Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Embedded Systems - Die nächsten zehn Jahre


von Morgiger (Gast)


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Nachdem im EW2015 Thread* hauptsächlich über "moderne" Entwicklungen im 
Embedded Bereich hergezogen wird, stelle ich hier mal die Frage: Wie 
stellt Ihr Euch denn die nächsten zehn Jahre im Embedded-Bereich vor?

Ich halte IoT für eine sehr spannende Entwicklung, auch wenn es gerade 
sehr gehyped wird.


*Beitrag "Was gibt es Neues auf der embedded world 2015 in Nürnberg?"

von W.S. (Gast)


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Embedded heißt in erster Linie: Geräte, Apparate, Anlagen, Maschinen zu 
entwickeln und zu bauen. Das sind Produkte, die da entwickelt bzw. 
weiterentwickelt werden - und nicht deren Innereien.

Insofern hat diese Frage nur zweitrangig mit den eigentlichen 
Entwicklungen zu tun. Die drinsteckende Elektronik ist nur Mittel zum 
Zweck und nicht der Zweck an sich.

Welche Prognosen kann man also aufstellen, wenn es hier um die Frage 
geht, wie es mit der in künftigen Geräten usw. verbauten Elektronik 
weitergeht?

Gar keine.

Man könnte die Ist-Situation extrapolieren - und dabei käme heraus, daß 
nur noch Moduln a la Toradex Colibri, F&S ArmStone und so in Benutzung 
sind, weil die gewöhnlichen Geräteentwickler in 10 Jahren zu blöd sein 
werden, einen Mikrocontroller SELBST zu verwenden. Da braucht es dann 
vorgefertigte Moduln inclusive vorgefertigter Software, weil man als 
Entwickler dann auch zu blöd sein wird, vernünftige Algorithmen SELBST 
zu erdenken - und auch zu ignorant sein wird, bereits bestehende 
Algorithmen zu übernehmen. Schließlich ist Erfahrung keine Handelsware, 
ein jeder muß offenbar selber auf die eigene Nase fallen.

Aber das Leben hat immer so seine Überraschungen parat und deshalb ist 
es eigentlich Quatsch, den Ist-Stand über mehr als einige Monate zu 
extrapolieren und sich Gedanken zu machen, wie die Szene in 10 Jahren 
denn aussehen wird.

Mich erinnert das an die grandiosen Zukunftsvorstellungen, die ich von 
OS/2-Anhängern am Anfang de 90er Jahre gehört habe.

Ach ja.. eines weiß ich mit 99.9%iger Sicherheit: In der Linux-Szene 
wird es dann immer noch kein verläßliches API geben, kein ausgereiftes 
Userinterface, dafür aber immer noch den Haß auf Microsoft und Windows 
16.2  ;-)

W.S.

von P. M. (o-o)


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W.S. schrieb:
> Embedded heißt in erster Linie: Geräte, Apparate, Anlagen, Maschinen zu
> entwickeln und zu bauen. Das sind Produkte, die da entwickelt bzw.
> weiterentwickelt werden - und nicht deren Innereien.

Da würde ich mal vehement widersprechen! Die "Innereien", also die 
verfügbare Rechenleistung pro Preis, Platz und Stromverbrauch bestimmt 
ganz wesentlich, was machbar ist und was nicht.

Ich denke hier an den Intel Edison, der für wenige (bald wohl ein) 
dutzend Dollar ein vollständiges Linux im SD-Karten-Format bietet. Da 
werden Anwendungen möglich, von denen man früher nur träumen konnte.

von Bernd K. (prof7bit)


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W.S. schrieb:
> In der Linux-Szene
> wird es dann immer noch kein verläßliches API geben, kein ausgereiftes
> Userinterface

Es ist reine Definitionssache was Du als "ausgereift" betrachten willst. 
Und da ich in absehbarer Zeit nicht sehe wie Microsoft jemals den 
immensen Vorsprung noch einholen will den alle anderen bereits haben ist 
es auch eher reine Haarspalterei ob man die unter Linux bereits heute 
zur Verfügung stehende Technologie als vollständig ausgereift oder 
lediglich als die bislang am weitesten fortgeschrittene bezeichnet, 
besser als bei MS ist sie allemal und nur das zählt in der Praxis ;-)

von Moby (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Und da ich in absehbarer Zeit nicht sehe wie Microsoft jemals den
> immensen Vorsprung noch einholen will

