Forum: Haus & Smart Home Schutzleiter zweier Gebäude verbinden?


von PusteKuchen (Gast)


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Hallo,

Gestern lief hier ein Thread durch, in dem es darum ging, eine 
Netzwerkverbindung zwischen zwei Gebäuden im Abstand von ca. 40m 
herzustellen.

Im laufe der Diskussion wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass eine 
direkte galvanische Verbindung (durch CAT-X Kupferkabel + Schirmung) bei 
Gewitter zu Problemen/ Defekten durch Potentialunterschiede führen kann.

Ließe sich diese Gefahr nicht recht einfach aus der Welt schaffen, indem 
man parallel zur Netzwerkstrecke die Schutzleiter der beiden Gebäude 
verbindet, z.B. mit PE Einzeladern, wie sie auf dem Bau ohnehin oft als 
"Einziehdraht" für Leerrohre anfallen? Evtl. Auch mehrere Solche Drähte 
parallel?

Oder schafft das nur noch neue lustige (D)e(f)fekte?

Ich bin gespannt auf eure Antworten!

von Timmo H. (masterfx)


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Entwender verwendest du entsprechende Netzwerkisolatoren oder gleich LWL

von PusteKuchen (Gast)


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Warum bekommt man in diesem Forum eigentlich immer 90% "schlaue" 
Antworten, die aber immer wieder meilenweit an der gestellten Frage 
vorschießen?

Konkret möchte ich gerade keine Gebäude verbinden, sondern lediglich 
eine Antwort auf eine Konkrete Frage.
Schließlich betrifft das genause z.B. auch analoge Telefonleitungen, die 
nicht so mal eben mit LWL oder sonstwas entkoppelt sind. Sicher gibt es 
auch dafür fertige Lösungen, aber das ist eben nicht die Frage!

Also bitte, ich freue mich immernoch über fachlich fundierte 
'Informationen zur gestellten Frage!

von erdung (Gast)


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Die Antwort war sehr fundiert. Nur hast du sie nicht hören wollen.

Was hilft dir ein Kupferkabel zwischen den Gebäuden, wenn der Blitz 
einschlägt?

Lass mal über 1,5qmm oder auch beliebig mehr Querschnitt 1 kAmper 
fließen. Der Potentialunterschied ist enorm.

Also was bleibt ist eine isolierte Verbindung. Alles andere ist 
Bastelkram.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Wie isoliert denn die Telekom?
An den DSLAMs laufen doch auch Adern aus vielen Häusern zusammen?

von Marc H. (marchorby)


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Timo hat Recht!

Es geht nicht um das wie, sondern um das warum!

Mich würde es auch interessieren!

Ich vermute das die Ausgleichsströme der Gebäude bei einem gemeinsamen 
Schutzleiter sehr hoch werden (Potentialunterschied) und dadurch z.b. FI 
dauernd auslösen würden und somit der Schutzleiter überflüssig wird.

Ich habe bei einer Blitzschutzinstallation zugesehen und da wurde zum 
Fundamenterder noch zusätzlich Tiefenerder rein geschlagen damit die auf 
einen Ableitwiderstand von unter 0,2Ohm kamen. Das war echt krass!

Vor allem war die Maschenweite 10m (also die Blitzschutzleiter waren 
alle 10m verbunden was ein Schachbrettmuster ergab. Dies müsste dann 
wohl zwischen den Gebäuden auch so gemacht werden.

von Günter Lenz (Gast)


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PusteKuchen schrieb:
>Schutzleiter der beiden Gebäude
>verbindet, z.B. mit PE Einzeladern, wie sie auf dem Bau ohnehin oft als
>"Einziehdraht" für Leerrohre anfallen? Evtl. Auch mehrere Solche Drähte
>parallel?

Kannst du machen, spricht nichts dagegen.
Das nennt sich Potentialausgleich. Wird auch häufig in Gebäuden
so gemacht. Da wird alles verbunden was irgendwie Leitfähig ist,
Wasserleitungsrohre, Gasleitung, Heizungsrohre, Fundamenterder
und so weiter.

--

von PusteKuchen (Gast)


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erdung schrieb:
> Die Antwort war sehr fundiert. Nur hast du sie nicht hören wollen.

Nein, in der Schule würde man sagen: "Thema verfehlt! - 6"

Das ist etwas so wie:
Soll ich einen Benziener oder einen Diesel kaufen? Und du sagst:
Fahr mit der Bahn!

