Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kopplungsfaktor k messtechnisch ohne Kenntnis von L1, L2, Rs


von Daniel (Gast)


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Moin, ich möchte den Kopplungsfaktor meines Trafos bestimmen.

Dazu hab ich mir eine Möglichkeit überlegt.
Einzelkoppelfaktoren k1 und k1 bestimmen, danach nach k=(k1*k2)^0,5

k1: Primärseite wird eine sinusförmige Spannung eingespeist U1. 
Induzierte Sekundärspannung U2' messen

k1=N1/N2*U2'/U1

k2: Sekundärseite wird eine sinusförmige Spannung U2 eingespeist. 
Induzierte Spannung auf der Primärseite U1' messen.

k2=N2/N1*U1'/U2

Die beiden Gleichungen sollten unabhängig von der Frequenz sein. 
Voraussetzung ist das N1 und N2 bekannt sind, was in meinem Fall so ist.

Ist dieser Ansatz soweit korrekt?

von Uwe B. (uwe_beis)


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Hi,

ich bin überzeugt, dass es mit deinem Ansatz auch ohne Wissen um die 
Anzahl der Windungen geht. Das ergibt auch die Mathematik: Bei k1*k2 
fällt N1 und N2 heraus. k = ((U2'/U1)*(U1'/U2))^0.5.

Eine Fehlerquelle, besonders bei tiefen Frequenzen, dürfte der Ohmsche 
Wicklungswiderstand sein. Das müsste sich rechnerisch leicht beherrschen 
lassen. Bei hohen Frequenzen kommt die Wicklungskapazität und ggf. die 
kapazitive Kopplung der Wicklungen ins Spiel.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich vermute, diese Meßmethode ist zu ungenau. Ich mache das über einen 
Kurzschluß der Gegenseite und dann die Restinduktivität messen.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Die "Kurzschlussmethode" ist auch sehr naheliegend. Aber nach längerem 
Grübeln bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass Daniels Methode genauer 
und zuverlässiger ist. Begründung (nicht Vermutung):

Daniel misst 4 Spannungen. AC-Spannungsmessungen sind relativ simpel 
genau zu machen. Er bestimmmt U2'/U2 und U1/U1'. Beide Verhältnisse sind 
fast 1. Da U2' und U2 in einem Messbereich gemessen werden können (und 
U1 und U1' ggf. in einem anderen Messbereich), spielt die absolute 
Genauigkeit der Messung keine Rolle, und eine kleine Nichtlinearität 
oder ein kleiner Nullpunktfehler des Messgerätes nur eine noch kleinere 
Rolle. Nur seine Auflösung muss ausreichend sein. Das ist schon alles.

Bei der Kurzschlussmethode müssen zwei sehr unterschiedliche 
Induktivitäten gemessen und in's Verhältnis gesetzt werden. 
Induktivitätsmessungen sind nicht so trivial wie 
Wechselspannungsmessungen, ohne spezielles Messgerät wird es 
anspruchsvoll. Die Ohmschen Widerstände müssen berücksichtigt werden. 
Wenn das Messgerät wirklich gut ist, kann es das. Aber ich würde immer 
ein schlechtes Gefühl haben. Abgesehen davon hat Daniel kein 
Induktivitätsmessgerät, sonst hätte er nicht "ohne Kenntnis von L1, L2" 
geschrieben. Also kommt die Kurzschlussmethode für ihn gar nicht erst in 
Frage.

Aber auch er darf die Wicklungswiderstände nicht ignorieren. Zumindest 
muss er sicher sein, dass sie vernachlässigbar sind, ansonsten muss er 
sie messen (obwohl er das nicht will, aber wer U~ messen kann, kann auch 
R und I~ messen) und dann mit etwas Mathematik sein Ergebnis 
korrigieren. Sicherheit schafft das Messen bei zwei deutlich verschieden 
Frequenzen, denn wenn die gleich sind, ist R vernachlässigbar. Das hat 
er vielleicht auch schon erkannt und mit
> Die beiden Gleichungen sollten unabhängig von der Frequenz sein.
gemeint.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm.

Wenn man nur Spannungen mißt, fällt an den Streuinduktivitäten keine 
Spannung ab da kein Strom fließt. Damit sind die Streuinduktivitäten 
auch nicht meßbar!

