Forum: Platinen Direktbelichter als DIY-realisierbar?


von Heinz L. (ducttape)


Lesenswert?

Beim Entwickeln von Fotos kam mir 'n Gedanke: Warum nicht Platinen so 
... oder halt so ähnlich, machen wie Fotos? Also unter 'n Vergrößerer 
legen und das Negativ einfach draufprojezieren?

Paar Minuten mit Google später dürfte "Direktbelichter" das sein was ich 
mir da vorstell. Wobei die Ansagen der Marke "Vereinbaren Sie doch einen 
persönlichen Termin" der diversen Hersteller mir auch sagen, dass das 
was da käuflich erwerbbar ist möglicherweise ausserhalb meiner 
finanziellen Vorstellungen liegen könnte. Gut, ich brauch aber auch 
nicht etwas, mit dem ich auf 0.1mil runter komme. Hauptsächlich geht's 
darum die Fehlerquelle "Belichtungsmaske" zu eliminieren.

Also, bei Licht besehen, was braucht's denn dafür? Eine UV-Lichtquelle 
(optimalerweise kombiniert mit einer "normalen" damit man die Platine 
beleuchtet zurechtlegen kann, ist aber schon die deluxe-variante). Und 
eine Möglichkeit das Layout draufzuprojezieren. Und die entsprechende 
Optik damit das dann auch scharf wird und dort ankommt wo's hin soll.

Ersteres dürfte trivial sein. Letzteres kann man sich von der Fotografie 
abgucken. Bleibt also der Teil mit dem Layout. Hier wäre natürlich die 
Option das Ganze direkt aus dem Layoutprogram rüberzunehmen (ohne 
dazwischen Film o.Ä. anzufertigen, sprich, eine Fehlerquelle weniger) 
das Optimum. Realisierbar wäre das meiner Meinung nach entweder als 
Filter (vielleicht mit einer Art Polarisationsfilter) oder als Teil des 
"Projektors" selbst (wobei ich da bezweifle dass das Schwarz auch 
schwarz ist).

Die Bastelstunde ist eröffnet.

von MB (Gast)


Lesenswert?

Hierzu gab es mal Ideen ein LCD Display auszuschlachten und mit UV 
Hintegrundbeleuchtung auszustatten...

Scheitterte damals in den schlechten Auflösungen der LCD's...

Eventuell geht da heute mehr, da bessere Monitore günstiger zu haben 
sind..

von LarsB (Gast)


Lesenswert?


von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

1. Das "Negativ" (muß für Positivmaterial natürlich ein Positiv sein) 
ist normalerweise kleiner als die Platine. Da muß aber dieselbe Energie 
durch, also wird es ziemlich heiß.

2. Ungenauigkeiten des Negativs werden auch vergrößert, die Präzision 
und Auflösung muß also besser sein als bisher. Ich habe anfangs meine 
Layouts mit Kleinbildfilm abfotografiert, aber von 24*36mm auf 
Europaformat ist schon das Maximum. Später habe ich Lithfilm auf 60*60 
zugeschnitten und im Vergrößerungsgerät die Rollfilmhalterung benutzt, 
das ging besser.

3. Optik für UV-Licht - ich weiß nicht wieweit normale Linsen dafür noch 
durchlässig sind, vermutlich hat es Verluste.

: Bearbeitet durch User
von Heinz L. (ducttape)


Lesenswert?

Deswegen will ich ja auch keinen Film. Was ich mir hier vorstelle ist 
entweder eine Art "Beamer" der vom Computer auch das Bildsignal 
(=Layout) erhält und dieses bereits vorgefertigt so liefert (wobei ich 
es mir etwas kompliziert vorstelle, erstens so 'n Ding auf UV 
umzubasteln und zweitens kenn ich keinen Beamer bei dem Schwarz auch 
wirklich schwarz ist) oder eine Vorrichtung die den "Negativfilm" 
darstellt, dies allerdigns ebenfalls digital kann. Eine Art elektronisch 
steuerbare Maske. Die optisch Vorgebildeten unter den Lesern können hier 
sicher mehr liefern als meine wahrscheinlich eher naive Vorstellung von 
einem Polarisationsfilter.

von Jemin K. (jkam)


Lesenswert?