Weisst du irgendetwas über meine Voraussetzungen? Gibt es in meinem Dorf 
überhaupt einen Bahnhof? Will ich überhaupt mit der Bahn fahren?
Also, was soll sowas?

In sofern hast du recht, ich wollte DIESE Antwort in der Tat nicht 
hören.

erdung schrieb:
> Was hilft dir ein Kupferkabel zwischen den Gebäuden, wenn der Blitz
> einschlägt?

Nix. Ein direkter Blitzeinschlag ist aber in vielen Gegenden alleinschon 
wegen der geografischen Gegebenheiten ein äußerst seltener Fall. Und 
sollte ein Blitz doch in das eine Gebäude einschlagen, wäre die 
Elektroinstallation des benachbarten durch die induzierten Ströme so 
oder so mitbetroffen.

Und warum sollte ein Blitz gerade durch die Ausgleichsleitung wollen? 
Wozu gibt es Fundamenterder in jedem Gebäude?


Also nochmal, es geht eher um die induzierten Ströme.

von Timmo H. (masterfx)


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PusteKuchen schrieb:
> Also bitte, ich freue mich immernoch über fachlich fundierte
> 'Informationen zur gestellten Frage!
Siehe DIN EN 50173

von oszi40 (Gast)


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Weiterhin sollte man sich mal Gedanken über die FI-Schalter machen, 
falls über die Kabelschirme ein Strom 
fließt.https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstrom-Schutzschalter

PusteKuchen schrieb:
> Und warum sollte ein Blitz gerade durch die Ausgleichsleitung wollen?
> Wozu gibt es Fundamenterder in jedem Gebäude?

Haus A -------2,5mm²--- Haus B ist Murks. Bei einem direkten 
Blitzeinschlag glüht der fingerdicke Blitzableiter kurz und Dein dünnes 
Drähtchen zum Nachbarhaus ist wahrscheinlich verdampft durch 
Potentialdifferenz.

von PusteKuchen (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Bei einem direkten
> Blitzeinschlag glüht der fingerdicke Blitzableiter kurz

Nun, dafür muss ein Blitzableiter ja erstmal vorhanden sein. Wie gesagt, 
es geht mir nicht um einen direkten Blitzeinschlag, sowas kommt insgeamt 
eher sehr selten vor, daher hat auch bei weitem nicht jedes Haus einen 
Blitzableiter. Ich habe (zumindest in unserer Gegend) auch schon lange 
nichts mehr von einem direkten Blitzeinschlag gehört. Es trifft eher 
hohe Bäume, Strom- oder Funkmasten oder Kirchtürme.

Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es durch solche Blitze oder 
Blitze zwischen den Wolken zu unschönen Induktionen kommen kann, und ich 
habe auch schon von einem Fall hier in der Gegend gehört, wo nach einem 
Blitzschlag in einen Baum in der nähe ein Sat-Receiver hinüber war. Von 
defekten Telefonanlagen war keine Rede.

Was ist den mit den Telefonleitungen vom DSLAM zu den Häusern? Ist das 
nicht ein ganz ähnlicher Fall?

von Klaus (Gast)


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PusteKuchen schrieb:
> Im laufe der Diskussion wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass eine
> direkte galvanische Verbindung (durch CAT-X Kupferkabel + Schirmung) bei
> Gewitter zu Problemen/ Defekten durch Potentialunterschiede führen kann.

Das betrifft doch nur den Schirm. Ethernet selbst geht ja über Trafos 
und da gibt es keinen wirksamen Potentialunterschied. Und Ethernet 
wiederum funktioniert auch, wenn der Schirm nur einseitig angeschlossen 
ist, oder bis 100Mbit auch ganz ohne Schirm (Unshielded Twisted Pair, 
UTP)

MfG Klaus

von Günter Lenz (Gast)


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Marc Horby schrieb:
>(Potentialunterschied) und dadurch z.b. FI
>dauernd auslösen würden

Der FI löst nicht aus wenn durch den Schutzleiter Strom fließt,
sondern nur dann wenn der Strom in P und N unterschiedlich ist,
also wenn es eine Ableitung von P oder N zum Schutzleiter gibt.

von PusteKuchen (Gast)


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Nunja, gestern wurde da ein (nicht überprüfbares) Beispiel genannt, wo 
es trotzdem ein Problem gegeben hat:

Beitrag "Re: 2tes Gebäude per 2ter Fritzbox ans Inter- und Telefonnetz hängen?"

von Hubert M. (hm-electric)