Zwei Frequenzen hat er vermutlich auch nicht. Brauch man auch nicht, da 
der Trafo nur bei 50Hz funzen soll. Wegen der großen Nichtlinearität 
erübrigen sich auch genuauere Betrachtungen von Wicklungskapazität usw.

Das führt zu der Frage, was es denn für ein Trafo ist und welche 
Meßmöglichkeiten vorhanden sind.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Abdul K. schrieb:
> Wenn man nur Spannungen mißt, fällt an den Streuinduktivitäten keine
> Spannung ab da kein Strom fließt. Damit sind die Streuinduktivitäten
> auch nicht meßbar!

Das ist nicht richtig. Schau' dir das Ersatzschaltbild vom Trafo an: 
Drei Induktivitäten in T-Form. Die beiden im oberen Balken sind die 
Streuinduktivitäten. Die primäre Streuinduktivität bildet einen 
induktiven Spannungsteiler mit der Hauptinduktivität. Die sekundäre 
Streuinduktivität wird bei der zweiten Messung erfasst.

> Zwei Frequenzen hat er vermutlich auch nicht. Brauch man auch nicht, da
> der Trafo nur bei 50Hz funzen soll.
Das war auch nur ein Vorschlag, um R-Messungen zu vermeiden.

> Das führt zu der Frage, was es denn für ein Trafo ist und welche
> Meßmöglichkeiten vorhanden sind.
Trafo: Für eine korrekte Antwort: Beliebig, die Antwort gilt allgemein. 
Messmöglichkeiten: U~-Messung, keine L-Messung, keine R-Messung (aber 
keine R-Messung glaube ich nicht).

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Man kann so vorgehen: Sich einen idealen Trafo vorstellen und dem EINE 
einzige Längsinduktivität hinterherschalten. Damit hat man für einen 
Trafo betrieben bei einer Frequenz eine Ersatzschaltung.

Praktisch:
1. Primärspannung und Sekundärspannung bekannt bzw. messen.
2. Primärwiderstand und Sekundärwiderstand DC-mäßig messen.
3a. Sekundärseite kurzschließen, Primärinduktivität messen.
3b. Primärseite kurzschließen, Sekundärinduktivität messen.

Das habe ich bei einem Trafo gemacht:
Beitrag "Re: Elektronisch stabilisiertes Netzteil"

Für das Ersatzschaltbild muß man dann für Punkt 3 natürlich deine 
Betrachtungen berücksichtigen. Die z.B. Primärinduktivität kann ja nicht 
direkt bestimmt werden.


Schaut man sich die Werte an, scheint es bestimmte formale 
Idealzusammenhänge für realistische wirtschaftliche Trafos zu geben. 
Leider fand ich darüber recht wenig:
1. Kupferverluste gleich Eisenverluste
2. Streuinduktivität ca. 1% der Nenninduktivität



Eine sehr aufwändige Abhandlung gibts hier:
http://home.earthlink.net/~christrask/Wideband%20Transformer%20Models.pdf

von Ulrich H. (lurchi)


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Reale Trafos mit Eisenkern sind nicht so wirklich linear, vor allem wenn 
die Magnetisierung recht groß wird. Insbesondere der Strom zur 
Magnetisierung hängt nicht so ganz linear von der Spannung ab.

Damit kann es passieren das man über das Spannungsverhältnis oder mit 
der Kurzschlussmethode verschiedene Werte miss - einfach weil das 
einfache Modell mit einem Kopplungsfaktor nicht mehr Stimmt. Welches 
Verfahren dann das passendere ist, hängt dann davon ab wofür man den 
Wert braucht. Um den Kurzschlussstrom abzuschätzen dürfte z.B. die 
Kurzschlussmethode passender sein - für die Leerkaufspannung eher das 
Spannungsverhältnis.

von Kai K. (klaas)


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>Moin, ich möchte den Kopplungsfaktor meines Trafos bestimmen.

Warum?

von Uwe B. (uwe_beis)


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Ulrich H. schrieb:
> Reale Trafos mit Eisenkern sind nicht so wirklich linear, vor allem wenn
Ich denke, dass ist sehr richtig und wichtig, so dass eine Diskussion, 
ob die eine oder andere Methode mehr oder wenige vorteilhaft ist, recht 
müßig ist. Zumindest wenn man keine Betriebsbedingungen festlegt.

Je weiter der Kern in die Sättigung getrieben wird, was schon bei 
Nennspannung sehr ausgeprägt sein kann, desto geringer ist das µR und 
desto mehr Feldlinien laufen außerhalb des Kerns - ergo geht der 
Kopplungsfaktor zurück.