Ich mache das aktuell mit einem HD DLP Projektor. Das geht super 
schnell. Nur leider habe ich die Randschärfe noch nicht optimal 
hinbekommen. Muss erstmal mit einem Spacer im Beamer testen. 
Belichtungszeiten sind für eine EK im Bereich von ein,zwei Minuten.
Auflösung sind 100 um bei 20x10 cm: ViewSonic PJD7820HD

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


Lesenswert?

Heinz L. schrieb:
> Wobei die Ansagen der Marke "Vereinbaren Sie doch einen
> persönlichen Termin" der diversen Hersteller mir auch sagen, dass das
> was da käuflich erwerbbar ist möglicherweise ausserhalb meiner
> finanziellen Vorstellungen liegen könnte

Nicht das einzige Missverständnis - was in der LP-Industrie unter 
Direktbelichter läuft, sind i.d.R. Laserplotter mit einer Lasereinheit, 
die für die Belichtung der beschichteten LP ausreichend stark ist (also 
vielfach stärker als Filmplotter). Die werden mit Gerberdaten o.ä. 
angesteuert, Filme oder Masken gibt es garnicht mehr. Geräte für Filme 
im Kontakt mit der LP sind einfache Belichter, ohne direkt, 
Maskenprojektoren gibt es für LP praktisch nicht.

Mit der Vermutung über Preise hast du aber recht, 1 Mio ist eine gute 
Hausnummer.

Mit einem Laser in einer CNC-Steuerung könnte man das auch amateurmässig 
zum Laufen bringen. Wenn die Belichtung Stunden oder Tage braucht ist 
das ja nicht so wichtig.

Georg

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Heinz L. schrieb:
> Und die entsprechende
> Optik

Die wird nicht gerade kostengünstig, wie Du selbst schon vermutest. 
Suche mal nach (Glas-)Lupen, die auch nur ca. A5- oder A4-Größe haben, 
die kosten richtig Geld. Und das ist nicht nur wegen den paar Kilos Glas 
so, sondern die Lupen dürfen auch am Rand keineswegs verzerren. Also ne 
Lupe z.B. aus ner Lupenleuchte macht es nicht, selbst von besseren 
Modellen.
Leider brauchst Du solch große Lupen, denn der Clou ist ja gerade, ein 
Layout grooß ausdrucken zu können, um es dann verkleinert abzubilden, 
wobei die Auflösung natürlich rapide steigt.


Heinz L. schrieb:
> Die Bastelstunde ist eröffnet.

Habe zufällig solch eine Lupe (A4), und will das demnächst auch mal 
probieren. Aber die Zeit fehlt...
Glaube, das Ding lief damals unter dem Namen "Lithographie-Lupe" oder 
so.
Vielleicht wirst Du unter der Bezeichnung ja fündig.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Einen Laser könnte man ja auch mechanisch mit zwei Spiegeln ablenken, 
die TLP-Beamer machen das ja auch. Nur wie schaltet man eine Laser 
schnell an/aus? UV-taugliche Spiegel sind vermutlich eher zu finden als 
Linsen.

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?


von lrep (Gast)


Lesenswert?

0815 schrieb:
> Leider brauchst Du solch große Lupen, denn der Clou ist ja gerade, ein
> Layout grooß ausdrucken zu können, um es dann verkleinert abzubilden,
> wobei die Auflösung natürlich rapide steigt.

Vor vielen Jahren habe ich mir im Physikunterricht mal so etwas gemerkt:
 B/b = G/g
Gilt das heute nicht mehr?
Falls doch, wo kommt darin der Durchmesser der Optik vor?

Irgendwo habe ich noch einen handlichen Fotoapparat, der schafft es 
sogar ein ganzes Haus auf ein 24mm x 36mm Bildchen abzubilden.
Zauberei?

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

lrep schrieb:
> Vor vielen Jahren habe ich mir im Physikunterricht mal so etwas gemerkt:
>  B/b = G/g

Meinen Glückwunsch!
Ich weiß noch aus Geographie, daß die Hauptstadt von Peru Lima ist.



Aber zur Frage, bisher weiß wohl kaum jemand, was der TO wirklich machen 
will. O.g. Lupe ist dazu da, ein Bild z.B. von einer ausgedruckten Folie 
verkleinert darzustellen. Die ist regulär schweineteuer, niemand würde 
sowas herstellen, wenn es ebenso gut auch ne Wegwerfkamera brächte.

Ein großer Vorteil dürfte darin liegen, daß das verkleinerte Abbild 
unter der Lupe bei jedem Abstand/jeder Größe scharf ist.

