Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Teile Fertigung


von Ansgar Z. (osram)


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hi,
ich möchte hier gerne mal eine diskussion starten. das thema soll sein:
"ein webportal zur teilefertigung".

das es möglich ist, das wir uns vernetzen um dinge herzustellen ist 
klar.
maschinen und know how, gibt es genug. ich selber habe eine cnc-fräse 
und cnc-drehbank. und wenn ich mir angucke was so viele leute alles in 
ihren kellern haben, dann geht mir das herz auf. 3d drucker, laser 
cutter, matall schmelzen und gießanlagen, platinen besückungsanlagen und 
und und.

und nun die idee:
was haltet ihr von einem netzwerk welches aus uns eine art organisiertem 
fertigungsbetrieb macht.

stellt euch vor:
eine art social network zum vernetzen.
eine art wiki zur prozessvernetzung und wissensverteilung.
eine art shop um dinge anzubieten und zu bekommen.

alles auf einer plattform.
jeder user ist arbeiter, besitzer, ingenieur und boss zugleich :)

von Zerspaner (Gast)


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Stell dir mal vor... du könntest dir sogar eine art UMSCHALTTASTE 
fertigen lassen!

von MaWin (Gast)


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Wer das kommerziell kapitalistisch betreibt, sorgt wenigstens dafür, daß 
er seine Kosten wieder reinbekommt (und ein klein wenig Gewinn macht, 
nicht zu viel sonst kommt ein Konkurrent).

Du kannst nicht billiger sein als er, manche reden bei Fabriken von 
Ausbeutung zumindest der Arbeiter dort, die Kosten sind also niedriger 
als jeder verantwortungsvoll Lebende das selber könnte.

Wenn du preiswerter bist, dann bloss, weil du Kosten wie Steuern, deine 
Sozialabgaben, deine eigene Arbeitskraft, Umweltauflagen etc. einsparst, 
kaum ein sinnvoller Schritt sondern eher ein asoziales Verhalten.

Ja, es gibt Dinge, die kommerziell unverschämt teuer sind, vor allem in 
kleinen Stückzahlen, weil die Hersteller einen irren Overhead haben, da 
reden manche davon, daß das Erstellen einer Rechnung sie 50 EUR kostet, 
andere nennen Einrichtungskosten in Tagessätzen.

Überlege mal, was die Anfertigung eines Buches gekostet hat: Das 
Manuskript setzen, Offsetfolien belichten, Rotationsdruckmaschine 
bestücken und eine Rolle Papier durchjagen, Seiten schneiden und mit 
Umschlag binden. Ein Einzelstück war nicht denkbar.

Und heute mit BoD (book on demand) per Digitaldruck kann jedes Exemplar 
individuell sein, ein einzelnes kundenspezifisches Buch kostet nicht 
mehr als im Buchhandel, weil die Hersteller den Schritt zu Industrie 4.0 
geschafft haben, Einrichtungskosten von 0 und eine automatisierte 
Kundenschnittstelle wo kein Mitarbeiter mehr Hand anlagen muss.

So was passiert auch in der Elektronik, bei Leiterplatten ist man so 
weit (http://store.iteadstudio.com/), bei Bestückung geht es dort hin 
(http://www.electronic-prototype.de/), bei Metallbearbeitung (CNC) 
bekommt man zumindest Frontplatten (http://www.cutworks.de/), manchmal 
gebogenes (http://blechking.de/), und sogar aus dem Vollen Gefrästes 
(http://www.protolabs.de/) inzwischen automatisiert als Einzelstück (zu 
immer noch unverschämten Preisen und oft in sehr begrenzter Form).

Aber nicht mit Hobbyisten. Die beuten höchstens sich selber aus.

von Ansgar Z. (osram)


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UMSCHALTTASTE, fertig!
Danke dir Zerspaner.