Win10 für Raspi ;-)

von Rolf M. (rmagnus)


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Die Hardware wird immer stromsparender werden. Damit das am Ende nicht 
zu wenig Strom verbraucht, wird man entsprechend schnelle 
64-Bit-Multicore-Prozessoren und mehrere Gigabyte RAM in den simpelsten 
Geräten haben. Um diese Ressourcen auch irgendwie zu nutzen, wird alles 
mit einem möglichst aufwendigen und komplizierten Betriebbsystem und 
Java oder .NET umgesetzt, auch das, was früher mal auf einem AVR lief.
Alles braucht Internet-Verbindung, und man muss sich grundsätzlich immer 
erst einen Account anlegen, bevor man ein Gerät überhaupt benutzen kann. 
An sämtliche Daten kommt man nicht direkt ran, sondern muss sie immer 
erst nach Amerika in die Cloud hoch- und von da wieder runterladen, 
damit die NSA es leichter hat.
Man tut gut daran, beim Toaster das Auto-Update für das Betriebssystem 
und die Apps nicht abzuschalten, damit aktuelle Sicherheitslücken immer 
zeitnah geschlossen werden können. Sonst kann man sich von außen per 
WLAN einhacken und einen Hausbrand verursachen.
.

von Embedded (Gast)


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W.S. schrieb:
> Man könnte die Ist-Situation extrapolieren - und dabei käme heraus, daß
> nur noch Moduln a la Toradex Colibri, F&S ArmStone und so in Benutzung
> sind, weil die gewöhnlichen Geräteentwickler in 10 Jahren zu blöd sein
> werden, einen Mikrocontroller SELBST zu verwenden. Da braucht es dann
> vorgefertigte Moduln inclusive vorgefertigter Software, weil man als
> Entwickler dann auch zu blöd sein wird, vernünftige Algorithmen SELBST
> zu erdenken - und auch zu ignorant sein wird, bereits bestehende
> Algorithmen zu übernehmen.

[x] Du verwendest keine hochintegrierten Controller, sondern strickst 
Deine Steuerungen oder was immer Du baust, generell nur aus 
Einzeltransistoren zusammen ...

[ ] Du hast das Prinzip der Abstraktion, Spezialisierung und 
Arbeitsteilung verstanden.

von Moby (Gast)


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Embedded schrieb:
> das Prinzip der Abstraktion, Spezialisierung und
> Arbeitsteilung

... bitteschön da wo es auch Sinn macht! Nicht dort wo es nur 
überflüssigen Overhead und Verwaltungsaufwand bedeutet.

von Morgiger (Gast)


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Moby schrieb:
> ... bitteschön da wo es auch Sinn macht! Nicht dort wo es nur
> überflüssigen Overhead und Verwaltungsaufwand bedeutet.

Das ist ein sehr nichtssagender Kommentar.

von Moby (Gast)


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Morgiger schrieb:
>> ... bitteschön da wo es auch Sinn macht! Nicht dort wo es nur
>> überflüssigen Overhead und Verwaltungsaufwand bedeutet.
>
> Das ist ein sehr nichtssagender Kommentar.

Nein, das bringt das Dilemma im konkreten Einsatzfall gerade erst auf 
den Punkt. Die extreme Position wäre in diesem Zusammenhang, das 
diskrete, unmittelbare Problemlösen nah an der Hardware (notfalls mit 
einzelnen Transistoren ;-) oder aber am anderen Ende die allumfassende 
Software-Abstraktion stets als das Optimale unabhängig von der Anwendung 
zu ideologisieren.

von Olaf (Gast)


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> Ihr Euch denn die nächsten zehn Jahre im Embedded-Bereich vor?

Ich denke es wird eine Zweiteilung geben.

Auf der einen Seite Leute die nichts mehr richtig koennen, aber mit 
immer leistungsfaehigerer Hardware Systeme irgendwie zusammenkopieren 
und hinfrickeln.