Ich denke auch nicht, daß der TO farbige Bilder seiner Umwelt auf 
35mm-Platinen drucken will ;-)

von Michael (Gast)


Lesenswert?

lrep schrieb:
> Vor vielen Jahren habe ich mir im Physikunterricht mal so etwas gemerkt:
>  B/b = G/g
> Gilt das heute nicht mehr?
> Falls doch, wo kommt darin der Durchmesser der Optik vor?

Das war Strahlenoptik. Durchmesser der optischen Elemente gibt es da 
i.A. nicht.

von Jemin K. (jkam)


Lesenswert?

Ein/zwei-linsige Systeme kann man i.A. vergessen, da sie nicht die 
gewünschte Verzeichnungskorrektur können. Kameraobjektive sind ebenfalls 
fraglich, da der Bildkreis für LPs viel zu klein ist.

Jeder normale Bluray Laser ist für sowas stark genug. Eher zu stark!

von Georg (Gast)


Lesenswert?

lrep schrieb:
> Irgendwo habe ich noch einen handlichen Fotoapparat, der schafft es
> sogar ein ganzes Haus auf ein 24mm x 36mm Bildchen abzubilden.
> Zauberei?

Und wenn du die Gleichung anders rum liest, macht er aus dem Bildchen 
wieder ein Haus? Müsste deiner Kenntnis der Optik nach doch klappen.

Georg

von Bastler (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

wenn ich mir die Kommentare hier durchlese kann man wohl sagen:
Das wird nichts, wenn es funktionieren würde gäbe es das längst für den 
Hobbybedarf.
Im Gegensatz zu 3D Plottern die bis vor wenigen Jahren auch in der 
Einfachsten Qualität für den Hobbyanwender unbezahlbar waren, glaube ich 
nicht das Direktbelichter irgendwann in einer Hobbywerkstatt auftauchen 
werden.
Leider... :-(

Bastler

von Jemin K. (jkam)


Lesenswert?

Hast Du meinen Beitrag zum Beamer gelesen? Damit geht das sehr gut.

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Bin bei Wiki unter "Fotolithografie" fündig geworden, und man liest dort 
unter anderem:


"Projektionsbelichtung

Bei der Projektionsbelichtung wird die Fotomaske nicht im Maßstab 1:1 im 
Resist abgebildet, wie es bei der Kontakt- und Proximitybelichtung 
naturgemäß der Fall ist, sondern die Masken werden durch ein 
Linsensystem verkleinert (typischerweise im Maßstab 5:1 oder 4:1) 
abgebildet. Ein großer Vorteil dabei ist, dass Partikel, die sich auf 
der Maske abgesetzt haben, auch verkleinert werden und daher einen 
geringeren Einfluss auf die erzeugten Strukturen haben. Weiterhin sind 
die verwendeten Fotomasken wesentlich einfacher (und preiswerter) zu 
fertigen, da auf ihnen die Strukturbreiten um ein Vielfaches größer 
sind."




Der Vorteil ist ganz allgemein, daß man das Layout z.B. 5x so groß 
druckt, um es dann sehr sauber 5x verkleinert wieder auf den Lack zu 
projizieren. Von der nötigen Schwärze der Tinte mal abgesehen, sollten 
sich so mit normalem Drucker schon mindestens die Auflösungen üblicher 
Filme erreichen lassen. Mit Film und Lupe, keine Ahnung...;-)



Bastler schrieb:
> Das wird nichts, wenn es funktionieren würde gäbe es das längst für den
> Hobbybedarf.

Das funktioniert ganz sicher einwandfrei, aber man möchte ggf. schon 
z.B. auf A4 ausdrucken. Glaslupen dieser Größe wiegen z.B. 25Kg, wenn 
sie nicht gerade eine Brennweite von 10m haben sollen...
Da diese Lupen hochexakt sein müssen, kannst Du Dir leicht den Preis 
ausmalen.

von lrep (Gast)


Lesenswert?

Georg schrieb:
> Und wenn du die Gleichung anders rum liest, macht er aus dem Bildchen
> wieder ein Haus? Müsste deiner Kenntnis der Optik nach doch klappen.

Sicher.
Häuser kann man so vielleicht nicht herstellen, aber Luftschlösser.

0815 schrieb:
> Glaslupen dieser Größe wiegen z.B. 25Kg, wenn
> sie nicht gerade eine Brennweite von 10m haben sollen...

