Hallo, ich habe ein rätselhaftes Problem mit meinem Schweißgerät. Es ist ein Mini Mig 120. Es steht kein Herstellername drauf, wahrscheinlich ist es aber von Merkle, denn das Gehäuse sieht genau so aus wie dieses hier: http://www.gebrauchte-schweissgeraete.de/de/node/426. Ich habe es gebraucht als defekt gekauft, es funktioniert, hat aber eine sehr geringe Leistung. Auf der höchsten Stufe kann man gerade so ein paar Punkte auf dünne Bleche setzten, diese sind dann aber auch nur oberflächlich. Ich habe die Leerlaufspannung gemessen, diese war so um die 50V, wenn ich mich recht erinnere. Ich habe das Gerät in eine Werkstatt gebracht, diese haben mir gesagt, dass die Kondensatorbatterie defekt sei und eine Reparatur um die 400€ kosten würde. Das war mir zu teuer deshalb versuche ich nun das Gerät selbst zu reparieren. Nun ist mir aufgefallen, dass die Schaltung des Gleichrichters irgendwie merkwürdig aussieht. Ich weiß nicht, ob das in der Werkstatt auseinander und falsch zusammen gebaut wurde oder ob das schon immer so war. Ich traue mich jetzt nicht mehr das Gerät anzuschalten, weil ich nicht will das noch mehr kaputt geht. Auf dem Bild fehlt ein Kondensator, den habe ich ausgebaut. Und es sieht so aus als wären da mal vier Stück drauf gewesen. Vielleicht ist der vierte auch in der Werkstatt weggekommen. Kann mir jemand diese Schaltung erklären? Warum sind die Kondensatoren kurzgeschlossen? Warum geht da kein Plus-Pol ab? Vielen Dank, Christian
Der Gleichrichter schein zwischen den blechen zu sein. Es scheinen Einpressdioden zu sein. Die Kondensatoren scheinen Spielzeug zu sein. Alles in Allem scheint ein Gebastel zu sein. Nebenbei schaltet man Dioden nie so parallel. Denn die Waermste hat die tiefste Flussspannung, und zieht daher immer mehr Strom, bis die abraucht.Zudem gehen an einer diode bei diesen Stroemen 1.5 - 2V weg.
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Christian R. schrieb: > wahrscheinlich ist es aber von Merkle Sollte man sich merken, Schrott muss nicht billig sein. Christian R. schrieb: > eine Reparatur um die 400€ kosten würde Werkstätten die keinen Bock zur Reparatur haben, na, bald vom Markt verschwunden. So viele Kondensatoren sind da nicht drin, so viele Dioden auch nicht, so viele Bauteile auch nicht. Es sollte EIN LEICHTES sein, den Schaltplan nachzuzeichnen. Die Frage ist eher, wie du die Bauteile überpürfen kannst. Die Diode und Elkos sind einfach zu testen, aber Trafo und Drossel sind schwieriger. Gehen wir erst mal davon aus, daß sie heile sind. Jetzt N. schrieb: > Nebenbei schaltet man Dioden nie so parallel. Nun ja, nicht optimal aber handelsüblich, so lange die Zuleitungen den Strom verteilen und die Dioden gut gekühlt und thermisch gekoppelt sind. Ich tippe aber auch auf eine defekte Diode (und ggf. altersschwache Elkos).
Ja, es sind Einpress-Dioden. Die Bleche dienen meines Wissens nach als Kühlkörper für diese. Kann dieser verbastelte Gleichrichter Schuld sein an der schwachen Leistung des Schweißgeräts? Wie ist denn normalerweise ein Gleichrichter in einem Schweißgerät aufgebaut? Kann man einfach einen neuen Gleichrichter einbauen? Oder kann ich den alten irgendwie so umbauen, dass er funktioniert? Wie kann ich denn die Elkos testen? Es steht ja nicht mal drauf, wie viel Kapazität die ursprünglich mal hatten..
