Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ultrakondensator in Reihenschaltung


von Max W. (mo0oxx)


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Hi,

hab einiges zu diesem Thema schon rechachiert aber hab noch nichts 
passendes Gefunden, ich bin dabei eine Backupschaltung für ein 5V Netz 
zu bauen, welches ein paar Sekunden mit 1,2A nach Netzausfall weiter 
laufen muss.

Aber das ganze wird über ein 15V Netz realisiert, also ich nehme 3 in 
Serie geschaltete Ultrakondensatoren mit 5V, 5F und einem ESR von 0,065 
Ohm.
An die Kondensatoren hänge ich dann einem Stepdown Konverter um auf die 
5V zu kommen.

Ich hab nur bedenken was das laden der Kondensatoren angeht, kann ich 
die einfach mit einem kleinen in Serie geschalteten Widersant aufladen?

Ich hab nämlich gelesen das würde die Kondensatoren zerstören und ich 
brauch eine Abgleichschaltung.

Könnte mir das einer genauer Erklären?

Hab an diese Kondensatoren gedacht:
http://at.farnell.com/bussmann-by-eaton/phv-5r4v505-r/superkondensator-5f-5-4v-radial/dp/2148516

: Verschoben durch Moderator
von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

wenn Du drei gleiche Kondensatoren in Reihe schaltest hat die 
Gesamtschaltung zwar eine höher Spannungsfestigkeit aber die Kapazität 
verringert sich gegenüber den einzelnen Kondensatoren um 1/3. Hast Du 
dies bedacht?

Vielleicht solltest Du die Kondensatoren parallel schalten und an den 
Ausgang des Abwärtswandler anschließen? Dies setzt natürlich voraus, 
dass die Kondensatoren beim Abschalten der Eingangsspannung nicht über 
den Abwärtswandler entladen werden.

Just my 2 eurocents
Guido

von Tcf K. (tcfkao)


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Warum nicht hier weitergeschrieben???
Beitrag "Backup-Kondensator"

Die Dinger sollten das eventuell können:
"wide variety of capacitor solutions tailored to specific applications 
that range from a few micro-amps for several days to several amps for 
milliseconds."
Aber durch die Reihenschaltung drittelt sich natürlich auch die 
Gesamtkapazität. Ich habe es gerade mal überschlagen, bis zur totalen 
Entleerung wären es etwas über drei Sekunden, aber soweit kannst Du die 
Entladung natürlich nicht nutzen.


Dein Ansatz ist völlig falsch! An dem Glättungselko Spannungsüberwachung 
dranmachen die z.B. bei Unterschreitung von 10V einen Interrupt auslöst. 
Dann hast Du (je nach Größe des Glättungselko natürlich) genügend Zeit 
Schreiboperationen zu beenden.

von Max W. (mo0oxx)


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> wenn Du drei gleiche Kondensatoren in Reihe schaltest hat die
> Gesamtschaltung zwar eine höher Spannungsfestigkeit aber die Kapazität
> verringert sich gegenüber den einzelnen Kondensatoren um 1/3. Hast Du
> dies bedacht?

Sicher hab dann 1,6 F und die Reichen aus, da der Stepdown eine 
Eingangsspannung von 7-15V auf 5V regelt.

Ich müsste dann etwas mehr als 10 Sekunden Zeit haben.

> Vielleicht solltest Du die Kondensatoren parallel schalten und an den
> Ausgang des Abwärtswandler anschließen? Dies setzt natürlich voraus,
> dass die Kondensatoren beim Abschalten der Eingangsspannung nicht über
> den Abwärtswandler entladen werden.