Warum müssen das denn Lupen sein?
Es gibt doch für mittlerweile 'n Appel und 'n Ei die hochkorrigierten 
Wechseloptiken der Silberfotografie. Die Frage ist nur, ob die für 
UV-Licht ausreichend durchlässig sind.
Die geringe Lichtstärke eines solchen Aufbaus kann man sicherlich 
mittels hinreichend starker Lichtquellen oder langer Belichtungszeiten 
reparieren.

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Welche Optik auch immer, die Linsen sollten schon deshalb groß sein, 
damit auch noch etwas Licht durchfällt. Fotolack ist ja vom Lichtbedarf 
her keineswegs mit Film zu vergleichen. Sicher um Faktor 1000 oder gern 
auch 100.000 unempfindlicher.
Sehr fraglich wäre auch selbst bei hochwertigen Objektiven, ob diese 
wirklich keine Verzerrungen haben. Sonst hätte man beispielsweise bei 
längeren Buchsenleisten schnell ein "kleines" Problemchen...


Um das Prinzip mit der Litho-Lupe nochmal kurz zu erklären:

Diese besteht (zumindest bei meinem Modell) eigentlich aus zwei 
einseitig konvexen Linsen(im gemeinsamen Rahmen). Wobei die Wölbungen 
innen sind, außen kann man daher direkt z.B. eine A4-Folie auflegen. Das 
gesamte Licht durch die Vorlage wird also gebündelt, und man kann 
irgendwo darunter die Platine legen, je nach benötigter Größe.
Die Größe bzw. das hohe Gewicht der Lupe stört nicht, wenn man diese 
z.B. fest an der Wand montieren, und nur den Halter für die Platine 
höhenverstellbar machen würde.

Was mir noch unbekannt bzw. fraglich ist: wieviel UV-Licht lässt so 
dickes Glas durch? Und vor allem, wodurch wird es normalerweise 
verringert? Primär durch die Dicke des Glases, oder fast allein beim 
Auftreffen auf die Grenzschichten? Falls es eher die Glasstärke ist, so 
kann man das evtl. gleich vergessen, weil dann mittlere Bereiche des 
Layouts durch viel mehr Glas hindurch belichtet werden müssten...OK, mit 
Film würde es selbst dann noch funktionieren, aber auf einen Solchen 
will man ja eigentlich genau verzichten.

von physiker (Gast)


Lesenswert?

Das hängt natürlich davon ab, welches Glas, welches UV und wieviel 
Prozent Transmission, man betrachte z.B.:
http://3dprinter.wikidot.com/local--files/dlp-projectors-optics/Borofloat-vs-soda-glass_transmission.gif
auf
http://publiclab.org/wiki/uv-spectrometry

von physiker (Gast)


Lesenswert?

Nach
http://en.wikipedia.org/wiki/Photoresist#Absorption_at_UV_and_shorter_wavelengths
liegt die Hauptempfindlichkeitsbande von Photolack typisch bei 
300nm-450nm. damit sieht es gar nicht so schlecht aus (IR ist deutlich 
schwieriger). Und auf die Expositionszeit kam es ja nicht so an - wobei 
ich zu bedenken gäbe, daß das ganze während der Belichtung entsprechend 
stabil bleiben muss (Wärmeausdehnung, etc.).

von Heinz L. (ducttape)


Lesenswert?

Danke mal für die Antworten. Scheinbar ist wirklich nicht so deutlich 
durchgekommen was mir dabei vorschwebt.

Ich will eben explizit NICHT eine Folie herstellen. Das kann ich jetzt 
auch schon. Und ja, dass ich, wenn ich aus 'nem Foto das dann durch den 
Projektor durchlasse, dabei schlechtere Ergebnisse als bessere bekomme, 
wegen der Vergrößerung, ist mir natürlich auch klar. Deswegen will ich 
ja genau diese Fehlerquelle eben eliminieren.

Was ich will... Stellt Euch einen Beamer vor. Das Ding mit dem Euer Chef 
seine Präsentation an die Wand wirft während Ihr davor sitzt, geistig in 
Urlaub geht und Bullshit-Bingo spielt. Nun tauscht die Lampe darin gegen 
eine aus UV-Licht. Jetzt stellt das Ding so dass es nicht an die Wand 
sondern auf den Tisch projeziert. Damit die Gesetze der Gravitation 
nicht verletzt werden dürft Ihr Euch eine entsprechende Halterung 
vorstellen. Jetzt tauscht die Präsentation Eures Bosses gegen ein 
Leiterbahnenlayout aus. Und jetzt legt noch 'ne Bungard-Platine dorthin 
wo's hinleuchtet, mit der Schutzfolie entfernt und der beleuchtbaren 
Seite dort wo's hell ist.