@MaWin
Das Vorhaben ist eine Ideologische. Mir scheint es einfach nicht 
sinnvoll zu sein über Kosten zu reden. "Zumindest nicht in dieser Welt". 
Es gibt zu viele Gründe die Zweifel an "unserem Wirtschaftsystems" 
aufbringen. Mir ist z.B die Subventionierung von Wirtschaftszweigen oder 
der exponentiell wachsende Finanzmarkt etwas unerklärliches.

Ich habe vor einiger Zeit in einem Maschinbauseminar einmal die Aufgabe 
gestellt bekommen ein Ausfallmechnismus zu konstruieren. Die darauf 
folgende Diskussion lief darauf hinaus das es wirtschaftlich gesehen 
sinnvoll währe um so Umsatz zu generieren. Wenn ich mir nun Gedanken 
über den Wert einer Maschine mache dann liegt es mir nicht nahe 
Vergleiche mit diesem System zu ziehen.

Desweiteren sind die meisten Menschen die selber solche Anlagen bauen 
finanziell gesehen mit diesen Projekten eher in den roten Zahlen. Also 
möchte ich den Spieß nun umdrehen: Ein jeder mit ner CNC-Fräse etc. kann 
sich billanztechnisch nur verbessern!

von MaWin (Gast)


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Ansgar Z. schrieb:
> Das Vorhaben ist eine Ideologische.

Ganz schlechte Basis. Erinnert an die Tauschringe, in denen Leute Arbeit 
erbringen, aber Steuern umgehen, trotzdem in einer Welt leben die durch 
die Steuern der Anderen ausserhalb des Tauschrings finanziert wurde. 
Asozial. Im Endeffekt sind die gierig: Sie wollen für ihre Arbeit mehr 
bekommen, weil sie sich Abgaben sparen wollen.


Ansgar Z. schrieb:
> Die darauf folgende Diskussion lief darauf hinaus das es
> wirtschaftlich gesehen sinnvoll währe um so Umsatz zu generieren

Dachte sich VW auch...

von Kabeljau (Gast)


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> jeder user ist arbeiter, besitzer, ingenieur und boss zugleich


Schön und gut. Wer ist denn für die Rechtschreibung zuständig? Du ja 
offensichtlich nicht.

von Ansgar Z. (osram)


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Hey warte mal.
Eigentlich wollte ich hier mit Menschen konkret über ein Thema reden.
Jetzt schreibst du zum zweiten mal was du als asozial einstufst.

Gibt es auch konstruktives?

von MaWin (Gast)


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Ansgar Z. schrieb:
> Jetzt schreibst du zum zweiten mal was du als asozial einstufst.

Das hat ja seinen Grund, auch wenn du den nicht hören willst.

Du kannst jederzeit neben deinem sonstigen Job mit gekauften Geräten 
einen Nebenerwerb als Dienst anbieten, z.B. Elektronikbestückung weil du 
einen SMD Placer gekauft hast, Fräsarbeiten weil du eine CNC Fräse hast, 
oder KFZ Reparatur weil du schweissen kannst.

Du kannst dann sogar (im Gegensatz zu deinem Vorschlag) die Kosten 
allesamt über Jahre hinweg von der Steuer absetzen und zahlst bei 
geringem Auftragsvolumen kein Steuer, Sozialabgaben und sonstigen 
Beiträge.

Bleibt die Arbeit. Und du wirst dich wundern, wie gross der Unterschied 
zwischen Hobbyfräsarbeiten und einem kommerziellen Fräsauftrag sind. Das 
beginnt beim Material, der kommerzielle Anbieter füllt seine Platte 
optimal, der Hobbyist muss Reste teuer kaufen, jedesmal anderes 
Material, jedesmal neu aufspannen. Dann weiss er nicht ob es gelingt, 
ein Teil Ausschuss ist nicht ungewöhnlich, passiert dem kommerziellen 
nicht, auch nutzt der die Standzeiten Werkzeuge optimal, der Hobbyist 
verschleisst sie schneller. Die kleine Maschine erlaubt eh nicht so 
saubere und präzise Arbeit, selbst wenn er mit Kantentaster und 
Mikrometer danebensteht und nachbearbeitet. Schlussendlich: Ein 
selbstgebautes Teil ist immer teurer als ein kommerziell mit Ahnung 
gefertigtes, und der Kunde will es trotzdem billiger haben, weil er dir 
als kleinem Anbieter weniger zutraut. Das geht nicht auf.