Ich muss die Kondensatoren leider auf die 15V hänge, da ich sonst beim 
laden der Kondensatoren entweder zu viel Zeit brauchen würde oder beim 
5V Netz zu viel Strom ziehen würde.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Dabei sind mehrere Punkte zu beachten, z.B.:
1) Wenn die Kondensatoren "ungeladen" ("leer") sind, dann stellen sie 
für deine reguläre Spannungsquelle (nahezu) einen Kurzschluss dar. Bei 
15 V und 3x 0,065 Ohm wäre das ein Strom von 77 A. Schon alleine deshalb 
solltest du eine Strombegrenzung für das Aufladen einbauen (im 
einfachsten Fall ein Widerstand).
2) Die Kondensatoren haben (wie für "Super-Kondensatoren" üblich) sehr 
hohe Kapazitätstoleranzen. Das Ergebnis: Die Spannungen nach vollem 
Ladevorgang sind nicht identisch. Im ungünstigsten Fall verletzen sie 
dann sogar das Maximalspannungs-Kriterium (5,4 V) eines Kondensators und 
dieser könnte zerstört werden. Man ergreift deshalb üblicherweise 
Maßnahmen, die für eine gleichmäßige Verteilung der Spannung sorgen 
(z.B. Spannungsteiler, Z-Dioden etc.).
3) Auch über das Entladen solltest du dir ggf. Gedanken machen. Wenn 
z.B. deine Schaltung am Eingang der regulären Versorgung zwei "blanke 
Leitungen" besitzt und du diese bei geladenen Kondensatoren kurzschließt 
(oder verpolt mit der regulären Versorgung verbindest) kann es "ganz 
schön knallen". Da helfen z.B. Verpolschutz (Z.B. Diode) und/oder 
Strombegrenzung.

Hoffe dir damit ein bisschen geholfen zu haben.
Grüße,
Alex

von Matthias L. (Gast)


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>5V Netz ... ein paar Sekunden mit 1,2A weiter laufen muss.
>15V Netz realisiert ...  einem Stepdown ... 5V

Für eine Sekunde ergibt das 7.5Ws primär auf der 15V Seite bei 80% 
Wirkungsgrad.

Unter der Annahme, das der Stepdown bis 7V noch die 5V halten kann, 
benötigst Du etwa 86mF, also 85714uF, wenn ich mich nicht verrechnet 
habe


>Ultrakondensatoren mit 5V, 5F und einem ESR von 0,065Ohm.

Drei in Reihe wären immernoch 333mF. Also viermal soviel wie nötig.


>Ich hab nämlich gelesen das würde die Kondensatoren zerstören und ich
>brauch eine Abgleichschaltung.

Das Problem ist, wenn diese drei Cs nicht exakt die gleiche Kapazität 
haben, teilen sich auch die Spannungen nicht exakt gleich auf. Der mit 
der kleinsten Kapazität bekommt die grösste Spannung. Es könnte also 
folgendes entstehen und die 15V teilen sich so auf:

---- C1=4.5F (-10%) ---- C2=6.5F (+30%) ---- C3=5F ------  => Cs=1.73F
       5.8V                4V                 5.2V         =>    15V

Die Toleranzen -10%/+30% stehen in deinem Link. WIe Du siehst, bist Du 
mit den C1 über der zulässigen Spannung von 5.4V. Um das zu verhindern, 
musst Du die Cs einzeln Paaren, oder Symmetrierwiderstände parallel 
setzen. Das allerdings verschlechtert die Pufferung, da dadurch Energie 
für den Wandler verloren geht.


>Ich muss die Kondensatoren leider auf die 15V

Das ist ja auch richtig so. Sonst wäre die Spannungsdifferenz zu klein 
und die Kapazität wäre dadurch drastisch grösser.

von Walter (Gast)


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Max W. schrieb:
> Sicher hab dann 1,6 F und die Reichen aus, da der Stepdown eine
> Eingangsspannung von 7-15V auf 5V regelt.
>
> Ich müsste dann etwas mehr als 10 Sekunden Zeit haben.

Das sehe ich auch so - aber irgendwas in Richtung Balancing würde ich 
auch machen, wenn die Cs nicht genau gleich sind, könnte sonst einer auf 
mehr als 5 V geladen werden. Vllt. gibt's 'nen einfachen Chip für LiIon, 
denn Du zweckentfremden kannst, vielleicht ist es auch einfacher, was 
selbst zu bauen. Genauigkeit ist nicht so wichtig, denke ich.