Das würd ich mir vorstellen.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Heinz L. schrieb:
> Das würd ich mir vorstellen.

Klar geht das optisch gesehen. Aber die Masshaltigkeit der Platine 
dürfte etwa auf dem Niveau gemalter edding-Leiterbahnen sein.

Es ist ja nicht so, dass es sowas nicht gibt bzw. gegeben hat: zu 
Zeiten, in denen noch mit geklebten Vorlagen gearbeitet wurde, wurden 
diese ja auch mit Grossformatkameras von z.B. 2:1 auf Originalgrösse 
abgebildet. Allerdings kostete eine solche Klimsch-Kamera wegen der 
Präzisionsoptik und der präzisen Führung von Original- und Filmhalter - 
beides absolut notwendig - von etwa 100000 DM aufwärts. Trotzdem war 
zusätzlich noch viel Erfahrung nötig, um bei einer 30 cm grossen LP eine 
Genauigkeit von 0,1 mm zu garantieren (was heute schon nicht mehr 
ausreichend wäre, auch deshalb ist diese Technik ausgestorben).

Auf deinen Dias mit Mutti und den Kleinen am Strand siehst du die 
Verzerrungen deines Beamers natürlich nicht. Wenn du nur 
Primitivstplatinen ohne grössere Bauteile hast, kannst du es ja 
probieren, aber die musst du natürlich von Hand bohren, denn die Löcher 
sind bestimmt nicht da wo es dein Bohrfile behauptet.

Georg

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Heinz L. schrieb:
> Jetzt tauscht die Präsentation Eures Bosses gegen ein
> Leiterbahnenlayout aus.

Und was für ein Layout soll das dann sein? Du musst doch auch dieses 
normalerweise erst ausdrucken...Verstehe jetzt das Prinzip, aber den 
Sinn noch nicht ganz.

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Georg schrieb:
> Auf deinen Dias mit Mutti und den Kleinen am Strand siehst du die
> Verzerrungen deines Beamers natürlich nicht. Wenn du nur
> Primitivstplatinen ohne grössere Bauteile hast, kannst du es ja
> probieren, aber die musst du natürlich von Hand bohren, denn die Löcher
> sind bestimmt nicht da wo es dein Bohrfile behauptet.

Genau das ist der Punkt. Und ich behaupte sogar, daß nicht mal 
professionelle Optiken für gewöhnliche Fotos dazu maßhaltig genug sind.
Denn das Auge wird mit z.B. ganzen 5 oder 10% Verzerrung leben können, 
eine Platine aber bei weitem nicht. Müsste man ggf. mal mit zwei 
Maßbändern am Rand prüfen, da gibt es bei der Abbildung sicher so 
einigen Verzug.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

0815 schrieb:
> Und was für ein Layout soll das dann sein? Du musst doch auch dieses
> normalerweise erst ausdrucken...

Muss er nicht, er kann ja den Beamer an den PC anschliessen - aber die 
Bildschirmauflösung ist natürlich grauenhaft verglichen mit einem 
Plotter. Bei allen ausser ganz winzigen Leiterplatten werden alle 
schrägen Kanten treppenförmig und die geraden sind versetzt.

Georg

von Martin S. (led_martin)


Lesenswert?

0815 schrieb:
> Genau das ist der Punkt. Und ich behaupte sogar, daß nicht mal
> professionelle Optiken für gewöhnliche Fotos dazu maßhaltig genug sind.

Das wird wohl so sein, ich habe mal, ist allerdings schon ca. 8-10 Jahre 
her, Versuche zur Vermessung von Teilen per Bildverarbeitung gemacht, 
mit meiner privaten Digitalkamera (damals eine Camedia C3030, die Firma 
hatte Soetwas noch nicht). Als Kalibrierung ein Stück Millimeterpapier 
fotografiert -> Die Verzerrungen waren erheblich! In meinem Fall wurde, 
per Software, korrigiert. Man könnte natürlich auch das Layout 'Bild' 
passend vorverzerren, hat dann aber immernoch das Problem mit der 
Auflöseung.

