Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einschaltvorgang Gleichrichter


von Bernhard K. (kraftb)


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Hallo,

Ich habe eine "kleine" DC Versorgung wie im Bild anbei aufgebaut. Ich 
versuche einen möglichst geringen Brumm zu erreichen - daher auch der 
68mF Kondensator. Ist echt ein schöner Kübel - wie ich versucht habe den 
mal zu entladen hat es mir gleich meinen Schraubenzieher verkohlt.

Nun - das Problem ist auf jeden Fall der Einschaltvorgang. Als ich die 
Schaltung zum 2. oder 3. mal ans Netz gehängt hat hat sich der 
Gleichrichter verabschiedet weil natürlich der Impulsstrom am Anfang zu 
hoch ist. Wie hier bereits bemerkt muss man den Strom beim 
Einschaltvorgang begrenzen: 
Beitrag "Re: Gleichrichter"

Nun meine Frage: Gibt es hierfür eine schöne elegante Lösung die mit 
wenigen Bauteilen auskommt? Ein Inverser-Varistor wäre ja genau das was 
ich brauchen würde. Es wäre natürlich auch möglich eine Schaltung zu 
basteln die zuerst den Kondensator langsam (4-5 sekunden) auflädt. Um 
den "Kübel" voll zu bekommen bedarf es in etwa 500mA für 4sekunden 
(68mF*30V ~= 0.5A * 4s).

Also gibt es hier einfache Lösungen oder muss ich echt eine 
Lade-Schaltung basteln? Ziel ist es wie gesagt den Brumm möglichst 
gering zu halten.

von Bernhard K. (kraftb)


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Ich hab mir bisher überlegt vielleicht die "-" Seite des Kondensators 
jeweils einmal über einen Shunt laufen zu lassen und parallel dazu ein 
MOSFET. Ist der Kondensator entsprechend hoch aufgeladen (~20V) beginnt 
das FET durchzuschalten und stellt ab dann eine niederohmige Verbindung 
dar - überbrückt somit den Shunt.

Ich denke Kühlkörper usw. machen hier keinen Sinn - denn die kurzfristig 
beim Einschalten anfallende hohe Leistung kann sowieso nicht rasch genug 
abtransportiert werden. Höchstens vielleicht ein Kühlblech für den Shunt 
der 3-4 Sekunden lang Leistung verbraten muss.

von Peer (Gast)


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Das ist doch nicht so schwer, oder?

https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=einschaltstrombegrenzung

NTC oder PTC, der dann überbrückt wird. Alternativ geht ja auch etwas 
mit einem geregelten FET. Aber für dich wahrscheinlich erstmal das 
Einfachste mit dem NTC.

von Werner H. (werner45)


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Schnellste Lösung ist ein Vorwiderstand 0,5 - 1 Ohm zwischen 
Gleichrichter und Elko. Der Wert richtet sich nach dem max. Impulsstrom 
des Gleichrichters (Datenblatt) und der Spitzenspannung des Trafos. Dann 
überlebt der Gleichrichter. Widerstandsleistung nach dem Dauerstrom 
berechnen. Bei 30 V müßte auch genügend Reserve für den Spannungsabfall 
im Betrieb vorhanden sein.
Wenn nicht, eine Eisenkerndrossel mit Luftspalt. Die hat weniger 
Widerstand, braucht aber mehr Platz und ist schwer. Allerdings 
verringert sie auch das Ripple, vor Allem mit einem weiteren (kleineren) 
Elko davor.

Wenns zu knapp wird, bleibt nur elektronische Strombegrenzung.

Gruß   -   Werner

von Bernhard K. (kraftb)


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An eine Drossel hatte ich auch schon gedacht ... Muss mal sehen was da 
bei RS gibt.

Vielleicht war ja auch echt nur das Problem, das ich genau zu dem 
Zeitpunkt eingeschalten habe wo Uspitze an der 230V Seite war. Das hätte 
mir auf der Sekundärseite eine Spannungsspitze induziert, dann gleich 
ein fetter Strom wegen dem entladenem 68mF Elko ... das war dem 
Brückengleichrichter vielleicht zu viel.

von Michael B. (laberkopp)


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Bernhard K. schrieb:
> Gibt es hierfür eine schöne elegante Lösung die mit
> wenigen Bauteilen auskommt

Üblich wäre ein Vorwiderstand, dann dauert das Aufladen halt länger.

Schaltet man dann den Verbraucher na den Elko, überbrückt man auch den 
Vorwiderstand. Das wäre auch sinnvoll, wenn man als Vorwiderstand einen 
NTC verwendet.

Eine Lösung, die den Kondensator genau so schnell wie bisher lädt und 
trotzdem die Sicherung drin lässt, gibt es sowieso nicht.

Die Schaltung ist in der Form eh nicht zulässig, die Stromaufnahme am 
Stromnetz ist nicht sinusförmig genug. Man bräuchte eine PFC. Brummfreie 
Versorgung durch grosse Elkos ist eh nicht sinnvoll, man macht das heute 
eher mit einem Spannungsregler, und früher mit einer Drossel.

Der aufgeladene Elko ist mit 3500 Joule sofort tödlich.

Jede Schaltung mit so einem grossen Elko muss nach VDE mit einem 
Parallelwiderstand ausgestattet sein, der ihn in weniger als 1 Minute 
auf unter 60V entlädt, also ca. 10k/5W.

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