Gruß,

Walter

von Max W. (mo0oxx)


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> Das Problem ist, wenn diese drei Cs nicht exakt die gleiche Kapazität
> haben, teilen sich auch die Spannungen nicht exakt gleich auf. Der mit
> der kleinsten Kapazität bekommt die grösste Spannung. Es könnte also
> folgendes entstehen und die 15V teilen sich so auf:
>
> ---- C1=4.5F (-10%) ---- C2=6.5F (+30%) ---- C3=5F ------  => Cs=1.73F
>        5.8V                4V                 5.2V         =>    15V
>
> Die Toleranzen -10%/+30% stehen in deinem Link. WIe Du siehst, bist Du
> mit den C1 über der zulässigen Spannung von 5.4V. Um das zu verhindern,
> musst Du die Cs einzeln Paaren, oder Symmetrierwiderstände parallel
> setzen. Das allerdings verschlechtert die Pufferung, da dadurch Energie
> für den Wandler verloren geht.

Danke genau nach so einer Erklärung habe ich gesucht :)

Heißt um die Kondensatoren so aufzuladen muss ich bei allen 3 Cs einen, 
ich nehme an, sehr hochohmigen R parallel Schalten?
So in etwa?

-----R-------R-------R------
  |      |       |       |
-----C-------C-------C------

von uwe (Gast)


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oder einfach 4 Kondenstaoren in reihe schalten

von Matthias L. (Gast)


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Max W. schrieb:
> Heißt um die Kondensatoren so aufzuladen muss ich bei allen 3 Cs einen,
> ich nehme an, sehr hochohmigen R parallel Schalten?

Ja. Aber diese Rs dürfen nicht zu hochohmig sein. Der Widerstandswert 
ist abhängig von ESR des Cs. Müsste man mal ein paar Rechnungen machen, 
wie sich die Teilspannungen dann verhalten.

Aber ich vermute, die Widerstände werden so klein sein, das Du mit 
Deiner Kapazität nicht mehr hinkommst.

Ich würde darüber nachdenken, einfach vier Stück in Reihe zu schalten 
und das Problem damit zu umgehen.

von Max W. (mo0oxx)


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> Ich würde darüber nachdenken, einfach vier Stück in Reihe zu schalten
> und das Problem damit zu umgehen.

Wahrscheinlich die leichtere Lösung.
Kann aber dann auch ein kleiner Kondensator sein dass ich halt für den 
einen Kondensator im Worst Case nicht mehr wie 5V zusammenkrieg?

von Matthias L. (Gast)


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Max W. schrieb:
>> Ich würde darüber nachdenken, einfach vier Stück in Reihe zu schalten
>> und das Problem damit zu umgehen.
>
> Wahrscheinlich die leichtere Lösung.
> Kann aber dann auch ein kleiner Kondensator sein dass ich halt für den
> einen Kondensator im Worst Case nicht mehr wie 5V zusammenkrieg?

Was meinst Du mit kleiner?

Moment. Du meinst, weil der Kondensator dann keine 5V, sondern nur 15/4 
= knapp 4V hat? Das ist kein Akku, der "genau" diese Spannung benötigt. 
Ein Kondensator speichert Ladungen bei der angelegten Spannung. Die im 
Datenblatt angegebene Spannung ist ein Grenzwert, welcher nie erreicht 
werden soll. Idealerweise bleibst Du immer darunter.


Mach doch meine obige Rechnung nochmal mit vier Cs und -10%/+30% und 
siehe, das die Spannungen machen. Diese müssen ja weiterhin gut unter 
5.4V bleiben...

von Max W. (mo0oxx)


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> Was meinst Du mit kleiner?

Sry hatte gerade einen kleinen Denkfehler, meinte mit weniger F aber 
dass würd ja die Gesamtkapazität enorm runterholen.

von Tcf K. (tcfkao)


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Tcf K. schrieb:
> Ich habe es gerade mal überschlagen, bis zur totalen
> Entleerung wären es etwas über drei Sekunden, aber soweit kannst Du die
> Entladung natürlich nicht nutzen.

Mist, ich habe die falsche Spannung genommen.
Mit 1,66F (drei in Reihe) wären 146J nutzbar, also ungefähr 19 Sekunden.
Mit 1,25F (vier in Reihe) wären 110J nutzbar, also ungefähr 15 Sekunden.