Ich brüte manchmal auch über Ideen zu so einem Direktbelichter. Mein 
Ansatz ist, mit einer Optik, die auch nicht so groß sein muß, Eine 
(UV-)LED Matrix, verkleinert, auf einen kleinen Ausschnitt der Platine 
abzubilden, und die Einheit aus Optik und LEDs in X- und Y-Richtung zu 
verfahren, und dafür zu sorgen, daß ein Punkt auf der Platine 
nacheinander von mehreren LEDs belichtet wird, dann sollten sich 
Verzerrungen der Optik, und Ungenauigkeiten der LED-Anordnung 
rausmitteln. Gibt dann natürlich eine gewisse Unschärfe, müsste man mal 
probieren wie schlimm das ist. Belichtung einer Platine dauert dann halt 
mehrere Stunden, der ganze Aufbau gehört in einen (tages-)lichtdichten 
Kasten.

Mit freundlichden Grüßen - Martin

von chris (Gast)


Lesenswert?

ich hatte dies mal probiert mit einem fotorahmen, ca 0.4mm je pixel, 
also  54x162 dpi. Sprich pixel ist 6x18 mil. Geht aber gut für 
Lotstoppmaske. Inzwischen verwende ich dafür aber Tonertransfer. Dlp 
Projektor mit echter Lampe und eventuell uvfilter raus genommen geht 
sicher gut, einer mit led sicherlich nicht.

von Noch einer (Gast)


Lesenswert?

Eine Blue-Ray Brennerdiode auf einen alten Plotter montieren dürfte wohl 
das einfachste sein. Mit 3cm/s die ganze Fläche abfahren dauert aber...

http://laserfreak.net/forum/viewtopic.php?t=44872

von lrep (Gast)


Lesenswert?

0815 schrieb:
> ich behaupte sogar, daß nicht mal
> professionelle Optiken für gewöhnliche Fotos dazu maßhaltig genug sind.
> Denn das Auge wird mit z.B. ganzen 5 oder 10% Verzerrung leben können,

Du glaubst also wirklich, daß Firmen wie Zeiss, Rodenstock, Nikon, um 
nur ein paar zu nennen, in den 100+ Jahren seit Abbe nur hochpreisigen 
Schrott gebaut haben?

physiker schrieb:
> Das hängt natürlich davon ab, welches Glas, welches UV und wieviel
> Prozent Transmission, man betrachte z.B.:
> 
http://3dprinter.wikidot.com/local--files/dlp-projectors-optics/Borofloat-vs-soda-glass_transmission.gif

Das Problem ist, dass die Optiker bei den genannten Firmen tief in die 
Trickkiste gegriffen haben um die diversen Abbildungsfehler zu 
korrigieren.
Für die mehrlinsigen Objektive hatten sie nicht nur Fensterglas und 
Borosilikat zur Verfügung, sondern einen ganzen Katalog von Glassorten 
mit teils exotischer Zusammensetzung, und sie haben diese Gläser in 
unterschiedlichen Kombinationen auch verwendet.
Manche dieser Gläser haben schon im sichtbaren Bereich eine merkliche 
Färbung, und da an einer Surplus Optik niemals die verwendeten 
Glassorten dranstehen, wird man die Transmission im Blauen oder nahen UV 
messen müssen.

0815 schrieb:
> Fotolack ist ja vom Lichtbedarf
> her keineswegs mit Film zu vergleichen. Sicher um Faktor 1000 oder gern
> auch 100.000 unempfindlicher.

Ist das wirklich ein Thema?
Da sitzt jemand stundenlang oder sogar tagelang an einem Layout, und 
plötzlich spielt es eine Rolle, daß die Belichtung nicht eine 
hundertstel Sekunde, sondern eine halbe Stunde dauert?

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

lrep schrieb:
> Du glaubst also wirklich, daß Firmen wie Zeiss, Rodenstock, Nikon, um
> nur ein paar zu nennen, in den 100+ Jahren seit Abbe nur hochpreisigen
> Schrott gebaut haben?

Nein, aber ich bin sicher, daß auch diese Firmen davon ausgehen, daß 
damit normale Fotos gemacht werden, und diese nur von Menschen 
betrachtet werden.

Falls Du auf die Art Platinen belichten willst, nur zu, mich würde das 
Ergebnis ehrlich interessieren. Aber bitte am Ende nicht enttäuscht sein 
;-)


lrep schrieb:
>> auch 100.000 unempfindlicher.
>
> Ist das wirklich ein Thema?

