Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Analoge Signale "verodern"


von Alec T. (803)


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Hallo,

bin mehr in der Digitaltechnik zu Hause aber vielleicht stehe ich ja 
auch nur auf dem Schlauch ;-)

Ich habe einen Hallgeber mit analogem Spannungsausgang 0-5V. Dieser 
steuert stufenlos einen Motor.
Ich würde gern einen zweiten Hallgeber hinzufügen um den Motor von einer 
anderen Stelle aus ansteuern zu können. Dabei soll die höchste Spannung 
"gewinnen".

Wie macht man sowas am besten?
Hätte gedacht das einfachste ist jeweils eine Diode davor aber dann 
verliere ich ja 0,7V oben oder? Gibt es Alternativen? Vielleicht irgend 
welche diskreten Bausteine?

Danke für eure Vorschläge :)

von Peter II (Gast)


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Alec T. schrieb:
> verliere ich ja 0,7V oben oder? Gibt es Alternativen?
ja, schottky Dioden

von Sebastian P. (sebl)


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Wie siehts aus mit einem Simplen Komparator, der die Spannungen 
gegeneinander vergleicht und mit mit dem schaltausgang im simpelsten 
Fall ein Relais oder einen Analogswitch bedient? Etwas aufwendiger als 
mit Dioden aber die ursprüngliche Spannung bleibt erhalten.

von Stefan F. (Gast)


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Dazu würde ich auch Dioden nehmen. Falls der Spannungsverlust stört, 
kannst du mit zwei OP-Amps VOR den Dioden die nötigen 0,7V auf das 
analoge Signal addieren.

von Alec T. (803)


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Und dann tatsächlich einfach nur so?

Uan0  --->|--\
              --- Uamax0,1
Uan1  --->|--/

und irgend eine Schottky, SB160, BAS85 oder was sind so die Standard 
Schottky Dioden? (Muss mal im Kistchen kramen, lang ists her...) :)
Ne sinnvolle andere Lösung gibt es nicht?

Danke nochmals

p.s. ne, Relais oder so ist dann doch viel zu aufwändig.

: Bearbeitet durch User
von user (Gast)


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von Sebastian P. (sebl)


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Also wirklich Aufwand betreibt man da nun wirklich noch nicht, mit der 
Diodenvariante fehlen dir eben ca. 0,4V vom Vollausschlag der 5V.

Kurze Prinzipskizze die soweit schon funktioniert im Anhang um bei 
Übergängen Schwingen bzw Flattern des Relais zu vermeiden könnte man 
noch über eine Hysterese von einigen mV nachdenken nachdenken.

von Tom E. (Gast)


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Alec T. schrieb:
> Ne sinnvolle andere Lösung gibt es nicht?

Komparator und Analogschalter

von Tcf K. (tcfkao)


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Mache so etwas hier... "analoge Veroderung" ohne Verlust durch die 
Diodenspannung. Der OP an dem die höhere Eingangsspannung anliegt treibt 
den Ausgang, der andere OP hat den Ausgang in der negativen Sättigung...

Die Dioden können strunznormale 1N4148 sein, allerdings muss die 
positive Versorgung der OP höher sein als die maximale Eingangsspannung, 
auch bei Rail-to-Rail-OPs. Die negative Versorgung kann Masse sein, wenn 
Du Rail-to-Rail-OPs nimmst; ansonsten muss die etwas negativ sein.

: Bearbeitet durch User
von Philipp (Gast)


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In der Lösung wie Tcf Kao sie vorschlägt kannst Du sogar LEDs einsetzen. 
Dann siehst Du sogar wer gerade gewinnt.

So wie ich es hier vorgschlagen hatte: 
Beitrag "Re: LM2576+LM358 als Stromregler"

Ist aber genau das gleiche wie auch von Tcf Kao nur mit LED

von Alec T. (803)


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Danke, die Lösungen von Tcf Kao bzw. dir sehen genau nach dem aus was 
ich gesucht habe.
Welche Rail-to-Rail-OPs sind denn da so gängig? Und wie muss man den 
Widerstand dimensionieren? Da ich ja keine LEDs treiben will/muss kann 
ich den einfach irgendwo im 10k Bereich oder so wählen?

von Tcf K. (tcfkao)


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Philipp schrieb:
> Ist aber genau das gleiche wie auch von Tcf Kao nur mit LED

Philipp, ich habe Deinen Beitrag nicht gelesen, ich schwöre! ;)
Selber drauf gekommen!

von Philipp (Gast)


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In dem Link habe ich die Dimensionierung beschrieben

von Tom A. (toma)


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Hallo Alec,

im Prinzip geht es so. Die Dioden D1/D2 kompensieren den Spannungsabfall 
an D3/D4.