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Die hohen Ausgleichströme kommen hauptsächlich vor, wen ein TN-C-S Netz 
vorhanden ist. D.h. wenn vom Zähler zum Unterverteiler  ein PEN gibt -> 
4 Adriges Kabel, und in der Unterverteilung dann zwischen PE und N 
aufgetrennt wird.
Und ja, ein Erdungskabel zwischen den Gebäuden hilft die 
Ausgleichsströme zu eliminieren.
Es wäre aber Ratsam mit einer Leckstromzange den Ausgleichsstrom zu 
messen.
Und die Erdungsleitung sollte, in meinen Augen, nicht unter 16mm² sein, 
eher höher. (Leitungslänge, Spannungsfall)

von K.R. (Gast)


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Bei uns (leben auf einem alten Bauernhof) gab es keinerlei ordentlichen 
Fundamenterder. Bei der Installation einer größeren Solaranlage vor ein
paar Jahren wurde parallel zum Erdkabel 4x70mm² Al und dem 
Erd-Ethernetkabel zwischen Wohnhaus/HAK und Scheune (ca. 70m) ein 10mm 
V4a Rundstahl als Erder eingelegt und PE im Wohnhaus und in der Scheune 
draufgeklemmt. Der HAK ist dann vom Haus (Dachgeschoss, war wohl früher 
mal per Dachständer angebunden) in einen Kasten vor das Haus gewandert.
Das Ethernet in der Scheune wird zur Überwachung der Solaranlage 
benötigt.
Wäre jetzt schon mal interessant, ob da auf dem Erder irgend welche 
Ausgleichsströme fließen. Immerhin liegt ja parallel dazu ein 70mm² Alu 
PEN.

Ich kann mich erinnern, dass die Elektriker der Firmen, die das gemacht 
haben, unbedingt sowohl an der Scheune und am Wohnhaus einen Erder haben 
wollten. Dass keine vernünftige Erdung vorhanden war, hat sich dann erst 
im Verlauf der Baumaßnahme herausgestellt. Die zwei Erder (Flachstahl), 
die vorhanden waren, gingen ca 1m in den Boden und waren dann weg 
korrodiert. Irgend jemand kam dann auf die Idee mit dem durchlaufenden 
Rundstahl, dass hat dann allen gefallen ;-). Am neuen HAK wurde der 
Erdwiderstand gemessen, war wohl ganz in Ordnung.

Die Wechselrichter einer zweiten Scheune sind per RS485 angebunden. Dort 
sind aber "nur" Erdspieße als Erder verbaut. Anbindung der WR per 
4x50mm² Al-Kabel. Das ganze läuft nun schon seit ca 6 Jahren, Defekte im 
Ethernet bzw. RS485 Netz traten nicht auf. Es gab aber (zum Glück) auch 
keinen direkten Blitzeinschlag, wobei dann die Defekte an meinem 
Netzwerk wohl das kleinere Übel gewesen wären.

Also, ich denke, dein 1,5mm² PE Kabel kannst du eher vergessen... sorge 
lieber dafür, dass dein el. Netz auf beiden Seiten ausreichend geerdet 
ist. Schirm des Netzwerkkabels zwischen den Gebäuden nur an einer Seite 
auflegen. Bei einem direkten Blitzeinschlag wird das aber alles nicht 
helfen.

von Alex (Gast)


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> 1 kAmper

Das wäre aber ein ziemlicher Wasserschaden.

von dadada (Gast)


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Hubert M. schrieb:
> Die hohen Ausgleichströme kommen hauptsächlich vor, wen ein TN-C-S
> Netz
> vorhanden ist. D.h. wenn vom Zähler zum Unterverteiler  ein PEN gibt ->
> 4 Adriges Kabel, und in der Unterverteilung dann zwischen PE und N
> aufgetrennt wird.
> Und ja, ein Erdungskabel zwischen den Gebäuden hilft die
> Ausgleichsströme zu eliminieren.


Der "Erdausgleich" würde hier doch auch nru dem bereits vorhandenen PEN 
parallel liegen, wieso fließen dann Ausgleichsströme? Bzw umgekehrt, 
würde mit Pech bei Blitzschlag nicht der ganze PEN zerstört? Oder denke 
ich jetzt falsch?

von HaJo Mücke (Gast)


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dadada schrieb:
> Der "Erdausgleich" würde hier doch auch nru dem bereits vorhandenen PEN
> parallel liegen,

Es geht um 2 getrennte Gebäude...

von _-_ (Gast)


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Eine Möglichkeit wäre ein nicht isoliertes Edelstahlbandeisen zum 
Verbinden der Gebäude zu nehmen. Das sollte die Potentialunterschiede 
beseitigen. Nicht isoliert, damit Überspannung gleich in die Erde kann 
und nicht auf das 2. Gebäude übertragen wird und Edelstahl, damit es 
nicht rostet. Es kann natürlich auch ein Rundstahl sein, aber Bandeisen 
hat eine größere Oberfläche.

von dadada (Gast)


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HaJo Mücke schrieb:
> dadada schrieb:
>> Der "Erdausgleich" würde hier doch auch nru dem bereits vorhandenen PEN
>> parallel liegen,
>
> Es geht um 2 getrennte Gebäude...