Die Symmetrierung über Widerstände wird nicht gehen, die müssten sehr 
niederohmig sein!

von Gerald M. (gerald_m17)


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Ich wollte mal nachfragen wofür du diesen Nachlauf brauchst.
Weil ~1A bei 5V schafft ein LiIon deutlich länger als 10 Sekunden. Bei 
zwei, beispielsweise 18350 Akkus in Reihe mit Regler danach geht das 
mehrere Minuten, bei deutlich kleineren Maßen als 4 1F Kondensatoren

von Max W. (mo0oxx)


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Gerald M. schrieb:
> Ich wollte mal nachfragen wofür du diesen Nachlauf brauchst.
> Weil ~1A bei 5V schafft ein LiIon deutlich länger als 10 Sekunden. Bei
> zwei, beispielsweise 18350 Akkus in Reihe mit Regler danach geht das
> mehrere Minuten, bei deutlich kleineren Maßen als 4 1F Kondensatoren

Die Akkus können nicht so oft aufgeldaen werden, und das Ding soll schon 
an die 10 Jahre laufen.

von Georg W. (gaestle)


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Matthias L. schrieb:
> Symmetrierwiderstände parallel
> setzen. Das allerdings verschlechtert die Pufferung, da dadurch Energie
> für den Wandler verloren geht.

Ich würde es mit einer aktiven Balancerschaltung wie sie bei 
LiPo-Akkupacks üblich ist versuchen. Das haben wir für ein ähnliches 
Projekt schon erfolgreich aufgebaut.

Der Ladestrom sollte nicht per Vorwiderstand begrenzt werden wenn die 
Ladezeit (minimale Zeitspanne zwischen zwei pufferbaren 
Stromausfällen)kritisch ist.

von Max W. (mo0oxx)


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Georg W. schrieb:

> Ich würde es mit einer aktiven Balancerschaltung wie sie bei
> LiPo-Akkupacks üblich ist versuchen. Das haben wir für ein ähnliches
> Projekt schon erfolgreich aufgebaut.

Hast du evt den Schaltplan noch?

von Matthias L. (Gast)


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>Ich würde es mit einer aktiven Balancerschaltung wie sie bei
>LiPo-Akkupacks üblich ist versuchen


Ich würde einfach vier in Reihe nehmen und gut:

-- C1=4.5F (-10%) -- C2=6.5F (+30%) -- C3=5F -- C4=5F --  => Cs=1.29F
     4.3V              3V                3.9V     3.9V    =>    15V

Bleibt sicher unter 5.4V

von Max W. (mo0oxx)


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Matthias L. schrieb:

> Ich würde einfach vier in Reihe nehmen und gut:

ISt aber dann um 10€ teurer.

von Matthias L. (Gast)


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>ISt aber dann um 10€ teurer.

>aktiven Balancerschaltung

Und was kostet die ganze Schaltung mit Aufbau? Immerhin ist es ja auch 
wieder eine mögliche Fehlerquelle mehr...

von Tcf K. (tcfkao)


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Ich verstehe immer noch nicht wieso Du nicht einen 
Undervoltage-Interrupt machst -- ist die Firmware nicht zugänglich?

von Max W. (mo0oxx)


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Tcf K. schrieb:
> Ich verstehe immer noch nicht wieso Du nicht einen
> Undervoltage-Interrupt machst -- ist die Firmware nicht zugänglich?

Hab keine freien Interrupts mehr und zeitlich ist der Prozessor auch 
schon ziemlich ausgereizt. Ist ein alter Intel 80c196kc20 Prozessor.

von Georg W. (gaestle)


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Max W. schrieb:
> Hast du evt den Schaltplan noch?

Ja, ich kann ihn aber nicht offen legen.

Matthias L. schrieb:
> Und was kostet die ganze Schaltung mit Aufbau? Immerhin ist es ja auch
> wieder eine mögliche Fehlerquelle mehr...

