Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik [LTSpice] MCP6L01 will nicht so wie ich


von Student (Gast)


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Hallo zusammen,

mal wieder ein Problemchen in LTSpice. 'Time step to small' wie wir es 
ja auch nicht zum ersten Mal haben, aber irgendwie helfen bei mir auch
.options reltol=0.003
.options cshunt=1e-15
.options gmin=1e-10
.options abstol = 1e-10

nicht weiter. Bei nur 1ms Simzeit funktioniert es hingegen.

Außerdem zeigt sich bei manchen Sinus-Frequenzen und Simulationszeiten 
komisches Verhalten.

Könnte vielleicht mal ein erfahrener Spice-User drübersehen und mir 
sagen, was noch falsch ist?

Viele Grüße

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
ich bin zwar nicht "der" erfahrene LTSpice User, aber bei mir läuft es 
auch nicht viel anders. Versuch mal ein besseres Model zu bekommen. Hast 
Du es schon einmal bei der yahoo group versucht?

https://groups.yahoo.com/neo/groups/LTspice/conversations/messages

Es gibt dort zumindest einen Thread über den MCP6L01.
mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Helmut S. (helmuts)


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Danke Klaus,
ich hatte ganz vergessen, dass ich für die LTspice Yahoo group schon mal 
ein Beispiel mit den Konvergenzvorschlägen von Microchip gemacht hatte.

Gruß
Helmut

von Student (Gast)



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Klaus Ra. schrieb:
> Hallo,
> ich bin zwar nicht "der" erfahrene LTSpice User, aber bei mir läuft es
> auch nicht viel anders. Versuch mal ein besseres Model zu bekommen. Hast
> Du es schon einmal bei der yahoo group versucht?
>
> https://groups.yahoo.com/neo/groups/LTspice/conver...
>
> Es gibt dort zumindest einen Thread über den MCP6L01.
> mfg klaus

Offenbar muss ich mich ja erst anmelden, was mir nicht so sympathisch 
war... Habe mir ehrlich gesagt aber auch keine Mühe gemacht es ohne zu 
versuchen. Danke trotzdem! Hätte Helmut nicht geantwortet, hätte ich mir 
wohl einen Fake-Account angelegt.

Helmut S. schrieb:
> Danke Klaus,
> ich hatte ganz vergessen, dass ich für die LTspice Yahoo group schon mal
> ein Beispiel mit den Konvergenzvorschlägen von Microchip gemacht hatte.
>
> Gruß
> Helmut

Super, vielen Dank, nun funktioniert das Simulieren auch bei längeren 
Zeiten etc!


Ich habe nun allerdings noch eine Frage zu meiner Simulation. Warum 
verändert sich die Hysteresekurve bei verschiedener Frequenz so arg?
Das kann doch eigentlich nicht sein, wenn im Datenblatt etwas von 1MHz 
GBWP steht, oder doch?

Wäre super, wenn mir jemand das Brett vorm Kopf auch noch wegnimmt ;)

von Helmut S. (helmuts)


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Die Slewrate beträgt laut Datenblatt 0,6V/us.
Das bedeutet 5V/0,6V/us=8,3us Anstiegszeit.
Das passt sehr gut zum Simulationsergebnis.


Wenn du "nur" einen Komparator benötigst, dann besser gleich einen 
Komparator-IC nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Hallo,
der MCP6L01 hat ein Gain Bandwidth Product vom 1 MHz. Das ist nicht 
gerade so toll. Daher auch die Slew Rate von nur 0.6 V/μs. Was Du wohl 
suchst ist ein Komparator. Dessen Flanken sind steiler.

Helmut war schneller.
mfg klaus.

: Bearbeitet durch User
von Student (Gast)


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Oh je, dass ich nicht eher darauf gekommen bin, dass es doch auch extra 
Komparator-ICs gibt...
Das Versteifen auf ein OP-IC war dann wohl das besagte Brett vorm Kopf 
;)
Funktioniert in der Gesamtsimulation (die OP-Schaltung war natürlich nur 
ein kleiner Teil) jedenfalls jetzt alles wie ich es mir vorstelle. Danke 
noch einmal an euch beide!