Dennoch liegt doch der PEN vom Netzbetreiber parallel? Sei denn die zwei 
Häuser hingen jetzt an verschiedenen Verteilungen, davon gehe ich mal 
nicht aus.

von HaJo Mücke (Gast)


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dadada schrieb:
> Dennoch liegt doch der PEN vom Netzbetreiber parallel? Sei denn die zwei
> Häuser hingen jetzt an verschiedenen Verteilungen, davon gehe ich mal
> nicht aus.

Guter punkt. Kann man das irgendwie messen? Widerstand von Schutzleiter 
1 zu SL2?

von dadada (Gast)


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HaJo Mücke schrieb:
> dadada schrieb:
>> Dennoch liegt doch der PEN vom Netzbetreiber parallel? Sei denn die zwei
>> Häuser hingen jetzt an verschiedenen Verteilungen, davon gehe ich mal
>> nicht aus.
>
> Guter punkt. Kann man das irgendwie messen? Widerstand von Schutzleiter
> 1 zu SL2?

Damit siehst du zumindest recht schnell ob die ein TN oder TT System 
hast, wenn ich das so alles richtig deute. Ganz schön gezeigt ist es 
auch hier:

http://www.energiegemeinschaften.de/web/cms/mediablob/de/391786/data/0/2/Einfuehrung-TN-Netz.pdf

Somit müsste aber doch beim TN-C(-S) theoretisch der PEN des 
Netzbetreibers verbrennen wenn bei mir der Blitz lokal einschlägt und 
das nächste Haus mit Erder weiter entfernt steht, da ja doch ein hoher 
Ausgleichsstrom von meiner "lokalen" Erde zur Erde vom Nachbar fließen 
kann?

von Dominik J. (d-r-j)


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dadada schrieb:
> HaJo Mücke schrieb:
>> dadada schrieb:
>>> Der "Erdausgleich" würde hier doch auch nru dem bereits vorhandenen PEN
>>> parallel liegen,
>>
>> Es geht um 2 getrennte Gebäude...
>
> Dennoch liegt doch der PEN vom Netzbetreiber parallel? Sei denn die zwei
> Häuser hingen jetzt an verschiedenen Verteilungen, davon gehe ich mal
> nicht aus.



Aber der PEN von Haus 1 zum Trafo hat eine andere länge als der PEN von 
Haus 2 zum Trafo. Das heißt auch die Widerstände sind unterschiedlich.

Da auf dem PEN ein Strom fließt wird auch auf dem Parallel geschalteten 
Kabel(Schirmung) ein Strom fließen. Bei zwei parallelen Widerständen 
teilt sich der Strom zwangsläufig auf, auch wenn er einen(kleinen? Umweg 
nehmen muss).

Je nachdem wie hoch der Widerstand und der Strom des PEN ist(der Strom 
muss nicht mal aus den zwei Gebäuden stammen), könnte ein hoher Strom 
fließen. Der Strom kann die angeschlossene EDV/Telefonanlage stören, 
oder wenn er hoch genug wird sogar das Kabel zerstören.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich kann nur von kanadischen Bestimmungen ausgehen. Bei uns muß jedes 
Gebäude für sich selber vorschriftsmäßig nach CSA Bestimmungen geerdet 
sein.

So wäre die galvanische Verbindung zweier Gebäude mit einem 
abgeschirmten Kabel nicht zulässig weil im Falle von Blitzschlag große 
Ausgleichsströme fließen würden und wahrscheinlich große Geräteschäden 
oder Brandschäden verursacht werden könnten.

Ich selber würde lieber mit Glasfaserkabel arbeiten oder irgendein 
Drahtloses System verwenden wollen. Es gibt ja massenhaft Geräte im 
Markt dafür, die drahtlos ziemlich gute und schnelle Datenübertragung 
mit TCP-IP ermöglichen. Ich kenne jemand der mit guten Erfolg eine 
solche 5.8Ghz Anlage über 1Km verwendet hat. Das ist heutzutage nicht 
mehr teuer und absolut zuverläßig.

