Um diesen Thread nicht noch mehr zu kapern: Beitrag "Re: Suche Quelle für Tripple Insulated Wires" mache ich mal einen eigenen auf Da wurde über den einsamen Versuch von Siemens in früheren Jahren gespottet, englische Computerbegriffe einzudeutschen. Hier ein Siemens-Prospekt von 1976, ich kann darin allerdings nur wenig in der Hinsicht entdecken. Das dürfte eher in der vorausgegangenen Großrechnerzeit gewesen sein.
Ist der Downloadzähler kaputt? Die ersten 390 Downloads in einer Viertelstunde? Da prellt doch ein Relaiskontakt in der Forensoftware.
Nachdem ich jetzt die Threads Beitrag "Re: Bin ich jetzt alt?" und Beitrag "Suche Quelle für Tripple Insulated Wires" gelesen habe hat mich auch die Nostalgie gepackt :) Grade von Siemens gabs früher ja sehr viel. Ich habe mal mein Regal entstaubt und noch zwei Funde gemacht: Logische Schaltungen, 2. Auflage von 1973 und Wärmeübertragung, 2. Auflage von 1970 Damals haben die sich echt noch Mühe gegeben :)
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Christoph K. schrieb: > Hier ein Siemens-Prospekt von 1976, ich kann darin allerdings nur wenig > in der Hinsicht entdecken. es gab nichts, was ich nicht verstanden habe in dem Siemens-Prospekt. Manches Zwangs-ge-denglische aus diversen Beiträgen klingt hingegen grausam, und manchmal weiß der Schreiber wohl selbst nicht was er da meint, oder was das englsiche Wort genau bedeutet.
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Ui jui-jui-jui würde Samson aus der Sesamstrasse sagen ... schon fast tausend Downloads nach <3h - kommt in der Glotze nichts sinnvolles?
Christoph K. schrieb: > kommt in der Glotze nichts sinnvolles? Vermutlich nur in Wegstaben V. schrieb: > Zwangs-ge-denglische ;-)
Christoph K. schrieb: > Ist der Downloadzähler kaputt? Vermutlich wird vom Reader jede Seite im PDF einzeln geladen und als Download gewertet. Danke für dieses Kleinod.
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Ich bin völlig baff über das Interesse. Viertausend Downloads inzwischen. <Asterix> Nein du bist nicht gemeint, Völligbaf! </Asterix>
Danke dafür!!! ist ja ne echte Perle die Du da ausgegraben hast - bei Sätzen wie
1 | >>Plus, minus, mal und geteil durch<< sind bereits für |
2 | weniger als zwanzig Mark zu haben, |
frägt man sich echt, wie die Entwicklung des Taschenrechner voran kam =)) Siemens hatte schon immer gute Dokumentationen - Das Handbuch zur S5-Steuerung ersetzte damals (fast) jeden SPS-Programmierkurs... Wegstaben V. schrieb: > Manches Zwangs-ge-denglische aus diversen Beiträgen klingt hingegen > grausam, und manchmal weiß der Schreiber wohl selbst nicht was er da > meint, oder was das englsiche Wort genau bedeutet. Wobei ich mich auch immerwieder dabei beobachte/erwische, für viele Dinge die deutschen Begriffe anstelle der englischen zu verwenden. Meist schreibe ich vom "Rechner" und nicht vom PC, die Software ist in vielen Fällen ein Programm und die Tastatur habe ich noch nie als Keyboard bezeichnet. Liegt vlt. auch daran dass ich oft "Nicht-technischen-Usern" Dinge am Rechner erklären muss...
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der Süddeutsche "frägt", der Rest der Welt "fragt" sich ;-) Du kannst es auch als Tippfehler sehen, falsches Seitenende der Tastatur...
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Rufus Τ. F. schrieb: > Jeffrey L. schrieb: >> frägt man sich echt > > Was tut man? Wusstest du nicht, dass es echte und gefälschte Fragen gibt?