Ulrich H. schrieb:
> für die Leerkaufspannung eher das Spannungsverhältnis.
Das hat mir besonders gefallen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hat denn nie jemand die Verhältnisse ausreichend komplett erfasst? Jeder 
MOSFET ist fest im Griff der Modellierung, nur beim ollen Trafo 
scheiterts regelmäßig.

Offensichtlich müßte man irgendwie zwischen beiden Meßvarianten 
arbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwe_beis)


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Abdul K. schrieb:
> Hat denn nie jemand die Verhältnisse ausreichend komplett erfasst?

Magnetische Nichtlinearitäten und andere Effekte lassen sich, glaube 
ich, in modernen Simulatoren durchaus erfassen. Aber da 1. Trafos in den 
meisten Fällen individuelle Produkte sind und 2. selten damit simuliert 
wird, gibt es wohl auch keine Standard-Modelle und so können die 
Hersteller dafür auch keine Daten liefern.

Mal sehen, ob ich noch genug Langeweile und Lust habe, mal einen oder 
zwei Trafos bei verschiedenen Spannungen nach der einen Methode zu 
vermessen und mit der anderen zu vergleichen. Dann klebe ich hier noch 
einen Beitrag dran. Dafür müsste ich auch erst mal meinen Regeltrafo aus 
dem Büro hierher schaffen - das kann noch dauern.

von Daniel (Gast)


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Hallo,

der Transformator wird nicht mit der Netzfrequenz betrieben, sondern mit 
25 kHz.Als magnetischer Kreis wird ein Ferritkern eingesetzt.

Ich habe nach einer allgemeinen Messmethode zur Bestimmung der Kopplung 
gesucht.

@Abdul K.

Die Methode die du vorgeschlagen hast mit k=WURZEL(1-Lshort/Lopen), ist 
wohl nur bei Spulen mit hoher Güte anwendbar. Ein interessanter Artikel 
dazu, der auch die Zusammenhänge mathematisch angeht.
http://www.radiomuseum.org/forumdata/upload/kopplungsfaktor_rel.pdf

Am Ende des Artikels taucht eine interessante Gleichung auf, mit der man 
den Kopplungsfaktor aus gemessenen Trafoelementen bestimmen kann. Nur 
braucht man dazu ein Induktivitätsmessgerät. Das ich zwar habe, aber den 
Werten nicht ganz so traue. Daher bevorzuge ich die Methode mit Messung 
der induzierten Spannung.

Was mir noch Kopfzerbrechen bereitet, ist die Frequenz der eingespeisten 
Spannung. Diese scheint doch einen größeren Einfluss auf die Messung zu 
haben. Im Grunde ist es ja der Skin- und Proximityeffekt. Mit HF-Litze 
sollte das aber kein so großen Einfluss haben.

Habe die Kopplung mit der induzierten Spannungsmethode und mit der 
letzten Gleichung aus dem obigen PDF-Artikel bestimmt. Beide Ergebnisse 
weichen  voneinander ab... Bei der Spannungsmethode erhalte ich eine 
Kopplung von ca. 60% und mit der Gleichung 70%

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. Auf einem Ferritkern so schlecht? Dann hast du wohl die Wicklungen 
voneinander abgesetzt, so wie bei stromkompensierten Netzdrosseln.


Interessantes Paper! Warum bloß ist "Text kopieren verweigern" so 
beliebt bei pdfs?
Also er schreibt dann am Ende, man müsse die Blindanteile für low-Q 
Bauelemente messen. Finde ich nicht gerade eine einfache Methode. Klar, 
wenn man einen Netzwerkanalysator hat. Aber wer hat schon sowas?

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Hier ungeschützte Version.

Ich meine den Satz:
"Messtechnisch muss hier also der Blindanteil des im Primärkreis 
auftretenden komplexen Widerstandes bei kurzgeschlossener Sekundärspule, 
sowie die Induktivitäten L 1 und L 2 und der Reihenverlustwiderstand R 
V2 der Sekundärspule bei einer vorgegebenen Kreisfrequenz ω bestimmt 
werden."

von Daniel (Gast)


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Alle Elemente in der Gleichung können mit einer LCR-Messbrücke gemessen 
werden.
Einen Netzwerkanalysator braucht man nicht.

Den Imaginärteil aus der Gesamtimpedanz Z erhält man, bei 
sekundärseitigem Kurzschluss.