Hier ein Beispiel:

https://www.ubnt.com/


Mfg,
Gerhard

von Lexikon (Gast)


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Dagegen gibt es den "Schirmentlastungsleiter".

Dazu steht in der VDE-Schriftenreihe Band 35:

"DIN VDE 0100-444 empfiehlt für den Fall, dass Schirme, die beidseitig 
angeschlossen werden und die so unterschiedliche Potentiale niederohmig 
überbrücken, einen sogenannten Entlastungsleiter vouzusehen.
Dieser Entlastungsleiter wird an denselben Punkten angeschlossen wie der 
Schirm und läuft parallel zu ihm.
Aus Gründen des Blitz- und Überspannungsschutzes ist es bei einem 
Schirm, der zwei Gebäude mit unterschiedlichen Potentialen verbindet, 
sinnvoll, dass eine Seite des Schirms über eine Trennfunkenstrecke 
angeschlossen wird. Dies empfehlen auch die Versicherer, VdS 2569."

von dadada (Gast)


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Dominik J. schrieb:
> Aber der PEN von Haus 1 zum Trafo hat eine andere länge als der PEN von
> Haus 2 zum Trafo. Das heißt auch die Widerstände sind unterschiedlich.

Stehe ich hier ganz auf dem Schlauch? Ortsnetze (Niederspannungsnetze) 
sind soweit mir bekannt doch als Ring ausgeführt (s. bspw. oberirdische 
Leitungen). Also kein separates Kabel vom Trafo Mittel-/Niederspannung 
zu jedem Haus sondern eher eine Art Bus. Oder ist hier mein Wissensstand 
falsch? Google liefert mir auf die schnelle mal nix anderes.

Somit existiert (bei passender Netz-Topologie und Häuser-Konstellation) 
die galvanische Verbindung die das Ethernet-Kabel herstellen würde 
bereits.

von Hans E. (hans_e)


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Es ist erschreckend, wie viel hier herumphilosophiert wird, ohne die 
gültigen VDE-Normen und Richtlinien zu betrachten. Nebenbei bemerkt 
kennen anscheinend viele Elektriker auch nicht alle für sie wichtigen 
Normen.
Um auf der sicheren Seite zu sein - sollte durch Normverstoß ein Schaden 
entstehen, braucht die Versicherung nicht zu zahlen und bei 
Personenschaden wird auch der Staatsanwalt vorstellig - gibt es 
eigentlich nur 3 Möglichkeiten bei Datenverbindungen zwischen 2 Häusern:
1. Blitzstromtragfähige Erdungsverbindung zwischen den 2 Gebäuden, wie 
zum beispiel der gemeinsame Erder im Beispiel von K.R.; die 
Datenleitungen sollten in diesem Fall mit 1m Abstand dazu verlegt 
werden.
2. LWL ohne Metallarmierung.
3. Richtfunkverbindung.

Wenn sowieso wegen der Erdverkabelung gebuddelt wird, macht dann die 
Endsprechende Erdungsverbindung relativ wenig Zusatzaufwand. Es sollte 
aber auch die normgerechte Mindesttiefe eingehalten werden.
Eine LWL-Verbindung hat hingegen den Vorteil, daß dann auch nicht so 
tief gebuddelt werden muß. Preislich dürfte Variante 1 und zwei fast auf 
dem Gleichen Niveau liegen hinsichtlich der Verkabelung, Die 2 Umsetzer 
kommen auf unter 100€ bei 100MBit/s (100BaseT).
Sollte die Leitung bereits velegt sein und schon Gras drüber gewachsen, 
reicht es auch, wenn in einem Gebäuse 2 Umsetzer verbaut werden und 
dazwischen mindestens 1m LWL. Dann sollte die ankommende Leitung aber 
auch mindestens 1m von allen anderen Leitungen entfernt sein.

von Vollkommen Entspannter (Gast)


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Hans E. schrieb:
> Es ist erschreckend, wie viel hier herumphilosophiert wird, ohne die
> gültigen VDE-Normen und Richtlinien zu betrachten. Nebenbei bemerkt
> kennen anscheinend viele Elektriker auch nicht alle für sie wichtigen
> Normen.

Noch erschreckender ist es, wenn sich jemand berufen fühlt, Fragen zu 
beantworten, die gar nicht gestellt wurden.
Die vom TO gestellte Frage wurde am 3.1 um 21:10 Uhr vom Nutzer 
"Lexikon" richtig und ausreichend beantwortet.

von HaJo Mücke (Gast)


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Wäre es nicht das beste, die Leitung komplett in einem VA oder 
Kupferrohr zu verlegen?

