktioniert... :-) Nachtrag: Noch eine Frage: Was hats denn mit dem "IC=2.5" auf sich, das du zu einigen Kondensatoren hinzugefügt hast? Ich find nicht mal wo du das eingegeben hast :-)
:
Bearbeitet durch User
> Aber der TP ist ohnehin erst ein erster grober Wurf, den ich mit der Simulation prüfen und feinabstimmen wollte. Nachdem diese jetzt funktioniert... :-) Falls es mal wider nicht konvergiert und du keine Lösung findest, dann kannst du das mit dem "UniversalOpamp2" simulieren. Bei dem kannst du dann die Bandbreite und die Slewrate so einstellen, damit er sich ähnlich wie ein MC33202 verhält. Das habe ich selber bei Schaltungen mit vielen Opamps schon einmal machen müssen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.