Ein jüngerer Kollege ist auf der zweiten Seite am Ausdruck "sich anschicken" hängengeblieben - was ist das denn? Nachgeschaut, was der Duden vorschlägt: http://www.duden.de/rechtschreibung/anschicken "...(gehoben) anheben..." , dazu mein Kommentar: Die eulenäugige Göttin Athene öffnete das Gehege ihrer Zähne, hub an zu reden und sprach...
Christoph K. schrieb: > Die eulenäugige Göttin Athene öffnete das Gehege ihrer Zähne, hub an zu > reden und sprach... Wahrlich, bei vielen zeitgenössischen technischen Berichten wird der Mangel an Autoren, die die Schönheit der deutschen Sprache schätzen, gewahr.
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Dass ist, nen Standart! So wird das heutzutage geschrieben. Jedenfalls, wenn man unter 40 ist.
http://projekt.gutenberg.de/autor/homer-288 da wird γλαυκῶπις allerdings mit blauäugig übersetzt, und "hub an zu reden" gibts eher bei den Gebrüdern Grimm. Das "Gehege der Zähne" finde ich auch nicht in der Homer-Übersetzung.
Christoph K. schrieb: > finde ich auch nicht in der Homer-Übersetzung. Könnte es daran liegen, daß es nicht nur eine davon gibt? Und zu den Augen wird hier etwas geschrieben: http://www.zeit.de/2007/50/L-Homer-TAB
Das "eulenäugig" kann sich in dem Fall nur auf Athene noctua den Steinkauz beziehen. Der hat schwefelgelbe Augen.
Der Uhu fehlte noch. Danke für die Belehrung, in Rufus' Link stehen die drei Übersetzungsmöglichkeiten. Der Vergleich der Odyssee dort mit Tarentino-Filmen und Comics ist auch nett. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_griechischer_Phrasen/Pi unter Nummer 32 sind auch die Zähne genannt. „Mein Kind, welch Wort entfloh dem Gehege deiner Zähne?” Ich wollte ja nur einen Beispielsatz mit "anheben" bilden, und habe dazu ein paar Versatzstücke "gehobenen" Textes aneinandergereiht, ohne lange nachzudenken.
dass in diesem "Prospekt" nichts Unverständliches zu finden ist liegt wohl daran, das es als Prospekt für "Normalos" gedacht war. Sehrwohl gab (gibt?) es Siemensliteratur wo solch schöne Kreationen wie Keller-/Stapelspeicher oder Fluchtkodetaste zu finden waren. Auch eine Unterbrechungsanforderung mußte erst verdaut werden und wer in Schlaufen programmierte war damals schon von gestern ....
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http://www.rainers-elektronikpage.de/SIEMENS-Lehrbucher/SIEMENS-Schaltkreissysteme-SIMATIC-N-und-NB.pdf Ab Seite 97 sind die Gedächtnischaltung und der Dynamikvorsatz erklärt.
G. H. schrieb: > Sehrwohl gab > (gibt?) es Siemensliteratur wo solch schöne Kreationen wie > Keller-/Stapelspeicher oder Fluchtkodetaste zu finden waren. Wobei ich nicht glaube, dass diese Wörter von Siemens erfunden wurden. Wir sind da eher in der Zeit von Zuse und Billing, bevor Siemens in das Geschäft mit elektronischen Rechenmaschinen einstieg. Dinge wie die Schnellspeicherzelle, der Rechenplan, die automatische Rechenplanfertigung und der Rufbefehl stammen sicher nicht von Siemens.
Christoph K. schrieb: > Der Uhu fehlte noch. Danke für die Belehrung Kostet auch nur eine Feldmaus...
Kann denn noch jemand Plankalkül? Die meisten schnallen ja schon bei 1802-Assembler ab. Register umschalten statt JMP und RET, etc.
soul e. schrieb: > Kann denn noch jemand Plankalkül? Lernt man das nicht mehr? Ne, im Ernst, richtig gelernt hat eigentlich nie jemand Plankalkül, außer vielleicht der Zuse und ein paar Akademiker als akademische Fingerübung. Selbst Zuse hat die Sprache nicht auf seinen eigenen Computern eingesetzt oder einsetzen können. Er hat über Jahrzehnte immer mal wieder versucht sie ins Gespräch zu bringen aber die Versuche sind im Sande verlaufen.
