Moin, direkt eine Folgefrage zu Beitrag "Praktischer Aufbau eines analogen PID-Reglers" Für die Einstellung der Reglerparameter (eines PID-Reglers) möchte ich Trimmer nutzen (irgendwie klar). Die sollten natürlich möglichst genau einstellbar sein. Dafür gibt es Präzisionstrimmer und Spindeltrimmer. Was ist der praktische Unterschied und was verwendet man wann? Die bei Reichelt angesehenen haben ziemlich ähnliche Daten, wie Widerstandswerte, Gänge und Belastbarkeit. Mir ist nichts aufgefallen, das einen deutlichen Unterschied machen würde. Wenn man nach den Begriffen sucht, bekommt man Erklärungen, wie Spindeltrimmer funktionieren und Ergebnisse zu Haarschneidemaschinen…
Dussel schrieb: > Reichelt Präzisionstrimmer und Spindeltrimmer Schau Dir mal die Bilder dazu und die Anzahl der Gänge genauer an. Typ:Präzisionspotentiometer Ausführung:Spindeltrimmer: 20 Gänge Für das genauere Einstellen sind viele Gänge nützlich. Es funktioniert aber auch ein einfacher Einstellregler, WENN man die Werte besser kennt und sinnvolle Anschlagwiderstände so benutzt: <---R1-----|Einstellregler R2|-----R3---> <-----Schleifer------|
oszi40 schrieb: > Typ:Präzisionspotentiometer Ausführung:Spindeltrimmer: 20 Gänge > Für das genauere Einstellen sind viele Gänge nützlich. Ich weiß, aber die Spindeltrimmer haben 20 Gänge, die Präzisionspotentiometer 25. Das ist zwar schon ein Unterschied, aber nicht so ein großer, dass ich das als Entscheidungskriterium sehe. Etwas höhere Einstellgenauigkeit ist zwar schön, aber im Allgemeinen nicht weltbewegend. Die Form hat ja gar keinen elektrischen Einfluss (im Niederspannungs- und Niederfrequenzbereich). Deshalb sehe ich von elektronischer Seite keinen Entscheidungsgrund für eins davon. oszi40 schrieb: > Es funktioniert aber auch ein einfacher Einstellregler, WENN man die > Werte besser kennt und sinnvolle Anschlagwiderstände so benutzt: > <---R1-----|Einstellregler R2|-----R3---> > <-----Schleifer------| Das habe ich auch überlegt, aber die Werte sollen erstmal in weiten Bereichen variabel sein.
Der große Unterschied zwischen einem normalen Trimmer (egal ob Mehrgang- oder Eingangtrimmer) ist die Linearität. Ein normaler Trimmer hat 3-5% Linearität, eine Präzisionstrimmer 0,1 bis 0,3%. Oft sind die Präzisionstrimmer intern mit einer leitenden Folie versehen, um die beste Linearität zu erreichen. Ist aber vom Hersteller abhängig. An Hand der Anzahl der Gänge kann man dies nicht festmachen.
Linearität ist auch nicht alles und meist auch nicht wichtig. Je nach Schaltung mag aber der Temperaturkoeffizient der Widerstandschicht eine Rolle spielen. Ich habe auch schon Spindeltrimmer von Markenherstellern gehabt, die bei jedem Klopfen an der Platine einen anderen Wert hatten. So etwas muß man bei kritischen Anwendungen einfach ausprobieren.
Dussel schrieb: > Präzisionstrimmer und Spindeltrimmer. > Was ist der praktische Unterschied und was verwendet man wann? Die Frage ist einigermaßen sinnlos. Um mal wieder einen Autovergleich zu bringen, dann wäre deine Frage etwa: "Was ist der Unterschied zwischen einem Dieselmotor und einem Turbomotor?" Zurück zu deiner Frage: ein Spindeltrimmer muß offensichtlich eine Spindel haben. Genauer eine https://de.wikipedia.org/wiki/Gewindespindel Der Vorsatz "Präzisions-" ist gar nicht genau genug definiert, um überhaupt eine Aussage machen zu können. Mal geht es um die präzise Einstellbarkeit, dann wieder um geringen TK oder geringe Toleranz. Und all das kann man mit Spindel oder ohne Spindel kriegen.
Dussel schrieb: > Dafür gibt es Präzisionstrimmer und Spindeltrimmer. > Was ist der praktische Unterschied Na ein Spindeltrimmer hat eine Spindel (also Mehrgang) und ein Präzisionstrimmer ist präzise. Es kann auch ungenaue Spindeltrimmer geben. Üblich wäre Cermet mit 10%. Genau wäre Leitplastik mit 0.1%.
Michael B. schrieb: > Es kann auch ungenaue Spindeltrimmer geben. Der Sinn eines Spindeltrimmers ist aber Genauigkeit und Präzision. Natürlich gibt es Unterschiede.
Axel S. schrieb: > Zurück zu deiner Frage: ein Spindeltrimmer muß offensichtlich eine > Spindel haben. Genauer eine https://de.wikipedia.org/wiki/Gewindespindel oder auch so, https://de.wikipedia.org/wiki/Schneckengetriebe
> Der Vorsatz "Präzisions-" ist gar nicht genau genug definiert, um > überhaupt eine Aussage machen zu können. Doch die Marketing-Abteilung definiert ganz klar: Dies ist ein Präzisions-Dödel und dies ist ein Prämium-Dödel. Nur leider werden wir Techniker niemals die Gedankengänge der Marketing-Heinis verstehen.