Aber ist das alles überhaupt so wild? Ich habe weder was von 
abgebrannten DSLAMS noch von explodierenden Routern und TK Anlagen bei 
jedem Gewitter gehört...

von Abersicher (Gast)


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Vollkommen Entspannter schrieb:
> Noch erschreckender ist es, wenn sich jemand berufen fühlt, Fragen zu
> beantworten, die ...

Na dann sag das mal lieber einigen Vorpostern!
Der Beitrag von hans_e war informativ und hilfreich.

von HaJo Mücke (Gast)


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Hans E. schrieb:
> Sollte die Leitung bereits velegt sein und schon Gras drüber gewachsen,
> reicht es auch, wenn in einem Gebäuse 2 Umsetzer verbaut werden und
> dazwischen mindestens 1m LWL. Dann sollte die ankommende Leitung aber
> auch mindestens 1m von allen anderen Leitungen entfernt sein.

Und wie wird der erste Umsetzer mit Strom versorgt? Das bringt doch so 
genau garnichts.

von michael_ (Gast)


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Bei 40m, gehts noch, Erdkabel zu verlegen oder einen Elektro-Bautrupp 
anrücken zu lassen?
Da nimmt man W-Lan und gut ist es.
Ich hätte auch keine Bedenken, ein Kabel zu ziehen.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, das in 50 Jahren da mal ein Blitz 
einschlägt?
Mit einer Elektronikversicherung ist man da auch auf der sicheren Seite.

von HaJo Mücke (Gast)


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WLAN nervt schon  auf 15m und 2 Wänden ohne Ende. Ich nehm Kabel und 
wenn alle jubeljahre mal ne fritzbox gegrillt wird, gibt's ne neuere 
fürn Zwanni  von Ebay. Die halten auch so nicht ewig.

von michael_ (Gast)


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HaJo Mücke schrieb:
> WLAN nervt schon  auf 15m und 2 Wänden ohne Ende.

Nö!
Geht über 2000m und noch mehr.

von oszi40 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Da nimmt man W-Lan und gut ist es.

Falls es nur für kurze Zeit ist, dann ja. Doch wer Funk kennt, nimmt 
Kabel.

michael_ schrieb:
> Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, das in 50 Jahren da mal ein Blitz

Das habe ich auch gedacht (da Nachbargebäude etwas höher waren). Der 
Blitz wollte trotzdem in meinen Edelstahl-Schornstein ... Die 
Versicherung war dann nicht so großzügig wie in der Werbung.

von Hubert M. (hm-electric)


Angehängte Dateien:

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Lest doch mal bitte hier: 
https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/ITGrundschutz/ITGrundschutzKataloge/Inhalt/_content/g/g04/g04021.html

Wie ich schon Schrieb, kommt die Ausgleichsströme meistens dann vor, 
wenn die Zuleitung der Unterverteilung 4 Adrig ist, und der PEN dann 
erst auf N und PE aufgeteilt wird.

Auch wenn ein reines TN-S Netz aufgebaut ist, würde ich sagen: Ja es 
kommt zu Ausgleichsströmen. Dazu habe ich mal eine kleine Zeichnung 
gemacht, kann sich jetzt mal selber Gedanken dazu machen...

von michael_ (Gast)


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HaJo Mücke schrieb:
> WLAN nervt schon  auf 15m und 2 Wänden ohne Ende.

Nö!
Geht über 2000m und noch mehr.

oszi40 schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Da nimmt man W-Lan und gut ist es.
>
> Falls es nur für kurze Zeit ist, dann ja. Doch wer Funk kennt, nimmt
> Kabel.

Na, dann buddel doch einen 3/4m tiefen Graben über 40m oder stelle 4 
Telefonmasten auf. Mit Schutzrohr oder Stahlseil. Für die Masten 
brauchst du sicher eine Baugenehmigung.
Mit dem Funk/Kabel ist es schnell dahergeschwätzt.
Falls eine direkte Stromverbindung besteht, könnte man evtl. etwas mit 
Powerline machen.

von HaJo Mücke (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Der Blitz wollte trotzdem in meinen Edelstahl-Schornstein ...

Genaugenommen wollte er wohl aus ihm heraus, oder?

von oszi40 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Mit dem Funk/Kabel ist es schnell dahergeschwätzt.