Ja. Die Zeit würde mich persönlich auch nicht stören, aber der unsinnige 
Energieverbrauch schon.
Übrigens wäre eines beim Prinzip 
-Lichtquelle-Folie-Kameraoptik-Platine- auch noch nicht ganz klar. Man 
kann das Licht ja kaum DURCH die Folie fallen lassen, sondern es wäre 
besser, diese von vorn anzustrahlen, z.B. mit einem LED-Ring um die 
Optik herum. Denn genau dafür sind solche Optiken gebaut, sie fangen von 
Objekten reflektiertes Licht ein. Falls das für die Platinenbelichtung 
auch gelten sollte (gehe davon aus), dann würde das natürlich nochmal 
mehr Licht bzw. Belichtungsdauer bedeuten...
Lässt man das Licht DURCH die Folie fallen, so müsste man unbedingt 
perfektes Streulicht nutzen, damit die kleine Optik auch von allem 
Bereichen des Layouts das Licht "sehen" kann. Das wiederum bedeutet, daß 
die Folie sehr sauber auf der Glasscheibe aufliegen müsste. Das braucht 
das Prinzip mit der großen Lupe nicht, denn hier kann/sollte man 
Punktlicht nutzen, damit nur gerichtete Strahlen (vollständig) in die 
Lupe eintreten.

Aber das Thema ist ja inzwischen eher vom Tisch, der TO will ja wohl 
einen Beamer o.ä. zum direkten Belichten vom PC aus nutzen. Interessant 
wäre das schon, aber gerade aufgrund der nur fürs menschliche Auge 
genügend exakten Optiken kann man stark von Verzerrungen ausgehen. Für 
ne halbwegs größere Platine mit Fixpunkten oder langen Steckleisten wäre 
1% Verzerrung schon problematisch. Gerade beim Beamer sehe ich da 
schwarz, deren Optiken kann man sicherlich nicht mal mit z.B. nem 
Kamera-Objektiv vergleichen.

Evtl. kann man was versuchen mit UV-LEDs als Lichtquelle, nur dem 
Beamer-LCD(oder was das ist), und einem Kamera-Objektiv als Optik. Macht 
aber schon Arbeit, und der Erfolg ist alles andere als sicher.

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Was zum Geier ist für einen Amateur am bisherigen System (Folie und 
Belichter) so schlecht, dass man auf solche Ideen kommt? In der 
Entwicklungs- und Ideenzeit für einen solchen bockmistigen "Beamer" hat 
man doch ganze Berge hochgenauer Platinen mit herkömmlicher Technik 
belichtet. Genauer und deutlich randschärfer wirds auch, also...?
Hat der Kollege TS denn noch nie ein Beamerprojektorbild vom Nahen 
gesehen? Schärfe ist ein komplettes Fremdwort! Einzig die "Beamerpixel" 
sind in Bildmitte scharf. Wie weiter oben geschrieben, jede 
"Eddingplatine" wird um Welten genauer sein.

Old-Papa

von Heinz L. (ducttape)


Lesenswert?

Jo mei, Papa, es würd ja nix besser werden wenn wir uns nur mit dem 
Altbewährten zufriedengeben.

Der Bequemlichkeitsfaktor wär halt um ein Vielfaches gestiegen. Nix mehr 
mit Layout ausdrucken, möglicherweise mehrfach, zusammenfummeln mit der 
Platine... wär halt schön gewesen die Platine einfach wie 'n Fotopositiv 
unter den Vergrößerer zu legen, Knopf drücken, Platine belichtet.

Naja, 'n Brainstorming war's wert.

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Heinz L. schrieb:
> ...
> Naja, 'n Brainstorming war's wert.

Ok, wir haben also gelernt, was nicht geht ;-) Is ja ooch wat...

Old-Papa
Der in ca. 20Min. Einen Staz Platinen fertig hat. (ausdrucken, 
positionieren, belichten, ätzen, bohren...) Hundertmal geübt, geht im 
Schlaf ;-)

von ... (Gast)


Lesenswert?

Servus,

Also ich habe einen Direktbelichter. Funktioniert zwar nicht mit einem 
Beamer, aber das Ergebnis ist erstaunlich gut.