Dussel schrieb: > Die sollten natürlich möglichst genau > einstellbar sein. Das wird in der Praxis weniger wichtig sein als die Anforderung, dass die einmal eingestellten Werte stabil bleiben. wendelsberg
Anscheinend gibt es da Verwirrung. Ich bezog mich mit der Frage auf die Reichelt-Einteilung. http://www.reichelt.de/Potis-Trimmer/2/index.html?&ACTION=2&LA=514&GROUPID=3124 Dort gibt es eine Kategorie Spindeltrimmer und einer Kategorie Präzisionstrimmer. Beispielhaft für 1 kΩ haben beide ±10% Toleranz, Linearität und Temperaturstabilität sind nicht angegeben. Rein von der Bauform her nehme ich an, dass bei den Präzisionstrimmern ein Drehpoti über eine Schnecke gedreht wird, während bei den Spindeltrimmern der Schieber eines Schiebewiderstandes über die Spindel verschoben wird. Die Präszisionstrimmer sind flach-quadratisch, während die Spindeltrimmer kleiner und länger sind. Die Frage ist jetzt, gibt es außer der Bauform (und der etwas höheren Anzahl an Gängen bei den Präzisionstrimmern) ein Entscheidungskriterium für eine der beiden Kategorien? Die Spindeltrimmer sind waschbar. Also einmal im Jahr auslöten, in die Waschmaschine und wieder einlöten ;-P
Dussel schrieb: > Reichelt-Einteilung. Was ein Haendler halt so einteilt. Die drei Bourns, rechts. Faellt dir etwas auf bei allen drei Bauformen faellt der Begriff "Präsizion", der oberste ist ein "gewoehnliches Poti" schleifer direkt auf Achse (eine Umdrehung, also ungef 270Grad oder so), der mittlere hat nen Schneckentrieb und der untere halt eine Spindel mit zwischen 10 bis 25 Umdrehungen, je nach Modell. Das sagt aber nichts ueber die Genauigkeit aus.
> Die drei Bourns, rechts. Faellt dir etwas auf bei allen drei Bauformen Schau mal, falls du es genauer wissen willst, http://www.bourns.com/resources/technical-library "trimpot's trimmer primer" oder das OnlinePotentiometerHandbook
0:28 schrieb: > Die drei Bourns, rechts. Faellt dir etwas auf Oehm ja huest, mir zumindest, sind gar keine Börner. Rest der Geschichte beruht dennoch auf wahren Begebebheiten, geh dann mal lieber was schaffen, have fun ....
Dussel schrieb: > Anscheinend gibt es da Verwirrung. Ich bezog mich mit der Frage auf die > Reichelt-Einteilung. > Dort gibt es eine Kategorie Spindeltrimmer und einer Kategorie > Präzisionstrimmer. > Rein von der Bauform her nehme ich an, dass bei den Präzisionstrimmern > ein Drehpoti über eine Schnecke gedreht wird, während bei den > Spindeltrimmern der Schieber eines Schiebewiderstandes über die Spindel > verschoben wird. Jep. Und das ist genau die Unterscheidung. Die Spindeltrimmer haben eine Spindel und verschieben den Abgriff linear über die Widerstandsbahn. Die anderen haben keine Spindel, sondern ein (Schnecken)Getriebe. Warum Reichelt die letzteren nun "Präzisionstrimmer" nennt, mag ein Psychologe mit der Spezialisierung "Marketing-Geschädigte" erklären :) Der Begriff "Mehrgang-Trimmer" ist mir auch schon begegnet und würde genauso passen. > Die Frage ist jetzt, gibt es außer der Bauform (und der etwas höheren > Anzahl an Gängen bei den Präzisionstrimmern) ein Entscheidungskriterium > für eine der beiden Kategorien? Eher nicht. Die Unterschiede auch zwischen einzelnen Vertretern der gleichen Spezies dürften ähnlich groß sein wie die Unterschiede der beiden Spezies als ganzem. Auf jeden Fall haben beiden Typen gemeinsam, daß man sie relativ fein einstellen kann mit 20 oder gar 25 Umdrehungen. Wie gut sie den eingestellten Wert über die Zeit halten, wie empfindlich sie auf Erschütterung, Temperaturwechsel etc. reagieren, darüber kann die Bauform allein keine Auskunft geben. Da muß man dann schon das Datenblatt eines spezifischen Exemplars bemühen.
0:28 schrieb: > "trimpot's trimmer primer" Eigentlich ein schönes Dokument. ABER Comic Sans für Fließtext? Der Layouter gehört mal kräftig in den Burggraben getunkt!
Axel S. schrieb: > Dussel schrieb: > […] > Da muß man dann schon das Datenblatt eines spezifischen > Exemplars bemühen. Danke, ich hatte die Hoffnung schon fast aufgeben, aber das ist eine Antwort, wie ich sie erhofft habe. 0:28 schrieb: > Schau mal, falls du es genauer wissen willst, > http://www.bourns.com/resources/technical-library Das hat bei mir nicht geladen, aber auch danke dafür. Allen anderen, die auf meine Frage eingegangen sind (und nicht nur irgendwas zu Potentiometern geschrieben haben), auch noch vielen Dank.
Dussel schrieb: >> http://www.bourns.com/resources/technical-library > Das hat bei mir nicht geladen, s.A. @Mods, falls zu gross einfach loeschen. Die Bournsseite funktioniert irgendwie nicht richtig.
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