Auf der anderen Seite einen Generationswechsel weil die alten C-Saecke 
langsam in Rente oder in hoeheren Firmensphaeren entschwebt sind. Damit 
besteht die Hoffnung, besonders vor dem Hintergrund immer 
leistungsfaehigerer Hardware, das sich mal eine Programmiersprache 
durchsetzt die den Moeglichkeiten der immer groesseren Controller und 
der damit umgesetzten Projekte gerecht wird. Ich bin gespannt ob das C++ 
oder etwas ganz neues sein wird.

Es koennte auch eine weitere Aufteilung geben. So wie es heute immer 
weniger Leute gibt die Hardware und Software entwickeln koennen, so 
koennte es im Bereich der Software zu einer weiteren Aufspaltung kommen 
zu Leuten die nur noch hardwarenah Treiber entwickeln koennen, und 
Embedded-Anwendungsprogrammier die nur noch Objektorientiert denken 
koennen.

Ansonsten empfehle ich jedem einen gesunden Lebenswandel damit wir Ende 
von Eclipse und ARM noch erleben. :-)

Olaf

von P. M. (o-o)


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Olaf schrieb:
> Auf der einen Seite Leute die nichts mehr richtig koennen, aber mit
> immer leistungsfaehigerer Hardware Systeme irgendwie zusammenkopieren
> und hinfrickeln.

Ich würde das nicht so abschätzig bewerten. Vielmehr wird es so sein, 
dass gute Hardware zur Verfügung stehen wird, wo man kein C mehr können 
muss um coole Embedded-Dinge zu kreieren. Diese Entwicklung öffnet neue 
Möglichkeiten, z.B. dass in Zukunft direkt die jeweiligen Fachleute des 
Anwendungsgebietes die Programmierung übernehmen können und nicht 
irgendwelche IT-Leute, die vom Anwendungsgebiet keine Ahnung haben.

Das setzt aber gleichzeitig voraus, dass auch in anderen Studienfächern 
eine vernünftige Informatik-Ausbildung gelehrt wird. Allerdings weniger 
auf der Ebene von Bits und Bytes, sondern eben eher auf einem deutlich 
höheren Abstraktionslevel. Das wird nicht mit C und C++ gehen, sondern 
eher mit wohldesignten Skriptsprachen.

von W.S. (Gast)


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Rolf Magnus schrieb:
> Damit das am Ende nicht
> zu wenig Strom verbraucht, wird man entsprechend schnelle
> 64-Bit-Multicore-Prozessoren und mehrere Gigabyte RAM in den simpelsten
> Geräten haben. Um diese Ressourcen auch irgendwie zu nutzen, wird alles
> mit einem möglichst aufwendigen und komplizierten Betriebbsystem und
> Java oder .NET umgesetzt, auch das, was früher mal auf einem AVR lief.

Na ja, du bringst meine innersten Befürchtungen auf den Punkt.

Natürlich könnte jemand, der sein Handwerk versteht, auch mit kleinerer 
Hardware das Problem lösen und es wäre schneller, leichter und besser, 
aber das setzt echte technische Fähigkeit voraus. Leichter ist es 
allemal, sich ohne dieses durch's Leben zu schummeln, hier oft als 
"copy&paste" Mentalität bezeichnet. Nun, genau DAS bringt eben den Drang 
nach immer heftigerer Hardware und mundfertig vorgekauter Software. 
Zielrichtung: eben das, was du beschrieben hast.

Das fängt auch HIER ganz dreist an:
- Leute, die ihre Hausaufgaben nicht selber machen wollen, sondern die 
Lösung aus dem Forum runterladen wollen,

- Leute denen das Lesen des Manuals zu unbequem ist (OK, manche Manuals 
sind wirklich miserabel geschrieben)

- bis hin zu Leuten, die nach der IDE und der Standard-Lib brüllen, weil 
sie unfähig sind, selbst ein Stück Software für ihr Problem zu 
schreiben.

Man muß bei aller Kritik an die "CmSisse", "ST-Libse" und dergleichen 
auch mal sehen, daß die App-Ings der Hersteller NIEMALS die eigentlichen 
Einsatzzwecke ihrer Produkte beim Gerätehersteller vorhersehen können - 
und deshalb sich auch schwer tun, dafür passende Software-Brocken 
vorgekaut an ihre Anwender zu liefern.


