Forum: HF, Funk und Felder Wodurch entstehen "Nebenwellen"?


von Elektrofan (Gast)


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Wie Oberschwingungen (-wellen) bei (einfachen) Generatorschaltungen, 
leuchtet sofort ein:
Durch Nichtlinearitäten.

Wodurch entstehen aber Nebenwellen, die eben nicht ganzzahlige Vielfache 
der Grundschwingung sind ?

von Possetitjel (Gast)


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Elektrofan schrieb:

> Wie Oberschwingungen (-wellen) bei (einfachen) Generatorschaltungen,
> leuchtet sofort ein:
> Durch Nichtlinearitäten.
>
> Wodurch entstehen aber Nebenwellen, die eben nicht ganzzahlige
> Vielfache der Grundschwingung sind ?

Durch Mischung?

Durch begrenzte Stellenzahl (beim DDS)?

von Klaus (Gast)


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Könntest Du bitte einen Link angeben, auf einen Text, der Dich denken 
lässt, dass von Nebenwellen die Rede ist?

von Peter R. (pnu)


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Nebenwellen entstehen durch Mischung, also Summen- oder Differenzbildung 
zwischen den Signalen oder deren Oberwellen.
Das passiert dann, wenn mehrere Signale gleichzeitig an einem 
nichtlinearen Bauelement anliegen.

Das ist besonders bei Empfängern ein Problem: Ein überstarker Sender 
erscheint im Empfangsbereich an mehreren Stellen 
(sog.Nebenempfangsstellen). Der kleine Max freut sich dann: Uiii, mein 
Radio ist so gut, es empfängt viel mehr Sender als der teure 
Weltempfänger.

Auch die vielen Pfeifstellen in schlechten Kurzwellenempfängern werden 
durch solche Nebenwellen erzeugt.

Bei analogen TV-Geräten waren solche Dinge als Kreuzmodulation 
berüchtigt: plötzlich tauchte im Bild eines TV-Kanals das schwache Bild 
eines andren Kanals auf.

von Elektrofan (Gast)


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Nun, in Senderschaltungen, wie im

Beitrag "FM-Transmitter"

gemeint, kommen doch zuerst die "normalen" Oberschwingungen
vor.

Nebenwellen haben diese einfachen Schahaltungen bestimmt aber auch; sind 
die also das Mischprodukt mit gleichzeitig empfangenen, starken Sendern?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Elektrofan schrieb:
> Nebenwellen haben diese einfachen Schahaltungen bestimmt aber auch; sind
> die also das Mischprodukt mit gleichzeitig empfangenen, starken Sendern?

Das passiert eher, wenn mehrere Sender unterschiedlicher Frequenz
auf eine Antennenanlage arbeiten.  Die Signalstärke eines lediglich
empfangenen Senders ist zu gering dafür.

Die meisten Nebenaussendungen sind in aller Regel schon die Oberwellen,
aber allgemein limitieren viele Vorschriften eben einfach jegliche
Nebenwellen, egal welcher Frequenz.  Der Vorschrift ist es dabei auch
egal, wie diese entstanden sind. ;-)

von Peter R. (pnu)


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In der Frequenzaufbereitung eines Senders kommen sehr oft mehrere 
Oszillatoren vor. Zum Beispiel wird eine relativ hohe quarzstabile 
Frequenz, die wesentlich für die Frequenzstabilität ist, mit einer 
Frequenz eines modulierbaren Oszillators gemischt und aus der Summe die 
Sendefrequenz erzeugt. Da Mischer sowohl Summe als auch Differenz bilden 
(und dazu noch Oberwellen untereinander mischen) entstehen dabei viele 
unerwünschte Mischprodukte, die Nebenwellen.

Auch bei der Frequenzsynthese per DDS entstehen bei vielen Zahlen breit 
gestreute Nebenwellen, die durch Tiefpass, Bandfilter usw. unterdrückt 
werden müssen.

Bei PLL Synthese wird  z.B. ein 20kHz-Kanalraster durch eine 
Referenzfrequenz von 20 kHz im Phasendetektor erzeugt. Diese 20 kHz 
tauchen evtl. im Ausgangssignal des VCO auf, sodass das sendende Gerät 
nicht nur auf dem exakten Kanal sendet, sondern auch ein stark 
geschwächtes Siganl auf den Nachbarkanälen abgibt, diese also 
"zustopft".

Auch ein Schaltwandler in der Stromversorgung des Geräts kann Ursache 
für Nebenwellen sein.

Nebenwelle: alles, was nicht gewollt ist und kein Rauschen ist.

: Bearbeitet durch User
von habichauch (Gast)


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Die vom Schaltwandler verursachten Nebenwellen können dann z.B. auch 
sehr nah am eigentlichen Sendeträger liegen. Die Normen schreiben ja 
auch maximal zulässige Leistungen auf den Nachbarkanälen vor. (ACP)
Moderne intgrierte (Schmalband)Funktransceiverbausteine werden daher 
nicht ohne Grund teils mit Längsreglern von der versauten 
Digitalversorgung getrennt.

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