Die Balancerschaltung mit liearem Strombegrenzer dürfte bei 6-7 Euro per 
1000 Stück liegen. Das müsste ich noch im Detail nachsehen, da noch 
andere, hier überflüssige Schaltungsteile mit auf der Platine waren.

Tcf K. schrieb:
> Ich verstehe immer noch nicht wieso Du nicht einen
> Undervoltage-Interrupt machst -- ist die Firmware nicht zugänglich?

Manchmal muss ein Gerät nach einem Stromausfall eine begrenzte Zeit 
weiter autark arbeiten. Etwa eine Prozessdatenerfassung oder ein 
Airbagsteuergerät.

von Der Andere (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Ich würde einfach vier in Reihe nehmen und gut:
>
> -- C1=4.5F (-10%) -- C2=6.5F (+30%) -- C3=5F -- C4=5F --  => Cs=1.29F
>      4.3V              3V                3.9V     3.9V    =>    15V
>
> Bleibt sicher unter 5.4V

Sicher?
Auch wenn die Leckströme sich um z.B. einen Faktor 4 unterscheiden?

von Tcf K. (tcfkao)


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Für die Symmetrierung der Leckströme reicht ein hochohmiger(er) 
Widerstand... aber eben nicht zum Ausgleichen der Ladungsverschiebung 
unterschiedlicher Kapazitäten.

von Christopher B. (chrimbo) Benutzerseite


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Also wenn du schon das Geld für 3 dieser Dinger übrig hast, dann sieh 
dir auch noch den LTC3350 von Linear an. Haben das auch schonmal so 
gemacht.

Gruss
Christopher

von Max W. (mo0oxx)


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Tcf K. schrieb:
> Für die Symmetrierung der Leckströme reicht ein hochohmiger(er)
> Widerstand... aber eben nicht zum Ausgleichen der Ladungsverschiebung
> unterschiedlicher Kapazitäten.

Wie würde sich dann der passende Widersstand berechnen?

Christopher B. schrieb:
> Also wenn du schon das Geld für 3 dieser Dinger übrig hast, dann sieh
> dir auch noch den LTC3350 von Linear an. Haben das auch schonmal so
> gemacht.

Ok hab mir das Datenblatt mal angesehen, gibts aber nur in QFN Gehäuse 
und ist somit ein Problem.
Gibts einen ähnlichen Chip?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Als Balancing bietet sich evtl. auch die gemeine, freilebende Zenerdiode 
an. Wenn man da über jeden Cap eine 5,1V (oder eben 4,7V)  Zenerdiode 
legt, sollte sich das ganze von alleine balancieren. Die Spannung sollte 
dann auf Zenerspannung*Zellenzahl limitiert werden, z.B. über einen 
Widerstand.
Vergl. z.B.:
Beitrag "Entwicklungsidee einfacher LiIon-LiPo Balancer"

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> Als Balancing bietet sich evtl. auch die gemeine, freilebende Zenerdiode
> an.

Doppelschichtkondensatoren sind beim Balancing zwar nicht ganz so
empfindlich wie Li-Akkus, aber Z-Dioden haben sich m.E. wegen Ihrer
geringen Genauigkeit überlebt. Ich würde eine sog. "Power-Z-Diode"
mit dem TL431 aufbauen. Schaltung findet man im Datenblatt des TL431.

von Max W. (mo0oxx)


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Max W. schrieb:
> Tcf K. schrieb:
>> Für die Symmetrierung der Leckströme reicht ein hochohmiger(er)
>> Widerstand... aber eben nicht zum Ausgleichen der Ladungsverschiebung
>> unterschiedlicher Kapazitäten.

> Wie würde sich dann der passende Widersstand berechnen?

Kann mir das keiner Erklären?

von Harald W. (wilhelms)


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Max W. schrieb:

>> Wie würde sich dann der passende Widersstand berechnen?
>
> Kann mir das keiner Erklären?