Aber mal ganz generell: Ihr alle, die ihr hier über Prozessoren und 
Controller schwafelt und dieses HARDWARE nennt, ihr habt die Welt noch 
nicht kapiert und ziemlich große Scheuklappen auf. Braucht meine Nichte 
einen Prozessor oder ein Gigabyte RAM? Nö, braucht sie nicht. Aber ein 
Mobiltelefon und ne Flatrate braucht sie, wo sie mit ihren Freundinnen 
sinnloses Geschwätz führen kann, DAS BRAUCHT SIE. Natürlich könnte sie 
sich ja mit denen zum Tee treffen, aber das ist ja nicht Mode. Aber ob 
in ihrem Telefon ein Prozessor oder ein grünes Marsmännchen werkelt, ist 
ihr und dem Rest der Welt völlig schnurz.

Versteht ihr jetzt, warum das Innenleben all der tollen Geräte nur 
zweitrangig ist?

W.S.

von Kartenleger (Gast)


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Morgiger schrieb:
> Wie
> stellt Ihr Euch denn die nächsten zehn Jahre im Embedded-Bereich vor?

Das ist einfach: Komplexität hoch, Preis runter.

von Moby (Gast)


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Embedded schrieb:
> Spezialisierung

Statt das Hohelied auf die ach so flexible, dafür immer komplexere 
Software zu singen (und folglich auf eine nach der anderen 
"vereinfachenden" Hochsprache) würde ich mir mal aus Hobbybastlersicht 
ganz fromm wünschen, daß immer mehr Basisfunktionen in einfach 
anzusteuernder Spezialhardware verschwinden würden. Das würde nicht nur 
die Software vereinfachen und entschlacken, das würde vielleicht auch 
zur Eindämmung des krebsartig sprießenden Standard- und Normenurwalds 
führen: Aus purer Sicht der Anwendungen sind doch viele jener 
hunderttausend Datenübertragungsstandards, Audio/Video Normen, 
Bildschirmauflösungen usw. vor allem eines: Überflüssig.

von Ben W. (ben_w)


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ich glaube das sich dass sich Art wie wir mit den Geräten bzw. der 
Umwelt interagieren am meisten wandeln wird. Ob Badezimmer spiegel, 
Kühlschranktür oder Wohnzimmer tisch, ja evtl. sogar die Fenster. Und 
weil es den Leuten dann auf dauer zu lästig ist alle 5 minuten ihre 
eigenen Fingerschlieren wieder wegzuwischen, werden sich 
Gestiksteuerungen durchsetzen.

Ich stell mir das in etwa so vor: Da steht einer mit einer Zahnbürste in 
der Hand vor dem Badezimmerspiegel und gestikuliert wild in  der Luft 
weil er die App zum Zähne putzen sucht :)

von Peter D. (peda)


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Kartenleger schrieb:
> Das ist einfach: Komplexität hoch, Preis runter.

Leider aber auch: Zuverlässigkeit runter.
Da immer mehr Leute daran entwickeln, immer weniger durchblicken und die 
Entwicklungs- und Testzeiten immer knapper bemessen werden.

In vielen Flash-Speichern wirds aussehen, wie bei Hempels unterm Sofa. 
Der Anwender kann ja nicht rein schauen, wie grottenschlecht eine Task 
umgesetzt wurde, wie gründlich sie getestet wurde, ob es Seiteneffekte 
gibt usw.
Und den Chef interessierts nicht, solange der Zeitplan eingehalten wird.

Die Geräte werden immer menschenähnlicher, d.h. machen immer mehr 
Fehler. Man wird bald wieder die maximalen Steckzyklen eines 
Netzsteckers angeben müssen, d.h. wie oft ein Anwender ein abgestürztes 
Gerät rebooten kann.

Wenn da nicht ein grundsätzliches Umdenken erfolgt, sehe ich schwarz.

von Moby (Gast)


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von Crazy Harry (crazy_h)


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evtl. ein bisschen OT, aber ich finde dieses ganze IoT total (ok 
größtenteils) schwachsinnig. Muß ich den wirklich jeden Quatsch mit dem 
Netzwerk verbinden ?

von Arc N. (arc)


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Bernd K. schrieb:
> W.S. schrieb:
>> In der Linux-Szene
>> wird es dann immer noch kein verläßliches API geben, kein ausgereiftes
>> Userinterface
>
> Es ist reine Definitionssache was Du als "ausgereift" betrachten willst.
> Und da ich in absehbarer Zeit nicht sehe wie Microsoft jemals den
> immensen Vorsprung noch einholen will den alle anderen bereits haben ist

Welchen Vorsprung? Zumindest von der technischen Seite ist das nicht der 
Fall. Von der aktuellen Verbreitung mit Sicherheit, was aber noch nichts 
heißen will s.u.