Guck dir mal
Beitrag "[S] Klemmkasten"
an. Der hätte tatsächlich ein hobbymässig gefrästes Teil verwenden 
können. Kommerziell kostet es ihn 200 EUR, aber eine Hobby-CNC hätte es 
aus dem vollen fräsen können (per Hand wird die Kurbelei langweilig).
Aber er liegt schon beim Rohmaterialpreis
http://www.ebay.de/itm/Aluminium-Platte-Blech-Vierkant-106-x-168-x30mm-AL-MG-4-5-Frasen-CNC-Klotz-/171678369734?hash=item27f8d407c6
teurer als gewollt, und wenn ihm ein VHM Fräser bricht
http://www.ebay.de/itm/VHM-SCHRUPPFRAESER-12x30x84mm-Z-4-WNT-ORIGINAL-NEU-1-stuck-/262094733877
zahlt der Hobbyfräser drauf, denn dem Kunden wäre es keinen Fräser wert.

Auch der Kleinanbieter hätte es nicht für unter 100 EUR anbieten können, 
sonst zahlt er ggf. drauf, der Stundelohn wäre eh Selbstausbeutung.

von Noch einer (Gast)


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Bei den Oldtimer-Schraubern funktioniert das recht gut. Wer passendes 
Werkzeug und Ausbildung hat, baut Ersatzteile nach und verkauft sie.

Aber das läuft eigentlich immer noch über persönliche Kontakte.

von Ansgar Z. (osram)


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@MaWin
Also, wenn ein jeder in diesem Netzwerk ein Nebenerwerb anmeldet ist das 
schonmal legal. Wenn ich mich nicht täusche gibt es sogar 
Einkommensgrenzen bei denen, wenn  man sie nicht überschreitet, 
steuerfrei handeln kann.

Kauf doch was du willst. Es gibt aber auch Leute die wollen andere 
Sachen. Gerade habe ich hier in einem anderen Beitrag gelesen das jemand 
eine spezielle Mutter sucht, die er im Netz nicht findet. Ich könnte ihm 
eine herstellen. Was genau ist an der Idee asozial ein Portal zu bauen 
das uns vernetzt?


@Noch einer
hast du kontakte?

von Norbert M. (Gast)


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Ansgar Z. schrieb:
> Was genau ist an der Idee asozial ein Portal zu bauen das uns vernetzt?

Nichts, ich denke, du mißverstehst da den MaWin auch ein bisschen.
Ich fände die Idee für so eine "Fertigercommunity" toll. Es müsste dann
aber so nach dem Motto "Ich drehe Dir Teil xy - Fräs' Du mir dafür yz"
ablaufen. Da aber nicht immer gerade A das fertigen kann, was B braucht,
und umgekehrt, bräuchte man virtuelles Geld, oder ein Punktekontingent.
Zum Beispiel A hat für den B was gemacht, A kriegt 20 Pluspunkte, die
er wiederum gegenüber der Community einlösen kann. Und B muss erst 20
Punkte fertigen, damit er wieder auf null ist. Aber da fangen die
Schwierigkeiten schon an...