Der hängt von den Daten Deiner Doppelschichtkondensatoren ab.
Zum Balancing nimmt man aber besser aktive Schaltungen.
Derjenige, der die m.E. eher unpassenden Widerstände vorge-
schlagen hat, soll Dir dann bitte auch erklären, wie man die
berechnet.

von Tcf K. (tcfkao)


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Ist das denn so schwer... liegen Elkos oder sonstige Kondensatoren in 
Reihe an einer sich nicht verändernden Gleichspannung so führen die 
unvermeidlichen, aber eben auch Exemplar abhängig unterschiedlichen 
Leckströme zu einer langsamen Spannungsveränderung, die an einem 
gegebenen Kondensator die maximal zulässige Spannung überschreiten kann. 
Deswegen reicht hier ein Widerstand von ein paar Kiloohm, sieht man ja 
auch bei in Reihe geschalteten Elkos. Hier bei den verwendeten 
Kondensatoren ist der Leckstrom zwar nur 28µA, aber besser ist es mit 
Symmetrierwiderstand.

(Bei in Reihe geschalteten Dioden ist das -- bei moderaten Frequenzen -- 
nicht unbedingt notwendig weil mit steigender Spannung auch der 
Leckstrom ansteigt und somit eine Art Gegenkopplung eintritt. Bei 
Kondensatoren könnte es aber zum Durchschlag kommen).

Bei sich verändernden Gleichspannungen ergeben sich die Spannungen an 
den Kondensatoren aufgrund ihrer Kapazitäten respektive deren 
Toleranzen. Bei diesen dicken Kondensatoren hier müsste der Widerstand 
dann sehr niederohmig sein, von der Leistungsbilanz unwirtschaftlich. 
Besser wäre dann ein aktives nichtlineares Element, sprich Balancer.

Fazit:
- Hast Du drei Kondensatoren in Reihe wäre ein aktiver Balancer 
empfehlenswert.
- Bei vier Kondensatoren in Reihe ist es selbst bei maximal ungünstigen 
Abweichungen der Kapazitätswerte nicht möglich dass bei einem 
Kondensator bei Auf- oder Entladung die zulässige Spannung überschritten 
wird. Da reicht dann meiner bescheidenen Meinung ein Widerstand von ein 
paar Kiloohm parallel an jedem Kondensator, eben um die 
Leckstromdifferenzen auszugleichen.

von Christopher B. (chrimbo) Benutzerseite


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Max W. schrieb:
> Ok hab mir das Datenblatt mal angesehen, gibts aber nur in QFN Gehäuse
> und ist somit ein Problem.
> Gibts einen ähnlichen Chip?
Moeglich, habe ich aber noch nicht gefunden. Es gibt aber ein Eval Board 
mit dem auch wir herumexperimentiert haben (DC1937B). Da kann man die 
vorhanden Kondensatoren ganz bequem ausloeten und seine eigenen 
reinpfriemeln. Gut die Aerogel von eaton passen nicht wirklich rein, 
aber wenn man die Draehte verbiegt geht das. Hat ganz gut geklappt.
Das Demoboard kostet allerdings $200 und wenn du das ganze am PC 
ausprobieren moechtest brauchst du noch das DC590B, auch nochmal $50. 
Aber es geht auch mit jedem anderen Mikrocontroller der I2C kann. (Das 
Ding verwendet laut Anleitung SMBus, ist aber abgespeckt auf read-word 
resp. write-word.)
Die Demosoftware ist etwas Buggy, zumindest bei mir, aber Linear konnte 
das Problem nicht nachvollziehen, kann also auch an meiner 
PC-Konfiguration liegen.
Jedenfalls ist Cool an dem Chip, dass er auch noch direkt den Stepup 
mitbringt und man so Spielchen wie Kapazitaetsmessung und ESR-Messung 
damit machen kann.

LG
Christopher

von Matthias L. (Gast)


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>Leckstrom zwar nur 28µA,

Wenn Du jetzt der Version vier Cs in Reihe je einen 33k parallel 
schaltest, fliessen da 113uA weg. Das ist etwa fünfmal soviel viel jeder 
C Leckstrom hat.

Lädt sich jetzt ein C zu sehr auf, weil er einen kleineren Leckstrom 
hat, als ein anderer, so wird die Differenz durch die erhöhte Spannung 
über den Parallelwiderstand abgeführt...

von Tcf K. (tcfkao)


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Genau so war das gemeint...

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