Hier kann man das sehen:
Beitrag "UV-Laserdrucker II"

Da gibt es auch einen Vorgängerbeitrag und da ist die 
Entwicklungsgeschichte gut beschrieben.
Der Vorteil bei dem Laser ist, dass der Kontrast extrem hoch ist. Die 
Bereiche die nicht belichtet werden, da ist der Laser aus. Da kann man 
die Platine problemlos 10min im Entwickler lassen ohne dass sich der 
ganze Lack abhebt.
Das Problem bei einem Beamer ist, dass das Bild auch durch Pixel 
zusammengesetzt werden. Und den Rand um die Pixel wird man vielleicht 
sehen. Da bin ich skeptisch.

Gruß, Jens

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

0815 schrieb:
> Heinz L. schrieb:
>> Jetzt tauscht die Präsentation Eures Bosses gegen ein
>> Leiterbahnenlayout aus.
>
> Und was für ein Layout soll das dann sein? Du musst doch auch dieses
> normalerweise erst ausdrucken...Verstehe jetzt das Prinzip, aber den
> Sinn noch nicht ganz.

Kann es sein dass du echt nicht weißt wie ein Beamer funktioniert? Ich 
meine die Idee des TO mag etwas komisch sein, aber man kann sie durchaus 
VERSTEHEN. Woran hapert's denn hier eigentlich bei dir?

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Heinz L. schrieb:
> Der Bequemlichkeitsfaktor wär halt um ein Vielfaches gestiegen.

Falscher kann eine Fehleinschätzung wohl nicht sein. Die Projektion des 
Beamers so auszurichten, dass das Abbild noch gewisse Ähnlichkeit mit 
dem Layout hat, dürfte Stunden dauern oder direkt in den Wahnsinn 
führen.

Wers nicht glaubt, kann sich ja berechnen, welche Fehlausrichtung zu 
welchem Abbildungsfehler (zusätzlich zu den von der Optik erzeugten) 
führt. Es ist schon für Powerpoint-Präsentationen fieselig genug, eine 
halbwegs rechteckige Abbildung hinzukriegen. Wie ich oben schon erwähnt 
habe, die Optik ist nur das halbe Problem, unumgänglich notwendig ist 
eine präzise Parallelität von Vorlage und Abbild.

Georg

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Cyblord, hast Du evtl. auch Konstruktives beizutragen? Wie ein Beamer 
funktioniert, ist mir von Anfang an bekannt. Bin nur nicht von dessen 
PC-Anschluss ausgegangen, und im TV läuft recht selten das eigene 
Layout...
Aber das ist inzwischen auch längst geklärt. Also kopiere bitte nicht 
alte Kamellen, nur um offtopic was sagen zu können.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

0815 schrieb:
> Cyblord, hast Du evtl. auch Konstruktives beizutragen?
man darf sich wohl noch wundern...

> Wie ein Beamer
> funktioniert, ist mir von Anfang an bekannt. Bin nur nicht von dessen
> PC-Anschluss ausgegangen, und im TV läuft recht selten das eigene
> Layout...

Es ist interessant dass jemand mit einem Beamer sofort TV verbindet 
anstatt PC/Notebook. Man wundert sich immer mehr.

> Aber das ist inzwischen auch längst geklärt. Also kopiere bitte nicht
> alte Kamellen, nur um offtopic was sagen zu können.
siehe oben.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Georg schrieb:
> Falscher kann eine Fehleinschätzung wohl nicht sein. Die Projektion des
> Beamers so auszurichten, dass das Abbild noch gewisse Ähnlichkeit mit
> dem Layout hat, dürfte Stunden dauern oder direkt in den Wahnsinn
> führen.

Und das flüstern sich die Wahnsinnigen auf den Fluren des Irrenhauses 
zu: "es geht sogar in 3D"

http://www.instructables.com/id/DIY-high-resolution-3D-DLP-printer-3D-printer/?lang=de
http://www.instructables.com/id/Little-Dipper-SLADLP-3D-printer-for-under-500-proj/?lang=de
http://3dprintingindustry.com/2015/04/16/diy-micro-sla-using-a-projector-and-powerpoint/
https://www.youtube.com/watch?v=MS1t3tHsx9k
http://3dlprint.com/

MfG Klaus

von Heinz L. (ducttape)


Lesenswert?

Hey, wenn man das Kupfer für die Leiterbahnen einfach per 3D-Druck auf 
irgendeine Oberfläche drucken kann soll's mir natürlich auch recht sein. 
:)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.