@Uwe Beis.

Wäre schön wenn du einer Trafos nach der Spannungsmethode vermessen 
könntest. Würde mich mal interessieren was du für Ergebnisse erhälst.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Wer misst, misst Mist.

Noch habe ich das "Zeugs" für die Spannungsmethode nicht hier, aber ich 
habe mal mir der Kurzschlussmethode angefangen - und merke, dass das 
doch alles komplexer ist.

Ich habe hier:
Trafo M65B, 54 VA, Primär 2 x 117 V, Sek. 2 x 20 V/0,5 A, 1 x 10 V/1 A, 
1 x 25 V/1 A.
L/C-Meter HM8018, Oszi, Frequenzzähler, Funktionsgenerator, Multimeter.

Erste Messung: Mit L-Meter
Primär 1,320 H wenn alle sek. offen.
Primär 15,1 mH wenn 2 x 20 V kurzgeschlossen - plausibel
Primär 31,6 mH wenn 24 V kurzgeschlossen - plausibel
Primär 24,0 mH wenn 10 V kurzgeschlossen - plausibel
Primär 18,2 mH wenn alle kurzgeschlossen - ???

Wie bitte? Wenn nur 2 x 20 V kurzgeschlossen ist, ist K größer als wenn 
alle kurzgeschlossen sind? Mehrfach nachgeprüft: Ja, so ist es. 
Außerdem:

Primär 18,1 mH wenn 2 x 20 V und 24 V kurzgeschlossen
Primär 15,7 mH wenn 2 x 20 V und 10 V kurzgeschlossen
Primär 28,4 mH wenn 24 V und 10 V kurzgeschlossen

Kann mir das jemand erklären?

Da ich meinem HM8018 nicht ganz traue, weil ich nicht ganz sicher bin, 
ob ich die Reparatur nach dem Gebrauchtkauf wirklich vollständig und 
richtig gemacht habe, habe ich die Induktivitäten mit Resonanzmessungen 
verifiziert. Mit einem Folien-C, 33 nF, 1%, über 47 k eingekoppelt, 
Phasenverschiebung 0°, ergab sich:
Leerlauf Primär: Resonanz bei 752 Hz -> 1,357 H --- passt doch!
Kurzschluss 2 x 20 V: Resonanz bei 6,9 kHz -> 16,1 mH --- na also!

Ohne 33 nF:
Kurzschluss 2 x 20 V: Resonanz bei 63 kHz, d.h., die Wicklungskapazität 
ist ca. 400 pF, also vernachlässigbar.

So, nun stehe ich da, und weiß nicht, was ich mit Ergebnissen anfangen 
soll.

Ich fürchte, ohne die volle Dröhnung der Formel auf Seite 7 unten in 
kopplungsfaktor_rel.pdf sind Messungen, zumindest an diesem Trafo, 
nicht sehr zuverlässig.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Freut mich, wenn auch andere Probleme haben. Fühle mich dann nicht so 
einsam und dumm. Ich meine, hier ist man ja immer von den vielen 
High-Performern umgeben, die alle 100K+ im Jahr bekommen und sich auf 
den Malediven zum Kaffee treffen.

Solche komische Ks gibts eigentlich nur bei Drehstromtrafos.

Vielleicht würde es was bringen, wenn man die zwei gleichen 117V 
Wicklungen näher untersucht?

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was ich noch ganz vergaß:
Er schrub: "der Transformator wird nicht mit der Netzfrequenz betrieben, 
sondern mit
25 kHz.Als magnetischer Kreis wird ein Ferritkern eingesetzt."

von Daniel (Gast)


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@Uwe Beis

Hast du mal die Elemente einzeln ausgemessen und dann mal den 
Kopplungsfakor k mit der Formel auf S. 7 mit dem gemessenen 
Kopplungsfaktor verglichen?

Ich habe auch ein LCR-Messgerät von Hameg und zwar den HM8118

Übrigens, wie hast du die Wicklungskapazität von 400pF bestimmt?

Grüße Daniel

von Daniel (Gast)


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Ich vermute das du die Resonanzfrequenz des Trafos im Leerlauf bestimmt 
hast und anschließend auf die Kapazität über die gemessene 
Primärinduktivität zurückgerechnet hast?

von Uwe B. (uwe_beis)


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Daniel schrieb:
> Ich vermute das du die Resonanzfrequenz des Trafos im Leerlauf bestimmt
> hast und anschließend auf die Kapazität über die gemessene
> Primärinduktivität zurückgerechnet hast?