Und wie ist die Datenrate? Wenn ich an mein 2,4 GHz-WLAN denke möchte 
ich darüber keine 4TB-HD sichern wollen.

von michael_ (Gast)


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Dann rüste doch auf!
Was kann ich für dein mickriges W-LAN?
Und warum soll man denn 4TB Datenmüll über diese Strecke kopieren?
Der TE will doch sowieso nur in dem Schuppen Internetradio hören oder 
Videos gucken.
Und falls es ein vermieteter Bungqalow ist, dann braucht es keine 
Datensicherung.

von Michael P. (mpl)


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Wir saßen im elternhaus mehrere Tage ohne Kabelnetz... Grund ist bzw war 
das beim Bau der Siedlung gespart wurde. Es wurde Ein Kabelanschluss für 
2 Hochhäuser bestellt... Und wir bezogen unser Kabel von Haus A... 
Entfernung sind so ca 100M. Zwischen Beiden Häusern wurde Kabel gelegt 
so ganz schön ohne Rohr und noch unter Asphalt. Sehe ich auch kein 
Problem... Aber es wurde keine galv. Trennung vorgesehen und beide 
Gebäude haben keinen inneren Blitzschutz. 4 Tage nach nem heftigen 
Gewitter fingen die an den Asphalt aufzuschneiden. Zwischenzeitlich 
wurde nen Bypass über die Bäume gelegt. Erdkabel war anscheinend 
"pulverisiert". Jetzt liegt nen lwl... Aber von kabelbw seiten.

von michael_ (Gast)


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Was ist "Kabelnetz"?
TV-Kabel und ein Netwerkkabel sind grundverschieden.
Netzwerkkabel sind vom Grunde her erst mal nicht galvanisch mit dem 
Gerät verbunden.

von klaus (Gast)


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Immer wieder lustige Diskussionen hier :-)

Was glaubt Ihr eigentlich, was passiert, wenn der Blitz z.B. in eure 
Satschüssel, nach VDE bla bla mit 25mm" vergoldet an den jährlich 
geprüften Potentialausgleich, der auch brav im Sommer immer gegossen 
wird, angeschlossen ist, passiert ?
Warum gibt es hier so viele Threads über defekte Router ?
Warum gibt es Firmen wie Dehn, die sauteure Blitzschutzkomponenten 
anbieten, die auch noch nach jedem Einschlag gewechselt werden müssen ?

Lasst Euch nicht verrückt machen, es bringt eh nichts..

von Mani W. (e-doc)


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Vollkommen Entspannter schrieb:
> Noch erschreckender ist es, wenn sich jemand berufen fühlt, Fragen zu
> beantworten, die gar nicht gestellt wurden.

Erschreckend ist auf jeden Fall, wenn sich "vollkommen Entspannte"
hier einmischen und nichts dazu beitragen, außer zu trollen...

von Axel L. (axel_5)


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Hans E. schrieb:
> Um auf der sicheren Seite zu sein - sollte durch Normverstoß ein Schaden
> entstehen, braucht die Versicherung nicht zu zahlen

Wo genau steht das ?

Gruss
Axel

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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K.R. schrieb:
> as ganze läuft nun schon seit ca 6 Jahren

Na ja, die gute Auslegung zeigt sich erst bei einem Blitzeinschlag in 
der Nähe. Da kann man 6 Jahe schon mal mit Pfusch durchkommen. Obwohl 
mir die Lösungmit dem Erder entlang der Leitung gut erscheint.

von Michael B. (laberkopp)


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michael_ schrieb:
> > WLAN nervt schon  auf 15m und 2 Wänden ohne Ende.
> Geht über 2000m und noch mehr.

Klar, wer im Slum wohnt und Wände aus Reispapier hat...

von Christian B. (luckyfu)


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Michael B. schrieb:
> Klar, wer im Slum wohnt und Wände aus Reispapier hat...

wer sagt denn, daß nicht eine Außenantenne angebracht werden kann? (evtl 
sogar mit Richtcharakter, aber dann Sendeleistung beachten). Das ist 
allemal einfacher als 40m Kabel zu verbuddeln.

von Telekomiker (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Das ist
> allemal einfacher als 40m Kabel zu verbuddeln.

Das kommt doch schon wieder drauf an. Wenn eh gerade Baustelle ist und 
noch andere Leitungen verbuddelt werden, können die paar Meter Kabel 
wesentlich billiger und langlebiger sein als ne teure Richtfunkstrecke, 
die auch erstmal installiert werden will. Und wie die allermeisten 
Geräte heute (insbesondere die mit Kontakt zum Wetter -> UV, H2O, 
Temperaturschwankungen, Getier...) kürzer Leben als die Zeit zwischen 
zwei zerstörerischen Gewitterereignissen.