@Christian Ru (chris1ian) >Ja, es sind Einpress-Dioden. Die Bleche dienen meines Wissens nach als >Kühlkörper für diese. Ja. >Kann dieser verbastelte Gleichrichter Schuld sein an der schwachen >Leistung des Schweißgeräts? Ja. > Wie ist denn normalerweise ein Gleichrichter >in einem Schweißgerät aufgebaut? Das sieht aus wie ein Mittelpunktgleichrichter mit nur 2 Dioden(blöcken), bbei je 3 Dioden parallel geschaltet sind. > Kann man einfach einen neuen >Gleichrichter einbauen? Oder kann ich den alten irgendwie so umbauen, >dass er funktioniert? Passenden Leistungsdioden finden und auf das Blech schrauben, irgendwas im TO247 Gehäuse. Oder einen ähnlichen Typ im gleichen Gehäuse finden und wieder einpressen. Ich würde fette Schottkydioden im TO247 Gehäuse nehmen, die haben auch weniger Spannungsabfall. >Wie kann ich denn die Elkos testen? Es steht ja nicht mal drauf, wie >viel Kapazität die ursprünglich mal hatten.. Muss man kreativ schätzen, anhand der Größe und Spannung. Ich tippe mal auf 35V Typen mit 10-47mF. Die Dioden kann man abklemmen und einzeln durchmessen (Multimeter mit Diodentest). Die Elkos kann man nur mit einem Spezialmessgerät prüfen, da muss man wohl einfach alle drei vorsorglich wechseln. Der Kurzschluß der Elkos muss ein Irrtum sein oder eine nicht beseitigte Brücke der "Werkstatt" deines Vertrauens.
Ah, vielen Dank. Das mit dem Mittelpunktgleichrichter ergibt Sinn. Das erklärt auch, dass der Pluspol von der Mitte der großen Spule abgeht. Kann es sein, dass die Kondensatoren ursprünglich so im folgenden Bild geschaltet waren? Auf den in der Skizze mit "?" markierten Bauelementen steht "24M 110VB". Es sind flache blaue kreisförmige Teile. Was sind das für Bauelemente? Danke, Christian
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@ Christian Ru (chris1ian) > Untitled.gif > 1,01 MB, 0 Downloads Kleiner Tip: Bildformate. Nimm das nächste Mal JPG. >Ah, viele Dank. Das mit dem Mittelpunktgleichrichter ergibt Sinn. Das >erklärt auch, dass der Pluspol von der Mitte der großen Spule abgeht. >Kann es sein, dass die Kondensatoren ursprünglich so im folgenden Bild >geschaltet waren? Nein, denn dann wären ja die 150 Ohm in REIHE zum Gleichrichterausgang. Da gehen kaum 120A durch ;-) Die 150 Ohm liegen eher zwischen + und - als Entladewiderstand. >Auf den in der Skizze mit "?" markierten Bauelementen steht "24M 110VB". >Es sind flache blaue kreisförmige Teile. Was sind das für Bauelemente? Wahrscheinlich Varistoren zu Spannungsbegrenzung von Transienten. Schau dir die Kondensatoren genau an, die haben wahrscheinlich nur einen direkten Anschluss, weil der 2. das Gehäuse ist, und das ist direkt mit den Dioden verbunden. So richtig toll ist das auch nicht, denn so heizen die Dioden die Kondensatoren, was denen nur bedingt gut tut.
Es kann aber sein, dass die 150 Ohm wirklich so verschaltet sind und dann im Betrieb mit einem Schalter/Relais überbrückt werden. So kann man den Einschaltstromstoß abfangen.
Die Kondensatoren haben zwei Anschlüsse (plus und minus). Der Plus-Pol ist in der Skizze unten und der Minus-Pol oben. Die 150 Ohm sind in meiner zweiten Skizze doch parallel zum Ausgang, oder? Ich dachte der Ausgang wäre zwischen den Punkten 2 und 3 in der Skizze?!
Geringe Schweißleistung kann auch am Trafoschütz liegen!! Zum Testen einfach mal am auf der Primärseite des Trafos messen ob dort auch unter Last die Netzspannung anliegt!! zu 95% liegt es an verbrauchten Schutzkontakten bei diesem Fehler.. Gruß STefan
Ich habe an der Primärseite der kleinen Spule (ganz links im Bild) auch unter Last knapp 230V gemessen (fällt ein bisschen ab auf ca. 225V). Oder muss ich an der großen Spule messen? Wo genau?