Die Simulation zeigt Eingang 1 (V2) mit wechselnden Pegel 2V oder 4V. 
Eingang 2 (V3) liegt fest auf 3V. Am Ausgang (R3) liegt jeweils der 
höhere Pegel 4V oder 3V. Für die reale Schaltung müssen die Widerstände 
passend dimensioniert sein.

Gruß. Tom

von Tcf K. (tcfkao)


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@Alec: 10k sollten gehen. Als OP kannst Du TLC272 oder so nehmen... oh 
gott, es gibt zig tausende, aber alle gerade entfallen... :(

von Philipp (Gast)


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Sorry, dein "keine LED" habe ich überlesen. Ohne LED kannst Du wirklich 
10k oder so nutzen. Der Widerstand muss ja nur dafür sorgen, dass die 
Spannung wieder nach unten gehen kann. Je nach dem wie schnell es sein 
muss dimensionierst Du diesen.

Muss es denn Rail2Rail sein? Wenn du etwas mehr als 5V hast würde ich 
für sowas den LM324 nehmen. Der kostet gar nix und man bekommt ihn 
überall. Der kommt sehr dich an seine negative Versorgung (könnte bei 
dir dann GND sein) allerdings braucht der nach oben ein wenig Platz.


Tcf K. schrieb:
> Selber drauf gekommen!

Die Schaltung ist ja nicht besonders abwegig ;)

von Tcf K. (tcfkao)


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Tom A. schrieb:
> Hallo Alec,
>
> im Prinzip geht es so. Die Dioden D1/D2 kompensieren den Spannungsabfall
> an D3/D4.

Tom, sorry, das ist Theoriedenken. Die Dioden haben erstens 
unterschiedliche Durchlassspannungen aufgrund Exemplarstreuung und dann 
auch noch Temperaturdrift.
Wenn die im Rückkopplungszweig eines OP liegen spielt das keine Rolle, 
der OP kompensiert das.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Tcf K. schrieb:
> Mache so etwas hier

Wenn die Eingänge nicht unbedingt hochohmig sein müssen reicht auch die
Hälfte davon plus ein halber Widerstand.

von Tom A. (toma)


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Hallo Tcf Kao,

das ist mir schon klar, aber zum Einen kompensieren sich auch die 
Temperaturdriften und zum Anderen ist es eine Motorsteuerung und kein 
Gerät, welches höchste Präzision erfordert.

Gruß. Tom

von Klaus (Gast)


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Philipp schrieb:
> Wenn du etwas mehr als 5V hast ...

könnte man die Hallgeber mit 5,4V versorgen. Die sind typischerweise 
ratiometrisch. Damit hat man dann die 0,4V von der einfachen 2-Dioden 
Schaltung wieder raus.

MfG Klaus

von Alec T. (803)


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Philipp schrieb:
> Muss es denn Rail2Rail sein? Wenn du etwas mehr als 5V hast würde ich
> für sowas den LM324 nehmen. Der kostet gar nix und man bekommt ihn
> überall. Der kommt sehr dich an seine negative Versorgung (könnte bei
> dir dann GND sein) allerdings braucht der nach oben ein wenig Platz.

Noe, muss nicht. Theoretisch hab ich noch größere Spannungen 7+V statt 
der 5V zur verfügung, allerdings nicht vor Ort, sprich müsste dann noch 
ne zusätzliche Strippe ziehen was ich versuchen möchte zu vermeiden :-)

Erstmal vielen Dank für euer aller Input. Ich denke das reicht mir 
vorerst um zurecht zu kommen.

Schönes Wochenende euch allen.
Grüße,
Alec

von Harald W. (wilhelms)


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Alec T. schrieb:

> Theoretisch hab ich noch größere Spannungen 7+V statt
> der 5V zur verfügung, allerdings nicht vor Ort, sprich müsste dann noch
> ne zusätzliche Strippe ziehen was ich versuchen möchte zu vermeiden :-)

Du kannst ja die 7V nach "vor Ort" ziehen, und dort
einen kleinen "Low-Drop"-5V-Regler hinsetzen.

von Tcf K. (tcfkao)


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Oder vor Ort ne kleine Spannungsaufstockung, braucht keinen 
Schaltregler, geht bei kleiner Leistung kapazitiv. Müsste evtl. mit 
etwas geänderter Beschaltung der alte ICL7660 können:
http://www.bdspeedytek.com/wp-content/uploads/ICL7660-Figure-3.jpg

Falls in der Veroderung am Ausgang des Rail-to-Rail-OP Schottkys sind 
(BAT43, 1N5817) braucht es nur minimal höhere Versorgungsspannung.
Oder Du lässt es bei 5V und verzichtest auf die letzten 200mV Hub.

: Bearbeitet durch User
von Earl S. (Gast)


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bei der Lösung mit Komparator und Analogschalter benötigt man keine 
höhere Versorgungsspannung.

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