Also müsste das Ganze dann wohl doch wieder über echtes Geld gehen.
Und da kann ich MaWins Einwurf und den Vergleich mit den Steuerspar-
Tauschkreisen gut nachvollziehen. Die Fertigercommunity wäre dann
schnell einfach eine Plattform von kleinen Fertigungsdienstleistern.
Das ist dann aber nicht mehr das, was die Idee aus deinem Eingangs-
Posting so reinzvoll gemacht hat, nämlich eine Art "Makercommunity"
>> jeder user ist arbeiter, besitzer, ingenieur und boss zugleich

Ein reines Netzwerk von kleinen Fertigungsanbietern, wo jeder irgendwas
gegen Obolus anbietet wäre eher sowas wie ein "MyHammer für Leute
mit Dreh- und Fräsmaschinen". Und das ist dann eindeutig kommerziell.

> Also, wenn ein jeder in diesem Netzwerk ein Nebenerwerb anmeldet ist
> das schonmal legal.

Na sicher, aber unter der Prämisse, dass jeder, der an dem Makerportal
teilnimmt, ein Nebengewerbe anmeldet, verlierst Du mindestens 95% der
Leite, die prinzipiell bei einem Communityportal nach dem Motto
"Du kannst Gießen, machst Du mir eine kleine Bronzefigur? - Ich fräse
Dir dafür den kleinen Zylinderkopf, den Du brauchst!" mit an Boot wären.

Wie gesagt, die Idee an sich finde ich gut.

LG, N0R

von Ansgar Z. (osram)


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@Norbert M
Das sehe ich ganz ähnlich. Würde es mit einem regulärem Zahlungsmittel 
umgesetzt dann gäbe es nicht viele Dienstleister und Produzenten es 
würde jedoch externen Kunden ermöglichen einzukaufen.
Das fänd ich sogar reizvoll. Vielleicht via PayPal.

: Bearbeitet durch User
von Lutz H. (luhe)


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In einem beliebten Gemüseladen habe ich diese Woche einen 3- D Drucker 
gesehen.
Wenn ich Lust habe gehe ich  mit einem File hin und lass mir etwas 
drucken.
(kein Witz)

von Felix A. (madifaxle)


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Ansich eine interessante Idee. Es wäre zwar mit kommerziellem 
Hintergrund, aber eine Sammelseite bei mikrocontroller.net mit 
"Hobby"-Fertigern wäre vielleicht möglich?

Was meinen die Admins der Seite sowie die Autoren dieses Artikels? Und 
nein, ich wäre wohl nicht der erste, der sich dort einträgt, weil 
derzeit zuviel zu tun ist.

von Dieter W. (dds5)


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Der Vorschlag hat durchaus was für sich.

Ich habe ein paar schon ältere Maschinen (keine CNC) und auch für einige 
wenige Forumsteilnehmer mal ein (kleines) Einzelstück angefertigt.

Das sollte nur nicht in heute bestellt, morgen geliefert ausarten.
Da meine Werkstatt aus finanziellen Gründen ca. 50km von meiner Wohnung 
entfernt ist, fahre ich da maximal 2 mal pro Woche hin.

von Paul B. (paul_baumann)


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Lutz H. schrieb:
> In einem beliebten Gemüseladen habe ich diese Woche einen 3- D Drucker
> gesehen.

Das war doch bestimmt eine alte Möhre...
;-)
MfG Paul

von Ansgar Z. (osram)


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@Lutz H
Ich kenne auch jemand der ein 3D Drucker hat. Der Typ hat auch eine CNC 
Fräse. Vieles davon ist Eigenbau. Z.B. hat er das Druckergerüst mit 
seiner Fräse hergestellt. Jetzt druckt er sich gerade neue Kupplungen 
für den Linearantrieb seiner Fräse.

@Felix Adam
Meiner Meinung nach ist die kommerzielle Sicht sogar etwas gutes. Ich 
habe es gerade nochmal bei Wiki nachgelesen.

Kommerziell alt: Kommerz, ursprünglich „Geschäftsleben“ (von lat.: 
commercium, „Handel“, aus cum „mit(einander)“ und merx „Handelsgut“, 
über das frz. commerce)

Kommerziell neu: Heute wird der Ausdruck meist abwertend im Sinne eines 
allein auf Gewinnerzielung gerichteten Interesses verwendet.