Ja, richtig. Nach der Bestimmung der Resonanzfrequenz mit 33 nF als 6,9 
kHz habe ich die Resonanzfrequenz ohne ext. Kapazität als 63 kHz 
bestimmt. Daraus ergibt sich ungefähr 400 pF, prinzipiell waren es 
vorher also ~33,4 nF und mathematisch wäre der Ansatz nicht korrekt, 
aber darauf kommt es jetzt nicht mehr an.

Daniel schrieb:
> Hast du mal die Elemente einzeln ausgemessen und dann mal den
> Kopplungsfakor k mit der Formel auf S. 7 mit dem gemessenen
> Kopplungsfaktor verglichen?

Nein. Das Bisschen, was ich da gemacht habe, war schon aufwändig genug, 
weil ich wegen der unerklärlichen Ergebnisse alles Mögliche doppelt 
nachprüfen musste.

Bis ich zur Spannungsmethode komme, wird es noch eine Weile dauern. 
Außerdem werde ich einen oder zwei viel einfachere Trafos nehmen.

Wenn ich mal groß bin, werde ich mir auch ein HM8118 leisten können...

von Michael W. (Gast)


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Jeden linearen Vierpol kann man durch ein T-Ersatzschaltbild ersetzen. 
Die drei Impedanzen kann man durch Messung der Vierpolparameter Z11, Z22 
und Z12 leicht ermitteln. Im Falle eines Trafos sind daraus L1, R1, L2, 
R2 und M eindeutig bestimmbar. Es ist aber die Frage, wie gut so ein 
Trafomodell dann über über verschiedene Frequenzen und Aussteuerungen 
ist und wie man den Kopplungsfaktor überhaupt definiert, wenn 
Eisenverluste vorhanden sind, und Z12 nicht rein reaktiv ist. Einen 
Zahlenwert für k kriegt man immer raus, der kann aber durchaus von 
anderen Parametern abhängen. Ist das sinnvoll? Das hängt davon ab, was 
man wirklich damit tun will: Daher ist diese ganze Diskussion eher 
fragwürdig...

von Uwe B. (uwe_beis)


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Michael W. schrieb:
> Daher ist diese ganze Diskussion eher fragwürdig...

Zu dem Ergebnis sind wir auch schon gekommen. Allerdings interessiert 
uns doch, was so ungefähr in der Praxis passiert, daher will ich noch 
einen Versuch mit unterschiedlichen Spannungen (Sättigungen) an einem 
Trafo machen.

von Daniel (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Es ist aber die Frage, wie gut so ein
> Trafomodell dann über über verschiedene Frequenzen und Aussteuerungen
> ist und wie man den Kopplungsfaktor überhaupt definiert, wenn
> Eisenverluste vorhanden sind, und Z12 nicht rein reaktiv ist.

Es soll kein Modell für jede beliebige Frequenz und Aussteuerung sein. 
Sondern ein Modell für meinen Transformator in der Nähe des 
Arbeitspunkts.Um zu anderen um ein Gefühl zu bekommen in welchem Bereich 
die Kopplung liegt. Mir ist klar das ich mit so einem einfachen Modell 
das Sättigungsverhalten wohl kaum berücksichtigen kann.

Wie aus dem Paper bereits entnehmbar ist, hat man einen 
frequenzabhängigen Kopplungsfaktor k.

In Sättigung kommt mein Kern bei den Messungen nicht, da ein Luftspalt 
eingebaut ist. Eisenverluste gibt es beim Ferritkern nicht. Wobei die 
Kernverluste bei einem Ferritkern bei der Betriebsfrequenz so 
unbedeutend klein sind.

Mich würde auch interessieren wie das in der Praxis gemacht wird.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was den Ferrittrafo angeht: Warum nicht geometrisch vergleichen anhand 
der Beispiele von http://www.wolfgang-wippermann.de/koppelfa.htm


Der Eisentrafo ist natürlich ne größere Baustelle. Ehrlich gesagt, habe 
ich das für mich ziemlich aufgegeben. Bei den üblichen 
Kleintrafoherstellern war ich auch nicht erfolgreich. Die verstehen die 
Fragen meist erst gar nicht. Da werden wohl stur Tabellen und Diagramme 
aus den 50ern verwendet.

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