Des Verständnisses halber würde ich aber noch gerne wissen, warum die SR 
und das GBWP daran Schuld sind?
Denn die niedrige Slewrate sorgt doch nur dafür, dass meine 
Hysteresekurve etwas an Steilheit verliert und 'in die Breite geschert' 
wird, oder nicht?
Außerdem ist der Effekt ja erst ab > 10 kHz überhaupt zu beachten, denn 
so viel sind 8 µS ja auch nicht.
Also liegt es meiner Überlegung nach am GBWP. Bei zB 1kHz bleibt eine 
Verstärkung von 1000 übrig, die dann warum genau nicht ausreicht?

von Helmut S. (helmuts)


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Deine Schaltung funktioniert auch mit einem Opamp. Allerdings ist die 
Anstiegszeit mit 8us doch recht hoch.
Außerdem verhalten sich manche Opamps ganz schlecht, wenn die 
Ausgangsstufe in Sättigung betrieben wird. Das kann dann eine 
unerwünschte zusätzliche Verzögerung bewirken.

von Klaus R. (klara)


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Student schrieb:

> Des Verständnisses halber würde ich aber noch gerne wissen, warum die SR
> und das GBWP daran Schuld sind?
> Denn die niedrige Slewrate sorgt doch nur dafür, dass meine
> Hysteresekurve etwas an Steilheit verliert und 'in die Breite geschert'
> wird, oder nicht?

Wenn man den alten Fourier fragen könnte, so würde er wohl sagen, dass 
für einen idealen Rechteck einige Oberwellen fehlen.

> Außerdem ist der Effekt ja erst ab > 10 kHz überhaupt zu beachten, denn
> so viel sind 8 µS ja auch nicht.
> Also liegt es meiner Überlegung nach am GBWP. Bei zB 1kHz bleibt eine
> Verstärkung von 1000 übrig, die dann warum genau nicht ausreicht?

Da müsste ich auch Google fragen oder vielleicht besser Tietze/Schenk 
heranziehen. Jedenfalls sollte man sich Komparatoren anschauen und sehen 
wie die das machen.
mfg klaus

von Klaus R. (klara)


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Helmut S. schrieb:

> Außerdem verhalten sich manche Opamps ganz schlecht, wenn die
> Ausgangsstufe in Sättigung betrieben wird. Das kann dann eine
> unerwünschte zusätzliche Verzögerung bewirken.

Ich habe dazu ein Beispiel. Im Dateianhang habe ich etwas aus dem Jahr 
1979. Die Quelle war damals die Funkschau. Obwohl es damals nur 
allerwelts Transistoren waren, war der Schalter wirklich schnell. Mit 
stand seiner Zeit ein 20 MHz Oszi zur Verfügung. Ich meine später war 
eine solche Stufe auch im Tietze/Schenk zu sehen. Das Geheimnis war 
eben, die Transistoren nicht in die Sättigung zu fahren.

Ich kann mir vorstellen, dass Komparatoren dieses Prinzip auch nutzen. 
Es kommt hier ja nicht auf lineare Verstärkung mit wenig Klirrfaktor an, 
sondern nur auf Schnelligkeit.
mfg klaus

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Interessante Schaltung. Meines Erachtens ist die ganz linke Diode 
überflüssig, da sie bereits von den zwei weiter rechts nachfolgenden 
funktionell realisiert ist. Werd ich wohl mal simulieren.

von Klaus R. (klara)


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Abdul K. schrieb:
> Interessante Schaltung. Meines Erachtens ist die ganz linke Diode
> überflüssig, da sie bereits von den zwei weiter rechts nachfolgenden
> funktionell realisiert ist. Werd ich wohl mal simulieren.

Im Prinzip wäre die ganz linke Diode überflüssig, wenn das steuernde 
Signal ideal ist. Mit dieser Diode habe ich die Ansprechwelle etwas 
angehoben um in den steilsten Teil der Flanke zu kommen. Die Diode war 
also situationsbedingt.
mfg klaus

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