Kommerziell morgen:) Geht zurück zu Kommerziell alt.

Der Handel ist doch mit der Fertigung sowie den Dienstleistungen die 
Grundlage unseres Systems.

von Felix A. (madifaxle)


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Ich meinte es nicht als schlecht weil kommerziell, sondern dass es 
vielleicht schlecht ist, da dieses Forum eigentlich (bis auf die 
Markt-Sektion) nicht für Firmen gedacht ist.

Aber recht gebe ich dir. Kommerziell alt für diese Idee ist sicher 
passender.

von Ansgar Z. (osram)


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@ Dieter Werner
Hallo Dieter,
auch zu deinen Bedenken habe ich mir was überlegt. Der User der 
produziert sollte allein die Möglichkeit nutzen können schon fertige 
Teile anzubieten. Das würde verhindern in Lieferschwierigkeiten zu 
geraten.

Das Gesamtsystem würde meiner Vorstellung nach aus den Teilsystemen:
Sozialnetzwerk(Administration, Entwicklung, ...)
Wiki(Teilelisten, Baugruppen , Fertigunsprozesse, Montagepläne)
Shop(verfügbarkeiten)
bestehen.

von Philipp M. (spannungsabfall)


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Also ich finde die Idee prinzipiell gut auch wenn ich den Einwänden die 
hier genannt wurden ("halb"kommerziell zur Umgehung von 
Abgaben/Umweltauflagen) durchaus Gewicht beimesse.

Die Idee geht ja in Richtung dezentraler Hackerspace/Fablab nur eben das 
jeder seine eigene Werkstatt hat und man sich kein Werkzeug Teilen muss, 
was wohl in solchen Einrichtungen oft für Verdruss sorgt, weil Leute oft 
andere Standards haben was das pflegliche Behandeln von Werkzeug angeht. 
Ich selbst mag die Idee des Hackerspaces bin aber quasi nie in einem 
(obwohl einer in der Nähe ist) weil mein eigenes Labor/Werkstatt fast 
alles hat was ich brauche und eben genau so eingerichtet ist wie ich es 
mag. Ebenso ist die Anfahrtszeit so genau 0. Es spricht also vieles 
dafür ein Privatlabor/Werkstatt zu haben. Wer das Gefühl kennt in der 
frisch aufgeräumten eigenen Werkstatt zu stehen pflichtet mir sicher bei 
;). nur ist man da eben auch Einzelkämpfer, auch was den Erwerb von 
Wissen angeht. Und da Wissen nun mal das einzige Gut ist, das sich 
verdoppelt wenn man es Teilt sehe ich hier durchaus einen Mehrwert von 
so einem System.

Ich selbst habe mir eine recht ordentliche CNC-Fräse gebaut (80cm x 43cm 
Bearbeitungsfläche) bin aber gerade erst dabei zu lernen wie man so ein 
Ungetüm überhaupt bedient. Da gibt es ja 1000 Tricks wie man Kunststoff 
(10 verschiedne Sorten), Alu (ebenso viele), Holz etc. bearbeitet. 
Kühlmittel, Drehzahl, Vorschub, Zustellung, Tiefe, Arbeitsschutz... . Es 
ist nicht so, dass man das nicht im Netz findet aber eben nicht Zentral 
und oft ist man sich nicht wirklich sicher ob es denn wirklich passt für 
die eigene Maschine und es nicht Werte sind die für 100k€-Zentren 
funktionieren aber nicht für kleine Maschinen. Manche Erkenntnisse 
veröffentliche ich auf meiner Webseite nur ist mir klar, dass sie dort 
natürlich niemand findet. Insofern wäre ein Wiki für sowas echt cool. 
Und da könnten dann ja auch in den Fußnoten Kontakte von Leuten stehen 
die sagen, dass sie bereit wären auch mal ne Kleinigkeit für andere zu 
machen. Wenn man die dann per Mail anschreibt und sich privat mit denen 
einigt ist das auch sozialtheoretisch kein Problem. Wenn da nennenswert 
Geld fließt und der Empfänger es am Fiskus vorbei schleust, muss der das 
mit seinem Gewissen ausmachen. Solange man da keinen Poolkonfigurator 
programmiert, bei dem man einfach eine Datei hochläd, per PayPal bezahlt 
und das wird dann automatisch einem der Teilnehmer zugewiesen, sehe ich 
das nicht so kritisch. Glaube eh das kein echter Hobbyist ohne 
Gewinnabsicht ein System haben will, dass ihm das Gefühl gibt das er 
irgendwie - wenn auch nur moralisch - verpflichtet ist, einen Auftrag 
anzunehmen und zeitnah abzuschließen.