Naaaa ... ich werde doch noch den DAX überschreiten, die 10000er-Downloadmarke ist fast erreicht. Suche nach "Betonstop Nixdorf" findet nur zwei Stellen, diese hier und ein Kundendienst-Manual http://www.8870adventures.com/uploads/6/5/7/2/6572022/niros3.3-german.pdf auf PDF-Seite 10: 2.1 Funktionsablauf Die Urladerroutinen werden in folgender Reihenfolge durchgeführt: 1. Die generelle Interruptsperre wird gesetzt und Zeitfeh1er—, Parity— fehler— und Netzausfallinterrupt werden freigegeben. 2. Speichertest durch Schreiben und Lesen der Hausnummer bis 64 KB. Alle Adressen werden auBerdem mit einem Betonstop (400) beschrieben. Soll das ein "breakpoint" sein?
Vielleicht ein HALT, das den Prozessor einfach stoppt? Auf der Burroughs 1700 gabs es so einen Maschinenbefehl. Er konnte nur mit der Start-Taste an der Konsole überwunden werden.
Mein AIM65 (gekauft 1979) hatte zum Debuggen entweder Einzelschritt-Modus oder die Möglichkeit, mehrere Breakpoints zu setzen, an denen die CPU anhielt. Das lief auch über einen der Hardware-Interrupteingänge, ich meine den NMI (non-maskable Interrupt) des 6502.
Die B1700 waren mikroprogrammierbar und die Hardware auf Interpretation optimiert. Der HALT-Befehl war im Prinzip auch ein Hardware-Breakpoint und für den Einzelschritt-Modus auf Mkroprogrammebene gab es einen Taster. Wenn man den Zustand inspizieren wollte, konnte man über einen Wahlschalter ein Register auswählen, das dann mit 24 roten LEDs auf der Konsole angezeigt wurde. Register verändern konnte man über 24 Kippschalter unter den LEDs. Das war noch alles richtig Hardware, während auf der Interpreter-Ebene, der eigentlichen Systemebene, nur höhere Programmiersprachen liefen (höher: Cobol, Fortran, SDL). In SDL - einer blockstrukturierten Sprache - war das Betriebssystem geschrieben. Debugger gab es auf dieser Ebene keine. SDL hatte alles, was man für Betriebssysteme und Systemsoftware braucht - aber keine Fließkommaarithmetik und keine goto-Sprünge.
"Fernsprech-Wählautomaten" schönes Wort, richtig war schon damals die Schreibweise ohne Bindestrich: Fernsprechwählautomat. Aber das war vielleicht selbst für Siemens ein zu grosses Wortmonster. - In den 60gern waren bei der Post Feinmechaniker für solche Apparate. Feilen, hohnen, bürsten.... Ich bin erst in den 70ern gebohren: Was bitteschön sind "Rechnende Schreibautomaten"? Unter dem Begriff "Manipulatoren" fallen mir zuerst Menschen ein.
honen schreibt man ohne das zweite "h" Ich vermute, die Schreibautomaten konnten Serienbriefe mit Variablen (Adresse, Anrede) drucken. Der restliche Text war oft auf Lochstreifen gespeichert. Manipulatoren gab es z.B. zum Hantieren mit radioaktivem Material. Zum leichteren copy&paste habe ich den Text mal durch Finereader 5 geschickt und hier angehängt
Christoph K. schrieb: > Ich vermute, die Schreibautomaten konnten Serienbriefe mit Variablen > (Adresse, Anrede) drucken. Der restliche Text war oft auf Lochstreifen > gespeichert. Mitte der 70er bestanden die Dinger aus einem 8080, 4-64 k RAM, 1-2 8"-Diskettenlaufwerken und einem Bildschirm. Als Drucker diente ein Typenraddruckwerk. Die Textverarbeitung konnte Textvariablen und Berechnungen in den Text einfügen. Programmiert wurde das Ganze von Hitex in Karlsruhe. http://www.hitex.com/index.php?id=3241&L=2
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