> es auch eher reine Haarspalterei ob man die unter Linux bereits heute
> zur Verfügung stehende Technologie als vollständig ausgereift oder
> lediglich als die bislang am weitesten fortgeschrittene bezeichnet,
> besser als bei MS ist sie allemal und nur das zählt in der Praxis ;-)

Was zu zeigen wäre...

Alleine vorherzusagen, ob Windows oder Linux in 10 Jahren überhaupt noch 
eine Rolle spielen grenzt an Wahrsagerei. Wenn, wie bisher, der Weg zu 
höherer Abstraktion gegangen wird, ist das darunterliegende OS so gut 
wie irrelevant (so wie es heute z.T. schon die CPU-Architektur ist).
Ebenso ist es (nicht nur) denkbar diverse OS-Aufgaben direkt in die 
Hardware zu gießen und bislang fest vorgegebene Peripherie durch 
Software zu ersetzen. Letzteres wird z.Z. z.B. vom lowRISC wieder 
aufgewärmt, ist aber schon deutlich älter (CDC6000 aus den 1960ern).
Zudem ist kein verbreitetes, aktuelles OS auf denkbare/absehbare 
Entwicklungen ausgelegt, sondern nutzt Abstraktionen/Sprachen etc.pp. 
aus der Computer-Steinzeit. Ähnliches gilt für die gesamte Middleware.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Crazy H. schrieb:
> Muß ich den wirklich jeden Quatsch mit dem
> Netzwerk verbinden ?

Ziel ist, Dinge sinnvoll miteinander zu verknüpfen.
Wenn man etwas mit offenen Augen durch die Welt geht kann man doch 
erkennen, wie unendlich viel an täglicher Routine noch automatisierbar 
ist.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Crazy H. schrieb:
> aber ich finde dieses ganze IoT total (ok größtenteils) schwachsinnig.
Ich fand es auch schwachsinnig...

Peter Dannegger schrieb:
> Leider aber auch: Zuverlässigkeit runter.
> In vielen Flash-Speichern wirds aussehen, wie bei Hempels unterm Sofa.
Und das nicht nur, weil Programmierer nur noch irgendwelche APIs mit 
irgendwelchen geraubkopieren Codeschnipseln zusammenklicken, sondern 
auch, weil der Flashspeicher selbst unglaublich vergesslich ist und nur 
mit extensiver Fehlerbehandlung (= fehlerbehaftete Software) noch in der 
Lage ist, annähernd das rauszugeben, was reingespeichert wurde...

von Thomas Z. (tezet)


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Da ich nicht zu einer humanoiden Steuerung verkommen möchte (ich will 
nicht eine Stunde vor Feierabend daran denken müssen, die Heizung zu 
Hause einzuschalten), wünsche ich mir mitdenkende Systeme. Erst dann 
wäre IoT eine positive Aussicht.

von Falk B. (falk)


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@ Thomas Z. (tezet)

>Da ich nicht zu einer humanoiden Steuerung verkommen möchte (ich will
>nicht eine Stunde vor Feierabend daran denken müssen, die Heizung zu
>Hause einzuschalten), wünsche ich mir mitdenkende Systeme.

Das macht jede Schaltuhr schon seit Jahrzehnten, ganz ohne Internet.

von PerryRhodan (Gast)


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Thomas Z. schrieb:
> wünsche ich mir mitdenkende Systeme.

Irgendwann denken diese Systeme, dass es ohne den Menschen eigentlich 
viel besser wäre. Denn der hat das eigenständige Denken und Tun durch 
Dauerberieselung aus Smartphone, Computer und Fernsehen längst 
eingestellt.
Schon witzig dass die Utopien mancher Science Fiction Autoren teilweise 
Wirklichkeit werden.

von Thomas Z. (tezet)


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PerryRhodan schrieb:
> Irgendwann denken diese Systeme, dass es ohne den Menschen eigentlich
> viel besser wäre.