So zum Abschluss noch ein Ethik-Gedankenspiel das mir beim Nachdenken 
über das Thema eingefallen ist. Wie ist es das wenn man eine 
Einzellizenz für eine nützliche Software hat, die ohne viel Zeitaufwand 
praktisches tun kann. Ich denke z. B. an sowas wie EstlCam, dass ich mir 
für meine Fräse gekauft habe. Das kann recht schnell DXF in G-Code 
umwandeln. Wenn jemand mit so einer Software sich anbietet das mal eben 
schnell für Forumsmitglieder zu machen, wie sozial ist das? Denn grade 
Estlcam z. B. wird von einer enthusiatischen Einzelperson (quasi einer 
von uns^^) entwickelt und zu einem sehr fairen Preis verkauft. Das 
Beispiel ist insofern hypothetisch, weil man mit der Freeware alles 
machen kann und der Overhead jemanden anzuschreiben sich daher nicht 
lohnt, aber ich denke ihr wisst worauf ich hinaus will. Wie schätzt ihr 
sowas ein? Bei kommerziellen Layoutprogrammen gibt es ja auch 
Beschränkungen in den freien Versionen die man nur gelegentlich 
überschreitet und manchmal auch erst bei so Dingen wie der 
Nutzenerstellung, die auch jemand Anderes "mal geschwind" machen könnte.

: Bearbeitet durch User
von Ansgar Z. (osram)


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Ich möchte hier doch nichts illegales ins Leben rufen. Ganz im 
Gegenteil. Meine Intention ist es eine legale Möglichkeit zu 
installieren damit wir, die Hobbybastler und Entwickler, eine 
verbesserte möglichkeit bekommen technisch, sozial und Ökologisch zu 
wirken.

@Philipp
Wenn sich jemand eine Software kauft, die einer von "uns" gebaut hat, 
währe es doch toll wenn andere Menschen auch Software von ihm kaufen. 
Würde eine Plattform existieren, die es "uns" erleichtert Hobbyfräsen zu 
bauen und zu betreiben würden mehr Menschen diese Software kaufen. 
Vorausgesetzt der Softwareentwickler erlaubt es. Software deren Nutzung 
für diese art Nutzung illegal ist, ist einfach illegal. Was soll man 
dazu noch sagen.

Jeder Mensch auf dieser Welt handelt nun mal so wie er handelt. Da kann 
man nix machen. Wenn einer meint seine Software müsste rechtlich gegen 
bestimmte Nutzungen gesichert werden dann schützt er sie halt. Ich 
möchte mit diesen Leuten halt nix zu tun haben und geh in die Generel 
Public License Ecke und entwickle mit denen für uns.

Das dieses Vorhaben teilweise auch kritisch beäugt wird ist mir bewusst. 
Dennoch gibt es einige die diese Idee toll finden. Da bin ich mir 
sicher.
Und jene möchte ich ansprechen!!
Lasst es uns umsetzen um legal das Hobby-Industrie-Potential zu 
entfesseln.

von Felix A. (madifaxle)


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@Philipp M.