Das schmeckt hier alles nach unverhältnismäßiger Panikmache, mit der die 
Elektriker Geld verdienen wollen.

Da gönn ich mir doch lieber hin und wieder ein Hardwarupdate nach nem 
Blitz.

Und ja, was macht eigentlich die Telekom? Habe noch nicht gesehen, dass 
da hunderte Meter VA Flachband 1m neben den Kabeln verbuddelt werden.

Vielleicht sollte man dass mal anregen. Dann brennen auch die DSLAMs 
nicht mehr durch, wenn mal ein Gewittertirchen vorbeikommt!

von Sven L. (sven_rvbg)


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Hm...

Ich finde die Fragestellung auch sehr interessant.

Natürlich ist LWL eine tolle Sache, aber ist nicht überall möglich und 
in diesem Fall nicht Grundlage der Diskussion.

Wie schon geschrieben wurde, sind die Ausgleichsströme über den Schirm 
das Problem.


Den Schirm nur einseitig anzuschließen und für einen ordentlichen 
Potentialausgleich zu sorgen, Halte ich für ausreichend.

Wie Hubert in seiner Zeichnung gezeigt hat, sind die beiden Gebäude über 
den PEN des Versorgers verbunden, ziehe ich jetzt ein direktes Kabel, 
welches kürzer ist und damit einen kleineren Widerstand hat, dann fließt 
eben da der Ausgleichsstrom. Diesen Strom kann ich nur verringern in dem 
ich ihm einen Weg mit noch kleinerem Widerstand geben -> 
Potentialausgleich.

Ich denke wenn es richtig macht, ist eine Kupfer Verbindung kein 
Problem.

Wenn man nämlich mal davon ausgeht, das man einen Telefonanschluss und 
einen BK-Anschkuss hat, welche neben dem Stromanschluss auch noch 
potentiale ins Gebäude liefern, dann sollte die Netzwerkverbindung 
zwischen beiden Gebäuden nicht das Problem sein.

Beim Telefonanschluss gehen zwei Drähte vom APL zur TAE Dose und da 
schreit auch keiner. Bei BK wurde jahrelang der Antennensverstärker 
direkt am HÜP angeschlossen, was in vielen Häusern bis heute noch so 
ist.

Eine Zeit lang hatte man galvanische Trennglieder zischen HÜP und 
Verstärker gesetzt, was man seit neustem wohl auch nicht mehr tut.

Man sollte sich halt im klaren sein, das Blitzschlag und Überspannung 
nicht wirklich das selbe sind. Bei einem direktem Blitzschlag kann man 
noch so gut ausgerüstet sein und wird doch Defekte haben.

von Hans E. (hans_e)


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Axel L. schrieb:
> Hans E. schrieb:
>> Um auf der sicheren Seite zu sein - sollte durch Normverstoß ein Schaden
>> entstehen, braucht die Versicherung nicht zu zahlen
>
> Wo genau steht das ?
>
> Gruss
> Axel
Im Kleingedruckten der Versicherungsbedingungen.
Die Versicherung kann durch einen Gutachter feststellen lassen, ob alles 
nach den geltenden Normen und Richtlinienien ausgeführt wurde. Nur dann 
ist sie zum Zahlen verpflichtet.
Wenn der Schaden geringer ist als die Kosten für einen Gutachter, wird 
aber meist einfach bezahlt.

von Fabian F. (fabian_f55)


Lesenswert?

Wir haben mal die zwei Häuser meiner Großeltern an der Erdungsschiene 
verbunden, nachdem die Heizungsanlage in das Nachbargebäude gewandert 
ist.

Das Kabel haben wir entsprechend der Erdungschiene dimensioniert und 
5x35mm² Erdkabel dazwischen verlegt. Für das Ohmmeter war der Widerstand 
nicht mehr messbar. rechnerisch ist's ca 1mOhm.
Es gibt eine Telefonleitung zum Nachbargebäude. Funktioniert tadellos 
und hat auch schon mehrere Blitzeinschläge überstanden.

Ist aber auch nicht Überraschend. Die meisten Gegenden in D Haben eh TN 
Netz. Die Nachbargebäude sind über den Boden also eh schon quasi 
verbunden.
Bei einem TT-Netz würde man sich wohl eine art Lokales TN-Netz schaffen. 
Da könnte vielleicht der Energieversorger ein Wörtchen mitzureden 
haben..

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