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Das Foto erinnert mich an mein Zweitgerät (ESS ECOMAG 184 ECOMAG184): Beitrag "Re: Drossel für 200A/100Hz-Schweissgerät" War ursprünglich auch nicht aus billigem Hause, hat aber immerhin einen Lüfter und Voll-Gleichrichterbrücke. Der Vorteil einer Mittelpunktschaltung ist der halbe Gleichrichter-Drop, den erkauft man sich mit einer schlechten Ausnutzung der Trafo-Wicklung (nur halber Stromflusswinkel --> doppelte Verluste). Mein Tipp: Dioden testen (Oszi vorhanden? Dann einfach an den Ausgang hängen und mit Tauchsieder o.A. belasten, dann sieht man, ob die Cs mit 50 oder 100 Hz nachgeladen werden). Die Schütz-Kontakte könnten es auch sein, ist aber eher bei Drehstromgeräten schwierig herauszufinden, weil da das Fehlen einer Phase nicht gleich auffällt. Bei einem einphasigen Gerät merkt man einen schlechten Kontakt ziemlich schnell und deutlich (Erhitzung, Aussetzer, Funken). Kannst Du bitte noch ein paar Fotos machen, damit man den Gleichrichter von oben sieht und die dicke schwarze Leitung (geht die zum Mittelpunkt des Trafos). Noch ein gutgemeinter Tipp: nimm jemanden mit Elektroerfahrung mit ins Boot. Viel Erfolg!
Hier noch ein paar Fotos von oben im halbausgebautem Zustand. Das dicke schwarze Kabel geht zu einer separaten Spule (die mittlere im Bild in meinem ersten Beitrag). Von dort gehts dann zur Masse-Klemme. Die beiden Kupferleitungen gehen zur “Hauptspule”.
Diese Elkos http://www.muecap.de/fileadmin/pdfs/becher/MUECAP-ARX-HG.pdf sind tatsächlich in Schweissgeräten zu finden, also General Purpose aber Schraubanschluss und recht lamglebig. Auch solche http://www.muecap.de/fileadmin/pdfs/becher/MUECAP-FelsicIPLUS.pdf sind für Schweissgeräte. Da du bis heute zu faul warst, die Kapazitätsangaben auf deinem ausgebauten Elkos abzulesen und hier zu nennen, musst du dir selbst die passende Zeile für die technischenn Daten raussuchen.
@ Michael Bertrandt (laberkopp) >Da du bis heute zu faul warst, die Kapazitätsangaben auf deinem >ausgebauten Elkos abzulesen und hier zu nennen, Jaja, der Herr laberkopp macht seinem Namen mal wieder voll die Ehre. Beitrag "Re: Schweißgerät Gleichrichter-Schaltung" "Wie kann ich denn die Elkos testen? Es steht ja nicht mal drauf, wie viel Kapazität die ursprünglich mal hatten.."
StefanB schrieb: > Geringe Schweißleistung kann auch am Trafoschütz liegen!! > > Zum Testen einfach mal am auf der Primärseite des Trafos messen ob dort > auch unter Last die Netzspannung anliegt!! > > zu 95% liegt es an verbrauchten Schutzkontakten bei diesem Fehler.. > > Gruß STefan Auch die Anschlüsse der Zuleitungen prüfen, auch netzseitig. Manchmal sind es die ganz einfachen Sachen... :)
Unter Umständen ist der "reparierte" Gleichrichter bei dem jemand einige der Einpressdioden getauscht hat schon wieder kaputt. Die massiven Kupferverbinder von einem früheren Reparaturversuch sind zwar gut gemeint, hier aber grottenfalsch. Denn die vermeintlich dünnen Metalllaschen dienen bei diesen Gleichrichtern mit mehreren parallelgeschalteten Dioden als Ausgleichswiderstände! So haben nun mutmaßlich die neuen, mittels Kupferdrähten angeschlossenen, Dioden die Hauptarbeit verrichten müssen während die mit den Metalllsachen durch die Widerstände geschützt waren... Der Internethändler http://www.it-tronics.de/ führt in seinem Sortiment ständig Restposten von Schraubelkos. Da solltest Du halbwegs günstig welche mit etwa 50V - 63V und >10000µF finden.
Die Draehtchen zum Gleichrichter sind eher ein Witz... wenn da 120A gleichgerichtet werden sollen, muss da peak einiges mehr rueber... die Draehtchen sehen nach 1^2 aus
Beitrag #5880829 wurde von einem Moderator gelöscht.
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