Die Idee mit einem Wiki für Maschinen, Werkzeuge etc. wäre klasse. Das 
Zusammen suchen von Infos im Netz ist oft richtig zeitaufwändig, wenn 
man denn überhaupt mal was findet.
Es müsste aber als Baum geordnet sein, denke ich. Also z. B.:

3D-Drucker
-Extruder
--Extruder x
--Extruder y
-Hotends
-Rahmen
Fräsen
-Fräser
-Spannzangen
-Spindeln
Drehbänke
-Dreibackenfutter
--Ausdrehbacken
---Ausdrehbacken bearbeiten
-Werkzeugwechsler
-Dreheisen

Wird aber, wie man sieht, wirklich groß nach einiger Zeit. Und die Frage 
ist, ob dann mehrere Leute gleichzeitig daran arbeiten könnten usw.

von Ansgar Z. (osram)


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Ich habe große Ahnung aber ich fang mal an. Wiki-System-Schablonen gibt 
es ja wie Sand am Meer. Ein Apache Server habe ich schonmal am laufen. 
Die Adresse: http://g-i-n.selfhost.eu/ habe ich nun auch einfach mal 
gesichert. Kostet ja nix.
Nun bekomme ich das nicht verknüpft. DynDns-updater, 
Routerkofiguration... ich brauch wohl noch etwas Zeit bis ich da 
durchgestiegen bin. Oder ein neuen Router gekauft habe. Geht das mit 
jedem?

Noch teste ich das alles auf meinem Desktop. Wenn es Läuft möchte ich 
ein RaspberryPi 24/7 damit beschäftigen. Der kann dann erstmal ein paar 
Monate laufen.

von Philipp M. (spannungsabfall)


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Die Struktur des Wikis ist denke ich auch das A und O. Denn je 
umfangreicher etwas wird desto unübersichtlicher wird es tendenzeill. 
Aber grade µC.net zeigt ja, dass man das wirklich gut machen kann 
(Standardbauelemente z.B.).

Neben Dingen zu Maschinen wie in der Liste von Adam sollten Werkstoffe 
einen wichtigen Teil einnehmen. Denn gerade da wird es meiner Meinung 
nach unübersichtlich. Bei Maschinen weiß man noch grob, dass man für 
mehr Geld mehr Leistung 
kriegt(Regalauszug<Kugelbuchse&Welle<Linearschiene; 
Gewindestange<Trapezspindel<Kugelumlauf).

Bei Werkstoffen gibt es ne Menge Know How und man findet selten alles an 
einem Ort. Z.B. gibt es viele transparente Kunstoffe (PMMA alias 
Plexiglas, Polystyrol = Baumarkt/Bastlerglas, Polycarbonat). Vor- und 
Nachteile sowie Hinweise wie man das fräst/dreht sägt wären super. Super 
gute finde ich den CNC-Blog http://www.precifast.de/ der wirklich gute 
Informationen sehr aufgeräumt präsentiert. Grade bei Werkstoffen finde 
ich das "mal schnell nachschlagen können" noch wichtiger. Wer eine neue 
Maschine kaufen/bauen will der googlet sowiso tage oder wochenlang nach 
Infos, aber wenn man mal eben aus nem Reststück ein kleines Teil für 
eine Reperatur machen will, ist es traumhaft wenn man einfach schon weiß 
wo man schauen muss.

PS.: Weils zum Thema passt. Auf dem CCC Camp '15 hat ein Typ einen 
erstklasisgen Vortrag zu dem Thema gehalten. Der hat in 30 Minuten 
Vortrag gefühlt Jahre an Erfahrungen gepresst. Wenn wir ein Wiki hätten 
das diesen Aha-Effekt, den man beim schauen des Videos hat in Textform 
liefert, wäre das super. Der beschäftigt sich zwar mehr mit 
Rapid-Protytyping als mit Kleinserienfertigung aber ich denke vieles 
lässt sich übertragen.
Link: 
https://media.ccc.de/browse/conferences/camp2015/camp2015-6688-a_practical_prototyping_primer.html#video

: Bearbeitet durch User
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