Ja, das ist nur logisch. Dann gibts den Endkampf.

Aber vorher:
Wie kann ich einen Kühlschrank erpressen, der seine Tür verriegelt hat - 
bloß weil die Waage ihm gemeldet hat, dass ich schon wieder zugenommen 
habe?

von Crazy Harry (crazy_h)


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Thomas Z. schrieb:
> PerryRhodan schrieb:
> Irgendwann denken diese Systeme, dass es ohne den Menschen eigentlich
> viel besser wäre.
>
> Ja, das ist nur logisch. Dann gibts den Endkampf.
>
> Aber vorher:
> Wie kann ich einen Kühlschrank erpressen, der seine Tür verriegelt hat -
> bloß weil die Waage ihm gemeldet hat, dass ich schon wieder zugenommen
> habe?

ausstecken :oD

von Fitzebutze (Gast)


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Thomas Z. schrieb:

> Aber vorher:
> Wie kann ich einen Kühlschrank erpressen, der seine Tür verriegelt hat -
> bloß weil die Waage ihm gemeldet hat, dass ich schon wieder zugenommen
> habe?

Du musst das anders angehen. Z.B. über einen Buffer-Overflow im 
Bluetooth-Stack undokumentierte CAN-Kommandos verschicken, die die 
Türverriegelung trotz deiner im Kühlschrank geloggten Cholesterinwerte 
der letzten Monate aufhebt.

von Gerhard O. (gerhard_)


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"Vollkommenheit ensteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr 
hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann. Das 
Embedded System in seiner höchsten Vollendung wird unauffällig."

--- frei nach Antoine de Saint-Exupéry

von Gerd E. (robberknight)


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Thomas Z. schrieb:
> Wie kann ich einen Kühlschrank erpressen, der seine Tür verriegelt hat -
> bloß weil die Waage ihm gemeldet hat, dass ich schon wieder zugenommen
> habe?

Das wird nicht passieren. Aber Du solltest Dir schon mal Gedanken 
machen, wie Du die Kommunikation zwischen Deiner Waage, Pulsuhr und der 
Krankenkasse anpasst. Oder dem ecall/Maut/Fahrtenschreiber-Kombigerät in 
Deinem Auto austreibst, Dir ständig Strafzettel für zu starkes Gasgeben 
und Versicherungsprämienerhöhungen aufzubrummen.

Ach so, und so nen Ding wird auch in Deiner Wohnung hängen:
https://www.youtube.com/watch?v=5rVQGT01Kzg

: Bearbeitet durch User
von Specht (Gast)


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Nicht in 10 aber in 20 Jahren: Man kann sich zum Teil- oder 
Vollandroiden umbauen lassen, perfekt auf den Job abgestimmt. 
Hurrraaaa..

von Moby (Gast)


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Specht schrieb:
> Man kann sich zum Teil- oder
> Vollandroiden umbauen lassen

Klar doch, auch das kommt.
Wenn auch nicht in 10 oder 20 Jahren.
Ich glaube, zu jedermann/fraus Vorteil.
Nicht, weil irgendjemand hinter einem großen
Steuerpult Freude dran hat.

von Peter D. (peda)


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Thomas Z. schrieb:
> Wie kann ich einen Kühlschrank erpressen, der seine Tür verriegelt hat -
> bloß weil die Waage ihm gemeldet hat, dass ich schon wieder zugenommen
> habe?

Ich habe mit Absicht eine Waschmaschine gekauft, die noch einen echten 
Netzschalter und eine mechanische Türöffnung hat.
Ich kenne Leute, denen ist die Wäsche in der defekten Maschine 
verschimmelt.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Peter Dannegger schrieb:
> Ich habe mit Absicht eine Waschmaschine gekauft, die noch einen echten
> Netzschalter und eine mechanische Türöffnung hat.
> Ich kenne Leute, denen ist die Wäsche in der defekten Maschine
> verschimmelt.

Auch die hat eine elektromechanische Türverriegelung wenn sie läuft ;o)

von Peter D. (peda)


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Crazy H. schrieb:
> Auch die hat eine elektromechanische Türverriegelung wenn sie läuft ;o)

Die entriegelt sich aber ~30s nach dem Ausschalten, vermutlich ein 
Bimetall.

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